Coronavirus-Blog: Krankenhaus Verden verhängt Besuchsverbot
In diesem Blog hat NDR.de Sie auch am Freitag, 16. Dezember 2022, über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Die Ereignisse des Tages können Sie hier nachlesen. Am Montagmorgen starten wir einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Besuchsverbot nach Corona-Ausbruch im Krankenhaus Verden
- Bundestagsparteien in Impfdebatte geschlossen gegen AfD
- Niedersachsen: Hospitalisierungsinzidenz auf höchstem Wert seit Ende Oktober
- Streit um Isolationspflicht im Gesundheitswesen geht weiter
- Papst: Solidarität ist wichtigste Lektion aus Corona-Krise
- Mehr als 71.000 Menschen starben 2021 an Covid-19
- Sieben-Tage-Inzidenzen der Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohner im Norden: 467,7 in Niedersachsen; 314,5 in Schleswig-Holstein; 211,5 in Hamburg; 384,5 in Mecklenburg-Vorpommern; 474,5 in der Stadt Bremen
- RKI: Bundesweite Inzidenz bei 247,8 - 40.701 neue Fälle registriert
Der Corona-Blog macht Pause - gute Nacht!
Der Corona-Blog von NDR.de macht jetzt eine Pause bis Montagmorgen. Das Team wünscht Ihnen eine gute Nacht und ein schönes Wochenende. Wir starten dann in der kommenden Woche einen neuen Blog zu den Auswirkungen von Corona in Norddeutschland.
Inzidenz in der Stadt Bremen liegt bei 474,5
Im Bundesland Bremen sind laut Gesundheitsbehörde 534 Corona-Neuinfektionen registriert worden (gestern: 548). Davon entfallen 449 auf die Stadt Bremen (gestern: 436) und 85 auf Bremerhaven (gestern: 112). Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner liegt aktuell in Bremen bei 474,5 (gestern: 435,2) und in Bremerhaven bei 458,6 (gestern: 450,6).
MV: Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 384,5
Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern ist seit gestern um 864 Fälle gestiegen. Die meisten Neuinfizierten meldet der Landkreis Ludwigslust-Parchim mit 134 neuen Fällen. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen liegt landesweit bei 384,5 (-1,6). Die höchste Inzidenz hat Nordwestmecklenburg mit 532,0, die niedrigste der Landkreis Rostock mit 248,4. 38 Covid-19-Patienten werden landesweit auf Intensivstationen behandelt.
Bundestagsparteien in Impfdebatte geschlossen gegen AfD
Politiker von Union, SPD, FDP, Grünen und Linkspartei im Bundestag haben die AfD wegen kürzlich veröffentlichter Daten zu einem angeblichen Anstieg plötzlicher Todesfälle im Jahr 2021 scharf kritisiert. In einer von der AfD selbst beantragten Aktuellen Stunde zu "Nebenwirkungen der Corona-Impfung" stellten sich Redner aller anderen Fraktionen geschlossen gegen die AfD. Sie warfen ihr vor, Falschnachrichten zu verbreiten und Verunsicherung und Angst in der Bevölkerung schüren zu wollen. Der AfD-Politiker Martin Sichert hatte zum Wochenbeginn Zahlen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung präsentiert, die einen steilen Anstieg etwa bei Fällen von "plötzlich eingetretenem Tod" (Diagnosecode R96.0) zum Jahresbeginn 2021 belegen sollten. Experten der Kassenärztlichen Vereinigungen stellten allerdings klar, dass die Zahlen gar nichts über eine Zunahme plötzlicher Todesfälle aussagen könnten. Es gebe in den gesamten vertragsärztlichen Abrechnungsdaten von 2012 bis 2022 keine Auffälligkeiten bei den von der AfD genannten Todesarten.
Corona- und Grippe-Symptome mit Hausmitteln behandeln
RS-Virus, Grippe, Corona - derzeit haben außergewöhnlich viele Menschen mit Atemwegserkrankungen zu kämpfen. Wer nicht schwer erkrankt, kann die Infektion in der Regel zu Hause auskurieren. Um schnell wieder gesund zu werden, ist es vor allem wichtig, dem Körper Ruhe zu gönnen und sich zu schonen. Am besten bleibt man im Bett. Erkrankte Kinder sollte man gut beobachten und im Zweifelsfall einen Arzt aufsuchen. Vor allem für Babys und Kleinkinder kann das derzeit grassierende RS-Virus gefährlich sein. Auch Menschen mit Vorerkrankungen sollten vorsichtig sein und im Zweifel zum Arzt gehen. Welche Hausmittel am besten gegen Husten, Schnupfen, Fieber und Halsschmerzen helfen, erfahren Sie hier.
Corona und Personalnot: Aller-Weser-Klinik lässt keine Besucher mehr rein
Wegen eines Corona-Ausbruchs auf einer Station lässt die Aller-Weser-Klinik keine Besucher mehr ins Krankenhaus Verden. Geplante Operationen werden verschoben. Ein hoher Krankenstand strapaziert die Klinik zusätzlich. Die Grippe- und Erkältungswelle belaste beide Häuser, sagte Peter Ahrens, der Ärztliche Direktor. Nicht nur den Standort Verden, sondern auch jenen in Achim. Sowohl Influenza sorgt laut Klinik für viel krankes Personal als auch Krankheiten wie Scharlach. Zudem greife das Noro- und das RS-Virus unter den Mitarbeitenden um sich.
Privater Energieverbrauch 2020 trotz Lockdowns und Homeoffice gesunken
Der Energieverbrauch der privaten Haushalte ist im Corona-Jahr 2020 trotz Lockdowns und Homeoffice gesunken. Der Rückgang betrug 0,9 Prozent zum Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Er ist demnach allein darauf zurückzuführen, dass weniger geheizt und weniger Warmwasser genutzt wurde. In allen anderen Bereichen stieg der Energiebedarf. Zugenommen hat 2020 der Verbrauch für den Betrieb von Elektrogeräten wie Computer, Fernseher und Kühlschränke (plus 1,3 Prozent). Der Energieverbrauch fürs Kochen stieg um 1,7 Prozent, der für die Beleuchtung um 1,8 Prozent.
Hospitalisierungsinzidenz in Niedersachsen erreicht höchsten Wert seit Ende Oktober
Die Corona-Hospitalisierungsinzidenz in Niedersachsen hat den höchsten Wert seit Ende Oktober erreicht. Der Wert lag heute bei 14,3, zuletzt lag er am 26. Oktober mit 14,6 höher, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums hervorgeht. Die Hospitalisierungsinzidenz gibt an, wie viele Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen neu mit einer Corona-Infektion in Krankenhäusern aufgenommen wurden. In dieser Zahl sind allerdings auch Patienten enthalten, die ursprünglich wegen eines anderen Grundes in Kliniken gekommen sind und dort einen positiven Corona-Test hatten.
Die Belegung der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten in Niedersachsen sank in jüngster Zeit hingegen leicht. Heute lag diese Zahl bei 3,9 Prozent, vor einer Woche waren es 4,2 Prozent. Vor einem Jahr lag die Belegung der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten mit mehr als 10 Prozent deutlich höher, womit Menschen häufiger einen schweren Verlauf einer Infektion hatten. Die Hospitalisierung sowie die Sieben-Tage-Inzidenz waren vor einem Jahr hingegen deutlich niedriger.
Papst: Solidarität ist wichtigste Lektion aus Corona-Krise
Papst Franziskus fordert von der Menschheit ein Lernen aus der Corona-Pandemie. Als wichtigste Lektion der durch das Virus ausgelösten weltweiten Krise sieht er die Erkenntnis, "dass wir alle einander brauchen". Niemand könne sich allein retten. In seiner heute vorgestellten Botschaft zum katholischen Weltfriedenstag (1. Januar) erklärte Franziskus zudem, die Jahre der Pandemie-Krise hätten gezeigt, dass "das Vertrauen in den Fortschritt, in die Technologie und in die Effekte der Globalisierung übertrieben gewesen" sei. Die wirksamsten Antworten auf die Pandemie seien jene gewesen, bei denen sich "gesellschaftliche Gruppen, öffentliche und private Institutionen und internationale Organisationen zusammenschlossen und Partikular-Interessen beiseiteließen, um die Herausforderung zu meistern".
Statistisches Bundesamt: Mehr als 71.000 Menschen starben 2021 an Covid-19
Herz- und Kreislaufkrankheiten waren auch im vergangenen Jahr die häufigste Todesursache in Deutschland. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, ging von insgesamt rund einer Million Todesfällen im Jahr 2021 etwa ein Drittel (340.619) auf Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems zurück. Das waren etwas mehr als im Vorjahr (2020: 338.001). Zweithäufigste Todesursache waren den Angaben zufolge wie schon in den Vorjahren Krebserkrankungen: 229.068 Menschen beziehungsweise 22,4 Prozent aller Verstorbenen erlagen im Jahr 2021 einem Krebsleiden, das waren etwas weniger als im Vorjahr (2020: 231.271). An Covid-19 als Grundleiden starben laut Todesursachenstatistik im Jahr 2021 in Deutschland insgesamt 71.331 Menschen, das waren 79 Prozent mehr als im ersten Pandemiejahr (2020: 39.758). Damit war Covid-19 bei sieben Prozent aller Verstorbenen die ausschlaggebende Todesursache.
Abweichend von der amtlichen Todesursachenstatistik kommt das Robert Koch-Institut, das die gemeldeten Sterbefälle nach dem Infektionsschutzgesetz zählt, für 2021 auf 73.215 Covid-19-Todesfälle.
China kämpft gegen Corona-Infektionen auf dem Land
China wird die Corona-Kontrollen und -Prävention in ländlichen Gebieten verstärken, so die Nationale Gesundheitskommission (NHC) in einer offiziellen Mitteilung. Hintergrund dafür ist, dass die Zahl der Infektionen nach den Corona-Lockerungen in der vergangenen Woche weiter steigen. Das Impfen der Landbevölkerung soll beschleunigt werden, das Aufstocken wichtiger Medikamente und die personelle Besetzung von medizinischen und Gesundheitseinrichtungen sichergestellt werden.
Streit um Isolationspflicht im Gesundheitswesen geht weiter
Die Isolationspflicht für Corona-positive Beschäftigte im Gesundheitswesen bleibt umstritten. Während die Krankenhäuser die Forderung der Unionsfraktion unterstützen, diese Schutzmaßnahme aufzuheben, hält die Deutsche Stiftung Patientenschutz die Regelung weiter für geboten. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, die Pandemie habe auch in den Nachbarstaaten zunehmend an Gefahr verloren. Ein Ende der Isolationspflicht sei deshalb zu rechtfertigen. Gaß verwies auch auf die zum Teil dramatischen Personalengpässe nicht nur in den Krankenhäusern. "Selbstverständlich gilt dabei immer, dass symptomatische Beschäftigte in jedem Fall zu Hause bleiben und darüber hinaus der Infektionsschutz streng zu beachten ist."
Heftiger Widerspruch kam dagegen von den Patientenschützern: "50.000 Corona-Tote in diesem Jahr zeigen: Corona ist keine Grippe", sagte Vorstand Eugen Brysch. "Wenn andere in Gefahr sind, muss der Staat regulierend eingreifen. Dann dürfen auch Freiheitsrechte eingeschränkt werden." Die Isolationspflicht schütze andere Menschen. "Anstatt jetzt alle Dämme zu brechen, sollte die Politik dafür sorgen, dass das Schutzschild gegen Infektionen besonders für Hochbetagte steht."
Niedersachsen: Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 467,7
Die Sieben-Tage-Inzidenz für Niedersachsen beträgt nach Angaben des RKI aktuell 467,7 (Vortag: 455,9 / Vorwoche: 431,8). Insgesamt wurden aus dem Bundesland 7.139 neue Corona-Fälle gemeldet (Vortag: 8.246 / Vorwoche: 6.435).
Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg beträgt 211,5
In Hamburg wurden laut RKI 919 neue Corona-Fälle registriert (Vortag: 802 / Vorwoche: 890). Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner liegt den Angaben zufolge aktuell bei 211,5 (Vortag: 196,9 / Vorwoche: 208,2).
RKI: Bundesweite Inzidenz steigt leicht auf 247,8
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz heute früh mit 247,8 angegeben. Gestern hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 239,6 gelegen (Vorwoche: 219,9 / Vormonat: 194,3). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI 40.701 Corona-Neuinfektionen (Vortag: 44.875 / Vorwoche: 35.826) innerhalb eines Tages.
Anmerkung zu den aktuellen Zahlen: Die Inzidenzwerte liefern kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests fließen aber in die offiziellen Statistiken ein. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Schleswig-Holstein meldet aktuellen Inzidenz-Wert von 314,5
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in Schleswig-Holstein liegt derzeit bei 314,5 (Vortag: 310,8 / Vorwoche: 280,3), wie aus Daten der Landesmeldestelle in Kiel hervorgeht. Innerhalb eines Tages wurden 1.572 neue Corona-Infektionen erfasst (Vortag: 1.719 / Vorwoche: 1.473).
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Corona-Liveticker am Freitag startet
Einen guten Morgen wünscht die NDR.de-Redaktion! Auch heute - am Freitag, 16. Dezember 2022 - wollen wir Sie mit unserem Liveticker wieder über die Auswirkungen von Corona in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie montags bis freitags (außer an Feiertagen) alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Was sich gestern ereignet hat, können Sie im Blog vom Donnerstag nachlesen.