Coronavirus-Blog: TUI zahlt Finanzhilfen zurück
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Dienstag, 13. Dezember 2022 aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am frühen Mittwochmorgen geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- TUI zahlt Corona-Hilfen an den Staat zurück
- Maskenpflicht-Wirrwarr zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein
- Öffentliche Kulturausgaben 2020 deutlich gestiegen
- Kliniken im Norden: Teilweise so viele Corona-Fälle wie noch nie
- Umfrage: Mehr Homeoffice nach Pandemie erwartet
- Sieben-Tage-Inzidenzen im Norden: 499,8 in Niedersachsen; 299,6 in Schleswig-Holstein; 201,8 in Hamburg, 364,0 in Mecklenburg-Vorpommern und 422,5 in der Stadt Bremen
- RKI: Bundesweite Inzidenz bei 228,1
Corona-Blog geht in die Nachtpause
Das war's für heute mit der Berichterstattung über das Coronavirus und die Auswirkungen auf Norddeutschland. Vielen Dank für Ihr Interesse. Am frühen Mittwochmorgen sind wir mit einem neuen Blog wieder da. Kommen Sie gut durch die Nacht!
Inzidenz in der Stadt Bremen steigt auf 422,5
Im Bundesland Bremen sind laut Gesundheitsbehörde 782 Corona-Neuinfektionen registriert worden (gestern: 336). Davon entfallen 626 auf die Stadt Bremen (gestern: 325) und 156 auf Bremerhaven (gestern: 11). Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner liegt aktuell in Bremen bei 422,5 (gestern: 383,9) und in Bremerhaven bei 416,2 (gestern: 395,0).
Maskenpflicht im ÖPNV: Wirrwarr zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein
Schleswig-Holstein schafft die Maskenpflicht im ÖPNV zum Jahresende ab. Damit wird vor allem im Süden des Landes für Pendler eine absurde Situation geschaffen. Denn Hamburg und Niedersachsen, aber auch Mecklenburg-Vorpommern halten an der Maskenpflicht erst einmal fest. Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV), der für Bus- und Bahnverkehr am Hamburger Rand zuständig ist, erklärte auf NDR Anfrage, man werde die Fahrgäste ab Januar wieder mit Durchsagen darauf hinweisen, wenn die Landesgrenzen erreicht sind.
TUI zahlt seine Corona-Hilfen zurück
Der Reisekonzern mit Sitz in Hannover hat mit der Bundesregierung einen Plan zur vollständigen Tilgung der Staatshilfen vereinbart. Demnach werden die noch ausstehende Stille Einlage des Staates sowie eine Optionsanleihe zum Preis von mindestens 730 Millionen Euro zurückgezahlt, wie das Unternehmen am Abend mitteilte. Das Geld dafür soll aus einer Kapitalerhöhung kommen. Der Aufsichtsrat des staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) habe dem Fahrplan zugestimmt. "Zügige Rückführung der Staatshilfen war immer unser Ziel", erklärte TUI-Chef Sebastian Ebel. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt: Die TUI sei stabil und auf dem Weg zurück zu nachhaltigem, profitablem Wachstum. Die Aktionäre müssen auf der Hauptversammlung im Februar 2023 den Kapitalmaßnahmen zustimmen. Wegen des völligen Zusammenbruchs des Reisegeschäfts im ersten Corona-Jahr 2020 hatte TUI 4,3 Milliarden Euro an staatlichen Hilfen erhalten. Morgen will der Reisekonzern seine Geschäftszahlen für das Jahr 2021/22 vorstellen.
Umstrittene Masken-Atteste: Bochumer Arzt freigesprochen
Ein Bochumer Arzt ist vom Vorwurf freigesprochen worden, zu Unrecht Masken-Atteste ausgestellt zu haben. Dem 77-Jährigen war vorgeworfen worden, rund 20 Patienten Atteste zur Befreiung von der Corona-Maskenpflicht ausgehändigt zu haben, ohne sie vorher untersucht zu haben. Genau das hatte das Bochumer Landgericht jedoch heute nicht feststellen können. Laut Urteil habe in sämtlichen angeklagten Fällen ein mehrminütiges Untersuchungsgespräch stattgefunden. Die Staatsanwaltschaft hatte dem Mediziner vorgeworfen, die Atteste aus "politischen und medizinfremden Gründen" ausgestellt zu haben. Damit habe er seinen Patienten ermöglichen wollen, sich in der Öffentlichkeit ohne Atemschutzmaske bewegen zu können. Sie hatte wegen Ausstellens unrichtiger Gesundheitszeugnisse eine Geldstrafe in Höhe von 36.000 Euro (360 Tagessätze) beantragt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Wolfsburger Spieler sollen Bahn-Mitarbeiter im Zug begleiten
Als Strafe für das aus Sicht des VfL Wolfsburg "unprofessionelle und unangebrachte" Verhalten und Nichteinhalten der Maskenpflicht während einer Zugfahrt sollen Fußball-Profis des Clubs Bahn-Mitarbeiter begleiten. "Wir haben da zwei, drei Überlegungen", sagte Sport-Geschäftsführer Jörg Schmadtke der "Wolfsburger Allgemeinen Zeitung". Die momentan favorisierte Überlegung sei, "Zugbegleiter zu begleiten auf ihrer Tour – und zwar einen Tag lang".
Mehrere Spieler des Bundesligisten hatten sich bei der Anreise im Zug zum Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen im Oktober nicht an die geltende Maskenpflicht gehalten. Ein Journalist des WDR beobachtete das Geschehen und hielt es teils auf Video fest. Dabei trugen einige Profis keinen Mund-Nasen-Schutz, zudem sollen sich Spieler teilweise über die Regeln lustig gemacht haben. Einige Profis entschuldigten sich, Schmadtke empfing die Mannschaft wegen der Vorkommnisse zu einer extra einberufenen Sitzung.
MV: Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 364,0
Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern ist seit gestern um 1.724 Fälle gestiegen. Am Montag waren es 1.438. Die meisten Neuinfizierten meldet der Landkreis Nordwestmecklenburg mit 280 neuen Fällen. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen liegt landesweit bei 364,0. Gestern hatte der Wert 378,5 betragen. Die höchste Inzidenz hat der Landkreis Nordwestmecklenburg mit 569,3, die niedrigste der Landkreis Rostock mit 266,8. Sechs weitere Menschen sind mit oder an Corona gestorben. 37 Covid-19-Patienten werden landesweit auf Intensivstationen behandelt.
Berlin verlängert Maskenpflicht im ÖPNV bis Mitte Januar 2023
Der Berliner Senat hat die bestehende Infektionsschutzverordnung bis Mitte Januar 2023 verlängert. "Das bedeutet, wir werden auch nicht wie in anderen Bundesländern vorgesehen jetzt zu diesem Zeitpunkt eine Änderung bei der Maskenpflicht im ÖPNV vornehmen", sagte Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey nach der heutigen Senatssitzung. Die aktuelle Coronamaßnahmenschutzverordnung ist bis zum 21. Dezember befristet. Die Verordnung ist nach Angaben von Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) nun bis zum 17. Januar verlängert worden. Die Hauptstadt geht damit einen anderen Weg als beispielsweise die Länder Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt und Bayern.
Fiktive Testzentren: Betrüger-Bande soll Millionen ergaunert haben
Eine Betrüger-Bande soll sich mit der Abrechnung von erfundenen Corona-Tests aus nicht existenten Testzentren im Raum Köln mehr als 16 Millionen Euro erschlichen haben. Das teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Dienstag mit, nachdem die Ermittler in den Stunden zuvor mit Durchsuchungen gegen Verdächtige vorgegangen waren und vier Haftbefehle vollstreckt hatten. Insgesamt gebe es 22 Beschuldigte in dem Verfahren. Der "mutmaßliche Hauptdrahtzieher" sei auf Sizilien festgenommen worden. Die Gruppe soll zum Nachteil der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein Geld für angebliche Corona-Tests kassiert haben, die sie aber gar nicht durchgeführt hatte, weil die vermeintlichen Testzentren dazu gar nicht existierten. Von rund 21,5 Millionen Euro an beantragten Geldern seien rund 16,6 Millionen Euro tatsächlich ausgezahlt worden, so die Ermittler. Mehr als sechs Millionen Euro seien beschlagnahmt worden. Es fehle damit aber weiterhin eine Millionensumme.
Nach Festland-China lockert auch Hongkong seine Corona-Restriktionen
Nach Festland-China hat auch die Sonderverwaltungszone Hongkong ihre Corona-Restriktionen für ihre Bürger und Besucher weiter gelockert. Für den Besuch der Innenräume diverser Einrichtungen sei ab Mittwoch die Nutzung der Corona-Tracking-App "LeaveHomeSafe" keine Voraussetzung mehr, sagte der Hongkonger Regierungschef John Lee. Einreisende aus dem Ausland dürfen demnach wieder direkt nach ihrer Ankunft Cafés und Restaurants besuchen. Allerdings sei dafür weiterhin ein Corona-Impfnachweis nötig, hieß es weiter. Nach landesweiten Protesten sowie einem Einbruch des Außenhandels im November hatte die Volksrepublik China mit einer Abkehr von ihrer strikten Null-Covid-Politik begonnen. Landesweit wurden zunächst Quarantäneregeln und Testpflichten gelockert oder sogar abgeschafft und die Massenabriegelungen beendet. Am Montag verkündeten die Behörden zudem das bevorstehende Ende der staatlichen Corona-App.
Kliniken im Norden: Teilweise so viele Corona-Fälle wie noch nie
Die Lage an vielen Kliniken im Norden spitzt sich zu, die Notfallaufnahmen sind zeitweise überfüllt. Grund sind der hohe Krankenstand der Beschäftigten und die steigende Zahl an Patientinnen und Patienten mit Atemwegserkrankungen. Dazu gibt es an einigen Standorten wie beispielsweise an den Westküstenkliniken (WKK) momentan so viele Corona-Fälle wie noch nie.
Auch das Klinikum in Itzehoe (Kreis Steinburg) hat den Regelbetrieb bis Weihnachten zurückgefahren. Laut der Pflegedirektorin des Klinikums Nordfriesland in Husum, Silke Bichel, seien auf den Stationen teilweise ein Viertel aller Mitarbeitenden erkrankt: "Wir haben eine Situation, wie wir sie in der ersten Corona-Welle befürchtet haben, also Anfang 2020. Diese Situation ist jetzt unser Alltag." Das Städtische Krankenhaus in Kiel hat dagegen angekündigt, ab Dienstag den Regelbetrieb schrittweise wieder aufzunehmen.
Öffentliche Kulturausgaben 2020 deutlich gestiegen
Bund, Länder und Gemeinden haben im Corona-Jahr 2020 zusammen 14,5 Milliarden Euro für Kultur ausgegeben. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, waren das fast 16 Prozent oder zwei Milliarden Euro mehr als im Vorjahr. Grund für den starken Ausgaben-Anstieg seien vor allem die Corona-Hilfsmaßnahmen von Bund und Ländern gewesen, hieß es. Mit diesem Sondereffekt waren die Kulturausgaben um 55 Prozent höher als im Jahr 2010. Die Kommunen trugen 2020 mit 5,7 Milliarden Euro (39 Prozent) wie in den Vorjahren den größten Teil der öffentlichen Kulturausgaben. Die Länder finanzierten den Kulturbereich mit 5,6 Milliarden Euro (39 Prozent) und der Bund mit 3,2 Milliarden Euro (22 Prozent). Mit 31 Prozent entfiel der größte Anteil der öffentlichen Kulturausgaben auf den Bereich Theater und Musik, gefolgt vom Bereich Sonstige Kulturpflege (22 Prozent) und Museen, Sammlungen, Ausstellungen (19 Prozent). Das restliche Drittel (28 Prozent) der Ausgaben verteilte sich auf Bibliotheken, Kulturelle Angelegenheiten im Ausland, öffentliche Kunsthochschulen, Denkmalschutz und -pflege, sowie Verwaltung für kulturelle Angelegenheiten.
Umfrage: Mehr Homeoffice nach Pandemie erwartet
Der Homeoffice-Schub wird einer Studie des Mannheimer Wirtschaftsforschungsinstituts ZEW zufolge in vielen deutschen Unternehmen auch nach der Corona-Pandemie anhalten. Firmen der Informationswirtschaft, zu denen neben der IKT- und der Medien-Branche auch die wissensintensiven Dienstleister zählen, erwarten, dass ein Drittel ihrer Belegschaft mindestens einmal wöchentlich von Zuhause aus arbeiten wird, wie aus der Studie hervorgeht. Vor der Pandemie waren es durchschnittlich zehn Prozent der Beschäftigten. Industrieunternehmen rechnen im Schnitt mit einem Anstieg von zwei Prozent vor auf zehn Prozent nach der Pandemie.
Der Anteil der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die auch künftig zeitweise am heimischen Schreibtisch arbeiten, hängt der Umfrage zufolge stark von der Firmengröße ab. Demnach erwarteten Unternehmen mit mindestens 100 Beschäftigten in der Informationswirtschaft, dass durchschnittlich die Hälfte ihrer Belegschaft zumindest teilweise im Homeoffice arbeiten wird, nachdem die Pandemie vorüber ist, erläuterte ZEW-Wissenschaftler Daniel Erdsiek. In Firmen mit 20 bis 99 Beschäftigten liege dieser Anteil bei 38 Prozent und bei kleineren Unternehmen bei 30 Prozent. Für die Studie hat das ZEW rund 1.100 Unternehmen befragt.
Niedersachsen: Sieben-Tage-Inzidenz jetzt bei 499,8
Die Sieben-Tage-Inzidenz für Niedersachsen beträgt nach Angaben des RKI aktuell 499,8 (Vortag: 409,3 / Vorwoche: 394,4). Insgesamt wurden aus dem Bundesland 9.695 neue Corona-Fälle gemeldet (Vorwoche: 8.321). Es wurden 30 weitere Todesfälle verzeichnet.
Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg beträgt 201,8
In Hamburg wurden laut RKI 969 neue Corona-Fälle registriert (Vorwoche: 985). Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner liegt den Angaben zufolge aktuell bei 201,8 (Vortag: 189,1 / Vorwoche: 202,3).
RKI: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei 228,1
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz heute früh mit 228,1 angegeben. Gestern hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 210,8 gelegen (Vorwoche: 204,2). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI 53.745 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 46.787) und 211 Todesfälle (Vorwoche: 188) innerhalb eines Tages.
Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt auf 299,6
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in Schleswig-Holstein liegt derzeit bei 299,6 (Vortag: 272,6 / Vorwoche: 249,2), wie aus Daten der Landesmeldestelle hervorgeht. Innerhalb eines Tages wurden 2.731 neue Corona-Infektionen erfasst (Vorwoche: 2.115).
Anmerkung zu den aktuellen Zahlen: Die Inzidenzwerte liefern kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests fließen aber in die offiziellen Statistiken ein. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Newsletter-Mail: Nachrichten für den Norden
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Corona-Liveticker am Dienstag startet
Einen guten Morgen wünscht die NDR.de-Redaktion! Auch heute - am Dienstag, 13. Dezember 2022 - wollen wir Sie mit unserem Liveticker wieder über die Auswirkungen von Corona in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie montags bis freitags (außer an Feiertagen) alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Was sich gestern ereignet hat, können Sie im Blog vom Montag nachlesen.