Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 30. April
Die wichtigsten Ereignisse zur Coronavirus-Lage in Norddeutschland gibt es auch an diesem Donnerstag im Live-Ticker von NDR.de. Neben aktuellen Nachrichten finden Sie Hintergründe zum Thema.
Das Wichtigste in Kürze:
- Spielplätze, Museen und Zoos dürfen wieder öffnen - wann und wie entscheiden die Bundesländer
- MV will Spielplätze ab morgen öffnen, SH ab Montag, Niedersachsen ab Mittwoch, HH macht keine Angaben
- Polnische Pendler müssen ab Montag nicht mehr in Quarantäne
- Corona-Krise treibt Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit im Norden nach oben
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
Analyse: Transportieren Meldedaten eine trügerische Sicherheit?
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
NDR.de wünscht gute Nacht
Wir beenden unseren Corona-Live-Ticker für heute. Und auch wenn der "Tanz in den Mai" in diesem Jahr wohl flach fällt - wir wünschen Ihnen trotzdem eine gute Nacht! Hier im Blog können Sie alle Ereignisse und Hintergründe von Donnerstag, 30. April 2020, nachlesen. Am Freitag, 1. Mai, geht es mit einem neuen Ticker weiter.
NDR Info Extra: Corona im Norden
Wie stellen sich die norddeutschen Länder die Rückkehr ins Wirtschaftsleben trotz Corona vor? Die ersten Lockerungen im Tourismus sind beschlossen, aber die Pläne in den Ländern sind sehr unterschiedlich. Die Details werden in einem NDR Info Extra geklärt. Außerdem Thema der Sendung: Im April schlägt sich die Corona-Krise erstmals voll in den Arbeitsmarktzahlen nieder.
Lockerungen für Museen und Ausstellungen: Lob aus Hamburg
Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) hat die von Bund und Ländern beschlossenen Lockerungen für Museen und Ausstellungen in der Corona-Krise begrüßt. "Die letzten Wochen haben schmerzhaft gezeigt, was fehlt, wenn diese Orte der Kultur geschlossen sind", sagte Brosda. Die Regierungschefs der Länder hatten zuvor in einer Videokonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) den Weg für eine behutsame Wiedereröffnung freigemacht. Brosda sagte, er danke "den großartigen Teams der Häuser, dass sie die letzten Wochen genutzt haben, gemeinsame Leitlinien für eine schrittweise Öffnung zu entwickeln, mit denen der Gesundheitsschutz der Besucher und Mitarbeiter gewährleistet werden kann". Viele Häuser hätten sich den Leitlinien bereits angeschlossen. "Diese hervorragende Vorbereitung ermöglicht eine schnelle und einheitliche Wiedereröffnung bereits in den kommenden Tagen." Hamburgs Senat will am kommenden Dienstag über Lockerungen der Corona-Regeln entscheiden.
Kieler Landtag: Mit Acryl gegen Corona
Die Abgeordneten des schleswig-holsteinischen Landtages werden in der Corona-Krise vom nächsten Mittwoch an im Plenarsaal mit Acrylglas-Scheiben voneinander getrennt. Das Parlament setzte am Donnerstag seine Vorbereitungen für die Konstruktion fort. Mit dem durchsichtigen Acrylglas-Schutz kann das Parlament nach zwei Monaten in verringerter Besetzung wieder vollzählig mit allen 73 Abgeordneten tagen. In der nächsten Woche trifft sich der Landtag von Mittwoch bis Freitag. Ein Umzug in ein größeres Ausweichquartier sei schon aufgrund der Kosten und der fehlenden Infrastruktur nicht praktikabel gewesen, erläuterte Landtagspräsident Klaus Schlie (CDU).
Weitere Lockerungen? Keine konkrete Ansage aus Hamburg
Nach den Beratungen von Kanzlerin Merkel mit den Länderregierungschefs über die Corona-Krise hat Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) zu Geduld und Disziplin gemahnt. "Wir dürfen unsere Strategie, die erfolgreich ist, jetzt nicht verlassen", sagte Tschentscher. Nötig sei "dass wir schrittweise vorgehen und dass wir kontrolliert vorgehen". Bund und Länder hatten sich unter anderem darauf geeinigt, dass Spielplätze, Museen und Zoos unter Auflagen wieder öffnen dürfen - wann und wie entscheiden die Bundesländer. Tschentscher machte dazu keine konkreten Angaben. Wie Hamburg die Beschlüsse umsetzt, soll in einer Senatssitzung am kommenden Dienstag entschieden werden.
MV: Spielplätze dürfen ab morgen öffnen, 800-Quadratmeter-Regel fällt
Die Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern sollen Spielplätze von Freitag an wieder öffnen können. Das hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) nach den Beratungen der Länder-Chefs mit Kanzlerin Merkel (CDU) bekanntgegeben. Die Eltern sollten darauf achten, dass die Abstands- und Kontaktregeln auch auf den Spielplätzen gelten. Außerdem sollten die Hygienevorschriften beachtet werden, sagte Schwesig. Sie kündigte zudem an, dass die 800-Quadratmeter-Grenze für den Einzelhandel abgeschafft werde. Schwesig sagte, von Sonnabend an könnten auch große Geschäfte in Mecklenburg-Vorpommern wieder öffnen. Die Maskenpflicht und die Abstandsregeln würden weiterhin gelten.
Niedersachsen öffnet Spielplätze ab 6. Mai
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat sich zufrieden über die von Bund und Ländern geplanten Lockerungen der Corona-Regeln geäußert. Dies seien Ergebnisse, die sich sehen lassen könnten, sagte Weil in der Landespressekonferenz. Bund und Länder hatten sich zuvor in einer Schaltkonferenz darauf geeinigt, dass Spielplätze, Museen und andere Kultureinrichtungen sowie Zoos bundesweit bald wieder öffnen dürfen. Weil betonte, dass ihn insbesondere die Freigabe der Spielplätze freue. Das Land werde nun "sehr kurzfristig" mit den Kommunen über die Öffnung der Spielplätze reden. Die Kommunen sollten dabei einen "relativ weiten Spielraum" bekommen. Laut Staatskanzlei können die Spielplätze in Niedersachsen vom 6. Mai an unter Auflagen wieder öffnen. Dann trete die nächste Änderung der Corona-Verordnung in Kraft. Auch Gottesdienste dürfen laut der Bund-Länder-Beschlüsse bald wieder stattfinden - in Niedersachsen unter Auflagen ab dem 7. Mai.
Hamburg: Gericht bestätigt 800-Quadratmeter-Grenze für Geschäfte
Geschäfte in Hamburg dürfen weiter nur auf einer Fläche von maximal 800 Quadratmetern geöffnet werden. Das hat in zweiter und letzter Instanz das Oberverwaltungsgericht Hamburg entschieden - und damit einen Eilantrag eines Sportgeschäfts zurückgewiesen. Nach Ansicht der Richter wäre es für die Stadt bei größeren Verkaufsflächen kaum zu kontrollieren, ob die geltenden Hygienevorschriften eingehalten werden.
Polnische Pendler müssen bald nicht mehr in Quarantäne
Polen lockert die wegen der Corona-Epidemie verhängten Einreise-Auflagen für Pendler. Ab 4. Mai müssten polnische Bürger, die in Deutschland, der Slowakei, Tschechien oder Litauen arbeiten oder studieren, bei einer Rückkehr nach Polen nicht mehr in Quarantäne, schrieb Ministerpräsident Mateusz Morawiecki auf Facebook. Die Regelung habe man in Absprache mit den Nachbarländern getroffen. "Wir haben die Epidemie noch nicht besiegt, aber zunehmend unter Kontrolle. Daher können wir jetzt entschiedener handeln, damit das Wirtschaftsleben wieder Tempo aufnimmt", so Morawiecki. Mitte März hatte die polnische Regierung beschlossen, die Grenzen für Ausländer zu schließen. Dies soll mindestens bis zum 13. Mai gelten. Polnische Berufspendler dürfen zwar die Grenze passieren, sie müssen aber bislang 14 Tage in Quarantäne, wenn sie wieder einreisen.
Schleswig-Holstein: Spielplätze können ab Montag öffnen
Spielplätze können in Schleswig-Holstein ab dem 4. Mai wieder öffnen. Das kündigte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) nach der Videoschalte der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an. Die Kommunen sollten dazu Hygienekonzepte erarbeiten. In der zweiten Mai-Hälfte könne es dann erste Lockerungen für Gaststätten geben, sagte Günther. Entschieden sei noch nichts, aber es solle am 6. Mai bei der nächsten Bund-Länder-Konferenz "ein konkreter Perspektivplan" dazu beschlossen werden.
Merkel und Länderchefs: Viele Einrichtungen dürfen wieder öffnen
Bund und Länder haben sich darauf geeinigt, Spielplätze, Tierparks, Museen und Ausstellungen unter Auflagen wieder zu öffnen. Auch Gottesdienste und besondere religiöse Feste wie Taufen, Beschneidungen oder Hochzeiten sowie Trauerfeiern werden wieder erlaubt. Einen konkreten Zeitplan dafür legten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder nach ihrer Beratung heute nicht vor. Die konkreten Regelungen müssten die Bundesländer selbst umsetzen, sagte Merkel. Zur weiteren Öffnung von Schulen und Kitas gibt es keine neue Entscheidung. Die Regierungschefs vertagten auch einen Beschluss zum Profifußball. Zu beiden Themen sollen bis zum 6. Mai Beschlussvorlagen erarbeitet werden. Die heutigen Ergebnisse bezeichnete Merkel als "Zwischenschritt". Erst am 6. Mai, wenn die Runde der Regierungschefs wieder zusammenkommen will, seien die Konsequenzen der Öffnung von Geschäften vor dann 14 Tagen absehbar, erklärte sie. Merkel betonte, Ziel bleibe es, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, damit das Gesundheitssystem die Zahl der schwer Erkrankten bewältigen kann.
Kommentar zum Arbeitsmarktbericht
Die Corona-Krise hat die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland von März auf April um über 300.000 steigen lassen, außerdem stellten Unternehmen für zehn Millionen Arbeitnehmer Anträge auf Kurzarbeit. Anita Fünffinger meint in ihrem Kommentar, nun müsse jeder helfen, die Wirtschaft schnell wieder in Schwung zu bringen und Arbeitsplätze zu retten - vor allem durch Einhaltung der Corona-Regeln.
Bundesliga muss warten: Politik vertagt Entscheidung über Neustart
Der deutsche Profifußball muss weiter auf ein klares Signal für die Fortsetzung der aktuellen Spielzeit warten. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die 16 Ministerpräsidenten haben nach dpa-Informationen aus Teilnehmerkreisen eine Entscheidung über eine Wiederaufnahme der wegen der Corona-Krise ausgesetzten Bundesliga und des Vereinssports vertagt. Bis zu den nächsten Beratungen am 6. Mai soll es dazu eine Beschlussvorlage von Kanzleramtschef Helge Braun und den Staatskanzleichefs der Länder geben.
MV: Drei neue Corona-Fälle gemeldet - Ein weiterer Mensch gestorben
Die Zahl der in Mecklenburg-Vorpommern gemeldeten Coronavirus-Neuinfektionen bleibt weiter gering. Wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales heute mitteilte, wurden landesweit drei neue Fälle registriert. Demnach sind jetzt landesweit 694 Menschen infiziert. Die Zahl der Todesfälle stieg auf 18, nachdem ein 79-jähriger Mann mit chronischen Vorerkrankungen gestorben war. 569 der positiv Getesteten gelten als von der Covid-19-Erkrankung genesen.
Hamburg: Gericht bestätigt Beschränkung der Verkaufsfläche
Das Hamburgische Oberverwaltungsgericht (OVG) hat die coronabedingte Beschränkung der Verkaufsfläche im Einzelhandel auf 800 Quadratmeter bestätigt. Mit der unanfechtbaren Entscheidung korrigierte das OVG auf Antrag der Stadt eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts.
Erneut Corona-Tote in Lauenburger Altenheim
Zwei Bewohner eines Pflegeheims in Lauenburg (Kreis Herzogtum Lauenburg) sind im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Insgesamt zählt die betroffene Einrichtung damit nun vier Corona-Tote, wie Kreissprecher Tobias Frohnert heute mitteilte. Am 22. April wurden dort den Angaben zufolge die ersten beiden Todesfälle im Zusammenhang mit der Lungenerkrankung gemeldet. Am Dienstag und Donnerstag seien zwei weitere Tote dazugekommen. Laut Kreispressestelle gebe es im betroffenen Heim zusätzlich noch jeweils sechs infizierte Pflegekräfte und Bewohner. Ende März war im Kreis erstmals der Erreger in einer Einrichtung in Wentorf festgestellt worden. Im Verlauf der Ausbreitung des Virus starben dort Anfang April drei Bewohner.
Bund und Länder vertagen Entscheidung über Schulen und Kitas
Bund und Länder haben die Entscheidung über weitere Schulöffnungen offenbar auf den 6. Mai vertagt. Auch zur Ausweitung der Kinderbetreuung solle eine Beschlussvorlage erst für die nächste Schalte von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten der Länder am kommenden Mittwoch erarbeitet werden. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen der heutigen Schaltkonferenz.
In der Beschlussvorlage des Bundes für die Beratungen hieß es, dass bis zum 6. Mai ein Konzept zur weiteren schrittweisen Öffnung von Schulen, Kindertagesstätten und zur Wiederaufnahme des Sportbetriebs erarbeitet werden soll.
Daten-Recherche: Kurzarbeit auf historischem Höchstwert
Wie plötzlich und heftig die Corona-Pandemie die deutsche Wirtschaft getroffen hat, zeigen die heute veröffentlichten Zahlen zur angezeigten Kurzarbeit. Im April 2020 wurden in Deutschland 7,5 Millionen potenziell betroffene Beschäftigte in knapp 590.000 Anzeigen für eine mögliche Kurzarbeit genannt. Diese Entwicklung sucht ihresgleichen: Sie übersteigt in Bezug auf die Personenanzahl den Februar 2009, den bisherigen Rekordmonat aus der Finanzkrise 2008/2009, um das Zehnfache. Auch für den Norden gelten zuvor noch nicht gesehene Höchstwerte: In Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern haben Unternehmen im April in Summe für knapp 1,5 Millionen Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. Im Februar 2009 lag der bisherige Höchstwert bei 123.081 Beschäftigten.
Museen und Zoos dürfen offenbar wieder öffnen
Museen, Zoos und Ausstellungen sollen in allen Bundesländern unter Auflagen wieder öffnen dürfen. Das vereinbarten Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder heute in einer Schaltkonferenz, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr.
Spielplätze sollen wieder öffnen dürfen
Bund und Länder wollen die seit Wochen gesperrten Spielplätze unter Auflagen für die Kommunen offenbar wieder öffnen. Das vereinbarten Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder in einer Schaltkonferenz, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr. Einen einheitlichen Zeitpunkt für die Öffnung legte die Runde demnach zunächst nicht fest.
Weniger Intensivbetten frei halten - Gottesdienste erlaubt unter Auflagen
Die Kliniken sollen nach dem Willen von Bund und Ländern nicht mehr so viele Intensivbetten und Kapazitäten für Corona-Patienten freihalten. Die Infektionsentwicklung und eine präzise Übersicht per Register ließen es zu, einen "etwas größeren Teil" der Kapazitäten wieder für planbare Operationen zu nutzen. Zudem wollen Bund und Länder unter bestimmten Abstands- und Hygieneregeln wieder Gottesdienstbesuche erlauben. Auch besondere religiöse Feste wie Taufen, Beschneidungen oder Hochzeiten sowie Trauergottesdienste sollen in kleinem Kreis möglich sein. Das haben Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder heute in einer Schaltkonferenz vereinbart, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr.
Oldenburger Basketballer: Doch keine Bewerbung für BBL-Turnier
Die Baskets Oldenburg werden sich nun doch nicht um die Ausrichtung des Zehner-Turniers bewerben, mit dem die Basketball-Bundesliga ihre Saison an einem Standort ohne Zuschauer beenden will. Zwar traue man sich die Organisation grundsätzlich zu, sagte Geschäftsführer Hermann Schüller. "Allerdings sollte man diesen Schritt nur gehen, wenn man zu 100 Prozent davon überzeugt ist, dass wirklich alles passt." Es sei jetzt nicht die Zeit für irgendwelche "Kraftvergleich" mit anderen Bewerbern, sagte Schüller.
Zahl der gemeldeten Infektionen in Niedersachsen gestiegen
Die Zahl der in Niedersachsen gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist auf 10.198 gestiegen. Wie das Gesundheitsamt heute mitteilte, waren dies 98 Fälle mehr als am Vortag. Demnach werden in den niedersächsischen Kliniken derzeit 695 mit dem Virus infizierte Patientinnen und Patienten behandelt.
Gottesdienste in Niedersachsen ab 7. Mai wieder möglich
Gottesdienste und religiöse Versammlungen in Kirchen, Synagogen und Moscheen sind in Niedersachsen vom 7. Mai an unter Auflagen wieder möglich. Eine entsprechende Vereinbarung hat Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Mittwoch mit den Religionsgemeinschaften getroffen, wie die Staatskanzlei heute mitteilte. Der Zugang zu den Gottesdiensten soll je nach Größe des Raums zahlenmäßig begrenzt werden. Auch müsse ein Abstand von mindestens 1,5 Metern stets gewährleistet sein, um die Infektionsgefahr mit dem Coronavirus einzudämmen.
MV: Klausuren müssen nicht nachgeschrieben werden
Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) hat heute mitgeteilt, dass Schüler wegen der Schulschließungen ausgefallene Klausuren nicht nachschreiben müssen. "Niemand muss in Sorge sein, in der noch verbleibenden Zeit bis zu den Sommerferien Leistungsnachweise erbringen zu müssen, die wegen der Corona-Krise ausgefallen sind", betonte sie. Notengebungen würden vornehmlich dann stattfinden, wenn Schüler so die Chance erhalten, sich zu verbessern. Sie wisse, dass viele Schüler gerade aus Abschlussklassen von der Sorge getragen sind, wie sie bisher fehlende wichtige Noten nachholen können, sagte Martin. "Diese Sorge muss niemand haben." Die geänderte Prüfungsordnung sei eine angemessene Reaktion auf die Situation in dieser Zeit.
Lichtblick aus den USA: Medikament Remdesivir könnte helfen
Haben wir bald ein Medikament, dass das Coronavirus wirksam bekämpft? Eine Covid-19-Studie aus den USA lässt ein wenig hoffen. Dabei habe das Mittel Remdesivir bei der Verkürzung der Zeit bis zur Genesung von Patienten sehr gute Ergebnisse geliefert. Das Medikament wurde ursprünglich für die Bekämpfung von Ebola-Viren entwickelt. Eine in China an weniger Menschen durchgeführte Studie mit Remdesivir kam allerdings zu gegenteiligen Ergebnissen.
Zahl der gemeldeten Infizierten in Hamburg gestiegen
Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Hamburgerinnen und Hamburger ist seit Mittwoch um 77 auf 4.801 gestiegen. Das teilte die Gesundheitsbehörde heute mit. Nach Angaben des Instituts für Rechtsmedizin wurde bisher bei 154 Verstorbenen eine Covid-19-Erkrankung als Todesursache festgestellt. Laut Robert Koch-Institut können etwa 3.500 positiv getestete Hamburgerinnen und Hamburger inzwischen als genesen betrachtet werden.
Neue Podcast-Folge mit Virologe Drosten online
In der neuen Folge des Podcasts "Coronavirus-Update" befasst sich Virologe Christian Drosten erneut mit dem Thema Kinder in der Coronavirus-Pandemie:
Was sind Superspreader-Events und welche Rolle spielen sie?
Die Corona-Krise verändert die Welt. Eine große Rolle bei der Ausbreitung des Virus spielen "Superspreader"-Events. Eine NDR Dokumentation zeigt, wie sie die Corona-Pandemie beschleunigten, welchen Einfluss sie auf den Verlauf haben und was wir daraus für die Zukunft lernen können:
DFL startet Coronatests bei Erst- und Zweitligisten
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat heute mit den Coronatests bei den 36 Erst- und Zweitligisten begonnen. Das bestätigte der Ligaverband auf SID-Anfrage. Regelmäßige Tests sind eine Voraussetzung für die angestrebte Wiederaufnahme des Spielbetriebs. Bundeskanzlerin Angela Merkel berät heute mit den 16 Ministerpräsidenten über die weitere Vorgehensweise in der Coronakrise. Mit einer Entscheidung über einen Bundesliga-Neustart ist noch nicht zu rechnen. Coronatests sind ein wesentlicher Bestandteil des DFL-Konzepts für die Wiederaufnahme.
Corona-Krise lässt Kurzarbeit im Norden ansteigen
Die Corona-Krise schlägt voll auf den Arbeitsmarkt durch und hat neben den Arbeitslosenzahlen auch die Kurzarbeit im Norden stark anteigen lassen. Deutschlands Unternehmen meldeten bis zum 26. April für 10,1 Millionen Menschen Kurzarbeit an, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) heute mitteilte.
Niedersachsen verzeichnete einen neuen Höchststand. Im März und April zeigten 69.000 Betriebe für bis zu eine Million Beschäftigte eine Verringerung der regulären Arbeitszeit an - zehn Mal häufiger als in der Finanzkrise 2009. In Schleswig-Holstein meldeten 25.300 Betriebe für rund 287.000 Beschäftigte Kurzarbeit an. Etwa jedes dritte Unternehmen in Hamburg ist in Kurzarbeit. Davon betroffen sind laut Arbeitsagentur bis zu 273.000 Beschäftigte. Genaue Zahlen dazu werden aber erst in einigen Monaten vorliegen, weil viele Betriebe zunächst pauschal für alle Mitarbeiter in voller Höhe Kurzarbeit anzeigen. In Mecklenburg-Vorpommern liegen Anträge auf Kurzarbeit von 16.900 Unternehmen vor. Das sei mehr als ein Drittel der Firmen im Land. Betroffen sind demnach landesweit 154.000 Beschäftigte, die jedoch noch nicht alle verkürzt bei beschränkten Bezügen arbeiten müssen.
Walpurgisnacht und Maifeiern fallen aus - aber Stimmung im Netz
Sämtliche Feiern zur Walpurgisnacht und andere Veranstaltungen und Aktionen rund um den 1. Mai sind in Niedersachsen wegen des Coronavirus verboten. Um doch etwas Feiertagsstimmung zu verbreiten, werden einige abgesagte Veranstaltungen im Internet übertragen.
After Corona Club - mit dem Psychologen Stephan Grünewald
Wie verhalten wir uns in der Corona-Krise? Dieser Frage geht Anja Reschke in der neuen Folge des After Corona Clubs nach und spricht mit dem bekannten Psychologen Stephan Grünewald, der schon lange untersucht, "wie die Deutschen ticken". Heute Abend im NDR Fernsehen, aber schon jetzt online:
Kanzleramtschef: Grundlegende Einschränkungen wohl bis 10. Mai
Die in der Corona-Krise bis zum 3. Mai geltenden Kontaktbeschränkungen sollen nach den Worten von Kanzleramtschef Helge Braun "sicherlich" erst einmal bis zum 10. Mai verlängert werden. Das kündigte der CDU-Politiker bei "n-tv" vor den Beratungen von Bund und Ländern über das weitere Vorgehen an. Einige Bundesländer hätten dies auch schon umgesetzt. Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten wollen am Nachmittag beraten. Braun sagte, weil die Beschlüsse von Mitte April schrittweise in Kraft gesetzt worden seien, lasse sich aktuell an den Zahlen noch nicht ablesen, ob es möglich sei, weitere Öffnungen vorzunehmen. Die größere Diskussion über weitere Öffnungsschritte werde bei der nächsten Beratung am 6. Mai erfolgen. Bis zum 10. Mai solle das "wesentliche Paket" erst einmal verlängert werden.
Bundesverfassungsgericht: Gottesdienste müssen möglich bleiben
Ein pauschales Verbot von Gottesdiensten darf es auch in Zeiten der Corona-Pandemie nicht geben. Dies hat das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe am Mittwochabend entschieden. Damit widersprach es einer Entscheidung des niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts in Lüneburg. Die Karlsruher Richter erklärten: Es muss im Einzelfall entschieden werden.
SH: Zahl der gemeldeten Corona-Infektionen gestiegen
Die Zahl der in Schleswig-Holstein gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist auf 2.685 gestiegen. Wie die Landesregierung heute mitteilte, waren dies bis Mittwochabend 13 Fälle mehr als am Vortag. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich um drei auf 106. 74 an dem Virus erkrankte Menschen sind derzeit in klinischer Behandlung und damit sechs weniger als nach der Vortagsmeldung. Das Robert Koch-Institut (RKI) schätzt, dass 2.100 Menschen in Schleswig-Holstein nach einer Coronavirus-Infektion genesen sind.
Corona-Krise treibt Arbeitslosigkeit im Norden nach oben
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im April wegen der Corona-Krise im Vergleich zum März um 308.000 auf 2,644 Millionen Menschen gestiegen. Die Arbeitslosenquote stieg saisonuntypisch um 0,7 Punkte auf 5,8 Prozent, teilte die Bundesagentur für Arbeit mit.
Hamburg verzeichnete mit 77.518 Arbeistlosen (7,3 Prozent) den höchsten Stand seit zehn Jahren. Das waren fast 11.000 oder 16,5 Prozent mehr als im Vormonat. In Niedersachsen nahm die Zahl der Arbeitslosen zwischen März und April um rund zwölf Prozent auf fast 247.000 zu. Auch in Schleswig-Holstein nahm die Arbeitslosigkeit im April drastisch zu. Sie stieg im Vergleich zum Vormonat um 12,6 Prozent auf 92.200 Menschen. In Mecklenburg-Vorpommern sind aktuell 64.950 Menschen ohne Arbeit und damit fast 5.300 mehr als im Vormonat März. Die Quote stieg auf 7,9 Prozent.
MV: Keine Hortbetreuung für Viertklässler
Die Schule geht für die Kinder der vierten Klassen in Mecklenburg-Vorpommern in der kommenden Woche wieder los. Doch nach dem Unterricht können sie nicht in den Hort. Der bleibt im Notbetreuungsmodus.
Friseure dürfen wieder öffnen - viele Termine schon ausgebucht
Ab Montag öffnen - von vielen schon dringend erwartet - die Friseursalons wieder. Sechs Wochen mussten die Friseure wegen des neuartigen Coronavirus schließen. Das Nachhol-Bedürfnis ist groß: "Wir haben schon fast alle Termine für die ersten beiden Wochen nach Öffnung vergeben", berichtete der Vorsitzende der Hamburger Friseur-Innung, Birger Kentzler. Er hat einen Betrieb in Hamburg-Bahrenfeld. "Alle sind verunsichert wegen der zahlreichen Auflagen", sagte Kentzler. Die zuständige Berufsgenossenschaft habe sechs Seiten Arbeitsschutz-Standards für das Friseurhandwerk geschickt.
Zugesagte Ausbildungsplätze fallen weg
Ein Schuljahr mit nur eingeschränkten Unterrichtsmöglichkeiten neigt sich dem Ende und für viele Schulabgänger und Schulabgängerinnen beginnen die Probleme dann erst recht. Denn ein reibungsloser Übergang in Ausbildung oder Studium ist coronabedingt schwierig.
Schwesig schließt Sonderweg bei der Gaststättenöffnung nicht aus
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es nur relativ wenige bestätigte Fälle von Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus. Deshalb könnte sich Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) vorstellen, dass in ihrem Bundesland die Gastronomie früher als anderswo öffnen könnte.
Videokonferenz zwischen Bund und Ländern
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) berät heute ab 14 Uhr erneut mit den Ministerpräsidenten der Länder über das weitere Vorgehen im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Unter anderem soll es in der Videokonferenz um die Frage gehen, inwiefern bundesweit wieder Gottesdienste stattfinden können. Ein weiteres Thema der Besprechung dürfte die allmähliche Wiederaufnahme des Schulbetriebes sein. Weiterreichende Beschlüsse zu Lockerungen werden erst von der nächsten Gesprächsrunde am 6. Mai erwartet.
Hamburg: Corona-Sonderausschuss tagt erstmals
Bei der Bewältigung der Corona-Krise will sich die neugewählte Hamburgische Bürgerschaft verstärkt zu Wort melden. Der vom Parlament beschlossene Sonderausschuss tritt heute ab 17 Uhr zum ersten Mal zusammen. Bei der konstituierenden Sitzung im Großen Festsaal des Rathauses stehen gleich mehrere Anträge auf der Tagesordnung, wie die Bürgerschaft mitteilte. Diese befassen sich unter anderem mit der aktuellen Entwicklung der Corona-Krise, mit der Versammlungsfreiheit oder mit Tilgungsvorgaben. Der am 22. April von der Bürgerschaft eingesetzte Sonderausschuss besteht aus 20 Mitgliedern und tagt in der Regel alle zwei Wochen. Er soll die Bewältigung der Krise parlamentarisch begleiten, solange noch nicht alle Fachausschüsse eingesetzt sind.
Corona-Beiträge im NDR Fernsehen
Die NDR Landesmagazine haben auch gestern wieder in vielen Einzelfilmen über die Corona-Krise berichtet. Hier eine Auswahl:
Coronavirus-Live-Ticker beginnt
Guten Morgen aus der Redaktion von NDR.de! Wir starten jetzt mit dem heutigen Coronavirus-Live-Ticker. Bis zum späten Abend informieren wir Sie über die aktuellen Entwicklungen in den norddeutschen Ländern und bilden Inhalte aus den Hörfunkprogrammen des Norddeutschen Rundfunks sowie vom NDR Fernsehen ab. Mehr Informationen finden Sie außerdem auf folgenden Seiten:
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 29. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 28. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 27. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 26. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 25. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 24. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 23. April