Coronavirus-Blog: Portugal wird zum Virusvariantengebiet
Im Corona-Blog hat NDR.de Sie auch am Freitag, 25. Juni 2021, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am frühen Sonnabend geht es in einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Portugal und Russland als Virusvariantengebiete eingestuft
- Wegen Delta: Ständige Impfkommission prüft kürzere Impfabstände
- Dänemark: Testpflicht nach Einreise entfällt ab morgen
- Impfstart für Seeleute in Hamburg
- Weitere Lockerungen in Mecklenburg-Vorpommern treten in Kraft
- Delta-Variante nimmt auch in Niedersachsen zu
- Gemeldete Neuinfektionen im Norden: 43 in Niedersachsen, 18 in Hamburg, 12 in Schleswig-Holstein, 12 in Mecklenburg-Vorpommern und 6 im Bundesland Bremen
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreise
Corona-Blog pausiert - Gute Nacht!
Das war's für heute. Wir danken für Ihr Interesse und verabschieden uns für ein paar Stunden. Am frühen Sonnabend geht es mit einem neuen Blog zu den Auswirkungen der Pandemie in Norddeutschland weiter.
WHO sieht Großveranstaltungen kritisch
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt angesichts der Delta-Variante vor Sorglosigkeit in Europa. Derzeit gebe es schon viele große Sportveranstaltungen und Zusammenkünfte, während viele Menschen noch keinen vollen Impfschutz hätten, sagte Maria Van Kerkhove, die führende Corona-Expertin der WHO. "Die Veranstaltungen werden Konsequenzen haben", sagte sie in Genf. Schon jetzt seien deswegen Übertragungen aufgetreten.
"Die Delta-Variante ist ein gefährliches Virus", sagte Van Kerkhove und verwies auf die höhere Ansteckungsgefahr. Zwar würden Gesundheitsmaßnahmen, Impfungen und Behandlungen gut gegen Delta wirken, aber nach weiteren Mutationen könnte ein Punkt erreicht werden, an dem all diese Maßnahmen nicht mehr ausreichen, warnte die Epidemiologin. Trotz sinkender Infektionszahlen und fallender Beschränkungen sollten Menschen in Europa vorsichtig mit ihren neuen Freiheiten umgehen: "Es gibt viele Dinge, die wir alle tun wollen, aber es gibt nicht viele Dinge, die wir auch wirklich tun müssen."
Corona-Held*innen gesucht: Machen Sie mit!
Der NDR möchte Menschen, die in der Corona-Pandemie Besonderes geleistet haben, Dankeschön sagen. Wir suchen den fürsorglichen Nachbarn, der eine Familie in häuslicher Quarantäne unterstützte, die Lehrerin, die ihre Schüler auch auf Distanz begeisterte, Pflegekräfte, Pizza-Lieferanten, Supermarkt-Angestellte - Menschen, die anderen geholfen haben, die Krise zu überstehen. Sie sollen besondere Tickets für ein Konzert des NDR Elbphilharmonie Orchesters, der NDR Radiophilharmonie, des NDR Chores oder auch der NDR Bigband erhalten. Möchten Sie jemanden vorschlagen? Alle Infos unter NDR.de/coronaheldInnen.
Portugal und Russland werden als Virusvariantengebiete eingestuft
Wegen der starken Verbreitung der Delta-Variante schränkt die Bundesregierung die Einreise aus Portugal und Russland massiv ein. Das Robert Koch-Institut teilte soeben mit, dass beide Länder am kommenden Dienstag als Virusvariantengebiete eingestuft werden. Die Folge ist ein weitreichendes Beförderungsverbot und strikte Quarantäne-Regeln für Einreisende. Mit 1.604 neuen Corona-Ansteckungen binnen 24 Stunden wurde in Portugal heute nach Angaben des Gesundheitsministeriums der höchste Wert seit Februar registriert. In Lissabon macht die Delta-Variante bereits mehr als 70 Prozent aller Fälle aus. Auch in Russland spitzt sich die Lage zu. Heute meldeten die Behörden allein für die Hauptstadt Moskau 7.900 neue Fälle.
Gleichzeitig werden mit den Niederlanden, Dänemark und Luxemburg schon am Sonntag die letzten drei Nachbarländer Deutschlands von der Liste der Risikogebiete gestrichen. Wer von dort auf dem Landweg einreist, muss künftig keinerlei Beschränkungen mehr beachten. Nur Flugpassagiere müssen noch einen negativen Test vorweisen.
Hamburgs Bürgermeister Tschentscher erstmals geimpft
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat sich heute gegen das Coronavirus impfen lassen. "Ein kleiner Piks und ein großer Schutz, den man mit einer solchen Impfung erhält gegen ein tückisches Virus", sagte der 55-Jährige anschließend. Der Bürgermeister wurde nach Angaben eines Sprechers mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer geimpft.
HSV-Zugang Glatzel positiv getestet
Fußball-Zweitligist Hamburger SV meldet einen neuen Corona-Fall. Zugang Robert Glatzel hat sich mit dem Virus infiziert, teilte der Verein heute mit. Das ergab die Auswertung eines Tests. Der Angreifer befindet sich in häuslicher Quarantäne. Der Stürmer habe keinen Kontakt zu seinen neuen Mannschaftskollegen gehabt, informierte der HSV. Damit kann das Team das Training fortsetzen.
Dänemark: Testpflicht nach Einreise entfällt ab morgen
Dänemark lockert ein weiteres Mal seine Reisebeschränkungen. Die Behörden ermöglichen von morgen an Einreisen aus EU- und Schengenländern mit dem EU-Coronapass als Nachweis für Geimpfte, Genesene oder Getestete. Das geht aus den aktualisierten Reiseempfehlungen des dänischen Außenministeriums hervor. Die Testpflicht nach der Einreise entfällt demnach für Einwohner Deutschlands und mehrerer anderer Länder im EU- und Schengenraum. Zum ersten Mal seit rund 15 Monaten gelten diese Länder im dänischen Ampelsystem wieder als "grün". Die neuen Empfehlungen treten morgen um 16 Uhr in Kraft.
Ständige Impfkommission prüft kürzere Impfabstände
Wegen der hohen Ansteckungsgefahr der Delta-Variante prüft die Ständige Impfkommission (Stiko), ob die empfohlenen Impfabstände verkürzt werden sollten. Bei AstraZeneca lautet der bisherige Rat des Expertengremiums, zwölf Wochen zwischen erster und zweiter Dosis verstreichen zu lassen - auch, weil dadurch die Wirksamkeit erhöht wird. Für die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna beträgt der empfohlene Abstand sechs Wochen. Laut Zulassung wären schnellere Impfserien möglich: zwei Biontech-Spritzen im Abstand von drei Wochen, bei Moderna und AstraZeneca im Abstand von vier Wochen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) plädierte dafür, mit der Zweitimpfung im Rahmen des in der Zulassung vorgesehenen Intervalls zu bleiben. Es sei absehbar, dass in vier bis sechs Wochen weit über 50 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft seien, so Spahn. Der Impfexperte Leif Erik Sander von der Charité sagte, angesichts der niedrigen Infektionszahlen könne man "mit Ruhe einfach so weitermachen" wie es bisher gut und empfohlen sei. Man wolle etwa bei AstraZeneca keinen Wirksamkeitsverlust risikieren.
Sechs Neuinfektionen in Bremen, keine in Bremerhaven
In der Stadt Bremen sind sechs Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Das berichtete Radio Bremen online. Die dortige Sieben-Tage-Inzidenz fiel von 9,3 gestern auf 9,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. In Bremerhaven gab es erneut keine Neuinfektionen, der Inzidenzwert bleibt bei null.
Zwölf Neuinfektionen in MV - Inzidenz steigt leicht
In Mecklenburg-Vorpommern sind seit gestern zwölf neue Corona-Fälle registriert worden. Gestern waren es zwei, heute vor einer Woche fünf. Ein weiterer infizierter Mensch starb, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) online mitteilte. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg um 0,3 auf 2,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Im Landkreis Vorpommern-Greifswald liegt die Inzidenz nun bei 0,0 (minus 0,4 im Vergleich zum Vortag). Den höchsten Inzidenzwert hat mit 5,7 der Landkreis Ludwigslust-Parchim.
Handelskammer: 30 Prozent weniger Ausbildungsverträge
In diesem Jahr sind der Handelskammer Hamburg zufolge 30 Prozent weniger Ausbildungsverträge im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 geschlossen worden. Wie die Kammer heute mitteilte, fehlen insbesondere im Hotel- und Gaststättengewerbe Fachkräfte. "Der Rückgang der Ausbildungsverträge liegt zum einen an der sehr schwierigen wirtschaftlichen Lage vieler Unternehmen, die gar nicht oder nur sehr bedingt ausbilden konnten", sagte der Hauptgeschäftsführer der Kammer, Malte Heyne. "Zum anderen sind durch Corona auch die Berufsorientierungsmöglichkeiten durch ausfallende Messen oder Praktika eingeschränkt." Derzeit gibt es laut Kammer rund 1.500 freie Ausbildungsplätze in Hamburg.
Volksfest "Hanno-Park" startet in Hannover
Heute startet in Hannover der "Hanno-Park" - es ist das größte Volksfest in Corona-Zeiten in Niedersachsen. Versprochen wird ein Fest für Familien - ohne Bierzelte. Die Kirmes mit mehr als 80 Fahrgeschäften, Losbuden und Imbiss-Ständen geht einen Monat lang - bis zum 25. Juli. Die Veranstalter erwarten mindestens 100.000 Besucher. Bis zu 9.000 Menschen dürfen sich auf dem Schützenplatz gleichzeitig aufhalten. Die aktuellen Corona-Regeln des Landes Niedersachsen lassen einen mobilen Freizeitpark dieser Art unter einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 35 zu.
Ohne Termin: Impf-Drive-In in Eckernförde
Morgen und übermorgen können sich Menschen ohne Termin in Eckernförde durchs Autofenster impfen lassen. 500 Dosen des AstraZeneca-Vakzins stehen zur Verfügung. Die Idee nach amerikanischem Vorbild hatte der Arzt Thomas Wagner. Geimpft wird in seinem Drive-In am Südstrand am Sonnabend zwischen 15 und 20 Uhr, Sonntag beginnt die Aktion um 10 Uhr. Sie endet, sobald die letzte Dosis verimpft ist.
AIDA Cruises will Kreuzfahrten ab Hamburg wieder aufnehmen
Die Kreuzfahrtszene belebt sich nach monatelanger Corona-Zwangspause auch in Hamburg wieder: Am 31. Juli will AIDA Cruises mit dem Schiff "AIDAmar" wieder Kreuzfahrten von der Hansestadt aus aufnehmen, wie das Unternehmen mitteilte. Die siebentägigen Reisen führten zunächst zu den niederländischen Metropolen Amsterdam und Rotterdam. Sobald weitere Destinationen für den Kreuzfahrttourismus öffnen, plant das Unternehmen, diese Reisen auch mit dem Besuch weiterer Häfen zu ergänzen.
Hamburg beginnt mit Impfung von Seeleuten
Am "Tag des Seefahrers" hat Hamburg mit der Impfung von Seeleuten gegen das Coronavirus begonnen. Die ersten 40 Seeleute aus Indien wurden im Seemannsclub "Duckdalben" in Hamburg-Waltershof geimpft, unmittelbar nach dem Ertönen zahlreicher Schiffshörner im Hafen. Die Männer bekamen jeweils ihre erste Dosis AstraZeneca. Der Mediziner Jens de Boer vom Hafenärztlichen Dienst erklärte, der Vorteil des Impfstoffs sei die lange Zeitspanne bis zur Zweitimpfung. So könne diese verabreicht werden, wenn das Schiff der Impflinge das nächste Mal Hamburg anlaufe.
Handel wünscht sich staatliche "Corona-Schecks" für Bürger
Einkaufsgutscheine vom Staat sollen aus Sicht des Handels die Kunden zurück in die Geschäfte bringen. Jeder und jede solle einen 200-Euro-Gutschein erhalten, der in bestimmten stationären Geschäften eingelöst werden kann, die in der Corona-Krise schließen mussten. Das schlägt der Handelsverband Deutschland (HDE) in einem Zehn-Punkte-Plan für den nächsten Bundestag vor, berichtet "Der Spiegel". Das Papier, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, regt zudem Millionenhilfen für Stadtzentren und die Digitalisierung des Handels an sowie Sonntagsöffnungen bis Jahresende. Schon zu Beginn der Pandemie hatte der Handel "Corona-Schecks" für die Bürger vorgeschlagen, die jedoch nicht kamen.
Trotz Corona: Bestes Abitur seit zehn Jahren in Hamburg
Trotz erschwerter Bedingungen wegen der Corona-Pandemie haben Hamburgs Abiturienten den besten Schulabschluss seit zehn Jahren hingelegt. Die 9.144 jungen Frauen und Männer des Abitur-Jahrgangs 2021 erzielten einen Notendurchschnitt von 2,27, wie die Schulbehörde mitteilte. In den vergangenen zehn Jahren habe der Notenschnitt zwischen 2,36 und 2,46 gelegen. Auch die schriftlichen Prüfungen zum Mittleren Schulabschluss seien besser ausgefallen als im Jahr zuvor. "Sie können zu Recht stolz auf sich sein. Das waren keine einfachen Rahmenbedingungen", beglückwünschte Schulsenator Ties Rabe (SPD) die Schüler. Laut Behörde haben 9.144 von 9.351 angetretenen Schülerinnen und Schülern das Abitur bestanden. Das entspreche einer Quote von 97,8 Prozent - nach 97,3 Prozent im Jahr zuvor.
#Moinkino vergibt Freikarten für besonders vom Lockdown betroffene Menschen
Mit dem bundesweiten Kinostart am 1. Juli 2021 öffnen auch die Kinos in Hamburg wieder ihre Säle. Zum Neustart vergibt die Aktion "Moin - Die erste Runde geht auf uns" Eintrittskarten für Menschen, die vom Lockdown in der Corona-Pandemie besonders betroffen waren. NDR.de verlost unter anderem für eine Vorstellung des Kultfilms "Absolute Giganten" (1999, FSK 6) von Sebastian Schipper am Freitag, 2. Juli, um 18 Uhr in der Astor Film Lounge in der Hamburger Hafencity 5 x 2 Tickets.
Delta-Variante: Höhere Rate an Krankenhausbehandlungen
Die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus scheint nach ersten Erkenntnissen des Robert Koch-Instituts (RKI) auch in Deutschland zu einer höheren Rate von Krankenhausbehandlungen zu führen. "Wir haben noch nicht genügend Daten, um wirklich klar zu sagen, wie gefährlich oder ungefährlich (...) sie ist", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler. Allerdings deuteten die noch jungen Zahlen auf eine rund doppelt so hohe Rate von Krankenhauseinweisungen hin verglichen mit der bislang dominierenden Alpha-Variante. Wieler sagte, es würden demnach elf Prozent der Delta-Infizierten in Kliniken behandelt, verglichen mit fünf Prozent bei Alpha. Bei Menschen zwischen 15 und 34 Jahren sei dies besonders ausgeprägt. Fallzahlen nannte Wieler nicht. Den Daten zufolge komme Delta eher bei jüngeren Menschen vor, also in Gruppen mit geringeren Impfquoten, ergänzte er. Das RKI werde dies weiter beobachten. Auch bisherige Daten aus dem Vereinten Königreich sprächen nicht für eine mutmaßlich geringere Gefährlichkeit der Delta-Mutante, so der RKI-Chef.
Gut jeder Dritte in Deutschland vollständig geimpft
Mehr als jeder dritte Mensch in Deutschland ist vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts hervor (Stand: Freitag, 10.35 Uhr). Rund 44 Millionen Menschen (52,9 Prozent) haben demnach mindestens eine Impfung bekommen, 28,3 Millionen (34,1 Prozent) sind vollständig geimpft.
Inzidenzwert in Hamburg auf 9,9 gesunken
Hamburg meldet wieder einen einstelligen Inzidenzwert. Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen sank nach Angaben der Sozialbehörde von 10,4 auf 9,9. Vor einer Woche hatte er noch 12,4 betragen. 18 neue Corona-Fälle sind in Hamburg binnen eines Tages registriert worden. Das sind 10 Neuinfektionen weniger als vor einer Woche und 6 weniger als am Donnerstag.
Niedersachsen will nicht alle Impfzentren weiterbetreiben
Niedersachsen hält es nicht mehr für nötig, sämtliche 50 Impfzentren im Land über den vom Bund geplanten Schließungstermin Ende September hinaus zu betreiben. Da einige der Impfzentren mit der Durchimpfung der Bevölkerung bereits sehr weit gekommen seien, müsse die Zukunft der Impfzentren differenziert betrachtet werden, sagte Regierungssprecherin Anke Pörksen in Hannover. Angestrebt werde auch der Einsatz mobiler Impfteams sowie dezentrale Impfangebote, bei denen aktiv auf die Menschen zugegangen wird - etwa in Stadtteilen, in denen sich bisher wenige Menschen haben impfen lassen. Bund und Länder beraten derzeit noch darüber, wie es mit den Impfzentren nach dem 30. September weitergeht.
Niedersachsen: Mehr Anfragen an Frauenhäuser
Der lange Lockdown hat offenbar für einen erheblichen Anstieg der Fälle von häuslicher Gewalt auch in Niedersachsen gesorgt. Mehrere Einrichtungen berichten über einen erheblichen Anstieg der Anfragen. Das Frauenhaus in Lüneburg musste laut Stadtverwaltung bereits 126 Frauen und 180 Kinder abweisen.
Bundesrat beschließt Corona-Aufholprogramm für Kinder
Das sogenannte Corona-Aufholprogramm für Kinder und Jugendliche kann starten. Der Bundesrat stimmte für eine entsprechende Gesetzesänderung bei der Finanzverteilung zwischen Bund und Ländern. Der Bund überlässt damit den Ländern mehr Anteile aus der Umsatzsteuer, sodass sie zusätzliche Maßnahmen zur Lernförderung finanzieren, Sozialprojekte ausweiten und mehr kostenlose und günstige Freizeit-, Sport- und Erholungsangebote anbieten können. Außerdem stimmte die Länderkammer der Auszahlung eines 100-Euro-Freizeitbonus für Kinder aus bedürftigen Familien in diesem Sommer zu.
Spahn warnt erneut vor "Sorgenherbst"
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat auch mit Blick auf die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus erneut zu Vorsicht im Sommer aufgerufen. Aus einem zu sorglosen Sommer dürfe kein "Sorgenherbst" werden, sagte der CDU-Politiker in Berlin. Die Delta-Variante werde über den Sommer auch in Deutschland die Oberhand gewinnen, dies sei eher eine Frage von Wochen als von Monaten. Es mache bei der Ausbreitung aber einen Unterschied aus, wie hoch die gesamte Zahl der Ansteckungen und die Impfquote seien. In Innenräumen, vor allem mit vielen Menschen, sollten weiter Schutzmasken getragen werden. Reisen sei möglich. Bei der Rückkehr aus dem Urlaub sollten Familien aber kostenlose Testangebote nutzen, auch mit Blick auf den Schulbeginn nach den Ferien. Der Minister appellierte an alle Bürger, Impfangebote zu nutzen - auch für wichtige Zweitimpfungen als vollen Schutz gegen Virus-Varianten.
Corona-Krise schlägt weniger auf Verbraucher-Stimmung
Die Konsumlaune in Deutschland ist der neuesten Studie des Nürnberger Konsumforschungsunternehmens GfK zufolge so gut wie seit August 2020 nicht mehr. Vor allem die Erwartungen hinsichtlich der wirtschaftlichen Lage in Deutschland seien nach einem sprunghaften Anstieg im vergangenen Monat noch einmal deutlich gestiegen, teilte die GfK mit. Der GfK-Konjunkturindikator sei auf 58,4 Punkte geklettert - der höchste Wert seit mehr als zehn Jahren.
Hamburger Kinderarzt-Praxen halten sich an Stiko-Empfehlung
Es gebe zwar eine Reihe von Anfragen von Eltern, sagt Annette Lingenauber vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte. Die meisten Ärzte hielten sich jedoch an die Empfehlung, vorerst nur Kinder ab zwölf Jahren mit bestimmten Vorerkrankungen zu impfen.
RKI-Chef Wieler empfiehlt Tests und Maskenpflicht an Schulen bis Frühjahr 2022
Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, plädiert für Schutzmaßnahmen in Schulen bis zum kommenden Frühjahr. "Wir empfehlen, dass in Schulen weiter getestet und Mund-Nasen-Schutz getragen wird. Aus heutiger Sicht würde ich sagen, das sollte bis zum nächsten Frühjahr so sein", sagte Wieler der "Rheinischen Post". "Zum einen wollen wir ja das Infektionsgeschehen niedrig halten, weil auch Kinder schwer erkranken können. Und zum anderen haben wir natürlich das Ziel, dass die Schulen offen bleiben." Nach eigener Aussage rechnet er mit einem steigenden Infektionsgeschehen an Schulen. "Es werden vermehrt Fälle bei Kindern auftreten, schon jetzt sehen wir größere Ausbrüche der Delta-Variante in Schulen."
Charité-Immunologe rät Senioren zu dritter Impfung im Herbst
Ein halbes Jahr nach dem offiziellen Start der bundesweiten Corona-Impfkampagne am 27. Dezember empfehlen Wissenschaftler eine dritte Impfung für Senioren und Menschen mit Immunschwächen in diesem Herbst. "Wir müssen die nächste Phase beim Impfen jetzt schon andenken", sagte Leif Erik Sander, Infektionsimmunologe an der Berliner Charité, der Deutschen Presse-Agentur. "Ich gehe davon aus, dass wir bei älteren Menschen, die zu Beginn dieses Jahres ihre Erst- und Zweitimpfung erhalten haben, eine nachlassende Immunantwort sehen werden." Für Jüngere und Gesunde seien Auffrischungsimpfungen dagegen noch kein Thema.
Delta-Variante nimmt in Niedersachsen zu - Gesundheitsministerin Behrens ist besorgt
In Niedersachsen ist die Zahl der Corona-Infizierten mit der Delta-Variante gestiegen. Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes wurden seit Ende vergangener Woche 60 neue Fälle bekannt, womit es jetzt insgesamt 125 sind (Stand Donnerstag). Die niedersächsische Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) kündigte im NDR Info Interview an, das Impftempo zu erhöhen, um einen besseren Schutz gegen die hochansteckende Variante aufzubauen.
Inzidenzwert in Niedersachsen sinkt auf 3,7
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat 43 labordiagnostisch bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen gemeldet (Vortag: 48; Vorwoche: 83). Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt im Landesdurchschnitt auf 3,7 Fälle je 100.000 Einwohner (Vortag: 4,0; Vorwoche: 5,8). Landesweit gab es laut RKI innerhalb eines Tages vier weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19 Erkrankung.
Ende der Einreisebeschränkungen für Geimpfte aus den meisten Drittstaaten
Ab heute fallen die Einreisebeschränkungen für Menschen mit vollständigem Corona-Impfschutz aus den meisten Nicht-EU-Staaten weg. Sowohl Besuchsreisen als auch touristische Einreisen sind für sie damit wieder ohne Einschränkungen möglich. Voraussetzung ist eine vollständige Impfung mit einem der Impfstoffe, die von der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA zugelassen sind. Eine Ausweitung auf andere Vakzine ist laut Bundesregierung geplant. Reisende aus sogenannten Virusvariantengebieten sind von den Lockerungen aber ausgenommen. Nicht unbedingt notwendige Einreisen nach Deutschland beispielsweise aus Großbritannien, Brasilien und Indien sind demnach auch für vollständig Geimpfte weiterhin nicht erlaubt.
Großbritannien gibt kein grünes Licht für Reisende aus Deutschland
Trotz niedriger Fallzahlen müssen Reisende aus Deutschland in Großbritannien weiterhin in Quarantäne gehen. Das geht aus der Aktualisierung der Corona-Reiseliste der britischen Regierung hervor. Die Bundesrepublik bleibt demnach im britischen Ampelsystem weiterhin auf der gelben Liste, für die eine zehntägige Quarantäne und zwei Coronatests vorgeschrieben sind. Fußball-Fans aus Deutschland haben damit keine Chance mehr, das EM-Achtelfinalspiel zwischen Deutschland und England am kommenden Dienstag im Londoner Wembley-Stadion zu verfolgen. Es sei denn, sie halten sich bereits in Großbritannien auf.
Zusätzliche Corona-Hilfe für den Nahverkehr beschlossen
Wegen fehlender Fahrgäste in der Corona-Krise gibt es eine weitere staatliche Finanzspritze für Busse und Bahnen. Der Bundestag beschloss am frühen Freitagmorgen, dem öffentlichen Personennahverkehr erneut eine Milliarde Euro zukommen zu lassen. Schon im vergangenen Jahr hatte der Bund 2,5 Milliarden Euro zusätzlich für den Nahverkehr bereitgestellt - über die jährlichen Regionalisierungsmittel hinaus, die in diesem Jahr ohnehin auf knapp 9,3 Milliarden Euro steigen. Die Länder, die dem Gesetz im Bundesrat noch zustimmen müssen, sollen Finanzhilfen in gleicher Höhe wie der Bund bereitstellen.
Das Parlament verlängerte zudem die Regelung, wonach das Parlament bereits mit mehr als einem Viertel seiner Abgeordneten beschlussfähig ist. Normalerweise muss dafür die Hälfte der Abgeordneten anwesend sein - doch wegen der Pandemie-bedingten Kontaktbeschränkungen hatte der Bundestag diese Marke im Frühjahr des vergangenen Jahres abgesenkt und die Sonderregelung seitdem mehrmals verlängert.
Reisebeschränkungen auch ohne Pandemie-Lage möglich
Corona-bedingte Einreisebeschränkungen können weiter greifen, auch wenn die Pandemie-Lage nationaler Tragweite ausläuft. Eine entsprechende Änderung des Infektionsschutzgesetzes hat der Bundestag am späten Donnerstagabend beschlossen. Am 25. März 2020 hatten die Abgeordneten erstmals eine "epidemische Lage" festgestellt und diese zuletzt bis maximal Ende September verlängert. Sie gibt dem Bund das Recht, direkt ohne Zustimmung des Bundesrates Verordnungen zu erlassen - etwa zu Tests, zu Impfungen, zum Arbeitsschutz oder zur Einreise. Bei der nun beschlossenen Regelung geht es aber nur um Einreisebeschränkungen, die auch ohne diese rechtliche Grundlage weiter gelten können sollen - wenn auch nur maximal für ein Jahr nach Aufhebung der Lage. Bei AfD, FDP und Linken stieß dies allerdings auf Ablehnung. Eine derart massive Einschränkung von Grundrechten sei nicht hinnehmbar, wenn keine epidemische Lage mehr vorliege. Für Empörung sorgte zudem die Tatsache, dass diese Regelung kurzfristig an eine Reform des Stiftungsrechts angehängt wurde, um die Änderung des Infektionsschutzgesetzes noch in der letzten Sitzungswoche durch den Bundestag bringen zu können. Dies kritisierten die Oppositionsfraktionen als Missachtung des Parlaments.
RKI registriert bundesweit 774 Neuinfektionen - Inzidenz bei 6,2
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 774 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Vor einer Woche hatte der Wert bei 1.076 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 6,2 an (Vortag: 6,6; Vorwoche: 10,3). Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 62 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 91 Tote. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 90.678 angegeben. Den Sieben-Tage-R-Wert gab das RKI am Donnerstagabend mit 0,75 (Vortag: 0,72) an. Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 75 weitere Menschen anstecken.
Testpflicht entfällt in MV in einigen Bereichen - Discos öffnen
Heute treten in Mecklenburg-Vorpommern weitere Corona-Lockerungen in Kraft. So sind keine Negativtests mehr für die Innengastronomie sowie für Museen, Kinos oder Fitnessstudios nötig. Auch beim Friseur, im Kosmetikstudio oder im Tattoostudio muss kein Test mehr vorgelegt werden. Eine Testpflicht besteht aber weiterhin für Touristen bei der Anreise nach Mecklenburg-Vorpommern - nur dann nicht, wenn jemand seit mindestens 14 Tagen komplett geimpft ist oder von einer Covid-Erkrankung genesen ist. Außerdem dürfen von heute an Clubs und Diskotheken in MV wieder öffnen - Gäste müssen sich allerdings vor dem Besuch auf Corona testen lassen.
Zwölf Neuinfektionen in Schleswig-Holstein gemeldet
In Schleswig-Holstein ist die Zahl der neu gemeldeten Corona-Infektionen weiter zurückgegangen. Die Landesmeldestelle registrierte zwölf Neuinfektionen - am Vortag waren es 21, am Freitag vor einer Woche 24. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner in Schleswig-Holstein sank auf 3,6 - vor einer Woche lag sie bei 5,5. Nach fünf Tagen, an denen kein weiterer Todesfall im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion in SH bekannt wurde, gab es nun einen weiteren Fall, wie aus Daten der Landesmeldestelle hervorgeht.
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Die Sieben-Tage-Inzidenzen der Corona-Neuinfektionen im Norden sind zuletzt stetig gesunken. Wenn Sie wissen wollen, wie die Inzidenz in Ihrer Stadt oder in Ihrem Landkreis ist, tippen Sie einfach hier Ihre Postleitzahl ein:
NDR.de Corona-Live-Ticker am Freitag startet
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