Windkraftausbau MV: Mehr Personal, trotzdem Antragsstau
In Mecklenburg-Vorpommern steht und fällt der Ausbau der erneuerbaren Energien besonders bei Windkraftanlagen mit der Geschwindigkeit der Baugehmigungen. Trotz personeller Aufstockung in den Ämtern sei der Antragsstau laut Umweltminister Till Backhaus (SPD) aber kaum verringert worden.
Umweltminister TIll Backhaus (SPD) sieht den Ausbau der Windkraftanlagen in Mecklenburg-Vorpommern im Aufwind. Hintergrund sei eine laut Ministerium steigende Anzahl der Baugenehmigungen für Windparks und den Ersatz alter Anlagen. Dafür wurden Backhaus zufolge die Kapazitäten für die Bearbeitung der Bauanträge personell aufgestockt. Die Last unerledigter Anträge sei jedoch nach wie vor hoch, räumte Backhaus ein. Im Jahr 2024 sind demnach 88 Verfahren für insgesamt 198 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von mehr als 1.000 Megawatt erteilt worden - und damit etwas mehr als im Vorjahr. 2023 lag die Zahl der neuen Genehmigungen für Windräder nur bei 126 Anlagen mit einer Leistung von 671 Megawatt.
Ausbau der Windkraftanlagen seit Jahren stockend
Demgegenüber steht allerdings die Zahl der tatsächlich ans Netz gegangenen Anlagen. Laut einer Auswertung der Fachagentur Wind und Solar im Auftrag des Bundesverbandes Windenergie und des Verbandes VDMA Power Systems waren es 2024 nur 16 Windräder, die neu in Betrieb genommen wurden. Das entspricht einer Gesamtleistung von 89,3 Megawatt. Damit belegte MV im im Nordländervergleich erneut den letzten Platz.
Antragsteller klagen gegen "Untätigkeit" der Ämter
Währenddessen ächzen die Ämter unter der Last der Altanträge aus den vergangenen Jahren. Der Antragsstau habe sich auch mit mehr Personal kaum verringert. Als Grund gab Backhaus eine Vielzahl neuer Anträge an - 81 allein im vergangenen Jahr. Damit stapeln sich derzeit 291 Verfahren mit 1.157 Windkraftanlagen zur Bearbeitung in den Ämtern, dessen durchschnittliche Verfahrensdauer Backhaus derzeit mit drei bis vier Jahren angibt. Eigentlich hatte Backhaus mit dem Ausbau der Personaldecke schnellere Verfahren zugesichert. Bei Vollständigkeit der Unterlagen sollten diese Verfahren innerhalb der gesetzlichen Fristen von sechs bis zehn Monaten genehmigt werden. Weil ein großer Teil der Anträge bereits deutlich länger liege, hatten bereits einige Antragssteller gegen die Ämter geklagt - wegen Untätigkeit.
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