Coronavirus-Blog: SH plant Kinder-Impfung noch in diesem Jahr
Im Coronavirus-Blog hat NDR.de Sie auch am Donnerstag, 25. November 2021 aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Das Geschehen des Tages können Sie hier nachlesen. Am frühen Freitagmorgen geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Schleswig-Holstein: Garg will Kinder-Impfungen noch in diesem Jahr
- EU-Impfzertifikat soll ohne "Booster" nur neun Monate gelten
- Kanzlerin Merkel will mehr Kontakt-Beschränkungen
- EMA gibt grünes Licht für Biontech-Impfstoff für Fünf- bis Elfjährige
- Corona-Patienten aus Thüringen werden nach Norddeutschland verlegt
- Deutschlandweit nun mehr als 100.000 Corona-Tote
- In MV gilt seit heute landesweit 2G-Plus
- Neue Bundes-Höchststände: 75.961 Neuinfektionen und Inzidenz von 419,7
- Gemeldete Neuinfektionen im Norden: 954 in Schleswig-Holstein, 3.686 in Niedersachsen, 1.289 in Mecklenburg-Vorpommern und 955 in Hamburg, 385 im Bundesland Bremen
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Der Corona-Blog von NDR.de macht jetzt eine Pause. Das Team wünscht Ihnen einen gute Nacht! Am frühen Freitagmorgen starten wir einen neuen Blog zu den Auswirkungen der Pandemie in Norddeutschland.
WHO berät morgen über neuen Virustypen
Die Weltgesundheitsorganisation will voraussichtlich morgen über eine neue Corona-Virusvariante beraten. Auf einer Sitzung soll entschieden werden, wie der in Südafrika entdeckte Typ eingestuft werden soll - als "von Interesse" oder als "besorgniserregend". Laut WHO zeigen erste Untersuchungen, dass die neue Variante eine große Anzahl von Mutationen aufweist, die weiter untersucht werden müssten. Die Regierung in Südafrika bezeichnet den neu entdeckten Virustyp als große Bedrohung. Er sei für einen starken Anstieg der Infektionszahlen verantwortlich.
RKI: Zahl der Ausbrüche in Schulen steigt
In Schulen kommt es derzeit wieder deutlich häufiger zu Corona-Ausbrüchen. Das geht aus dem Wochenbericht des Robert Koch-Instituts hervor. "Nach einem kurzzeitigen Rückgang während der Herbstferien wird jetzt ein sehr rascher Anstieg beobachtet." Demnach seien zuletzt innerhalb von vier Wochen 1.265 Ausbrüche gemeldet worden. Allerdings seien die letzten zwei Wochen noch nicht bewertbar.
Jüngere Schüler trifft es dabei im Schnitt öfter als ältere. Aktuell liege die Zahl der Schulausbrüche "sehr deutlich" über dem Höchstniveau der zweiten Welle. Anfang November seien etwa dreimal mehr Ausbrüche pro Woche übermittelt worden als im Vorjahr zu dieser Zeit. "Bei der zugenommenen Ausbruchshäufigkeit spielen vermutlich die leichtere Übertragbarkeit der Delta-Variante und auch die ausgeweiteten Testaktivitäten eine Rolle, wobei Infektionen, auch asymptomatische, frühzeitig erkannt werden."
Portugal: Für Einreise bald negativer Test erforderlich
Die Regierung von Portugal hat neue Maßnahmen zur Eindämmung der wieder steigenden Corona-Infektionszahlen ergriffen. Alle Besucher, die auf dem Luftweg einreisen, werden künftig im Rahmen des am 1. Dezember in Kraft tretenden Notfallzustands einen negativen Test vorweisen müssen. Das gilt auch, wenn sie geimpft oder genesen sind, wie Ministerpräsident António Costa am Abend in Lissabon mitteilte. Geimpfte und Genesene werden zudem genauso wie Ungeimpfte beim Besuch von Bars und Discos, von Krankenhäusern und Seniorenheimen sowie von Großveranstaltungen ohne feste nummerierte Plätze einen negativen PCR- oder Antigen-Test vorlegen müssen.
Neben anderen Maßnahmen wird wieder eine generelle Maskenpflicht in allen geschlossenen öffentlichen Räumen eingeführt. Zum Besuch von Restaurants, Fitnesszentren, touristischen Einrichtungen und Veranstaltungen mit nummerierten Plätzen gilt die 3G-Regel.
Schleswig-Holstein: Garg will Kinder-Impfungen noch in diesem Jahr
Schleswig-Holstein will noch in diesem Jahr mit einem Corona-Impfangebot für Fünf- bis Elfjährige starten. Die europäische Arzneimittelbehörde hatte heute die Zulassung des Biontech-Impfstoffs für Kinder empfohlen, die Zustimmung der EU-Kommission gilt als Formsache. SH-Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) sagte, der Bund habe den Ländern mitgeteilt, dass der entsprechende Impfstoff vermutlich ab 21. Dezember zur Verfügung stehe. Dann solle es ein erstes "niederschwelliges Angebot" in den Impfstellen des Landes geben, kündigte Garg an. Allerdings steht eine Impfempfehlung für Kinder durch die Ständige Impfkommission (Stiko) noch aus. SH könnte aber auch ohne Stiko-Empfehlung loslegen: Bereits bei der Impfung der 12- bis 17-Jährigen wartete das Bundesland deren Entscheidung nicht ab.
EU-Impfzertifikat soll ohne "Booster" nur neun Monate gelten
Die EU-Kommission will die Gültigkeit des digitalen Impf-Zertifikats der EU auf neun Monate nach der Erstimpfung beschränken, damit sich die Menschen vorher Auffrischungsimpfungen geben lassen. Die "Booster"-Impfung gegen Corona solle dann die Voraussetzung für die weitere Gültigkeit des Nachweises sein, sagte Justizkommissar Didier Reynders. Der Zeitraum von neun Monaten berücksichtige die Leitlinien des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) zur Auffrischungsdosis nach sechs Monaten und lasse zusätzliche drei Monate, um den einzelnen Ländern Zeit zur Anpassung ihrer Impfkampagnen zu geben, so Reynders. Er betonte, dass es sich um Vorschläge handele und die Mitgliedstaaten selbst entscheiden könnten, wie genau sie den digitalen Impfpass einsetzten. Die Kommission schlage jedoch vor, dass die neuen Regeln am 10. Januar 2022 in Kraft treten.
1.289 neue Fälle in Mecklenburg-Vorpommern gemeldet
Die Zahl der an einem Tag gemeldeten Corona-Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern ist wieder gestiegen. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) meldete heute 1.289 neue Fälle. Gestern waren es 1.036, am Donnerstag vor einer Woche 807. Vor zwei Tagen war in MV mit 1.425 Neuinfektionen innerhalb eines Tages der bisherige Höchstwert registriert worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz der gemeldeten Neuinfektionen je 100.000 Einwohner stieg 373,2. Vor einer Woche lag der Wert bei 237,7. Es gab den Angaben zufolge fünf weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Die Zahl der Covid-Patienten auf Intensivstationen stieg um 5 auf 75; vor einer Woche waren es 62.
Unternehmer-Vereinigung in MV fordert Corona-Impfpflicht
Arbeitgeber in Mecklenburg-Vorpommern fordern eine Impfpflicht gegen das Coronavirus ab Januar. Der Geschäftsführer der Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern (VUMV), Sven Müller, sagte: "Der Bund muss für eine allgemeine Impfpflicht jetzt die notwendigen Voraussetzungen schaffen." Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) sei gefordert, Stellung zu beziehen. Viele Arbeitgeber in Mecklenburg-Vorpommern sind Müller zufolge verunsichert und verärgert über die kurzfristig eingeführte 3G-Regel am Arbeitsplatz seit Mittwoch. Es fehlten auch Testkapazitäten für die Beschäftigten, so Müller.
Gastro-Betriebe beklagen Weihnachtsfeier-Absagen in Hamburg
Gastronomie-Betriebe in Hamburg sorgen sich um ihr Weihnachtsgeschäft. Es gebe kaum einen Tag ohne Absagen von betrieblichen oder privaten Weihnachtsfeiern, beklagt der Branchenverband Dehoga und spricht von "großflächigen Stornierungen". Genaue Zahlen nannte der Verband nicht.
Debatte über Kinder-Impfungen: EMA empfiehlt Vakzin-Zulassung
Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat heute die Zulassung eines Corona-Impfstoffes von Biontech/Pfizer für fünf- bis elfjährige Kinder empfohlen. Die Bestätigung durch die EU-Kommission gilt als Formsache. In Deutschland will die Ständige Impfkommission bis Ende des Jahres über eine mögliche Empfehlung für Kinder-Impfungen entscheiden. Der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, hatte während der Prüfung durch die EMA dazu aufgerufen, vor einem Einsatz des Impfstoffes die Stiko-Empfehlung abzuwarten. Die Kommission müsse genau klären, für wen ein Kinder-Impfstoff wirklich sinnvoll eingesetzt werden könne. Es sei "übergriffig und kontraproduktiv" gewesen, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und andere Politiker bereits im Sommer Impfungen von Kindern forderten.
MV: Städte- und Gemeindetag kritisiert Regierung
Der Städte- und Gemeindetag in Mecklenburg-Vorpommern hat sich über die Kommunikation der verschärften Corona-Maßnahmen beklagt. "Es fehlt die klare Kommunikation, damit Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Kulturtreibende, Schaustellende der Weihnachtsmärkte und vor allem auch die umzusetzenden Ebene verstehen können, was nun gelten soll", heißt es in einer Mitteilung. Der Ernst der Corona-Situation sei offenkundig erst spät erkannt worden, jetzt werde "hektisch geregelt und verordnet". Besonders die Regeln kurzfristig auch für Geimpfte und Genesene zu verschärfen, habe die Kommunen unvorbereitet getroffen, "nachdem in der Vergangenheit Impfzentren und Testzentren wieder abgebaut werden mussten". Aus Sicht des Städte- und Gemeindetages hätte die Landesregierung mehr Zeit einräumen müssen, um sich auf die Maßnahmen einzustellen. Der aktuellen Handhabung wird ein vernichtendes Zeugnis ausgestellt: "Das ist rücksichtslos und untergräbt politisches Vertrauen".
Merkel will "mehr Beschränkungen von Kontakten“
Angesichts der aktuellen Corona-Lage dringt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf zusätzliche Maßnahmen. "Hier zählt jeder Tag", sagte Merkel auf einer Pressekonferenz nach einem Treffen mit dem polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki in Berlin. "Wir brauchen mehr Beschränkungen von Kontakten“, sagte Merkel. "Die Lage ist deshalb so ernst, weil wir nach wie vor in einem exponentiellen Wachstum sind", erklärte sie und warnte vor einer Überlastung der Krankenhäuser. Welche Maßnahmen genau sie anstrebe, sagte die Kanzlerin nicht - sicher sei für sie aber: "Wir brauchen mehr." Sie habe in dieser Angelegenheit auch mit ihrem voraussichtlichen Nachfolger, dem derzeitigen Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) gesprochen. Dabei sei es darum gegangen, in der aktuellen Übergangsphase notwendige Schritte gemeinsam auf den Weg zu bringen. Sie habe "sehr aufmerksam gehört, dass Scholz einen Krisenstab einrichten wird", sagte Merkel. Sie habe ihm gesagt, dies könne man bereits jetzt auch "gemeinsam bewerkstelligen".
Maskenpflicht bei Flensburgs Heimspielen
Handball-Bundesligist SG Flensburg-Handewitt reagiert auf steigende Corona-Infektionszahlen. Neben der von der Politik vorgegebenen 2G-Regel gilt bei den SG-Heimspielen ab sofort auch wieder eine Maskenpflicht.
Teils hohe Bußgelder bei "Corona-Vergehen" in Schleswig-Holstein
Seit Montag gelten strengere Corona-Maßnahmen in Schleswig-Holstein, und dafür hat die Landesregierung nun den Bußgeldkatalog angepasst. Es drohen teilweise hohe Strafen. Betreiber von Weihnachtsmärkten müssen zum Beispiel bis zu 3.000 Euro zahlen, wenn sie kein Hygienekonzept erstellt haben oder dieses unvollständig ist. Ein ebenso hohes Bußgeld droht Gastwirten, wenn sie im Innenbereich Gäste bewirten, die weder geimpft noch genesen sind und nicht unter die Ausnahmen fallen. Ähnliches gilt für Betreiber von Sportangeboten im Innenbereich, etwa Fitnesscenter. Und grundsätzlich: Wer keine Maske in Bereichen trägt, in denen das vorgeschrieben ist, muss mit einem Bußgeld von 150 Euro rechnen.
Neubrandenburg: Weihnachtsmarkt schließt nach einem Tag wieder
Der Weberglockenmarkt in Neubrandenburg ist nur einen Tag nach seiner Eröffnung wieder geschlossen worden. Grund ist die sich zuspitzende Corona-Lage im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Dort gilt seit heute die 2G-Plus-Regel für Weihnachtsmärkte. Deshalb hätten auch Geimpfte und Genesene einen negativen Coronatest vorlegen müssen. Diese Auflage sei nicht umsetzbar, hieß es von Landkreis und Stadt.
Bioinformatiker hält Hospitalisierungsinzidenz für "ungeeignet" als Maßstab
Der Greifswalder Bioinformatiker Lars Kaderali hat die Hospitalisierungsinzidenz als "komplett ungeeignet" zur Beurteilung des aktuellen Infektionsgeschehens bezeichnet. Bund und Länder hatten sich auf den Wert als wichtiges Kriterium für die Verschärfung der Corona-Regeln geeinigt. Er beschreibt, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen mit Covid-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Ein Problem daran sei der teilweise riesige Meldeverzug, sagte Kaderali. Dadurch hinke der ausgewiesene Wert mehrere Tage hinterher und bilde nicht das reale Geschehen in den Krankenhäusern ab. "Das zweite Problem ist, dass die Hospitalisierungsinzidenz nur die Neuaufnahmen in die Krankenhäuser berücksichtigt." Es fließe nicht mit ein, wie lange die Menschen auf Station liegen. Bei der aktuellen Welle kämen vermehrt junge Menschen, die länger in den Krankenhäusern liegen und auch die Intensivstationen länger belasten. Kaderali plädiert weiter für die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen als Maßstab. Man könne mit ihr sehr genau vorhersagen, was zwei Wochen später in den Krankenhäusern passiert.
Werder: Genesener Friedl plädiert für Impfung
Nach seiner Coronavirus-Infektion ist Marco Friedl zurück im Training beim Fußball-Zweitligisten Werder Bremen. Der genesene Profi plädiert dafür, sich impfen zu lassen. "Wer das nicht macht, muss dann auch mit den Konsequenzen leben, sich in Quarantäne begeben oder gegebenenfalls einen schweren Krankheitsverlauf aushalten", sagte der Abwehrspieler heute. Friedl hatte sich trotz Impfung mit dem Coronavirus infiziert und musste sich daher in seiner Heimat Österreich in Quarantäne begeben.
Weil erfreut über EMA-Empfehlung für Kinderimpfung
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat mit Erleichterung auf die Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA reagiert, den Biontech-Impfstoff auch für Fünf- bis Elfjährige zuzulassen. "Das ist eine sehr gute Nachricht für viele Eltern, aber vor allem für die Kinder. Sie können durch eine Impfung gut geschützt werden und sie bekommen damit auch mehr Sicherheit in ihrem teilweise sehr belastenden Alltag", sagte Weil. Er begrüße zudem, dass die Ständige Impfkommission angekündigt hat, schnell eine Empfehlung der Kinderimpfung zu prüfen und möglichst rasch eine Entscheidung zu treffen. "Eine Kinderimpfung bietet auch die Chance, die Schulen noch sicherer zu machen", so Weil.
Jugendherbergen in MV: 2020 sinkt Auslastung auf ein Drittel
Die Jugendherbergen in Mecklenburg-Vorpommern sind durch die Corona-Pandemie schwer getroffen. Lediglich ein Drittel der Übernachtungen des Vorjahres konnte 2020 erzielt werden. Das hat der Landesverband des Jugendherbergswerks heute mitgeteilt. Ursache seien vor allem Absagen von Jugendgruppen und Schulklassen. Positiv sei allerdings, dass die Vorbuchungen für 2022 das Niveau vor der Pandemie erreicht haben.
EMA lässt Biontech-Impfstoff für Fünf- bis Elfjährige zu
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat grünes Licht für den Einsatz des Corona-Impfstoffs von Biontech und Pfizer bei Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren gegeben. Der zuständige EMA-Ausschuss empfahl heute eine Erweiterung der Zulassung. Die finale Entscheidung muss noch von der Europäischen Kommission gefällt werden. Dies gilt aber als Formsache. Das Vakzin wird dann der erste Corona-Impfstoff, der in der EU für Kinder unter zwölf Jahren zugelassen wird.
Niedersachsen: Tägliche Corona-Tests für Praxispersonal gestrichen
Medizinisches Personal in Niedersachsens Arztpraxen muss sich nun doch nicht täglich auf Corona testen lassen. Das Land hat die Vorgabe kurzerhand gestrichen. Die Entscheidung sei gefallen, nachdem man "sofort" beim Sozialministerium interveniert habe, teilte die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) dem NDR heute auf Nachfrage mit. Das gestern in Kraft getretene Infektionsschutzgesetz sieht eigentlich tägliche Corona-Tests beim Praxispersonal vor - egal ob geimpft oder genesen. Dies hatte bei den niedergelassenen Ärzten in Niedersachsen einen Aufschrei der Entrüstung hervorgerufen. Vor allem der bürokratische Aufwand wurde kritisiert: "Wir müssen eine Pandemie bekämpfen und haben keine Zeit dafür", hatte sich beispielsweise Carsten Gieseking vom Hausärzteverband Braunschweig geäußert. Thorsten Kleinschmidt von der KVN bezeichnete die Regel gar als "medizinisch völligen Schwachsinn", da sie für Patienten gleichzeitig nicht gelte.
Kein Streit ist auch keine Lösung. "2G und 2 Glühwein - kann das gut gehen?"
Angesichts der Pandemielage wurden auch im Norden einige Weihnachtsmärkte schon abgesagt - etwa in Goslar und Cloppenburg. In den meisten Städten und Kommunen haben die Märkte seit dieser Woche aber geöffnet, wenn auch unter kurzfristig verschärften Bedingungen. So wurde aus der 3G- häufig doch noch eine 2G-Regelung. In einigen Städten kam die Maskenpflicht dazu. Und natürlich stellt sich die Frage: Können die Märkte bis Weihnachten stattfinden? Darüber diskutieren im NDR Info-Streit-Format Thomas Spieker von der Ärztekammer Niedersachsen und Kevin Kratzsch, Vize-Präsident des Deutschen Schaustellerbundes und an der Spitze des Landesverbandes in Niedersachsen.
Höchstwerte in Hamburg: 955 neue Corona-Fälle - Inzidenz bei 237,9
In Hamburg sind seit gestern 955 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden, so viele wie noch nie an einem Tag. Das sind 315 mehr Fälle als gestern und 361 mehr als vor einer Woche. Damit steigt die Inzidenz auf 237,9, den bisher höchsten Wert in der Pandemie (Vortag: 218,9 ; Vorwoche: 189,4). Auf Hamburger Intensivstationen werden aktuell 53 Covid-Patienten behandelt.
Drese: Auch Lockdown in Betracht zu ziehen
Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen muss aus Sicht von Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) auch ein weiterer Lockdown in Betracht gezogen werden. "Ich kann in dieser aktuellen Pandemie-Lage gar nichts mehr ausschließen", sagte Drese heute. "Die Situation ist dramatisch." Wenn sich das Land sieben Tage in der roten Phase der Corona-Ampel befinde und die Versorgung von Patienten gefährdet sei, gebe es die Möglichkeit eines Lockdowns, erläuterte Drese. Mit dem Eintritt in die rote Phase ist im Nordosten eventuell bereits heute zu rechnen. Noch habe Mecklenburg-Vorpommern nicht die schwierige Lage anderer Bundesländer erreicht, stellte die Ministerin fest. Es werde alles getan, um eine Überlastung der Kliniken zu vermeiden. Die Krankenhäuser im Land seien gebeten worden, nicht dringende Operationen zu verschieben. Leichtere Fälle könnten Drese zufolge in Reha-Kliniken überwiesen werden. Das so frei werdende Personal stehe dann für Intensivstationen zur Verfügung.
Brandbrief aus Seniorenheimen: 3G ist nicht zu leisten
Zwölf Seniorenheime aus dem Weser-Ems-Gebiet haben einen Brandbrief an das Sozialministerium in Hannover geschickt. Sie fordern dringend Hilfe bei den Corona-Tests. Mit ihrem eigenen Personal könnten sie die neue Vorgabe nach Corona-Tests für Beschäftigte und Besucher - die zudem auch geimpft oder genesen sein müssen - nicht auch noch stemmen, heißt es in dem Schreiben. Dafür seien einfach zu wenige Fachkräfte vorhanden. Die klare Forderung: Schnelle Hilfe von der Politik.
Nordländer nehmen Corona-Patienten aus dem Osten auf
Die Bundesländer im Norden nehmen in den kommenden Tagen vorerst acht Corona-Patienten aus Ostdeutschland auf - dort sind die Kliniken überlastet. Das Innenministerium in Niedersachsen koordiniert die Aktion, die nach dem sogenannten Kleeblatt-Mechanismus funktioniert. "Wir unterstützen die besonders stark von der Pandemie betroffenen Bundesländer mit unseren Intensivbettenkapazitäten", sagte Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD). In den Kliniken im Osten Deutschlands und in Bayern droht aktuell eine Überlastung. Sie melden "Planungsstufe rot". Die Kranken aus Thüringen würden voraussichtlich nach Niedersachsen verlegt, hieß es gestern Abend von einer Sprecherin der Koordinierungsstelle des Kleeblatts Ost.
Bereits zu Beginn der Pandemie im Jahr 2020 hatten sich die 16 Bundesländer wie ein Kleeblatt in fünf Zonen aufgeteilt, damit im Notfall Kranke unkompliziert in weniger belastete Krankenhäuser verlegt werden können. Das Kleeblatt Nord besteht aus Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern. Das Kleeblatt Ost besteht aus Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin. Auch Sachsen habe bereits angemeldet, perspektivisch rund zwei Dutzend Patienten verlegen zu müssen, so die Sprecherin.
Schleswig-Holstein: Termine für neue Impfstellen können gebucht werden
Seit 10 Uhr können Schleswig-Holsteiner Termine für Corona-Impfungen in den neuen Impfstellen buchen, die im ganzen Land errichtet werden. Die Buchung erfolgt über die Internetseite www.impfen-sh.de. Zum Start seien die Server zeitweise überlastet gewesen, berichtet NDR 1 Welle Nord. Mit den Impfstellen sollen niedergelassene Ärzte entlastet werden, die ebenfalls weiterhin Impfungen anbieten. In der ersten Woche haben exklusiv Menschen die Auswahl, die älter als 60 Jahre sind. Danach folgen alle anderen Impfberechtigten. Rund 500.000 Termine stehen so für die Erst-, Zweit- oder Booster-Impfung bis Ende Februar in den 26 Impfstellen zur Verfügung. Geimpft wird dort vorrangig mit Moderna, unter 30-Jährige erhalten aber ausschließlich Biontech. Zudem soll es täglich landesweit offene Impfaktionen ohne Termin geben.
Epidemische Lage läuft heute aus
Heute endet die epidemische Notlage, die während der Pandemie bislang die Grundlage zahlreicher Corona-Maßnahmen und fünfmal verlängert worden war. SPD, Grüne und FDP hatten sie auslaufen lassen und in der vergangenen Woche ein neues Infektionsschutzgesetz durch Bundestag und Bundesrat gebracht. Darin wurden die mittlerweile geltenden flächendeckenden 2G-Regeln sowie 3G in Bussen, Bahnen und am Arbeitsplatz eingeführt.
Masken in Dänemark bald wieder verpflichtend
Dänemark wird von Montag an voraussichtlich wieder die Maskenpflicht einführen. Das hat Gesundheitsminister Magnus Heunicke heute angekündigt. Nachdem die Maske zweieinhalb Monate lang abgelegt werden konnte, wird sie dann im Einzelhandel, in Verkehrsmitteln und im Gesundheitswesen wohl wieder verpflichtend. Die Corona-Inzidenz hat landesweit knapp 500 erreicht. In Süddänemark liegt sie bei 400. Im Vergleich zu Deutschland bleiben die weiteren nachgeschärften Regeln aber moderat: 3G wird jetzt bei Innenveranstaltungen schon ab 100 statt 200 Teilnehmern Pflicht. Schnelltests gelten nur noch zwei statt drei Tage.
Seenplatte: 2G plus im Einzelhandel und Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte
Als erster Landkreis in Mecklenburg-Vorpommern ist die Mecklenburgische Seenplatte von den verschärften Regeln der Corona-Warnstufe "rot" betroffen. Für Ungeimpfte sind große Teile des Einzelhandels von heute an nicht mehr zugänglich. Ausgenommen sind beispielsweise Lebensmittel-, Bau- und Gartenmärkte, Drogerien, Apotheken und Tierbedarfsmärkte. Für Ungeimpfte gelten außerdem Kontaktbeschränkungen.
Niedersächsische Krankenhausgesellschaft erwartet Personalprobleme und OP-Verschiebungen
In der sich zuspitzenden Corona-Lage befürchten die Kliniken in Niedersachsen Personalprobleme. "Die personelle Situation in vielen Krankenhäusern ist bereits jetzt angespannt", teilte die Niedersächsische Krankenhausgesellschaft in Hannover mit. Wegen des Mangels an Pflegepersonal könnten Intensivkapazitäten vielfach nicht vollumfänglich betrieben werden. Angesichts exponentiell ansteigender Infektionszahlen müssten die Krankenhäuser in absehbarer Zeit geplante Eingriffe verschieben, um weiteres Personal für die Covid-19-Versorgung freizumachen. "Erste Klinikträger beispielsweise in der Region Hannover berichten, dass dieser Schritt demnächst bevorsteht", hieß es. Der Verband forderte, Bürokratie- und Dokumentationsanforderungen während der vierten Corona-Welle auf ein Mindestmaß zu reduzieren, um das Pflegepersonal zu entlasten.
MV: Wirtschaft warnt vor Engpässen bei Tests für 2G plus und 3G
Wegen der angespannten Corona-Lage greift in Mecklenburg-Vorpommern jetzt die 2G-Plus-Regel. Genesene und Geimpfte kommen nur noch in Einrichtungen wie Kino, Café oder Restaurant, wenn sie einen negativen Corona-Test vorweisen. Die Wirtschaft warnt vor Engpässen bei den Testzentren und fürchtet massive Folgen. Schon gestern waren vielerorts Testmöglichkeiten ausgebucht - gerade in Apotheken. Als zusätzliche Belastung gilt die 3G-Regel in Bussen und Bahnen sowie am Arbeitsplatz: Dort brauchen Ungeimpfte einen täglichen Negativ-Test.
3.686 neue Infektionen in Niedersachsen gemeldet
Heute hat das Robert Koch-Institut 3.686 labordiagnostisch bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen gemeldet (Vortag: 3.071; Vorwoche: 2.988). Es sind 15 weitere Todesfälle verzeichnet worden. Die Zahl der Menschen, die in Niedersachsen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, liegt somit bei 6.293. Die Sieben-Tage-Inzidenz beträgt im Landesdurchschnitt 195,1 Fälle je 100.000 Einwohner (Vortag: 184,0; Vorwoche: 147,9).
Deutschlandweit nun mehr als 100.000 Corona-Tote
In Deutschland sind nun mehr als 100.000 Menschen mit oder an Covid-19 gestorben. Das Robert Koch-Institut gab die Zahl am Morgen mit 100.119 an. Bundesweit wurden binnen 24 Stunden 351 neue Todesfälle verzeichnet (Vorwoche: 264). Die Zahl der binnen eines Tages übermittelten Corona-Neuinfektionen überschritt erstmals die Schwelle von 70.000. Die Gesundheitsämter meldeten laut RKI-Angaben 75.961 Fälle in 24 Stunden. Vor genau einer Woche waren es 65.371 erfasste Neuinfektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag demnach bei 419,7 - ebenfalls ein Höchstwert seit Beginn der Pandemie. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 404,5 gelegen, vor einer Woche bei 336,9.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Mittwoch mit 5,74 an (Dienstag: 5,60). Der Wert spielt eine wesentliche Rolle für die Beurteilung des Infektionsgeschehens. Bei Überschreitung der Grenzwerte 3, 6 und 9 in den Bundesländern können dort jeweils schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie verhängt werden.
In MV gilt von heute an landesweit 2G-Plus
Von heute an haben in Mecklenburg-Vorpommern nur noch Geimpfte und Genesene mit negativem Corona-Test Zugang zu vielen Freizeitbereichen. Diese sogenannten 2G-Plus-Regeln greifen, weil die maßgebliche Sieben-Tage-Hospitalisierungsinzidenz landesweit auch gestern über dem Schwellenwert von 6,0 lag, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales mitteilte. Die Zahl gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen mit Covid-19 ins Krankenhaus eingeliefert worden sind. Die 2G-Plus-Regel gilt von heute an landesweit für den Zutritt etwa zu Restaurants, Hotels, Schwimmbädern, Kinos oder Theatern. Gleiches gilt auch für den Besuch von Kosmetik- oder Tattoostudios. 2G Plus gilt auch im Erwachsenensport im Amateurbereich für Zuschauer und Sportler und im Profibereich für Zuschauer. Tanzveranstaltungen in Clubs und Discos sind verboten.
Neue Corona-Regeln erfordern aufwendige Kontrollen
Seit Mittwoch gilt 3G am Arbeitsplatz sowie in Bussen und Bahnen. Die Kontrollen sind sowohl für Teststationen als auch für Arbeitgeber und Verkehrsbetriebe eine Herausforderung. Ungeimpfte kommen aber jetzt ins Grübeln.
Handball: Auch Flensburgs Cheftrainer positiv getestet
Die Handballer der SG Flensburg-Handewitt treten trotz fünf Corona-Fällen heute zum Champions-League-Auswärtsspiel bei Dinamo Bukarest an. Auch Cheftrainer Maik Machulla ist in Quarantäne.
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SH: 954 Corona-Neuinfektionen - neuer Höchstwert
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist erneut gestiegen. Die Zahl der innerhalb einer Woche registrierten Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner liegt nun bei 152,5 - nach 148,6 am Vortag. Das geht aus den Daten der Landesmeldestelle hervor. Binnen 24 Stunden wurden 954 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet - über 100 mehr als am Tag zuvor und so viel wie nie zuvor in der Pandemie. Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz - also die Zahl der Corona-Kranken, die je 100.000 Menschen binnen sieben Tagen in Kliniken kamen - liegt bei 4,36, nach 4,12 am Vortag. Am höchsten bei den Kreisen ist die Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis Pinneberg (219,2), gefolgt von Neumünster (201,5) und Stormarn (195,1). Den niedrigsten Wert weist Rendsburg-Eckernförde mit 89,2 aus.
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- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 24. November
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 23. November
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 22.November
- Coronavirus-Blog: die Lage am Sonntag, 21. November
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 20. November
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 19. November
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 18. November