Coronavirus-Blog: EU rät von nicht notwendigen Reisen ab
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Donnerstag, den 21. Januar 2021 aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Freitag starten wir einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- EU warnt vor nicht notwendigen Reisen
- Strengere Maskenpflicht gilt ab morgen in Hamburg
- Ludwigslust-Parchim: Notbetreuung in Schulen und Kitas
- Mecklenburg-Vorpommern verschiebt Abiturprüfungen
- Niedersachsen: Sorge um schwere Corona-Verläufe bei Kindern
- Bundeskanzlerin Merkel warnt vor Ausbreitung von Virus-Mutationen
- Gesundheitsexperten: Patente behindern Impfstoffproduktion
- Regierungserklärung: Schwesig verteidigt verlängerten Lockdown
- Gemeldete Neuinfektionen: 1.444 in Niedersachsen, 456 in Schleswig-Holstein, 306 in Hamburg, 274 in Mecklenburg-Vorpommern und 92 im Land Bremen
- RKI: Bundesweit 20.398 neue Corona-Fälle und 1.013 weitere Tote bestätigt
Corona-Blog von NDR.de geht schlafen - Gute Nacht!
An dieser Stelle beenden wir unseren Blog zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland. Vielen Dank für Ihr Interesse. Freitagmorgen melden wir uns mit einem neuen Blog zurück. Gute Nacht!
EU warnt vor nicht notwendigen Reisen wegen Corona
Zur Eindämmung der Corona-Pandemie und mutierter Erreger sind Einschränkungen der Reisefreiheit in der EU nicht mehr ausgeschlossen. "Von allen nicht unbedingt notwendigen Reisen sollte dringend abgeraten werden, sowohl innerhalb eines Landes als auch grenzüberschreitend", sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach dem Video-Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs. Sie erläuterte, es solle eine neue Kategorie von "dunkelroten Zonen" eingeführt werden, wo das Coronavirus sehr verbreitet sei. Von Personen, die von diesen Zonen aus verreisen wollten, könnte vor der Abreise ein Test verlangt werden sowie Quarantäne nach der Ankunft. Die Grenzen sollen aber grundsätzlich für Waren und Pendler offen bleiben. Zudem soll es einen EU-Impfpass geben, aber vorerst keine Vorteile für Geimpfte etwa beim Reisen, sagte EU-Ratschef Charles Michel.
Diskussion über faire Preise für FFP2-Masken
Die von Bund und Ländern beschlossene Verschärfung der Maskenpflicht hat in Niedersachsen zu einer Diskussion über faire Preise für die sogenannten FFP2-Masken geführt. So fordert der Hausärzteverband einen festgelegten Preis, um Wucherpreise für FFP2- und medizinischen OP-Masken vorzubeugen. Dem Verband schwebt ein Preis von ein bis zwei Euro pro FFP2-Maske vor, wie NDR 1 Niedersachsen berichtet. Mehr seien sie nicht wert, sagte Jens Wagenknecht vom Hausärzteverband. Das sei zuletzt auch der Preis im Internet gewesen. Allerdings seien schon jetzt einzelne Aufträge storniert worden - wohl um höhere Preise zu verlangen.
Diskutiert wird darüber auch im nördlichsten Bundesland: Nach dem Willen der SPD soll die Kieler Landesregierung den Schleswig-Holsteinern kostenlos FFP2-Masken gegen das Coronavirus für das Tragen in Bus und Bahn sowie beim Einkauf zur Verfügung stellen. Die Fraktion hat dazu einen Dringlichkeitsantrag für die Landtagssitzung in der nächsten Woche eingebracht.
SH: Regierung und Gewerkschaften rufen zum Homeoffice auf
Landesregierung und Spitzengewerkschafter haben Schleswig-Holsteins Unternehmen und Arbeitnehmer zur Nutzung des mobilen Arbeitens aufgerufen. "Wir müssen alle Möglichkeiten ergreifen, um die Corona-Pandemie weiter einzudämmen", sagte SH-Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) heute. Dazu müssten die Menschen sowohl privat wie auch beruflich ihre Kontakte reduzieren. "27 Prozent der Beschäftigten haben im April im Homeoffice gearbeitet. Im November lediglich 14 Prozent - da geht noch was", sagte der Vorsitzende des DGB Nord Uwe Polkaehn. Zwar sei Homeoffice nicht für jeden Beruf oder jede Tätigkeit geeignet. "Es kann jedoch noch mehr getan werden - wobei hier Arbeitgeber, Beschäftigte und Betriebsräte gemeinsam in der Pflicht stehen, diese Möglichkeit verantwortungsvoll zu nutzen." Bund und Länder hatten sich am Dienstag darauf verständigt, dass Unternehmen Mitarbeitern befristet bis zum 15. März ermöglichen müssen, im Homeoffice zu arbeiten - wo immer dies möglich ist und sofern es die Tätigkeiten zulassen.
Theater in MV bleiben bis mindestens 28. Februar geschlossen
Die Theater in Mecklenburg-Vorpommern bleiben mindestens bis zum 28. Februar geschlossen. Grund seien das aktuell besorgniserregende Infektionsgeschehen und die Unsicherheit über die möglichen Auswirkungen des mutierten Virus in Deutschland, teilte das Kulturministerium in Schwerin heute mit. Es sei derzeit nicht sicher vorherzusehen, wie sich die Lage im Februar entwickeln werde. Die Theater benötigten jedoch Planungssicherheit und genügend Vorlauf für mögliche Veränderungen.
Hamburg: Eltern kritisieren Kita-Einschränkungen
Die ab Montag geltende Einschränkung des Kita-Betriebs zur Eindämmung der Corona-Pandemie stößt bei den Hamburger Eltern auf Kritik. "Wir haben weiterhin den Eindruck, dass nicht die Kinderrechte im Vordergrund der Entscheidungsfindung stehen", erklärte der Landeselternausschuss Kindertagesbetreuung. Es gebe derzeit keine wissenschaftliche Grundlage, die ein solches Vorgehen rechtfertige. Der Senat hatte am Mittwoch beschlossen, dass die Einrichtungen vom derzeit eingeschränkten Regelbetrieb in eine erweiterte Notbetreuung wechseln sollen. Wann immer möglich, sollten die Eltern ihre Kinder zu Hause betreuen. Die Notbetreuung sei auf dringende Fälle begrenzt. Sozial- und Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) sagte, dass der Senat sich seine Entscheidung nicht leicht gemacht habe. Die erweiterte Notbetreuung solle eine Balance zwischen den Bedürfnissen der Kinder und Familien und dem Infektionsschutz herstellen. "Mir war es wichtig, dass gerade die Kinder, für die eine Betreuung besonders wichtig ist, weiterhin in die Kita gehen können", so Leonhard.
Bremen setzt auf Wechselmodell an Schulen
Bremen hält bis Mitte Februar am bisherigen Modell fest, die Schulen zwar geöffnet, die Präsenzpflicht aber ausgesetzt zu lassen. Neu ist, dass an Grund- und weiterführenden Schulen ein eingeschränktes Präsenzunterrichtsangebot im täglichen Wechselmodell und in Halbgruppen erfolgen soll, wie die Senatorin für Kinder und Bildung heute nach einer Senatssondersitzung mitteilte. Die Regelungen gelten vom 1. bis 14. Februar. Für die schriftlichen Abiturprüfungen wurde der Zeitraum vom 1. bis 12. Juni festgelegt, für die mündlichen Prüfungen die Zeit vom 14. bis 18. Juni. Der Termin der Zeugnisausgabe wurde auf den 21. Juli verlegt.
Bremen: 92 Neuinfektionen gemeldet
Die Gesundheitsämter im Land Bremen haben heute 92 Corona-Neuinfektionen gemeldet. 81 davon wurden in Bremen registriert, elf in Bremerhaven. Die Inzidenzwerte steigen leicht, in Bremen auf 76,6, in Bremerhaven auf 83,2.
Ludwigslust-Parchim: Notbetreuung in Schulen und Kitas
Im Landkreis Ludwiglust-Parchim bleiben ab kommenden Montag die Kitas und die Schulen auch für die Kinder bis Klasse 6 geschlossen. Lediglich eine Notbetreuung soll aufrecht erhalten werden. Grund sind die weiterhin hohen Infektionszahlen von mehr als 150 je 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Der Kreis hat eine entsprechende Verordnung erlassen. Sie soll so lange gelten, bis das Land eine landesweite Regelung zur Notfallbetreuung in Regionen mit hohen Inzidenzwerten trifft. Der Kreis Vorpommern-Greifswald will frühestens am Freitag darüber entscheiden, ob eine ähnliche Regelung wie im Kreis Ludwigslust-Parchim eingeführt wird.
Aufnahmestopp im Klinikum Nordfriesland verlängert
Der Aufnahmestopp am Klinikum Nordfriesland an den Standorten Husum und Niebüll nach einer Reihe von Corona-Fällen wird bis Anfang der nächsten Woche verlängert. Das teilte der Kreis Nordfriesland auf seiner Internetseite mit. Am Wochenende sollen die noch ausstehenden Corona-Tests nachgeholt werden. Wenn sie erfolgreich verliefen, könne die Klinik Niebüll ab Montagabend wieder an der Notfallversorgung teilnehmen, sagte Landrat Florian Lorenzen. Die Klinik Husum könne voraussichtlich ab Dienstag wieder Notfälle behandeln und die Geburtenstation öffnen. Nach Angaben des Kreises waren mit Stand Donnerstag 77 Mitarbeiter und 68 Patienten positiv auf das Coronavirus getestet worden. 1.272 Beschäftigte und 716 Patienten befanden sich in Quarantäne.
Corona-Mutationen im Kreis Dithmarschen nachgewiesen
Vier Verdachtsfälle von mutierten Coronaviren im Kreis Dithmarschen haben sich bestätigt. Das teilte der Kreis heute mit. Das nationale Konsiliarlabor für Coronaviren an der Charité in Berlin habe bestätigt, dass es sich um eine Virusmutation mit den Merkmalen der britischen Variante handelt. Alle vier Betroffenen stammen aus einem Haushalt und befinden sich seit Bekanntwerden der ersten Corona-Infektion in der vergangenen Woche gemeinsam in Quarantäne. Die mögliche Ursache für die Infektion ist noch nicht bekannt.
Gerichtshof stellt Regierungshandeln in Corona-Krise auf Prüfstand
Der Staatsgerichtshof hat die Praxis der niedersächsischen Landesregierung auf den Prüfstand gestellt, die den Landtag über Corona-Verordnungen zu Beginn der Krise vorab nicht informiert hatte. Die Oppositionsfraktionen von FDP und Grünen haben vor dem Gericht in Bückeburg wegen einer aus ihrer Sicht ungenügenden Information und Einbindung des Landtags geklagt. Heute verhandelte das Gericht in der Sache, eine Entscheidung will es am 9. März verkünden. Nach Eingang der Klage beim Staatsgerichtshof änderte die Regierung ihre Praxis im Sommer und informiert seitdem den Landtag über den Inhalt von Änderungen der Corona-Verordnung vorab. Eine Verpflichtung dazu sieht sie aber weiterhin nicht.
Schüler erhalten in Schleswig-Holstein Ende Januar Zeugnisse
Die gut 350.000 Schülerinnen und Schüler in Schleswig-Holstein erhalten trotz der Corona-Pandemie Halbjahreszeugnisse. Wie das Bildungsministerium in Kiel heute ankündigte, gibt es dafür vier Möglichkeiten. Schüler können ihr Zeugnis mit Termin in der Schule abholen. Die Noten können aber auch über Telefon/Videokonferenz übermittelt werden - und das schriftliche Zeugnis wird dann bei Beginn des Präsenzunterrichts übergeben. Auf Wunsch der Eltern können die Schulen aber auch eine Kopie des Zeugnisses per E-Mail verschicken. Nur in Ausnahmefällen soll das Original per Post versandt werden. Bei Bedarf sollten Eltern und Schüler auch die Möglichkeit für ein persönliches Gespräch mit den Lehren haben.
274 neue Corona-Infektionen in MV gemeldet
In Mecklenburg-Vorpommern sind heute 274 neue Corona-Infektionen registriert worden. Das waren 26 weniger als vor einer Woche, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) in Rostock mitteilte. Die Zahl der Ansteckungen in den vergangenen sieben Tagen je 100.000 Einwohner sank von 113,6 auf 107,9. Mit oder an dem Virus starben vier weitere Menschen. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl der Toten in MV im Zusammenhang mit Covid-19 seit Beginn der Pandemie auf 344. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen stieg auf 17.824. Den höchsten Inzidenz-Wert weist weiterhin der Landkreis Vorpommern-Greifswald auf. Dort wurden 195,2 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen ermittelt.
SH: Gericht lehnt Eilanträge von Friseursalon und Golfplatzbetreiberin ab
Ein Friseursalon und eine Golfplatzbetreiberin aus Schleswig-Holstein sind mit Eilanträgen gegen Verbote im Rahmen des Corona-Lockdowns vor dem Oberverwaltungsgericht gescheitert. Der zuständige 3. Senat wies ihre Anträge gegen das Verbot von Dienstleistungen mit Körperkontakt beziehungsweise das Verbot zum Betrieb von Sportanlagen ab, wie ein Gerichtssprecher heute mitteilte.
Strengere Maskenpflicht gilt ab morgen in Hamburg
In Hamburg müssen bereits ab morgen in Bussen und Bahnen sowie beim Einkaufen sogenannte medizinische Masken - FFP2- oder OP-Masken - getragen werden. Alltagsmasken wie aus Stoff genähte Mund-Nase-Bedeckungen oder Schals und Halstücher sind dann nicht mehr erlaubt. Die neue Verordnung, mit der der Senat die Beschlüsse von Bund und Ländern zur Eindämmung der Corona-Pandemie umgesetzt hat, werde noch heute veröffentlicht und trete damit am Freitag in Kraft, sagte ein Sprecher der Gesundheitsbehörde. Verstöße gegen die neue Maskenpflicht sollen mit Bußgeldern geahndet werden. Zunächst gelte dafür aber eine Übergangsfrist bis zum 1. Februar.
Polizei will Harz-Ausflügler im Zug stärker kontrollieren
Die Bundespolizei will Züge mit Harz-Ausflüglern an Wochenenden künftig stärker kontrollieren. Vor allem auf Verbindungen von Hannover, über Hildesheim, Goslar nach Bad Harzburg sollen Polizisten auf die Einhaltung der Abstandsregeln achten, wie die Bundespolizei heute ankündigte. An den vergangenen Wochenenden sei es immer wieder zu Verstößen gegen die aktuellen Corona-Auflagen gekommen. So hätten viele Tagestouristen keinen Mund-Nasen-Schutz getragen oder vor allem auf der Rückfahrt ausgiebig gegessen und getrunken. Menschen, die gegen die Auflagen verstoßen, müssten künftig am nächsten Halt aussteigen und mit Platzverweisen rechnen.
32.210 Menschen in Hamburg gegen Corona geimpft
In Hamburg sind bis einschließlich Mittwoch nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 32.210 Impfdosen verabreicht worden - verteilt auf 30.549 Erst- und 1.661 Zweitimpfungen. Das war insgesamt im Vergleich zum Vortag ein Plus von 1.607 Impfdosen, wie das RKI heute mitteilte. Die meisten Erst-Impfungen erhielten mit 14.497 Dosen Mitarbeiter in Pflegeeinrichtungen und medizinisches Klinikpersonal. 11.220 Erstdosen gingen an über 80-Jährige, 7.963 an Pflegeheimbewohner. 1.824 Menschen in Hamburg erhielten die Impfung aufgrund einer medizinischen Indikation. Im Vergleich zu den Impfleistungen der anderen Bundesländer liegt Hamburg derzeit auf Platz 9 und mit einer Impfquote von 1,7 Prozent knapp über dem Bundesdurchschnitt (1,6).
Mehr als 3.000 Menschen mit zweiter Corona-Impfung in MV
In Mecklenburg-Vorpommern haben gestern weitere 1.316 Menschen ihre zweite Impfung gegen Covid-19 erhalten. Damit stieg die Zahl der Zweitgeimpften im Land auf 3.017, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales in Rostock heute mitteilte. Ihre erste Impfung erhielten demnach 2.243 Menschen, so dass insgesamt 44.449 Menschen in MV bereits eine erste Dosis verabreicht bekommen haben. Die Quote der Menschen mit einer ersten Impfung lag bei 2,76 Prozent. Damit hat Mecklenburg-Vorpommern weiterhin bundesweit die höchste Quote.
Mecklenburg-Vorpommern verschiebt Abiturprüfungen
Mecklenburg-Vorpommern verschiebt wegen der Corona-Pandemie die schriftlichen Abiturprüfungen. So soll zusätzliche Zeit zur Vorbereitung gewonnen werden, wie das Bildungsministerium in Schwerin heute mitteilte. Die Prüfungen starten demnach statt am 13. April nun erst am 23. April.
Was richtet Covid-19 an? Erkenntnisse aus der Pathologie
Kieler Pathologen haben herausgefunden: Covid-19 erzeugt schnell Blutgerinnsel - oft treten Embolien auf. Die Daten, die die Mediziner in der Pathologie sammeln, werden in ein deutschlandweites Register eingetragen. "Es ist klar, dass man eine Krankheit nur gut behandeln kann, wenn man sie verstanden hat", sagt Oberärztin Christine Halske über ihre Arbeit.
Verständnis für verschärfte Maskenpflicht
Angesichts der weiterhin hohen Infektionszahlen halten viele Menschen die verschärfte Maskenpflicht für sinnvoll. Zugleich wünschen sie sich auch, dass medizinische Masken allen Bürgern zur Verfügung gestellt werden. Ob die Schutzziele erreicht werden, hängt auch von der richtigen Handhabung der Masken ab.
Unterbringung für Quarantäne-Verweigerer in Neumünster startbereit
Hartnäckige Verweigerer einer ihnen auferlegten Quarantäne können künftig in einer eigenständigen Einrichtung auf dem Gelände der Jugendarrestanstalt Moltsfelde in Neumünster untergebracht werden. "Wir werden zum 1. Februar einsatzbereit sein", sagte das Geschäftsführende Vorstandsmitglied des schleswig-holsteinischen Landkreistags, Sönke E. Schulz, der Deutschen Presse-Agentur. Die heute der Öffentlichkeit vorgestellte Einrichtung ist für bis zu sechs Personen bestimmt. Über eine vom Gesundheitsamt verfügte Unterbringung muss letztlich ein Gericht entscheiden. Laut Infektionsschutzgesetz kommt eine sogenannte Absonderung als letztes Mittel in Betracht. Das heißt, jemand muss sich erkennbar weigern, Auflagen einzuhalten, Verstöße müssen nachgewiesen und eine sogenannte Gefährderansprache erfolglos geblieben sein.
Niedersachsen: Sorge um schwere Corona-Verläufe bei Kindern
Unter den Covid-19-Patienten, die in Niedersachsen beatmet werden müssen, sind nach Angaben des Corona-Krisenstabs derzeit auch zwei Kinder. "Was sich unschön entwickelt, muss man wirklich sagen, ist die Situation bei den Kindern", sagte der Leiter des Krisenstabs, Heiger Scholz, am Donnerstag im Gesundheitsausschuss des Landtages. Insgesamt seien acht Kinder mit Covid-19 im Krankenhaus. Seit vergangenem Freitag zählten dazu zwei Kinder, die beatmet werden. Der Krisenstab geht davon aus, dass es sich die ganze Zeit um dieselben Kinder handelt. "So viele beatmete Kinder hatten wir, glaube ich, noch nie", sagte Scholz. Auch 1.387 erwachsene Corona-Patienten werden derzeit in niedersächsischen Krankenhäusern behandelt, davon werden 181 beatmet.
Bewegungsmangel Auslöser für Verletzungen
Vereinssport ist wegen der Coronavirus-Pandemie schon seit Anfang November untersagt. Für Freizeitsportler hat das gesundheitliche Folgen. Daran hat ein Hamburger Orthopäde keinen Zweifel.
Regierungserklärung in Schwerin: Schwesig verteidigt verlängerten Lockdown
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat während der Sondersitzung des Landtags in Schwerin die Verlängerung des Lockdowns erneut verteidigt. In ihrer Regierungserklärung bat sie Bürgerinnen und Bürger sowie die Unternehmen, die vereinbarten Corona-Schutzmaßnahmen - auch vor dem Hintergrund der Virus-Mutationen - konsequent umzusetzen. Schwesig erneuerte außerdem ihre Forderung an die Bundesregierung, für einen kontinuierlichen Nachschub an Corona-Impfstoffen zu sorgen. Sie warf dem Bund vor, die unterschiedlichen Impfstoffe im Vorjahr zu zögerlich bestellt zu haben. Schwesig wiederholte in der Sitzung auch ihre Haltung hinsichtlich der Situationen in Schulen und Kitas: Hier gelte es, nur die notwendigen Einschränkungen vorzunehmen. Weitergehende Schulschließungen als zurzeit lehnt die Ministerpräsidentin ab. Schülern, Lehrern und Eltern werde bereits jetzt viel zugemutet.
306 neue Coronavirus-Fälle in Hamburg
Die Zahl der Corona-Infektionen ist in der Hansestadt um 306 auf insgesamt 43.926 gestiegen. Gestern waren 285 neue Fälle gemeldet worden, eine Woche zuvor 324. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 97,4. 489 Covid-Patienten werden in Krankenhäusern behandelt, 101 davon auf den Intensivstationen der Stadt. Die Zahl der Toten stieg binnen 24 Stunden um 15 auf 950.
Merkel: Müssen Mutation-Ausbreitung verlangsamen
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat auf der Bundespressekonferenz die aktuelle Situation in der Corona-Pandemie als sehr schwierig bezeichnet. Während einerseits die Zahl der Neuinfektionen und der Intensivpatienten zurückgehe, gebe es immer noch "erschreckend hohe Todeszahlen". Zudem drohe nun die Gefahr durch Mutationen des Virus, die um ein Vielfaches ansteckender seien. "Wir müssen die Gefahr sehr ernst nehmen", sagte Merkel. Darum werde es auch am Abend beim EU-Gipfel gehen. Die Ausbreitung dieser Mutationen müsse so weit wie möglich verlangsamt werden. Wenn man jetzt warte, könne eine dritte, möglicherweise noch heftigere Welle der Pandemie vielleicht nicht verhindert werden, warnte Merkel. "Wir können das noch verhindern", betonte sie. "Es ist noch etwas Zeit, um der Gefahr, die in diesem mutierten Virus steckt, vorzubeugen."
Minister: Start der Kreuzfahrten nach Corona-Pause abstimmen
Nach dem Ende der Corona-Beschränkungen soll das Kreuzfahrtgeschäft in den deutschen Häfen koordiniert wieder anlaufen. Darauf verständigten sich die zuständigen Minister und Senatoren der fünf norddeutschen Bundesländer. So sollten Wettbewerbsverzerrungen vermieden werden, sagte der schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) nach einer Videokonferenz der Ressortchefs am Mittwochabend. Das bedeute nicht, dass die Politik in den Wettbewerb eingreife und sage, welches Schiff in welchen Hafen gehen soll. Die norddeutschen Bundesländer wollten aber versuchen, dieselben Hygienevoraussetzungen als Standard zu definieren. Und: "Wenn es irgendwie geht, wollen wir Öffnungszeiten, ab wann was wieder losgehen kann, vorher miteinander so abstimmen, dass es jedenfalls kein Rennen gibt."
1.444 Neuinfektionen in Niedersachsen
In Niedersachsen ist die Zahl der gemeldeten Infektionen um 1.444 auf insgesamt 132.685 gestiegen. Gestern waren es 1.319 neue Corona-Fälle gewesen, vor einer Woche 1.705. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 97,4. Die meisten Neuinfektionen wurden aus der Region Hannover (+332) sowie aus dem Kreis Osnabrück (+77) gemeldet. 43 an Covid-19 Erkrankte verstarben binnen 24 Stunden.
An oder mit Corona gestorben? Kieler Pathologen liefern Hinweise
Kieler Pathologen liefern entscheidende Erkenntnisse im Kampf gegen Covid-19. Seit November haben die Ärzte rund zwei Dutzend Körper obduziert und Ergebnisse gewinnen können, die nun den Corona-Patienten helfen.
Niedersachsen: Staatsgerichtshof verhandelt über Klage der Opposition
Gibt es bei der Umsetzung der Corona-Verordnungen ein Demokratie-Defizit? Zumindest am Anfang? Darüber verhandelt heute der Staatsgerichtshof, Niedersachsens höchstes Verfassungsgericht.
Lehrerverband will Wiederholung des Schuljahres anbieten
Der Deutsche Lehrerverband fordert, lernschwachen Schülerinnen und Schülern bundesweit anzubieten, das Schuljahr wegen der Corona-Pandemie freiwillig zu wiederholen - ohne dass sie als "Sitzenbleiber" gelten. "Es gibt eine Schülergruppe, die braucht ein Jahr zusätzlich", sagte Präsident Heinz-Peter Meidinger dem "Tagesspiegel". Spätestens bei den Abschlussprüfungen oder im Abitur würden diese Jugendlichen sonst scheitern. In einem Wiederholungsjahr könnten die Schüler gezielt Lernstoff nachholen und gefördert werden. Ideen wie automatische Versetzungen, ein halbes Extra-Schuljahr oder einen generellen Verzicht auf Sitzenbleiben und Noten wies er zurück. "Es ist besser, jetzt Druck wegzunehmen, zu sagen, das Schuljahr ist so nicht zu schaffen, ihr braucht und bekommt mehr Zeit."
FFP2-Masken werden teurer
Monatelang durften die Menschen in Bussen und Bahnen auch Stoffmasken tragen - nun soll damit Schluss sein. Künftig dürfen im ÖPNV und öffentlichen Gebäuden nur noch medizinische Masken getragen werden. Doch gibt es davon genug? Und sind Masken, die im Internet bestellt werden, auch wirklich sicher? Nicolas Lieven aus der Wirtschaftsredaktion erklärt, worauf man achten muss und informiert auch über die zu erwartenden Preissteigerungen auf dem Maskenmarkt.
Gesundheitsexperten: Patente behindern Impfstoffproduktion
Es wäre möglich, schneller Corona-Impfstoffe zu produzieren, wenn die Entwicklerfirmen ihr Wissen teilen würden. Regierungen könnten und sollten dies einfordern, da sie Milliarden an öffentlichem Geld für die Impfstoffe zahlen würden. Das haben Gesundheitsexpertinnen und -experten aus mehreren Ländern gegenüber dem NDR erklärt. Zudem kritisieren sie die Intransparenz der Förder- und Liefervereinbarungen sowie der Entwicklungs- und Herstellungskosten.
Hausärzte warnen vor hohen Masken-Preisen
Der Deutsche Hausärzteverband fordert einen Festpreis für OP- und FFP2-Masken. Der Vorsitzende Ulrich Weigeldt sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, es müsse verhindert werden, dass es zu Wucherpreisen komme - wie im vergangenen Frühjahr bei Schutzmasken, Desinfektionsmitteln und Toilettenpapier. Bund und Länder hatten sich vor zwei Tagen darauf verständigt, dass in Bussen, Bahnen und Geschäften künftig OP- oder FFP2-Masken getragen werden müssen. Nach Ansicht des Hausärzteverbandes können diese Masken eine deutlich höhere Schutzwirkung als Alltagsmasken haben. Voraussetzung sei, dass sie zertifiziert sind und richtig verwendet werden.
Anträge für Hilfen verursachen viel Verwaltungsarbeit
Die Bürokratie bei den staatlichen Corona-Hilfen verursacht selbst hohe neue Kosten. Das Land Mecklenburg-Vorpommern muss mehr als neun Millionen Euro zusätzlich ausgeben, um vor allem das Personal für die Antragsbearbeitung zu bezahlen. Das geht aus einer Beschlussvorlage für den Finanzausschuss des Landtags hervor, die dem NDR vorliegt. Das Gremium soll den Weg für die Auszahlung freimachen.
RKI: 20.398 Neuinfektionen bundesweit - 1.013 weitere Todesfälle
Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 20.398 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 1.013 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet. Vor einer Woche hatte das RKI 25.164 Neuinfektionen und 1.244 neue Todesfälle - der bisherige Höchststand - verzeichnet. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz (Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche) liegt bundesweit aktuell bei 119,0 an - das ist der niedrigste Wert seit dem 1. November. Dieser Wert ist in den vergangenen zehn Tagen kontinuierlich gesunken. Kurz vor Weihnachten lag er mit 197,6 bisher am höchsten.
Bundesregierung will bei EU-Videogipfel Bekämpfung neuer Virusvarianten eng abstimmen
Die Bundesregierung will sich bei einem Videogipfel heute für eine enge Abstimmung in der EU bei der Bekämpfung von neuen Varianten des Coronavirus einsetzen. Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) sagte der Deutschen Welle: "Wenn wir gemeinsam mit unseren Nachbarländern auch die Mutationen niedrig halten wollen, müssen wir alle synchron handeln." Als Ziel nannte er, Grenzschließungen zu vermeiden. "Deshalb ist es ganz wichtig, dass im Europäischen Rat Vorsorge getroffen wird. Dass wir jetzt alle gemeinsam die Mutation möglichst stark unterdrücken." Der Videogipfel der 27 EU-Staaten beginnt am Abend. Dabei suchen Bundeskanzlerin Angela Merkel (ebenfalls CDU) und ihre EU-Kollegen eine gemeinsame Linie im weiteren Kampf gegen die Pandemie. Aktuell gibt es wegen der zuerst in Großbritannien und Südafrika entdeckten Virusvarianten bei vielen EU-Staaten große Sorgen, weil diese Mutationen ansteckender sind.
Weite Wege zum Impfen für Menschen aus Fehmarn
Weil auf der Insel Fehmarn in Schleswig-Holstein nicht geimpft werden kann, müssen Risikopatienten ins 70 Kilometer entfernte Eutin fahren. Doch älteren Menschen ist das zu weit; sie melden sich nicht für die Impfung an, weil sie sich den Weg körperlich nicht zutrauen. Betroffene engagieren sich für eine Impfstelle auf der Insel.
Länder arbeiten an neuen Verordnungen
Die Bundesländer arbeiten derzeit daran, die am Dienstagabend von Bund und Ländern beschlossenen Neuerungen umzusetzen. Der Landtag in Schwerin kommt heute zu einer Sondersitzung über weitere Corona-Schutzmaßnahmen zusammen. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat eine Regierungserklärung angekündigt. Hamburg hat bereits verkündet, dass die Kitas in die Notbetreuung wechseln. An den Hamburger Schulen wird bis zum 14. Februar weiterhin Distanzunterricht erteilt. In öffentlichen Verkehrsmitteln, Geschäften, bei Gottesdiensten, Behördengängen und Gesundheitsbehandlungen müssen künftig medizinische Masken getragen werden. Die Regeln sollen am Freitag oder Sonnabend in Kraft treten.
In Schleswig-Holstein hat der Landtag gestern in einer Sondersitzung über die Verlängerung des Lockdowns beraten. Weil Kitas in Schleswig-Holstein weiter geschlossen bleiben, will das Land den Eltern auch weiterhin die Gebühren ersetzen. Kinder unter drei Jahren würden künftig aus den Kontaktbeschränkungen herausgenommen, sagte Daniel Günther im Landtag. Niedersachsen hebt im Zuge der Verlängerung und Verschärfung des Corona-Lockdowns die Präsenzpflicht an Grundschulen sowie in den Prüfungsklassen der weiterführenden Schulen auf. Der Landtag berät in einer Sondersitzung am Freitagmorgen über die Umsetzung der neuen Regelungen zu Homeoffice und Maskenpflicht.
456 Neuinfektionen in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein sind 456 neue Corona-Fälle registriert worden - am Vortag waren es 451. Am Donnerstag vor einer Woche hatte es 484 bestätigte Neuinfektionen gegeben. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche sank leicht auf 88,3. Das Gesundheitsministerium in Kiel vermeldete zudem 16 neue Todesfälle. 457 Covid-19-Patienten sind den Angaben zufolge derzeit in Schleswig-Holstein in Krankenhäusern.
NDR.de-Ticker am Donnerstag startet
Auch am heutigen Donnerstag, 21. Januar 2021, hält das Team von NDR.de Sie über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernsehsendungen.
Die gemeldeten Neuinfektionen vom Mittwoch: 1.319 in Niedersachsen, 451 in Schleswig-Holstein, 294 in Mecklenburg-Vorpommern, 285 in Hamburg, 116 im Bundesland Bremen. Das RKI verzeichnete bundesweit 15.974 Neuinfektionen und 1.148 Todesfälle.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 20. Januar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 19. Januar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 18. Januar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 17. Januar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 16. Januar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 15. Januar
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