Nitratwerte in Niedersachsens Böden erheblich gesunken
Seit Jahren steht die Landwirtschaft wegen hoher Nitratwerte im Boden in der Kritik. Nun sind die Durchschnittswerte in Niedersachsen laut LBEG so niedrig wie noch nie seit Beginn der Auswertungen in den 1950er-Jahren.
Im vergangenen Jahr betrug der Wert pro Liter Sickerwasser durchschnittlich 17 Milligramm. Vor acht Jahren hatte dieser noch bei 58 Milligramm gelegen. Das teilt das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) in Hannover mit. Besonders stark sind demnach die Werte bei den Ackerflächen zurückgegangen. Diese gelten demnach als besonders belastet. In diesem Bereich sank der Wert von 115 auf 27 Milligramm pro Liter Sickerwasser. Sickerwasser trägt nach LBEG-Angaben wesentlich zur Regeneration der Grundwasservorräte bei.
Weniger Tiere, weniger Stickstoff
Hauptgrund für die Abnahme der Nitratkonzentration ist laut LBEG ein deutlich effizienterer Einsatz von Stickstoff als Dünger auf Äckern. Auch, dass weniger Tiere gehalten werden, sei ein Grund für die Entwicklung. Ermittelt werden die Werte demnach durch das sogenannte Basis-Emissionsmonitoring. Dabei haben die Fachleute des LBEG betrachtet, wie viel Stickstoff auf natürliche Weise in den Boden gelangt ist, unter anderem durch Einträge aus der Luft, aber auch durch Düngemittel und wie viel anschließend von den Pflanzen durch Wachstum aufgenommen und in Eiweißverbindungen umgewandelt wird.
Schwellenwerte werden nicht überschritten
"Das sind sehr gute Nachrichten", sagt LBEG-Präsident Carsten Mühlenmeier zu den Ergebnissen. Wenn sich der Trend weiter positiv entwickele, komme die abnehmende Nitratbelastung mittel- bis langfristig auch dem Grundwasser zugute, ist der Behördenleiter überzeugt. Ihm zufolge wird in keinem der Grundwasserkörper der Schwellenwert für die Nitratkonzentration im Sickerwasser überschritten, der in der EG-Wasserrahmenrichtlinie formuliert ist.
Landvolk sieht Trendwende
Georg Meiners, Präsident des Emsländischen Landvolkes, sieht eine Trendwende: "Es ist sehr viel verändert worden." Meiners räumt ein, dass dies auch bitter notwendig gewesen sei. "Aber es ist passiert und das gute Ergebnis sehen wir ja."