Coronavirus-Blog: EMA empfiehlt Zulassung von AstraZeneca-Medikament
In diesem Blog hat NDR.de Sie auch am Donnerstag, 24. März 2022 über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Die Meldungen des Tages können Sie hier nachlesen. Am Freitagmorgen starten wir einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- EMA empfiehlt Zulassung von AstraZeneca-Medikament
- RKI: Erstmals mehr als 1,5 Millionen Corona-Fälle in einer Woche
- Hotspot-Regelung: Mecklenburg-Vorpommern verlängert Maßnahmen bis 27. April
- RKI: Bundesweit erstmals mehr als 300.000 neue Fälle - Inzidenz bei 1.752,0
- Covid-19 bundesweit Berufskrankheit Nummer eins
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 36.969 in Niedersachsen, 8.595 in Schleswig-Holstein, 5.559 in Hamburg und 7.501 in Mecklenburg-Vorpommern und 2.145 im Bundesland Bremen
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
NDR.de wünscht gute Nacht!
Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit. Morgen früh melden wir uns wie gewohnt mit einem neuen Blog zurück.
Lauterbach: Ohne die Impfpflicht droht ein massiver Konjunktur-Einbruch
Im Podcast "Die Idee" spricht Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) über die Corona-Lage: "Die Stimmung ist so, als wenn die Pandemie vor bei wäre", kritisiert er. 300 Corona-Tote am Tag seien aber inakzeptabel. Zum Thema Impfpflicht sagte Lauterbach: "Wenn die allgemeine Impfpflicht nicht kommt, werden wir im Herbst in eine Situation kommen, wo wir durch drastische Maßnmahmen möglicherweise die erhoffte wirtschaftliche Genesung abbrechen müssen." Der Minister bezog sich damit auf Schutzmaßnahmen wie etwa die Kontrolle von Impfnachweisen in der Gastronomie.
EMA empfiehlt Zulassung von AstraZenecas Anti-Corona-Medikament
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat die Zulassung eines Corona-Medikaments von AstraZeneca empfohlen, das Risikopatienten die nicht geimpft werden können, vor einer Infektion schützen soll. Das Komitee für Humanmedizin empfehle die Marktzulassung für Evusheld "zur Vorbeugung von Covid-19 bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren und einem Gewicht ab 40 Kilogramm", erklärte die Behörde heute. Die Empfehlung der EMA wird nun zur endgültigen Genehmigung an die Europäische Kommission weitergeleitet.
RKI: Erstmals mehr als 1,5 Millionen Corona-Fälle in einer Woche
In der vergangenen Kalenderwoche sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) erstmals mehr als 1,5 Millionen Corona-Fälle in Deutschland gemeldet worden. Das schreibt das RKI in seinem heutigen Wochenbericht. Zwar seien die Inzidenzen bei den Menschen von 5 bis 44 Jahren vorige Woche besonders hoch gewesen, den stärksten Zuwachs aber habe man bei Seniorinnen und Senioren von 75 bis 79 Jahren beobachtet, hieß es.
Es sei zu vermuten, dass der Anstieg der übermittelten COVID-19-Fälle auf die leichtere Übertragbarkeit der Sublinie BA.2, sowie auf die Rücknahme von kontaktreduzierenden Maßnahmen und auf ein geändertes Verhalten in der Bevölkerung zurückzuführen ist, schreibt das RKI.
Insbesondere Risikogruppen und Menschen ab 70 Jahren rief das RKI auf, sich gemäß Empfehlung der Ständigen Impfkommission mit einer zweiten Auffrischimpfung vor einer schweren Erkrankung zu schützen. Bisher haben davon laut Bericht rund 1,67 Millionen Menschen Gebrauch gemacht.
2.145 neue Corona-Fälle im Land Bremen - Inzidenz steigt
Nach Angaben der Gesundheitsbehörde wurden für das Land Bremen binnen 24 Stunden 2.145 laborbestätigte Corona-Neuinfektionen registriert - 1.601 in der Stadt Bremen, 544 in Bremerhaven. Gestern waren insgesamt 1.773 neue Fälle gemeldet worden, am Donnerstag vor einer Woche 1.559. Die Sieben-Tage-Inzidenz wird für Bremen mit 1.270,6 (Vortag: 1.219,4) angegeben und für Bremerhaven mit 2.036,6 (Vortag: 1.829,0). Zwei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion wurde bestätigt - insgesamt sind es seit Pandemie-Beginn vor mehr als zwei Jahren damit 703 Menschen im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion gestorben.
Pilotprojekt in Rostock: Abwasser als Frühwarnsystem für steigende Infektionen
Abwasser als Frühwarnsystem für steigende Corona-Zahlen - das ist die Idee hinter einem Pilotprojekt, das deutschlandweit an 20 Standorten durchgeführt wird. Unter anderem in Rostock. Dort werden in einer Kläranlage zwei mal pro Woche Abwasserproben entnommen. In einem wird dann die Viruslast im Abwasser ermittelt. Anhand der gewonnenen Daten lässt sich die Entwicklung der Infektionszahlen ablesen - vier bis fünf Tage schneller als auf herkömmlichem Weg.
Pflegeheimbewohner mit hohem Sterberisiko wegen Corona
Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen, die im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung ins Krankenhaus eingeliefert wurden, haben ein hohes Sterberisiko von über 50 Prozent gehabt. Das zeigt eine im "Deutschen Ärzteblatt" veröffentlichte Auswertung auf der Basis von Abrechnungsdaten der im Pflegeheim lebenden AOK-versicherten Pflegebedürftigen.
Danach starben von den eingelieferten Pflegeheimbewohnern im Durchschnitt 58 Prozent innerhalb der folgenden 90 Tage. Das Sterberisiko war innerhalb der zweiten Infektionswelle mit 59 Prozent am höchsten. In der ersten und dritten Welle lag es mit 53 Prozent beziehungsweise 52 Prozent etwas niedriger.
7.501 Neuinfektionen in MV - Inzidenz sinkt auf 2.403,3
In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der Infektionen binnen 24 Stunden um 7.501 auf derzeit 84.085 gestiegen (Vortag: 9.180 / Vorwoche: 7.464). Vier weitere Menschen starben im Zusammenhang mit Covid-19. 816 Erkrankte werden derzeit in Krankenhäusern behandelt, 75 davon intensivmedizinisch. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist auf 2.403,3 gesunken (Vortag: 2.422,4 / Vorwoche: 2.468,1). Auch die Hospitalisierungsrate ist leicht gesunken und liegt nun bei 12,8.
Gastgewerbe in MV sieht sich durch Sonderweg des Landes benachteiligt
Der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) in Mecklenburg-Vorpommern hat mit scharfer Kritik auf die vom Landtag beschlossene Fortdauer der Corona-Beschränkungen für die Branche reagiert. "Wir hatten fest damit gerechnet, dass die Testpflicht für die Gastronomie zu Ostern fällt. Wozu führen wir Gespräche, wenn wir dann doch keine verbindlichen Zusagen bekommen und potenzielle Gäste vertrösten müssen? Die buchen dann lieber gleich bei der Konkurrenz in Schleswig-Holstein, wo es schon seit Mitte März keine Einschränkungen mehr gibt", sagte Verbands-Präsident Lars Schwarz heute.
Zuvor hatte der Landtag in Schwerin die Geltungsdauer wesentlicher Corona-Schutzmaßnahmen über die bisherige Übergangsfrist 2. April hinaus verlängert. Damit bleiben etwa die Maskenpflicht in Innenbereichen und die Testpflicht für Ungeimpfte etwa bei Restaurantbesuchen bis zum 27. April wirksam. Laut einem Ergänzungsantrag soll lediglich geprüft werden, ob die 3G-Regel für Gaststätten schon vor Ostern Mitte April aufgehoben werden kann. Die aktuelle Regelung bringe große Unsicherheiten mit sich, sagte Schwarz, der das Gastgewerb stark benachteiligt sieht: "Wenn ich in einer Gaststätte feiern will, geht das nur unter den strengen Impf- und Testauflagen und Tanzen kann ich meist nur mit Maske. Mache ich das privat im Dorfgemeinschaftshaus, geht das alles völlig ohne Beschränkungen", sagte Schwarz.
Corona-Demos: Ermittlungen wegen judenfeindlicher Symbole
Die Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt wegen antisemitischer Symbole auf "Corona-Demonstrationen". Die Vorfälle waren schon 2020, gerieten aber erst durch hartnäckige Nachfragen von zwei Parlamentarierinnen der Grünen in den Fokus. Sie wollten wissen, wie viele Ermittlungsverfahren es wegen des eigens von Symbolen gebet, die den Holocaust verharmlosen. Konkret ging es ihnen um die landesweiten Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen.
In Österreich gilt wieder Maskenpflicht - Quarantäne wird gelockert
In Österreich gilt seit heute wieder Maskenpflicht in nahezu allen Innenräumen. Außerdem trat eine neue Quarantäne-Regelung in Kraft, nach der die Isolation von Infizierten ab dem fünften Tag auch ohne Freitesten unter gewissen Auflagen endet. Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) sagte zu den Änderungen, es habe keine Alternative gegeben, "weil in den Spitälern das Personal wirklich am Anschlag war." Die neue Regel sei auf Bitte der Kliniken, Alten- und Pflegeheime angesichts der Personalengpässe festgelegt worden. Derzeit dürften viele Mitarbeiter, die sich trotz Infektion gesund fühlen, nicht arbeiten gehen.
Seitdem die Maskenpflicht am 5. März aufgehoben wurde, sind in Österreich etwa 820.000 Neuinfektionen in nur 18 Tagen gemeldet worden. Aktuell liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 3.335,5. Deutschland hat aktuell einen Inzidenzwert von 1.931,8.
Weiter Testpflicht an Hamburgs Schulen - Maskenpflicht wahrscheinlich
Hamburg behält die Corona-Testpflicht an den Schulen im Gegensatz zu anderen Ländern wie Schleswig-Holstein bei. Dreimal Tests pro Woche würden als Pflicht auch in Zukunft beibehalten, so Schulsenator Ties Rabe (SPD) heute. Das gelte auf jeden Fall bis deutlich nach Ostern. Gleiches gelte für das Lüften der Klassenräume alle 20 Minuten und den Betrieb der mobilen Luftfilteranlagen. Ein ähnliches Vorgehen zeichnet sich bei der Maskenpflicht ab, ist aber noch nicht sicher, da dafür eine eigene gesetzliche Grundlage nötig ist. Darüber will die Hamburgische Bürgerschaft in ihrer nächsten Sitzung am kommenden Mittwoch entscheiden.
Paul-Ehrlich-Institut: Antigentests erkennen Omikron gut
Antigen-Schnelltests erkennen dem Paul-Ehrlich-Institut zufolge Omikron ebenso gut wie frühere Varianten des Coronavirus. Das Bundesinstitut hatte bei 20 zufällig ausgewählten Tests überprüft, wie gut sie bei Delta und bei der aktuell vorherrschende Variante anschlagen. Das wurde an Patientenabstrichen und an Zellkulturen getestet. In beiden Testreihen habe es so gut wie keine Unterschiede gegeben, hieß es. Wie gut die Tests Sars-CoV-2 erkannten, lag demnach an ihrer jeweiligen Sensitivität: sensiblere Tests erkannten beide Varianten besser, weniger sensible erkannten beide Varianten schlechter.
CTS Eventim blickt zuversichtlich auf Festival-Saison
Der Veranstalter und Ticketverkäufer CTS Eventim ist zuversichtlich, dass Festivals und große Open-Air-Events nach der Corona-Zwangspause vom Frühjahr an wieder stattfinden können. Im Ticketsystem von Eventim kämen täglich neue Veranstaltungen hinzu, teilte das im MDax notierte Unternehmen mit Verwaltungssitz in Bremen mit. Seit dem Ausbruch der Pandemie waren viele große Festivals wie Hurricane oder Rock am Ring abgesagt worden.
Fast 17.000 Schüler in Niedersachsen mit Corona infiziert
Mitte Februar schien es, als sei der Höhepunkt der Omikron-Welle überschritten - auch an den Schulen in Niedersachsen. Die Zahl der infizierten Schüler sank. Jetzt nähert sie sich wieder dem Höchststand: Heute konnten nach Angaben des niedersächsischen Kultusministeriums 16.920 Schülerinnen und Schülern aufgrund eines positiven PCR-Tests nicht am Unterricht teilnehmen. Nur geringfügig mehr Fälle hatte es Mitte Februar gegeben, danach sanken die Zahlen. Anfang März waren nur noch etwas mehr als 11.000 Schüler betroffen. Seitdem steigt die Zahl wieder. Auch beim Schulpersonal und in Kitas gibt es wieder hohe Infektionszahlen.
Schleswig-Holstein schließt erste Impfzentren
Etwa 71 Prozent der Menschen in Schleswig-Holstein sind laut Robert Koch-Institut dreifach gegen das Coronavirus geimpft. In den landesweit 27 Impfstellen ist demzufolge aktuell nur wenig los - das Land will das Angebot deshalb nach und nach verkleinern. Einige Zentren schließen Ende März komplett.
MV nutzt Hotspot-Regelung - aktuelle Maßnahmen bleiben bestehen
Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern hat die bisherigen Corona-Schutzmaßnahmen verlängert. Auf einer Sondersitzung des Landtags sind dazu heute die nötigen Beschlüsse gefasst worden: Alle Landkreise sowie die Städte Rostock und Schwerin wurden zu sogenannten Hotspots erklärt. Somit gelten die bisher bis zum 2. April befristeten Maßnahmen im ganzen Land nun bis zum 27. April. Dazu gehört unter anderem die Maskenpflicht in Innenbereichen, die Fortsetzung der 3G-Regel beziehungsweise des 2G-Optionsmodells für Gastronomie, Kultur, Sport und Veranstaltungen sowie die 2G-Plus-Regel in Clubs und Diskotheken. Allerdings soll geprüft werden, ob im Interesse der Tourismusbranche die 3G-Regel für Hotels und Gaststätten schon vor Beginn der Reisezeit zu Ostern aufgehoben werden kann.
Mit der Hotspot-Regelung nutzt Mecklenburg-Vorpommern die Möglichkeiten des neuen Infektionsschutzgesetzes, die Corona-Maßnahmen nach Auslaufen der Übergangszeit zu verlängern. Ursprünglich hatte die Landesregierung erwogen, ganz Mecklenburg-Vorpommern zu einem einzigen Hotspot zu erklären. Dieser Plan wurde wegen juristischer Bedenken fallen gelassen.
5.559 neue Corona-Fälle in Hamburg - Inzidenzwert steigt
Nach Angaben der Sozialbehörde sind 5.559 neue Corona-Fälle in Hamburg registriert worden. Das sind 70 neue Fälle mehr als gestern und 994 mehr als am Donnerstag vor einer Woche. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen stieg von gestern 1.330,4 auf nun 1.382,6. Am Donnerstag vor einer Woche lag der Wert noch bei 1.138,8.
Hamburger Krankenhäuser haben wegen Corona viele Personalausfälle
Die hohen Infektionszahlen führen in Hamburger Krankenhäusern aufgrund von erkranktem Personal wieder zu Engpässen. "Nach einer vorübergehenden Entspannung in den vergangenen Wochen sind im Verlauf der letzten Woche - wohl durch die anflutende Omikron BA.2-Welle - die Personalausfälle in den Krankenhäusern wieder erheblich angestiegen", teilte die Hamburgische Krankenhausgesellschaft (HKG) mit. Aus Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein gab es in den vergangenen Tagen ähnliche Meldungen.
SH: Industrie-Umsätze wieder über Vor-Corona-Niveau
Schleswig-Holsteins Industrie hat 2021 mehr Umsätze erzielt als vor der Corona-Pandemie. Das Umsatzwachstum der größeren Betriebe lag im vergangenen Jahr bei fünf Prozent gegenüber 2019, wie das Statistikamt Nord berichtete. Im Vergleich zu 2020 stiegen die Umsätze um 11,2 Prozent auf 34,8 Milliarden Euro.
Polen hebt Maskenpflicht weitgehend auf
Polen hebt vor dem Hintergrund rückläufiger Corona-Neuinfektionen die Maskenpflicht weitgehend auf. Ab dem 28. März müsse eine Mund-Nasen-Bedeckung nur noch in medizinischen Einrichtungen getragen werden, sagte Gesundheitsminister Adam Niedzielski. Bislang galt in Polen eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und Innenräumen. Künftig sollen auch die Gesundheitsämter nicht mehr die Isolation der Covid-Erkrankten überwachen. Es reiche, wenn diese mit einer Krankschreibung zuhause blieben, sagte Niedzielski weiter. Zur Begründung der Lockerungen sagte der Minister, seit zwei Wochen beobachte man einen Rückgang der Neuinfektionen, dieser Trend habe sich in den vergangenen Tagen noch verstärkt.
Lauterbach ruft Ältere zur Boosterimpfung auf
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat an ältere Menschen appelliert, sich so schnell wie möglich erneut gegen das Coronavirus boostern zu lassen. Ein vorläufiges Ende der Pandemie-Gefahr sei "zum Greifen nah", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Gerade deswegen seien aber neue Boosterimpfungen notwendig. "Bitte, alle Menschen ab 70, alle Immungeschwächten, diejenigen mit Herz-Kreislauf-Problemen, holen Sie sich schnell die nächste oder auch die erste Impfung, um einen späten Tod in den letzten Wochen vor dem Sommer abzuwenden“, sagte Lauterbach. Die Impfzentren seien frei, Impfstoff sei vorhanden.
Gewerkschaften: Schulen wegen Ausfällen am Limit
Bildungsgewerkschaften warnen davor, dass die Schulen angesichts des hohen Infektionsgeschehens an ihre Belastungsgrenze kommen. "Der Corona-bedingte Ausfall von Lehrkräften trifft die Schulen aktuell heftig", sagte Anja Bensinger-Stolze, Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Die Zahl der Krankmeldungen wird in den nächsten Wochen weiter steigen, weil die Corona-Schutzmaßnahmen weitestgehend fallen sollen beziehungsweise bereits einkassiert worden sind", warnte sie. Bensinger-Stolze appellierte an politisch Verantwortliche, an der Maskenpflicht sowie Hygiene- und Testkonzepten festzuhalten, "damit die Situation nicht aus dem Ruder läuft. (...) Die Lehrkräfte arbeiten bereits jetzt am Limit."
Arbeitsmediziner: Covid-19 ist die häufigste Berufskrankheit
„Im Moment sind Covid-19-Infektionen mit Abstand die häufigste Berufskrankheit“, sagt Prof. Thomas Kraus, Präsident der deutschen Gesellschaft für Arbeits- und Umweltmedizin. 120.000 Verdachtsfälle seien schon anerkannt und täglich würden es mehr. Zum Vergleich: "Bisher hatten alle anderen Berufskrankheiten zusammen etwa 70.000 Verdachtsmeldungen pro Jahr", so Kraus. Die häufigste Berufskrankheit in der Zeit vor der Pandemie war durch UV-Licht verursachter Hautkrebs; etwa 5.000 Fälle pro Jahr. Als Berufskrankheit wird eine Sars-Cov-2-Infektion derzeit nur bei Personen anerkannt, die im Gesundheitsdienst, der Wohlfahrtspflege oder in einem Laboratorium tätig sind oder durch eine andere Tätigkeit in ähnlichem Maße infektionsgefährdet sind. Für alle anderen, die sich bei der Arbeit mit Corona infizieren, wird Covid-19 im Moment als Arbeitsunfall gewertet.
Schleswig-Holstein: SPD fordert Verlängerung der Maskenpflicht an Schulen
Die SPD in Schleswig-Holstein hat eine Verlängerung der Maskenpflicht über das Ende der Osterferien hinaus gefordert. "Die Inzidenzen an den Schulen klettern auf Rekordhöhen", sagte der SPD-Bildungspolitiker Martin Habersaat. Von Normalität seien viele Schulen angesichts der Ausfälle von Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und weiterem Personal weit entfernt. Die Corona-bedingte Maskenpflicht an Schleswig-Holsteins Schulen endet am 2. April. Während Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern die Maskenpflicht in Innenräumen in den April hinein fortsetzen wollen, solle diese in Schleswig-Holsteins Schulen nach den Osterferien fallen.
Niedersachsen: Neuer Höchstwert an Neuinfektionen und Inzidenz
Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet heute für Niedersachsen 36.969 Neuinfektionen, das ist der höchste Wert seit Pandemiebeginn. Gestern wurden 33.800 neue Corona-Fälle registriert, am Vorwochentag 25.623. Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner innerhalb von sieben Tagen, ist auf 1.951,4 gestiegen. Auch dieser Wert ist ein neuer Höchstwert. Gestern lag die Inzidenz bei 1.878,7 und in der Vorwoche bei 1.540,4.
RKI: Bundesweit erstmals mehr als 300.000 neue Corona-Fälle registriert
Zum ersten Mal sind binnen eines Tages mehr als 300.000 neue Corona-Infektionen an das Robert Koch-Institut (RKI) übermittelt worden. Die Gesundheitsämter meldeten nach RKI-Angaben 318.387 Fälle (Vorwoche: 294.931). Die Sieben-Tage Inzidenz gab das RKI mit 1.752,0 an - das ist ebenfalls ein Höchststand (Vortag: 1.734,2; Vorwoche: 1651,4; Vormonat: 1265,0). Deutschlandweit gibt es 300 weitere Todesfälle (Vorwoche: 278). Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI gestern mit 7,23 an (Dienstag: 7,08). Darunter sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben.
Landtag berät über Verlängerung der Corona-Regeln in MV
Wegen des weiter hohen Infektionsgeschehens in Mecklenburg-Vorpommern kommt der Landtag heute Vormittag in Schwerin zu einer Sondersitzung zusammen. Die Abgeordneten werden über den künftigen Umfang der Corona-Schutzmaßnahmen beraten. Dazu liegt ein Antrag der Landesregierung vor: Nach dem Willen von SPD und Linken sollen etwa die Maskenpflicht in Innenbereichen sowie Testvorgaben für Ungeimpfte bei Restaurantbesuchen bis zum 27. April verlängert werden. Die Regelungen sind derzeit bis zum 2. April befristet. Gegen die Pläne der Regierung regte sich aus Teilen der Opposition bereits Kritik - und auch aus der Wirtschaft gibt es Widerstand.
SH: Sieben-Tage-Inzidenz liegt aktuell bei 1.560,6
Die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist im Vergleich zum Vortag erneut leicht gestiegen: Die Zahl der innerhalb einer Woche registrierten Neuinfektionen je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner liegt aktuell bei 1.560,6, wie aus den Daten der Landesmeldestelle in Kiel hervorgeht (Vortag: 1.557,2 / 1.470,3). Das ist ein neuer Höchstwert. Binnen 24 Stunden wurden landesweit 8.595 neue laborbestätigte Corona-Fälle registriert (Vortag: 9.592 / Vorwoche: 8.753). Mit den 15 weiteren registrierten Todesfällen im Zusammenhang mit Corona-Infektionen beträgt die Gesamtzahl der seit Pandemie-Beginn an oder mit Corona Verstorbenen in Schleswig-Holstein nun 2.254. Aktuell werden den Angaben zufolge 598 Covid-19-Patientinnen und -Patienten in Krankenhäusern behandelt - 50 von ihnen auf Intensivstationen.
Newsletter-Mail: Nachrichten für den Norden
Ob Corona oder Klimawandel, ob Wahlumfrage oder Werftenkrise: Mit dem NDR Newsletter bleiben Sie auf dem Laufenden. Wir bündeln die wichtigsten Ereignisse des Tages aus Nordsicht. Politik und Zeitgeschehen gehören ebenso dazu wie das Neueste aus Sport, Kultur und Wissenschaft. Der kostenlose Newsletter wird per E-Mail von montags bis freitags immer am Nachmittag verschickt.
Experten warnen: Corona-Gefahr ist noch lange nicht vorbei
Zwei Mitglieder des Corona-Expertenrates der Bundesregierung aus Norddeutschland blicken mit Sorge auf die kommenden Wochen der Corona-Pandemie und auch den nächsten Herbst: Der Greifswalder Bioinformatiker Lars Kaderali und der Landrat von Ludwigslust-Parchim, Stefan Sternberg (SPD), meinen, dass die vom Virus ausgehende Gefahr noch lange nicht ausgestanden ist. Es gelte vor allem für Ungeimpfte, die derzeit vorherrschende Omikron-Variante sowie den Verlauf einer Erkrankung nicht zu unterschätzen. Und: Da aus Sicht der Experten auch eine Rückkehr der Delta-Variante an die Spitze der Infektionen denkbar sei, gelte es nun, alte Fehler nicht zu wiederholen. Kaderali und Sternberg werben weiter fürs Impfen in allen Altersgruppen - vor allem bei den über 60-Jährigen.
Durch den Donnerstag mit dem Corona-Live-Ticker von NDR.de
Hallo und guten Morgen aus der Redaktion von NDR.de. Mit unserem Live-Ticker wollen wir Sie auch heute - am Donnerstag, 24. März 2022 - über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Die Meldungen von gestern können Sie im Blog vom Mittwoch nachlesen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 23. März
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