Coronavirus-Blog: Betrugsverdacht in Testzentren sorgt für Diskussionen
Im Blog hat NDR.de auch am Sonntag, 30. Mai 2021, über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Montag geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Gesundheitsminister beraten über Betrugsverdacht bei Corona-Tests
- Spahn: Bei privaten Test-Dienstleistern braucht es mehr Kontrollen
- Lambrecht: Abrechnungsbetrug kann hart geahndet werden
- Neue Corona-Regeln für Niedersachsen: Lockerungen ab Montag
- SH: Landesregierung beschließt Corona-Verordnung mit Lockerungen
- Zu viel Andrang: Hamburger Polizei räumt Schanzenviertel
- Wilhelmshaven: Corona-Ausbruch in zwei Altenheimen
- Lauterbach: Impfziel nur mit breiter Impfung Jugendlicher zu schaffen
- Scholz will Homeoffice-Pflicht beibehalten
- Sieben-Tage-Inzidenz liegt in allen Bundesländern unter 50
- Gemeldete Neuinfektionen im Norden: 295 in Niedersachsen, 71 in Schleswig-Holstein, 42 in Hamburg, 13 in Mecklenburg-Vorpommern, 10 im Land Bremen - bundesweit 3.852
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Das war's für heute - Gute Nacht!
Wir schließen diesen Blog für heute und danken für Ihre Aufmerksamkeit. Morgen früh geht es in einem neuen Blog weiter. Angenehme Nacht!
Schwerin: Landtag befasst sich mit Rettung der MV Werften
Die Werftenrettung beschäftigt erneut den Landtag in Schwerin. Auf einer Dringlichkeitssitzung am Montag (11 Uhr) will Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) in einer Regierungserklärung über die aktuelle Lage der MV Werften und das von Bund und Land geschnürte Rettungspaket informieren. Der zum asiatischen Genting-Konzern gehörende Werften-Verbund, auch durch die Corona-Krise in Schieflage geraten, soll aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds der Bundesregierung weitere Kredite in Höhe von 300 Millionen Euro erhalten. Damit soll die "Global 1", eines der dann größten Kreuzfahrtschiffe weltweit, bis 2022 fertiggestellt werden. Knapp 200 Millionen Euro waren bereits Ende 2020 vom Bund bewilligt worden. Zudem will das Land seine Bürgschaftsquote um 38 Millionen Euro erhöhen und bei Bedarf weitere Kredite über 72 Millionen Euro ermöglichen. Nach Angaben von Finanzminister Reinhard Meyer steht Mecklenburg-Vorpommern dann für etwa 400 Millionen Euro gerade, zum Teil besichert durch Schiffshypotheken und Werft-Grundstücke.
Spahn: Bei privaten Test-Dienstleistern braucht es mehr Kontrollen
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sieht einen Bedarf an mehr Kontrollen bei Anbietern von Corona-Tests. "Gerade bei den privaten Dienstleistern (...) braucht es offenkundig noch zusätzliche Kontrollen", sagte der CDU-Politiker am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Anne Will". Aus Berlin heraus könne man die Testzentren nicht kontrollieren. Das sei nur durch die Gesundheitsämter vor Ort möglich. Darüber werde er auch am Montag mit den Gesundheitsministern der Länder sprechen. Am Wochenende war bekannt geworden, dass ein möglicher Abrechnungsbetrug bei Bürgertests immer weitere Kreise zieht. Bekannt wurden Verdachtsfälle in Nordrhein-Westfalen und Bayern.
HH: Elbphilharmonie und Laeiszhalle öffnen nach sieben Monaten Pause
Nach sieben Monaten Pause wegen der Corona-Pandemie gibt es am Montag (18.30 Uhr) das erste Konzert in der Elbphilharmonie. Auf dem Programm steht das Abschlusskonzert der Trilogie "Song of America: A Celebration of Black Music" mit Thomas Hampson (Bariton) und weiteren Gesangssolisten sowie der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen - unter der Leitung von Roderick Cox. Auch die Laeiszhalle öffnet wieder für Publikum. Hier startet Chefdirigent Sylvain Cambreling mit einem Mozart-Programm. Die Säle werden nur zu einem Drittel ausgelastet sein, alle Besucher brauchen einen negativen Coronatest und müssen Maske tragen.
Familienministerin Lambrecht: Kindern langfristig helfen
Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht glaubt, dass das zwei Milliarden Euro schwere "Aufholpaket" des Bundes für Kinder und Jugendliche über den Sommer hinaus wirken muss. "Wir dürfen nicht nur bis zum Ende der Sommerferien denken, sondern weit darüber hinaus", sagte die SPD-Politikerin in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin". "Deswegen ist dieses Aufholpaket auch angelegt auf 2021 und 2022. Wie es darüber hinausgeht, muss dann neu beraten werden." Das Signal der Stunde müsse sein: Das ist eine dauerhafte Aufgabe. Alle in Bund, Ländern und Kommunen müssten bereit sein, Verantwortung zu übernehmen. Alleine mit Geld werde es jedoch nicht gehen, sagte Lambrecht. "Wir werden in die Beratung gehen müssen, auch Eltern fit machen müssen, und deswegen ist es eine Aufgabe, die weit über die Sommerpause oder auch das Ende des Jahres hinausgehen muss." Mit dem Programm sollen Lernrückstände aufgeholt, aber auch Familienfreizeiten ermöglicht werden.
Schule und Kita: Das sind die Regeln in Niedersachsen
Ein Großteil der Schulen in Niedersachsen wechselt mit der neuen Corona-Verordnung ab dem 31. Mai ins Szenario A - in den Präsenz- und Regelbetrieb. Auch Kitas befinden sich dann wieder im Regelbetrieb unter Beachtung von Hygieneanforderungen. Erlaubt ist das, sobald der Inzidenzwert im jeweiligen Landkreis oder der kreisfreien Stadt mindestens fünf Tage in Folge unter 50 liegt. Liegt die Inzidenz an drei aufeinanderfolgenden Werktagen wieder darüber, gilt ab dem übernächsten Tag Szenario B, also Wechselunterricht an den Schulen und feste Gruppen in Kitas. Was gilt wann - und für wen? Ein Überblick:
Neue Corona-Regeln für Niedersachsen: Lockerungen ab Montag
In Niedersachsen tritt am Montag eine neue Corona-Verordnung in Kraft. Sie gewährt weitere Lockerungen in Handel, Schule, Gastronomie und bei privaten Kontakten. Die neue Verordnung bildet nach Auskunft der Landesregierung drei verschiedene Szenarien mit jeweils recht konkreten Maßgaben für fast alle Lebensbereiche ab: Inzidenzen bis 35 Neuinfektionen, zwischen 35 und 50 und Inzidenzen zwischen 50 und 100. Bei Inzidenzen über 100 greife das Infektionsschutzgesetz des Bundes. Liegt der Wert für mindestens fünf Tage in Folge unter einem der genannten Werte, können Landkreise und kreisfreie Städte die Maßnahmen in ihren Allgemeinverordnungen anpassen. Die meisten niedersächsischen Landkreise und kreisfreien Städte weisen zum Teil deutlich geringere und meist sinkende Inzidenzwerte auf. Und deshalb geht es jetzt vor allem um Lockerungen. Alle Einzelheiten finden Sie hier im Überblick:
Lambrecht fordert Konsequenzen: Abrechnungsbetrug kann hart geahndet werden
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) fordert nach dem mutmaßlichen Abrechnungsbetrug in privaten Corona-Testzentren Konsequenzen. "Da wo Betrug stattfindet, muss jeder wissen, das kann ganz hart geahndet werden. Da müssen Kontrollen stattfinden", sagt Lambrecht in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin". Diese Botschaft müsse vom Staat auch ausgehen, dass solche Kontrollen durchgezogen würden und dann auch die entsprechenden juristischen Konsequenzen folgen würden. In den vergangenen Monaten sind Testzentren wie Pilze aus dem Boden geschossen. Getestet wird unbürokratisch. Seit Anfang März sieht die Corona-Testverordnung der Bundesregierung solche Bürgertests vor. Der Bund übernimmt die Kosten für mindestens einen Schnelltest pro Bürger und Woche. Die Teststellen erhalten 18 Euro pro Test. Zentraler Streitpunkt ist die Frage, wer die Zahl der ausgeführten Tests kontrolliert. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen am Montag in einer Schaltkonferenz über das Thema beraten, wie ein Sprecher von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Sonntag sagte. Spahn hatte am Wochenende "stichprobenartig mehr Kontrollen" angekündigt. "Egal ob bei Masken oder beim Testen - jeder, der die Pandemie nutzt, um sich kriminell zu bereichern, sollte sich schämen", schrieb der Minister bei Twitter. Die SPD attackierte Spahn, die Grünen verlangten die Nachbesserung der Testverordnung, die FDP sogar einen Sonderermittler.
Sind virtuelle Clubbesuche die Zukunft?
Angesichts sinkender Corona-Zahlen träumen gerade viele von einem Sommer mit Musik und Tanz unter freiem Himmel. Und auch viele Bundesländer planen Konzerte draußen mit wenigen Hundert Gästen wieder zu erlauben. Können Clubbetreiber und Konzertveranstalter also aufatmen? Ganz so einfach sei das nicht, sagt Thore Debor. Er vertritt als Geschäftsführer des Hamburger Clubkombinats die Interessen von 110 Clubs und Konzertstätten in Hamburg. Die Verlegung von Veranstaltungen nach draußen sei für viele schlicht nicht machbar: "Vom Clubwesen wie wir es kennen sind wir in Hamburg noch sehr, sehr weit entfernt." Clubbetreiber und Konzertveranstalter suchen daher nach Alternativen zum Live-Event.
Jugendherbergen freuen sich über Neustart
In Niedersachsen sinken beinahe überall die Inzidenzzahlen. Die Landesregierung nimmt immer mehr Corona-Maßnahmen zurück. Nun dürfen die 52 niedersächsischen Jugendherbergen Übernachtungsgäste aufnehmen. Zunächst stehen die Zimmer für Alleinreisende, Familien und Freizeitgruppen zur Verfügung. "Die Vorfreude ist riesig. Es ist toll, dass wir nach mehr als einem halben Jahr Corona-Zwangspause nun die ersten Jugendherbergen wieder öffnen können", sagte Thorsten Richter, Geschäftsführer des Landesverbandes Unterweser-Ems im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH). Wer einen Aufenthalt in einer Jugendherberge buchen möchte, muss bei der Anreise einen offiziell bestätigten negativen Corona-Test, der nicht älter als 24 Stunden ist, einen Impfnachweis oder einen Nachweis über die Genesung vorlegen.
Niedersachsen: Feiernde Menschenmassen machen Polizei zu schaffen
Quer durch Niedersachsen hat die Polizei am sommerlichen Wochenende bei großen Ansammlungen feiernder Menschen eingreifen müssen, die sich nicht an die Corona-Regeln hielten. In Hannover zeigte die Polizei am Freitag und Sonnabend am Maschsee Präsenz, wo sich zahlreiche sogenannte Autoposer mit hochmotorisierten Wagen trafen. 19 Verstöße gegen die Corona-Regeln wurden laut Polizei festgestellt. Im Stadtteil Linden-Nord, wo sich an den Wochenenden viele junge Menschen treffen, kam es zu 300 Gefährderansprachen, 100 Platzverweisen und rund 40 Verfahren wegen Corona-Verstößen. Auch im ostfriesischen Leer kam es am späten Samstagabend auf einem Platz zu einer Ansammlung von rund 100 jungen Menschen, die sich dort in Gruppen angesammelt hatten und Alkohol tranken. Erst mit Verstärkung gelang es der Polizei, das Treffen aufzulösen. Wegen einer illegalen Corona-Party im Gebäude eines Unternehmens musste die Polizei am Samstagabend in Dinklage im Kreis Vechta anrücken. Dabei wurden insgesamt 29 Menschen festgestellt, die zum Teil betrunken waren und weder Mund-Nasen-Bedeckungen trugen, noch den Mindestabstand zueinander einhielten. Die Veranstaltung wurde aufgelöst und gegen alle Anwesenden ein Verfahren eingeleitet.
Ab Montag wieder Präsenzunterricht für alle in Hamburg
Nach Monaten des Pandemie-bedingten Homeschoolings oder Wechselunterrichts können von Montag an alle Hamburger Schülerinnen und Schüler wieder regulär in die Schule gehen. Trotz des steten Rückgangs an Corona-Neuinfektionen gelten aber weiterhin die Test- und Maskenpflicht, die Hygieneregeln und die Pflicht zum regelmäßigen Lüften der Klassenräume. Der Präsenzunterricht an den allgemeinbildenden Schulen der Stadt findet von Montag an wieder in allen Fächern statt. Das betrifft auch Sport, Musik und das Schulschwimmen in der Grundschule. Die Schulmensen sind geöffnet. Wegen der zahlreichen organisatorischen Fragen nach Monaten des Corona-bedingten Teil-Lockdowns können die Schulen den Montag und Dienstag nach Behördenangaben im Einzelfall auch abweichend gestalten. Um besondere Risiken einzelner Familien zu vermeiden, bleibt die Präsenzpflicht jedoch weiter ausgesetzt. Somit können die Eltern entscheiden, ob ihr Kind in die Schule geht oder im Homeschooling zu Hause lernt.
Zehn neue Corona-Fälle im Land Bremen gemeldet
Im Land Bremen sind am Sonntag zehn neue Corona-Infektionen registriert worden. Laut Gesundheitsressort gab es in Bremen und Bremerhaven jeweils fünf neue Fälle. Aufgrund dessen sinken in beiden Städten die Inzidenzwerte weiter. In der Seestadt fällt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen sogar erstmals seit Anfang Mai unter den Bremer Wert. Der Inzidenzwert in Bremen fiel laut Gesundheitsressort leicht von 31,7 am Sonnabend auf nun 31,4. In Bremerhaven sank die Zahl deutlicher: von 31,7 auf 28,2.
Mecklenburg-Vorpommern: 13 Neuinfektionen, ein weiterer Todesfall
Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen ist in Mecklenburg-Vorpommern um 13 Fälle gestiegen. Das sind 14 Infektionen weniger als am Sonntag vor einer Woche. Insgesamt wurden dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) bisher 43.839 Infektionen gemeldet. Die Zahl der Todesfälle im Nordosten liegt bei 1.121 (+1). Landesweit bleibt der Inzidenzwert bei 14,7 Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen Wochenfrist. Nach jüngsten Zahlen des LAGuS und des Gesundheitsministeriums werden landesweit derzeit 106 Menschen wegen einer Covid-19-Erkrankung in einem Krankenhaus behandelt, 37 von ihnen liegen auf einer Intensivstation. Laut Intensivregister werden 19 Covid-19-Patienten invasiv beatmet.
Gesundheitsminister beraten über Betrugsverdacht bei Corona-Tests
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen am Montag nach Angaben des Bundes über den Betrugsverdacht bei Corona-Teststellen beraten. Das sagte ein Sprecher von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Sonntag. Demnach ist für 8 Uhr eine Online-Schaltkonferenz angesetzt. Wegen des Verdachts auf Abrechnungsbetrug bei Corona-Tests ermitteln Behörden. Spahn hatte "stichprobenartig mehr Kontrollen" angekündigt. Einige Testzentren sollen viel mehr Untersuchungen angegeben haben, als sie tatsächlich durchführten. Pro Test können sie 18 Euro abrechnen.
Abrechnungsbetrug: Walter-Borjans kritisiert Spahn
Nach den Ermittlungen wegen Abrechnungsbetrug bei Corona-Bürgertests steht Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) weiter in der Kritik. Der Vorsitzende der SPD, Walter-Borjans, warf Spahn auf NDR Info Leichtgläubigkeit vor. Das Vorgehen des Ministers sei besorgniserregend und unglaublich naiv - sollten sich die Recherchen von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" bewahrheiten. Es seien Kontrollen bei den privaten Teststellen notwendig. Diese seien kein Generalverdacht, sondern würden vielmehr dazu beitragen, dass schwarze Schafe aussortiert werden könnten, so Walter-Borjans. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz zweifelt im Zusammenhang mit der Abrechnungsaffäre die Qualität der betroffenen Teststellen an. Die Gesundheitsämter sollten diese vor Ort überprüfen, so der Vorstand Eugen Brysch. Er kritisierte die geringen Anforderungen, die für die Betreiber gelten würden. Für die Lizenz reiche schon ein einstündiger Kurs.
Wilhelmshaven: Corona-Ausbruch in zwei Altenheimen
In zwei Altenheimen in Wilhelmshaven sind nach Angaben der Stadt bei insgesamt 40 Bewohnern und Beschäftigten Infektionen mit dem Corona-Virus nachgewiesen worden. Nachdem es zuvor immer wieder zu einzelnen Infektionsfällen gekommen war, hatte das Gesundheitsamt vorsorglich alle Bewohner und Mitarbeiter testen lassen. Bislang sind die betroffenen Bewohner ohne Symptome oder es zeigen sich milde Krankheitsverläufe, wie es nach einer vorangegangenen Impfung zu erwarten ist. Die Sieben-Tage-Inzidenz für die Stadt Wilhelmshaven stieg auf 39,4 und lag damit erstmals seit über zwei Wochen wieder oberhalb der 35-er-Marke. Sollte der Wert in den kommenden Tagen nicht wieder unter 35 fallen, muss die Stadt möglicherweise einige Corona-Lockerungen wieder zurücknehmen.
Nach Massenparty: "Ballermann gesitteter als Hamburger Schulterblatt"
Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank hat den Verstoß Tausender feiernder Menschen im Schanzenviertel gegen die Corona-Regeln scharf verurteilt. "Was sich am Wochenende in der Schanze abgespielt hat, war total daneben", sagte die Grünen-Politikerin. Sie könne zwar verstehen, dass "jetzt alle raus, Leute treffen, den Frühling genießen" wollten. "Aber das war eine rücksichtslose Massenparty mit Potenzial für ein mögliches Corona-Superspreader-Event."
Nach Polizeiangaben hatten bis zu 4.500 Menschen in der Nacht zuvor im Schanzenviertel oft ohne Abstand und Masken gefeiert. Als die Einsatzkräfte durchgriffen, wurden vereinzelt Flaschen aus der Menge geworfen. Fegebank drohte mit Konsequenzen. "Wir werden im Senat über Maßnahmen beraten müssen, wenn sich die Lage nicht durch Einsicht entspannt." Das Virus sei nicht aus der Welt und "auf dem Ballermann geht es zur Zeit gesitteter zu als auf dem Schulterblatt".
Weiterhin niedrige Infektionszahlen in Hamburg
Die Corona-Zahlen in Hamburg gehen weiter zurück. Nach Angaben der Sozialbehörde sind am Sonntag 42 neue Fälle registriert worden. Das sind 42 Neuinfektionen weniger als vor einer Woche und 26 weniger als am Sonnabend. Die Behörde gibt die Sieben-Tage-Inzidenz aktuell mit 24 an (Vortag: 26,2). Das RKI errechnet einen Wert von 22,4.
Sieben-Tage-Inzidenz liegt in allen Bundesländern unter 50
Alle Bundesländer sind mittlerweile unter den Corona-Inzidenz-Wert von 50 gerutscht. Aus den aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) geht hervor, dass nun auch Thüringen als letztes Bundesland unter dieser Marke liegt. Die dortige Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit 47,5 an. Bundesweit liegt der Wert im Durchschnitt bei 35,2. Besonders gut ist die Lage in den nördlicheren Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern (14,7), Schleswig Holstein (17,9), Brandenburg (20,0), Hamburg (22,4) und Niedersachsen (23,1).
Kiel: Landesregierung beschließt Corona-Verordnung mit Lockerungen
Ab morgen (31.5.) dürfen sich in Schleswig-Holstein in Innenräumen wieder mehr Menschen treffen. Die Landesregierung beschloss am späten Samstagabend entsprechende Änderungen der Corona-Landesverordnung, wie die Staatskanzlei heute mitteilte. Die Änderungen waren bereits vor ein paar Tagen angekündigt worden: Demnach sind drinnen private Treffen wieder von zehn Menschen aus bis zu ebenso vielen Haushalten erlaubt. Das Land erlaubt stufenweise wieder größere Veranstaltungen. Zudem wird die Sperrstunde ab Montag entfallen: Damit müssen Restaurants nicht mehr um 23 Uhr schließen. Bei Konzerten, im Theater oder Kino sind unter Auflagen ab Montag bis zu 125 Menschen drinnen und 250 draußen erlaubt. In Museen und Ausstellungen entfällt die Testpflicht. Alle Sportanlagen dürfen wieder öffnen, auch Fitnessstudios.
Scholz will Homeoffice-Pflicht beibehalten
Vizekanzler Olaf Scholz hat Forderungen aus der Wirtschaft eine Absage erteilt, die Homeoffice-Pflicht angesichts sinkender Corona-Infektionszahlen vorzeitig aufzuheben. "Das Virus ist noch nicht besiegt", sagte der SPD-Kanzlerkandidat der "Bild am Sonntag". "Deshalb halte ich es für absolut richtig, wie vereinbart die Pflicht zum Homeoffice beizubehalten."
Der Bundesverband der Deutschen Industrie hatte unter Verweis auf die Impf-Fortschritte in dieser Woche eine Aufhebung der Homeoffice-Pflicht sowie der Corona-Testpflicht in Betrieben gefordert. Die Regelung läuft nach bisheriger Planung am 30. Juni aus.
Niedersachsen: Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 23,1
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat für Niedersachsen 295 bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landesdurchschnitt sinkt weiter - auf nun 23,1 (Vortag: 24,8). Landesweit wurde laut RKI innerhalb eines Tages kein weiterer Todesfall im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung registriert.
Hoteliers in MV fordern mehr Corona-Testzentren
Von Freitag (4.6.) an dürfen Gäste aus anderen Bundesländern wieder Urlaub in Mecklenburg Vorpommern machen. Bedingung: Die Besucher müssen sich alle drei Tage testen lassen und das Ergebnis im Hotel, der Pension oder auf dem Campingplatz vorlegen. Das bereitet den Touristikern Sorge, denn ihrer Ansicht nach gibt es nicht genügend Testmöglichkeiten. So gibt es beispielsweise in der Region um Waren/Müritz derzeit nur ein einziges Testzentrum, das auch am Wochenende geöffnet hat. Nach Angaben des Betreibers sind am Tag rund 200 Testungen möglich. Erwartet werden aber allein in dieser Region am Wochenende 20.000 bis 30.000 Gäste - rechnerisch fehlen also 100 bis 150 Testzentren.
Lauterbach: Impfziel nur mit breiter Impfung Jugendlicher zu schaffen
Deutschland kann nach Ansicht des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach sein Impfziel in der Corona-Krise nur mit einer Impfung von Kindern und Jugendlichen erreichen. "Unser Impfziel von 80 Prozent schaffen wir nicht, ohne auch die 12- bis 18-Jährigen zu impfen", sagte Lauterbach der "Bild am Sonntag". Bei den Jugendlichen sei eine Impfquote von 65 Prozent anzustreben. "Dafür sollte auch in den Schulen geimpft werden, um es den Familien möglichst leicht zu machen", schlug der SPD-Politiker vor. Lauterbach warnte, Kinder und Jugendliche würden unter einer vierten Corona-Welle besonders leiden. "Das müssen wir verhindern. Deshalb sollten sie im Frühsommer bevorzugt ein Impfangebot bekommen."
Zu viel Andrang: Hamburger Polizei räumt Schanzenviertel
Tausende Menschen haben in der Nacht zu Sonntag auf den Straßen im Hamburger Schanzenviertel gefeiert. Die Polizei räumte das Schulterblatt, dabei kam es zu Flaschenwürfen und Festnahmen. Auf einer ungenehmigten Party im Florapark hatten zunächst rund 1.500 Menschen zu Techno-Musik getanzt, die Lautsprecher-Anlage stand in einem weißen Transporter. Die Polizei löste die Party auf. Bei den Bars und Restaurants im Schanzenviertel waren dann um Mitternacht nahezu alle Plätze besetzt. Auf den Gehwegen standen die Menschen dicht gedrängt. Mindestabstände wurden nicht eingehalten, nur wenige trugen Masken.
RKI registriert 3.852 Neuinfektionen - Inzidenz sinkt auf 35,2
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut binnen eines Tages 3.852 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 2.862 Fälle weniger als eine Woche zuvor. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 35,2. Am Tag zuvor betrug der Wert 37,6. Deutschlandweit wurden binnen 24 Stunden 56 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 82 Tote gewesen.
71 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein sind innerhalb eines Tages 71 neue Corona-Fälle registriert worden, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums in Kiel hervorgeht. Am Vortag waren es 108, vor einer Woche 109. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist noch weiter gesunken, auf 17,9 (Vortag: 18,9, Vorwoche: 31,5). Am niedrigsten liegt der Wert im Kreis Schleswig-Flensburg mit 5,5 - am höchsten im Kreis Stormarn mit 29,5.
Corona-Zahlen für Ihren Wohnort aufs Handy
Die tagesaktuellen Corona-Fallzahlen für den eigenen Wohnort in Norddeutschland und weitere Infos können Sie auf dem Handy über die Messenger von Telegram, Facebook oder Apple Nachrichten abrufen. Um diesen kostenlosen Service von NDR Info zu nutzen, müssen Sie bei dem Messenger Ihrer Wahl nur Ihre Postleitzahl eintippen.
Corona-Live-Ticker am Sonntag startet
Schönen guten Morgen und willkommen im News-Ticker! Die Redaktion von NDR.de hält Sie auch heute, am Sonntag, 30. Mai über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 29. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 28. Mai
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