Coronavirus-Blog: FFP2-Masken für jeden Haushalt in MV
In diesem Blog hat NDR.de Sie auch am Dienstag, den 2. Februar 2021, über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg Informiert. Alle Ereignisse des Tages können Sie hier nachlesen. Mittwoch früh starten wir einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Jeder Haushalt in MV soll sechs FFP2-Masken erhalten
- Drosten: "Impfungen verändern die Pandemie erst nach Ostern"
- Kiel erstmals seit November bei Inzidenz wieder unter 50
- Niedersachsen legt Corona-Stufenplan vor
- Corona-Gipfel: Nächste Bund-Länder-Konferenz am 10. Februar
- Nach Impfgipfel: Nord-Politiker bleiben skeptisch
- Zahl der bestätigten Corona-Fälle: 377 Neuinfektionen in Niedersachsen, 209 in Hamburg, 109 in Schleswig-Holstein, 265 in Mecklenburg-Vorpommern und 103 im Bundesland Bremen
- RKI: Bundesweit 6.114 neue Corona-Fälle und 861 weitere Tote bestätigt
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
Corona-Blog macht Pause - Gute Nacht!
Der Corona-Blog von NDR.de macht nun eine kleine Pause. Das Team wünscht eine gute Nacht! Am Mittwochmorgen starten wir einen neuen Blog.
Arbeit an Exit-Strategien
Wann werden die Corona-Beschränkungen wieder aufgehoben? In Norddeutschland wird an "Stufenplänen" gearbeitet. Politiker betonen dabei - die nächste Stufe muss nicht unbedingt eine Lockerung der jetzigen Regeln bedeuten.
Trend geht zum Angeln - auch in Niedersachsen
Durch Lockdown und weggefallene Reisemöglichkeiten strömen die Menschen in Niedersachsen in die Angelvereine. Der private Fischfang trendet als Frischluft-Hobby - Naturerlebnisse inklusive.
Pandemie treibt MV in die roten Zahlen
Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat das vergangene Haushalts-Jahr mit Verlusten abgeschlossen. Das Minus für 2020 beträgt wegen der Corona-Krise knapp 240 Millionen Euro.
Niedersachsen fasst Schul-Öffnung vor den Osterferien ins Auge
Niedersachsen fasst eine Öffnung der Schulen für alle Klassen nach einem Ende des aktuellen Lockdowns noch vor Beginn der Osterferien Ende März ins Auge. In dieser Zeit sollten die Schülerinnen und Schüler in geteilten Klassen unterrichtet werden, kündigte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) an. Für eine Übergangsphase nach dem Lockdown sei das genau das richtige Modell bis Ostern, um einen sicheren und schülergerechten Übergang zu gewährleisten. Voraussetzung sei eine verbesserte Infektionslage.
Bundesland Bremen meldet 103 Neuinfektionen
Die Gesundheitsbehörde hat für das Land Bremen 103 neue Corona-Fälle gemeldet: 73 in der Stadt Bremen und 30 in Bremerhaven. Außerdem sind fünf weitere Patienten gestorben. Damit sinkt die Sieben-Tage-Inzidenz in Bremerhaven von 103,6 auf 101,1. In der Stadt Bremen liegt der Wert für Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner bei 81,0, am Montag lag er bei 77,2.
Merkel konkretisiert den Begriff "Impfangebot"
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat in der ARD-Sendung "Farbe bekennen" konkretisiert, was mit ihrer Prognose nach dem gestrigen Impfgipfel gemeint ist, bis zum Ende des Sommers solle jede und jeder ein Impfangebot erhalten: Jeder solle dann zumindest die erste der zwei nötigen Impfungen bekommen können. "Wir können keinen starren Impfplan machen", sagte die Kanzlerin. Die Hersteller hätten den Regierungschefs von Bund und Ländern bei dem Spitzengespräch zum Thema am Vortag erläutert, dass die Impfstoffe unter Hochdruck produziert würden und exakte Voraussagen über die genauen Mengen nicht lange im Voraus getroffen werden könnten. "Wir müssen das modellieren, wir müssen das dynamisch anpassen." Wenn weitere Impfstoffe zugelassen würden, könne sich dieses Datum nach vorne verschieben. Es gebe aber auch Risiken: Wenn eine Virus-Mutation ein Impfstoff unwirksam machen würde, "würde die Sache anders ausschauen", so Merkel. Die Hersteller hätten auch zur Frage Stellung bezogen, ob es mehr Impfstoffe geben würde, wenn mehr bezahlt worden wäre. "Die Antwort war Nein", stellte Merkel fest.
Bundeswehr schickt Hilfsteams nach Portugal
Die Luftwaffe will am Mittwoch mit zwei Maschinen vom Fliegerhorst Wunstorf bei Hannover in Richtung Portugal starten. Das Land auf der Iberischen Halbinsel ist hart von der Corona-Pandemie getroffen. An Bord der Flugzeuge sind die 26 Männer und Frauen des Hilfsteams sowie große Mengen Material. Unter den Soldaten sind acht Ärzte, wie die Bundeswehr mitteilte.
Coronavirus Update: Drosten dämpft Erwartungen
Virologe Christian Drosten stellt im NDR Info Podcast Coronavirus Update klar: Wir müssen noch Geduld haben. Die vorrangigen Impfungen der Pflegeheimbewohner und der Über-80-Jährigen im ersten Quartal diene vor allem dem Schutz der Risikogruppen. "Das senkt die Sterblichkeit", so Drosten. Aber die Zahl der Neuinfektionen werde dadurch nicht deutlich sinken, weil die älteren Menschen am Ende der Übertragungsketten stehen und sie selten vielfältige Kontakte in der Gesellschaft haben. "Das heißt: Bis Ostern haben wir durch die Impfungen keinerlei Effekt bei den Neuinfektionen", fasst Drosten zusammen.
265 Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern registriert
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden 265 neue Corona-Fälle gemeldet. Gestern waren nur 84 Neuinfektionen bestätigt worden, vor einer Woche 381. Landesweit sinkt der Inzidenzwert von 89,6 auf 80,8 Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen Wochenfrist.
Krankenkasse: Weniger Krebsvorsorge während Corona-Pandemie
Der Lockdown im vergangenen Frühjahr hat nach Erkenntnissen der Techniker Krankenkasse (TK) zu weniger Krebs-Vorsorgeuntersuchungen geführt. Im ersten Halbjahr 2020 hätten rund 25 Prozent der anspruchsberechtigten Frauen einen Früherkennungstermin wahrgenommen nach 32 Prozent im gleichen Zeitraum 2019, teilte die TK in Schwerin mit. Bei den Männern sei der Anteil von 17 auf 16 Prozent gesunken. "Vermutlich hatten viele Menschen Sorge, sich mit dem Coronavirus zu infizieren und haben deshalb die Vorsorgeuntersuchung verschoben", meinte die Leiterin der TK-Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern, Manon Austenat-Wied.
"Epidemische Notlage": Status soll bis Juni verlängert werden
Die Bundesregierung strebt an, den Status der sogenannten epidemischen Lage von nationaler Tragweite bis mindestens Juni aufrecht zu erhalten. Per Bundestagsbeschluss soll die Ausnahmelage entsprechend verlängert werden, wie ein Entwurf aus dem Bundesgesundheitsministerium vorsieht. Der Schritt ist laut Infektionsschutzgesetz Grundlage für Sonderbefugnisse der Regierung, um im Kampf gegen die Pandemie Rechtsverordnungen zu erlassen, ohne dass der Bundesrat zustimmen muss. Das können etwa Reiseregeln, Impf- oder Testvorgaben sein. Man habe sich mit dem Koalitionspartner prinzipiell darauf verständigt, die epidemische Lage bis zum 30. Juni zu befristen, sagte SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich der "Welt". "Damit geben wir dem Parlament die Möglichkeit, noch vor der Sommerpause erneut darüber zu beraten, ob eine weitere Verlängerung nötig ist."
Senior in Oststeinbek bei Maskenstreit schwer verletzt
In einem Supermarkt in Oststeinbek im Kreis Stormarn ist ein 67-Jähriger schwer verletzt worden. Wie die Polizei heute mitteilte, hatte nach bisherigen Erkenntnissen der Senior einen anderen Kunden darauf hingewiesen, dass dieser seine Maske nicht richtig trage. Daraufhin soll der Angesprochene ihn mehrfach geschlagen haben.
Jeder Haushalt in MV soll sechs FFP2-Masken erhalten
Jeder Haushalt in Mecklenburg-Vorpommern soll sechs FFP2-Masken vom Land erhalten. Die Bürgerinnen und Bürger sollen diese nach Hause bekommen, kündigte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) an. Die Verteilung soll demnach am kommenden Dienstag beginnen. Zuerst sollen Haushalte in Vorpommern-Greifswald die Masken erhalten, weil die Infektionszahlen dort besonders hoch sind. Landesweit werden laut Schwesig so 5,2 Millionen Masken verteilt.
12,8 Millionen Euro Soforthilfe für Hamburgs Hochschulen
Als Ausgleich für Corona-bedingte Mehrausgaben im Wintersemester erhalten die staatlichen Hamburger Hochschulen und die Staats- und Universitätsbibliothek 12,8 Millionen Euro. Diese Soforthilfe hat der Senat heute beschlossen. Die Hochschulen hatten das Wintersemester ursprünglich in hybrider Form geplant. Dafür seien im vergangenen Jahr unter anderem umfangreiche Schutz- und Hygienemaßnahmen auf den Weg gebracht, der Ausbau der digitalen Infrastruktur vorangetrieben und zusätzliches Personal eingestellt worden, sagte Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne). Wegen des erneuten Anstiegs der Infektionszahlen findet das Semester nun aber rein digital statt.
Region Hannover reagiert mit Sondereinheit auf Virus-Mutation
Mit einer Sondereinheit aus Ärzten und weiteren Experten hat die Region Hannover auf eine Ausbreitung des mutierten Coronavirus B1.1.7 reagiert. Eine Untersuchung habe ergeben, dass circa 50 Proben aus der Region die Virus-Mutation enthielten, hieß es in einer Mitteilung. "Diese Zahl lässt keine Rückschlüsse auf die Gesamtzahl in der Region Hannover zu", betonte Regionspräsident Hauke Jagau. Das neue Team solle in Fällen, in denen eine mutierte Virus-Variante nachgewiesen ist, schneller eingreifen und ermitteln. Das mutierte Virus B1.1.7 gilt als deutlich infektiöser als die bisher in Deutschland verbreitete Form.
Verkauf einfach ins Internet verlegen? Lokale Läden ächzen
Click and Collect - das klingt nach einer einfachen Lösung für den Einzelhandel während des Lockdowns. Doch Beratung und Verkauf online gestaltet sich oft zeitaufwendig und ist für die Geschäftsinhaber eher Stammkundenpflege, wie ein Beispiel aus Schwerin zeigt.
Kiel erstmals seit November bei Inzidenz wieder unter 50
Als erste der vier kreisfreien Städte Schleswig-Holsteins verzeichnet Kiel erstmals seit November wieder weniger als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Das Robert Koch-Institut gab die Inzidenz mit 48,2 an. Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) sagte, das zeige, dass die Kieler mitzögen und Maßnahmen griffen. "Doch das Virus ist unberechenbar und Selbstzufriedenheit fehl am Platz, zumal noch immer fast täglich ein Mensch in Kiel an dem Virus stirbt."
Gericht: Fitnessstudio darf an einzelne Kunden vermieten
Ein Fitnessstudio darf trotz der allgemeinen Corona-Schließung stundenweise an einzelne Kunden untervermietet werden. Das Verwaltungsgericht Hannover entschied zugunsten der Betreiberin eines Studios, die ein solches Geschäftskonzept ausgearbeitet hatte. Ihrem Konzept nach soll das Studio für eine bestimmte Zeit nur von einer Person oder einem Haushalt genutzt werden. Zwischendurch werde gereinigt und desinfiziert. Das Fitnessstudio unterliege dann nicht mehr der Schließung gemäß der Corona-Verordnung, argumentierte sie. Es gelte vielmehr als Anlage für Individualsport, der erlaubt sei. Das Gericht folgte dieser Auffassung.
Corona-Impfterminvergabe in Niedersachsen wird angepasst
Impfwillige in Niedersachsen sollen von Freitag an die Möglichkeit haben, sich auch im Internet auf die Warteliste setzen zu lassen, sagte Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD). Bisher geht das nur telefonisch. Außerdem können die Senioren nur noch das Impfzentrum im eigenen Landkreis nutzen, auch wenn das Zentrum eines benachbarten Kreises näher am Wohnort liegen sollte. Darüber hinaus sollen Paare in Zukunft gemeinsame Impftermine vereinbaren können.
Hamburgs Kriminalität im Corona-Jahr geht um 3,5 Prozent zurück
Die polizeilich erfasste Kriminalität ist 2020 in Hamburg um 3,5 Prozent zurückgegangen. Mangels Tatgelegenheiten und wegen der Reisebeschränkungen reduzierte sich während der Pandemie laut Polizei die Zahl der Wohnungseinbrüche um 20,2 Prozent, die Zahl der Taschendiebstähle um 22,7 Prozent und die der Schwarzfahrer um 26,9 Prozent. Dagegen nahmen Fahrraddiebstähle und Internetkriminalität deutlich zu.
Niedersachsen legt Corona-Stufenplan vor
Niedersachsen hat einen Entwurf zu einem Stufenplan zum Ausstieg aus den Beschränkungen vorgelegt. "Das ist ein Diskussionsentwurf, es wird auch eine politische Diskussion geben", sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). Liegt die Sieben-Tage-Inzidenz unter 50 wären unter anderem folgende Lockerungen möglich:
- Öffnung von Einzelhandel und Gastronomie
- Öffnung von Bibliotheken und Büchereien
- Besuch von Friseuren und Fitnessstudios
- Erlaubnis von touristischen Übernachtungen
Außerdem muss für erste Lockerungen der Reproduktionswert unter 0,8 liegen, das heißt, dass ein Infizierter im Durchschnitt weniger als 0,8 weitere Menschen ansteckt. Möglich sind laut Weil aber auch Verschärfungen: "Wir sollten in Zukunft früher und energischer eingreifen, wenn die Infektionszahlen zunehmen." Weil sagte, Niedersachsen wolle den Entwurf in die Bund-Länder-Beratungen am 10. Februar einbringen und strebe nach Möglichkeit eine einheitliche Vorgehensweise an.
Corona-Testhelfer in SH: 119 Interessenten in erster Woche
Was seit wenigen Tagen Bundeswehrsoldaten tun, sollen bald Freiwillige übernehmen: Pflegeheime in der Corona-Krise unterstützen und vor allem Besucher testen. Denn viele Einrichtungen sind überfordert, schon die Tests des eigenen Personals bringen sie an die Belastungsgrenze. Die Suche nach Helfern läuft seit vergangener Woche bundesweit über die Service-Center der Bundesagentur für Arbeit. Interessenten können sich über die Hotline (0800/4555532, Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr) melden und online informieren. In Schleswig-Holstein haben 200 Heime um Unterstützung gebeten. 119 Freiwillige haben sich bereits gemeldet.
Hamburger Hafenbetreiber: Höherer Corona-Bonus für Führungskräfte
Es gibt Kritik an der Unternehmensführung des Hamburger Hafenbetreibers HHLA. Der Grund sind Corona-Prämien für leitende Mitarbeitende: Die Unternehmensführung hat Geschäftsführenden und leitenden Angestellten 1.500 Euro "Corona-Bonus" für das vergangene Jahr gezahlt. Die normalen tariflichen Angestellten erhielten hingegen nur 240 Euro.
Nächster Corona-Gipfel am 10. Februar
Auf der Landespressekonferenz in der Hamburgischen Bürgerschaft wurde soeben offiziell bekannt gegeben, dass sich die Ministerpräsidenten der Länder und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am 10. Februar ab 14 Uhr zur nächsten digitalen Corona-Konferenz treffen. "Wir rechnen mit einer langen Sitzung", so Senatssprecher Marcel Schweitzer. Dort wird besprochen werden, wie es nach dem Ende des gegenwärtigen Lockdowns am 14. Februar generell weitergehen soll, ob und wann die verschärften Maßnahmen wieder gelockert werden können.
Bei der heutigen Vorstellung des Stufenplans der Landesregierung Niedersachsen verknüpfte Ministerpräsident Stephan Weil (SDP) das weitere Vorgehen des Landes mit den Beschlüssen des kommenden Bund-Länder-Gipfels, betonte aber: "Ich glaube nicht, dass hier kurzfristige Entscheidungen getroffen werden." Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) hat zudem angekündigt, dass das weitere Vorgehen bei den Schulen erst nach der Kanzler-Konferenz entschieden werden soll.
209 Neuinfektionen in Hamburg gemeldet
In Hamburg sind 209 neue nachgewiesene Corona-Infektionen gezählt worden. Das sind 54 mehr als gestern und drei mehr als am Dienstag vor einer Woche, wie die Gesundheitsbehörde mitteilte. Die Inzidenz, also die Zahl neuer Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche, stieg leicht von 86,1 auf 86,3. Vor einer Woche hatte dieser Wert bei 94,6 gelegen. Laut RKI sind seit Beginn der Pandemie 1.074 Menschen in Hamburg in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben, das ist ein Todesfall mehr als zuletzt gemeldet.
Einspruch: Berliner wollen an die Mecklenburgische Seenplatte
Das Verwaltungsgericht Greifswald beschäftigt sich mit den Corona-Auflagen im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Zwei Berliner hätten Einspruch gegen die dortige Einreisebeschränkung eingelegt, weil sie zu ihren Ferienwohnungen wollten, so ein Gerichtssprecher. Sie wollten etwaige Frostschäden verhindern. Hintergrund: Wegen hoher Infektionszahlen ist der Aufenthalt von Personen ohne Hauptwohnsitz im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte dort seit Anfang Januar ohne triftigen Grund untersagt. Das Verwaltungsgericht Greifswald hatte vergangene Woche erst die verschärften Corona-Regeln im Kreis Vorpommern-Greifswald für zwei Kläger außer Kraft gesetzt. Daraufhin hat der Landkreis die Allgemeinverfügung mit Stichtag heute aufgehoben.
MV schießt Teil von Bundeswirtschaftshilfen vor
Mecklenburg-Vorpommern geht aufgrund zu langsamer Auszahlungen des Bundes bei Corona-Wirtschaftshilfen in Vorleistung. Das Land schießt einen Teil der sogenannten Überbrückungshilfe III vor, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte. Dies betreffe Unternehmen, die aufgrund der Corona-Maßnahmen seit dem 16. Dezember geschlossen sind. Dazu zählen etwa viele Geschäfte. "Angesichts fortlaufender Ausgaben ist es für die Sicherung der Zahlungsfähigkeit der Unternehmen essenziell, dass schnell Geld bei Ihnen ankommt", sagte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) in einer Mitteilung an die Unternehmen.
Hamburg: Höhere Förderung für freie Künstler
Die Hamburger Kulturbehörde fördert die freien darstellenden Künste mit rund 1,8 Millionen Euro für die Spielzeit 2021/22. Damit hat die Stadt die Fördersumme einmalig um 200.000 Euro aus dem Corona-Hilfspaket Kultur erhöht. So könnten 78 Projekte gefördert werden, 18 mehr als im Vorjahr, teilte die Behörde mit. Zusätzlich werde der Dachverband freie darstellende Künste mit 150.000 Euro unterstützt.
Corona beschleunigt neuen Trend zur Landliebe
Grundstücke abseits der größeren Städte in Niedersachsen werden immer begehrter. Experten des Pestel-Instituts stellen fest, dass durch das Homeoffice viele Beschäftigte aufs Land ziehen. Dort würden allerdings nur die Kommunen profitieren, die auch über eine gute digitale Infrastruktur verfügen, so die Wissenschaftler. Wo bisher der Halbstundentakt der Bahn oder eine gute Straßenverbindung nach Hannover, Lüneburg, Oldenburg, Braunschweig oder Osnabrück wichtig waren, wird zunehmend ein schnelles und stabiles Internet zum Standortfaktor.
MV: Entscheidung über Schule erst nach Kanzler-Schalte
Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsministerin Bettina Martin will erst nach der Konferenz der Ministerpräsidenten und der Kanzlerin Mitte nächster Woche über das weitere Vorgehen an den Schulen entscheiden. "Wir können gut verstehen, dass sich Eltern, Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte eine Perspektive erhoffen und mehr Planbarkeit wünschen", so die SPD-Politikerin. Die Lage sei derzeit aber schwierig so weit im Voraus zu beurteilen, weil die Mutation des Virus bereits vereinzelt auch in Mecklenburg-Vorpommern angekommen sei.
Im Nordosten sind ab Sonnabend zwei Wochen Winterferien. Das zweite Schulhalbjahr beginnt am 22. Februar. Bei der nächsten Digital-Konferenz der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) soll darüber beraten werden, wie es nach dem Ende des gegenwärtigen Lockdowns am 14. Februar generell weitergehen soll. Der Termin soll am 10. Februar stattfinden.
377 neue Corona-Fälle in Niedersachsen
In Niedersachsen wurden binnen 24 Stunden 377 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Gestern sind es 308 und vor einer Woche 486 neue Fälle gewesen. Die Zahl der Todesopfer stieg aktuell um 62 auf nun insgesamt 3.347. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt im Landesdurchschnitt bei 77,7 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner. Am Dienstag vergangener Woche lag der Wert bei 85,5.
Nach Problemen: Hamburg vergibt weitere Impftermine
In Hamburg hat es am Montag bei der Vergabe neuer Corona-Impftermine wieder einen Ansturm gegeben. Trotzdem konnte - aufgrund verschiedener Probleme - nur die Hälfte der Termine vergeben werden. Die restlichen der angekündigten 33.500 Termine sollen deswegen heute gebucht werden können. Die Buchung erfolgt telefonisch unter der Nummer 116 117 oder online unter impfterminservice.de. Der Sprecher der Sozialbehörde, Martin Helfrich, appellierte an alle Impfwilligen, den über 80-Jährigen und dem Pflegepersonal den Vortritt zu lassen.
Grund für die Schwierigkeiten bei der gestrigen Terminvergabe waren unter anderem falsch weitergegebene Informationen durch Hotline-Mitarbeiter sowie technische Schwierigkeiten auf dem Buchungsportal. Unklar ist, warum die Anfangsschwierigkeiten noch nicht behoben sind. Man sei über die Probleme "sehr unglücklich", sagte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD). CDU, Linke und FDP in der Hamburgischen Bürgerschaft haben die Vergabe der Termine scharf kritisiert und eine Neuordnung gefordert. Sie verwiesen unter anderem auf Schleswig-Holstein als Vorbild für die Hansestadt.
Deutscher Städtetag: Impfzentren sind nicht ausgelastet
Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, fordert nach dem Impfgipfel mehr Planungssicherheit für die Kommunen, die die Impfzentren betreiben. Diese seien derzeit bei Weitem nicht ausgelastet. Und das werde wohl auch noch eine Weile so bleiben, sagte Dedy auf NDR Info.
"Lockdown" ist der "Anglizismus des Jahres" 2020
Der in der Corona-Krise gebräuchliche Begriff "Lockdown" ist zum "Anglizismus des Jahres" 2020 gekürt worden. "Überzeugt hat die Jury am Wort Lockdown neben der zentralen Rolle, die es in der Diskussion um die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie spielt, seine schnelle Integration in den Wortschatz des Deutschen", teilte das Gremium rund um den Berliner Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch mit. Das Wort führe schon ein Eigenleben und werde auch zusammengesetzt benutzt - etwa in Lockdown-Verstöße. Die Initiative Anglizismus des Jahres würdigt seit 2010 jährlich "den positiven Beitrag des Englischen" zur deutschen Sprache. Frühere ausgezeichnete Begriffe waren etwa "Influencer" und "Shitstorm".
Kommentar: Zwischen Impfstoffmangel und Lockdown-Müdigkeit
Hat der groß angekündigte Impfgipfel wirklich etwas gebracht? Bringen uns die Ergebnisse nach vorne im Kampf gegen diese Jahrhundert-Pandemie? Hören Sie dazu den Kommentar von Hauptstadt-Korrespondent Lothar Lenz.
Corona verschärft Krise im Schiffbau - mit Ausnahmen
In Hamburg startet heute die Schiffbaumesse SMM - als rein digitale Branchenveranstaltung. Die Werften und Zulieferer dürften aber kaum Hoffnung auf viele neue Großaufträge haben - denn die waren in der international kriselnden Schifffahrt schon vor Corona Mangelware. German Navel Yards hat bereits vor Monaten Kurzarbeit für die Werftstandorte Kiel und Rendsburg angemeldet. Besser sieht es hingegen bei kleineren Werften wie der Peters Werft in Wewelsfleth (Kreis Steinburg) aus. Statt wie viele große Werften auf Neubauten zu setzen, hat sich Peters auf Umbauten und Reparaturen spezialisiert, sodass die Werft bis Mitte des Jahres ausgebucht ist.
Weil nach dem Impfgipfel: "Im ersten Quartal bleibt es schwierig"
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat die Ergebnisse des Impfgipfels positiv bewertet. Auf NDR Info erklärte er, immerhin gebe es Klarheit über die Liefermengen der Corona-Impfstoffe für das erste Quartal. "Es ist allerdings auch bestätigt worden: Gerade in der Anfangsphase kann es immer wieder zu Schwankungen kommen", so Weil.
Ab heute keine verschärften Regeln mehr in Vorpommern-Greifswald
Nachdem einige Corona-Regeln im Landkreis Vorpommern-Greifswald für die Kläger gerichtlich gekippt wurden, hat der Landkreis die Allgemeinverfügung zu heute für alle Einwohner aufgehoben. Weil der Landkreis schon länger einen höheren Inzidenzwert als 150 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in einer Woche aufweist, war es seit Anfang vergangener Woche unter anderem verboten, sich grundlos weiter als 15 Kilometer vom Wohnort zu entfernen. Derartige Einschränkungen der Grundrechte könnten nach Auffassung der Richter aber nicht durch eine Allgemeinverfügung des Landkreises beschlossen werden. Vielmehr bräuchte es eine Rechtsverordnung auf Landesebene. Dazu wollen Land und Gemeinde nun beraten.
Lieferengpass: Moderna will mehr Impfstoff in Ampullen füllen
Der US-Pharmahersteller Moderna will mit zusätzlichen Einheiten des Impfstoffs pro Fläschchen einen Engpass im Herstellungsprozess beheben. Statt mit bisher zehn könnten die Ampullen mit bis zu 15 Impf-Einheiten befüllt werden, um die Produktion zu steigern, teilt das Unternehmen mit. Pro Tag könne aber nur eine bestimmte Anzahl Fläschchen befüllt werden. Und vor der Implementierung des Verfahrens müsse die Aufsichtsbehörde FDA noch grünes Licht geben.
Weitere Impfzentren öffnen
In Niedersachsen starten in den Zentren in Hildesheim und im Landkreis Diepholz die Impfungen gegen das Coronavirus. In Hannover und in den Kreisen Emsland und Osnabrück konnten sich Senioren bereits am Montag ihre erste Spritze geben lassen. Termine können unter der Hotline mit der Telefonnummer (0800) 9988665 und auf dem offiziellen Online-Impfportal des Landes gemacht werden.
Coronavirus-Update: Heute neue Podcast-Folge mit Virologe Drosten
Immer dienstags berichten der Virologe Christian Drosten oder die Virologin Sandra Ciesek im NDR Info Podcast "Coronavirus-Update" über neue Erkenntnisse der Wissenschaft in der Corona-Pandemie. Heute Nachmittag erscheint die neue Folge. Dieses Mal spricht NDR Info Redakteurin Korinna Hennig wieder mit dem Berliner-Charité-Virologen Drosten. Auch die Ergebnisse des gestrigen Impfgipfels werden eins der Themen sein.
RKI bestätigt 6.114 neue Corona-Fälle bundesweit
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die aktuell registrierten Neuinfektionszahlen für Deutschland bekannt gegeben. Demnach sind binnen eines Tages 6.114 weitere Corona-Fälle registriert worden. Gestern waren es 5.608, am Dienstag vor einer Woche 6.412 gewesen. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) liegt laut RKI bei 90. Außerdem wurden bundesweit 861 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg damit in Deutschland auf 57.981. Der Sieben-Tage-R-Wert beträgt laut RKI-Lagebericht 0,88 (Vortag: 0,91). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 88 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
109 Neuinfektionen in Schleswig-Holstein gemeldet
Innerhalb eines Tages wurden in Schleswig-Holstein 109 Neuinfektionen registriert. Am Vortag waren es 183, am Dienstag vor einer Woche 111. Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen ist leicht gesunken. Zugleich gab es binnen eines Tages 29 weitere gemeldete Todesfälle. Der Inzidenzwert liegt nun bei 78,5. 513 Covid-19-Patientinnen und -Patienten werden derzeit in Schleswig-Holstein in Krankenhäusern behandelt, 97 von ihnen intensivmedizinisch, 56 mit Beatmung.
Was hat der Impfgipfel gebracht?
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat gestern Abend nach einem Gespräch zwischen Vertretern von Bund, Ländern, EU-Kommission und Pharmaindustrie die Zusage bekräftigt, bis zum Ende des Sommers allen Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland ein Impfangebot machen zu können. Außerdem soll es einen nationalen Impfplan geben. Was hat der Impfgipfel noch gebracht?
NDR.de-Ticker am Dienstag startet
Auch am heutigen Dienstag, 2. Februar 2021, hält das Team von NDR.de Sie über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
Die gemeldeten Neuinfektionen im Norden vom Montag: 308 in Niedersachsen, 183 in Schleswig-Holstein, 155 in Hamburg, 84 in Mecklenburg-Vorpommern und 32 im Bundesland Bremen; bundesweit 5.608.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 1. Februar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 31. Januar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 30. Januar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 29. Januar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 28. Januar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 27. Januar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 26. Januar