Corona-Blog: Keine Intensivpatienten mehr in MV
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Dienstag, 20. Juli 2021 über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Mittwoch geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- MV: Keine Intensivpatienten mehr in den Kliniken
- Einwöchige Impfaktion für Hamburger Studierende
- Impfaktionen für Schüler ab 16 in MV-Schulen geplant
- Hamburg: Reiserückkehrer machen ein Viertel der Neuinfektionen aus
- Niedersachsen hält an Corona-Inzidenz fest
- Weil fordert Tests für Autofahrer an Grenzen
- Impfen ohne Anmeldung in Rostocker Einkaufszentren startet
- Neuer Coronavirus-Podcast in der Sommerpause dreht sich um Varianten
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 35 in Schleswig-Holstein, 125 in Niedersachsen, 8 in Mecklenburg-Vorpommern, 63 in Hamburg und 24 im Bundesland Bremen
- 1.183 Neuinfektionen bundesweit - Inzidenz steigt auf 10,9
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Schlafen Sie gut!
Für heute machen wir auch die Augen zu. Morgen geht es hier mit vielen Infos zur Pandemie weiter. Schlafen Sie gut.
Inzidenz auf Mallorca steigt weiter
Zum Beginn der Sommerferien in Niedersachsen steigt die Sieben-Tage-Inzidenz auf Deutschlands beliebtester Urlaubs-Insel Mallorca weiter. Nach Angaben des spanischen Gesundheitsministeriums liegt sie nun bei 335. Am Vortag hatte der Wert bei 310, vergangenen Freitag noch bei 270 gelegen. Auch der Wert für ganz Spanien liegt mit 327 weit über der Marke von 200, ab der Deutschland eine Region oder ein ganzes Land zum Hochinzidenzgebiet erklären kann. Dann kommt auf Rückkehrer, die nicht vollständig geimpft oder von Corona genesen sind, eine Quarantäne von mindestens fünf Tagen zu.
STIKO-Mitglied: Statt der Kinder mehr Erwachsene impfen
Die Medizinerin Eva Hummers, die der Ständigen Impfkommission des Robert Koch-Instituts (STIKO) angehört, hat an die noch nicht gegen Corona geimpften Erwachsenen appelliert, sich die Spritze geben zu lassen - auch zu Gunsten der Kinder. "Es kann ja nicht sein, dass wir jetzt die Kinder in die Verantwortung nehmen und sagen, sie müssen sich impfen lassen, um impfunwillige Erwachsene in ihrem Umfeld zu schützen, während wir noch nicht wissen, ob die Impfung möglicherweise oder in welchem Umfang sie möglicherweise für die Kinder eine Gefährdung ist", sagte Hummers dem "Mannheimer Morgen". Zugleich kritisierte die Professorin aus Göttingen die Forderungen an die STIKO, die Corona-Impfung auch für Kinder zu empfehlen. "Eine STIKO-Empfehlung ist immer das Ergebnis einer systematischen Aufarbeitung aller verfügbaren Daten." Dafür habe sie eine eigene Geschäftsstelle mit hoch qualifizierten Wissenschaftlern, die diese aufwendige Arbeit vorbereitet.
Alle Hamburger Schulen sollen bis Herbst Luftfilter bekommen
In rund zwei Wochen beginnt in Hamburg das neue Schuljahr. Dann sollen 10.000 mobile Luftfiltergeräte zum Einsatz kommen. Die Kosten dafür betragen mindestens 25 Millionen Euro. Das Umweltbundesamt empfiehlt neben festinstallierten Lüftungsanlagen inzwischen auch solche mobilen Luftreiniger. Aber: Die mobilen Geräte ersetzen nicht das Lüften, weil sie die Luft lediglich umwälzen.
MV: Keine Intensivpatienten mehr in den Kliniken
In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der Corona-Intensivpatienten seit Anfang der Woche auf null gesunken. Nur noch drei mit dem Virus infizierte Menschen werden in den Krankenhäusern im Nordosten behandelt, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales mitteilte. Über die Konsequenzen gibt es nun Diskussionen. Die Kontaktbeschränkungen sollten aufrechterhalten bleiben, sagte der Rostocker Tropenmediziner Emil Reisinger der Deutschen Presse-Agentur. Der Grund dafür sei die sogenannte Delta-Variante des Sars-CoV-2-Virus, die in Deutschland bereits zu 90 Prozent verbreitet sei. "Wir sind jetzt in einer Phase, in der die Entwicklung nicht klar absehbar ist. Es ist Vorsicht geboten", betonte der Mediziner. Der Vorsitzende des Hausärzteverbands MV, Stefan Zutz, sprach sich für ein dynamisches System bei der Anpassung der Anti-Corona-Maßnahmen aus. Grundlage sei der politische Ausgangspunkt zu Beginn der Pandemie, dass das Gesundheitssystem nicht überlastet werden dürfe.
In Hamburger Krankenhäusern werden laut Gesundheitsbehörde derzeit 28 Covid-19-Patienten behandelt, 16 von ihnen intensivmedizinisch. In Schleswig-Holstein sind es der Landesmeldestelle zufolge elf Patienten insgesamt und drei, die auf einer Intensivstation liegen. Das Robert Koch-Institut meldet für Niedersachsen aktuell 24 intensivmedizinisch behandelte Fälle.
Bremen lockert Beschränkungen zum 2. August
Das Bundesland Bremen hat vor dem Hintergrund niedriger Corona-Inzidenzwerte und steigender Impfquoten weitere Lockerungen auf den Weg gebracht. Der Senat beschloss heute die 28. Corona-Verordnung. Sie hebt mit Wirkung zum 2. August unter anderem unter anderem das Abstandsgebot in Kindertagesstätten auf. Die Maskenpflicht gilt zwar weiter in Geschäften, im Öffentlichen Personenverkehr, an Haltestellen, Bahnhöfen und Flughäfen. Allerdings entfällt sie in sonstigen geschlossenen Räumen, die öffentlich oder durch Besuchsverkehr zugänglich sind, sofern dort ein geeignetes Schutz-und Hygienekonzept vorliegt. Ausgenommen davon sind aber unter anderem Gerichte. Auch das Abstandsgebot ist in einigen Bereichen nicht mehr vorgeschrieben.
Hinweis der Redaktion vom 21.07.: In der Ursprungsversion dieses Blog-Eintrags berichteten wir zunächst, dass Kontaktbeschränkungen bei privaten Treffen wegfallen würden. Das stimmt nicht. Der Bremer Senat hat seine Mitteilung korrigiert und wir entsprechend auch.
Europäische Arzneimittelbehörde prüft Impfstoff von Sanofi
Die Europäische Arzneimittelbehörde hat das Zulassungsverfahren für den Corona-Impfstoff des französischen Herstellers Sanofi Pasteur begonnen. Wie die EMA mitteilte, kann das Präparat nach bisherigen Erkenntnissen vor einer Covid-19-Erkrankung schützen. Bei dem beschleunigten Prüfprozess bewerten die Experten die Daten bereits, bevor die Versuchsreihe abgeschlossen und ein offizieller Zulassungsantrag gestellt ist.
Beschwerden nach Impfung: "Jeder Körper reagiert anders"
Im Interview erklärt Dr. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte, warum einige Frauen mehr und heftigere Nebenwirkungen nach einer Corona-Impfung haben als andere. Dabei sei neben dem Zeitpunkt der Regelblutung die Impfung an sich maßgeblich, nicht der Impfstoff.
Rostocker Clubs organisieren Strand-Open-Air
Es wird das erste große Rostocker Open Air seit anderthalb Jahren: Am Strand des Ortsteils Markgrafenheide startete heute der Aufbau für das Festival "AM MEER - Taterhörner Tage". Der Landesverband für Clubs und Livespielstätten in Mecklenburg-Vorpommern (Kulturwerk MV), der zu Beginn der Corona-Pandemie gegründet wurde, stehe damit kurz vor seiner ersten analogen Veranstaltung, sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Das Open Air werde demnach von mehreren Clubs aus der Region getragen, die Einnahmen der Bars seien zu 100 Prozent für diese Einrichtung bestimmt. Im Programm des Festivals stehen den Aussagen zufolge vom 21.-24. Juli unter anderem Auftritte regionaler Künstlerinnen und Künstler.
Einwöchige Impfaktion für Hamburger Studierende
Studierende an den sechs staatlichen und privaten Hamburger Hochschulen können sich ab morgen eine Woche lang ohne Termin gegen Corona impfen lassen. Interessierte sollten während der normalen Öffnungszeiten zwischen 8 und 19 Uhr ins Impfzentrum in den Messehallen kommen, teilte die Wissenschaftsbehörde mit. Neben Personalausweis oder Pass sollte ein Studierendenausweis oder eine Immatrikulationsbescheinigung mitgebracht werden - wenn vorhanden, auch ein Impfpass. Geimpft werde mit dem tagesaktuell verfügbaren Impfstoff, bei unter 60-Jährigen grundsätzlich mit einem mRNA-Impfstoff der Hersteller Biontech oder Moderna. "Ich freue mich sehr, dass wir den mehr als 110.000 Hamburger und internationalen Studierenden nun ein weiteres unbürokratisches Impfangebot machen können", sagte Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne). Ziel bleibe es, im Wintersemester wieder größtenteils in den Präsenzbetrieb zurückzukehren.
Bremen meldet 24 Neuinfektionen
Das Bremer Gesundheitsressort hat heute 24 neue Corona-Fälle gemeldet - 17 in Bremen, 7 in Bremerhaven. Am Vortag waren es 10, am Dienstag vor einer Woche 25 Fälle. Die Corona-Inzidenz sinkt von 16,0 am Montag auf jetzt 14,9. In Bremerhaven klettert der Wert für Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen von 4,4 auf 8,8. Vor einer Woche hatte der Wert noch bei 1,8 gelegen.
Acht neue Corona-Fälle in Mecklenburg-Vorpommern - Inzidenz 3,0
Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen ist in Mecklenburg-Vorpommern ist um acht weitere Fälle gestiegen (Vortag: 6 ; Vorwoche: 18). Insgesamt wurden dem Landesamt für Gesundheit und Soziales seit März 2020 im Land 44.252 Infektionen gemeldet. Landesweit sinkt der Inzidenzwert leicht auf 3,0 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche (Vortag: 3,7; Vorwoche: 2,6). In Schwerin liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert bei 11,5, danach folgen die Stadt Rostock mit 6,2 und der Kreis Nordwestmecklenburg mit 3,2. Im Kreis Mecklenburgische Seenplatte liegt der Inzidenzwert lediglich bei 0,4.
15 Corona-Fälle im abgeschalteten AKW Brunsbüttel
Im abgeschalteten Kernkraftwerk Brunsbüttel sind 15 Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Deshalb bleibt die Anlage bis einschließlich Freitag geschlossen, wie das für Atomaufsicht zuständige Energieministerium in Kiel mitteilte. Die Sicherheit des Kraftwerks sei zu jedem Zeitpunkt gewährleistet. Den Angaben zufolge werden Arbeiten zur Stilllegung und zum Abbau der Anlage vorläufig ausgesetzt. Nur das für die Aufrechterhaltung des sicheren Restbetriebs erforderliche Personal darf das Kernkraftwerk betreten. Das Kernkraftwerk Brunsbüttel ist seit 2007 dauerhaft abgeschaltet. Ende 2018 wurde die Genehmigung zur Stilllegung und zum Abbau erteilt.
Corona-Sorgen vor Beginn der Olympischen Spiele
Drei Tage vor Eröffnung der Olympischen Spiele schließen die Veranstalter angesichts steigender Corona-Zahlen eine Absage in letzter Minute nicht aus. Organisations-Chef Toshiro Muto sagte auf die Frage von Journalisten, ob das weltgrößte Sportfest noch gekippt werden könnten, man werde ein Auge auf die Infektionszahlen haben. "Wir können nicht vorhersagen, was mit den Zahlen passiert. Wenn es einen kräftigen Anstieg gibt, werden wir darüber diskutieren."
Baustoffmangel durch Corona: Holz, Stahl und Dämmstoffe fehlen
Auf vielen Baustellen im Land geht es nur schleppend voran. Vier von fünf Unternehmen im Land haben Probleme, an Baustoffe zu kommen. Vor allem Holz, Dämmstoffe und Stahlrohre fehlen. Die Gründe für den Baustoffmangel sind vielfältig. In der Corona-Pandemie ging die Rohstoffproduktion zurück. Es gibt also weniger Material. Gleichzeitig wollen immer mehr Menschen bauen. Und auch die Exporte ins Ausland ziehen wieder an.
Schleswig-Holstein startet Schuljahr mit Maskenpflicht und Tests
Schleswig-Holstein hält zu Schulbeginn in zwei Wochen an der Maskenpflicht in Innenräumen fest. Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss sich weiterhin zweimal wöchentlich testen, wie das Bildungsministerium heute in Kiel mitteilte. Diese Regelung gilt für die ersten drei Wochen des Schuljahres. Aufgehoben wird die Maskenpflicht im Außenbereich. Die Kohortenregelung wird nicht mehr angewendet - damit können Kinder zum Beispiel die Pause wieder gemeinsam auf dem Schulhof verbringen. Scharfe Kritik kam vom Landeselternbeirat der Gemeinschaftsschulen: Angesichts der Reiserückkehrer, der erwarteten vierten Corona-Infektionswelle und Expertenwarnungen seien die Entscheidungen verantwortungslos.
MV: Impfaktionen für Schüler ab 16 nach Ferien an den Schulen
Mecklenburg-Vorpommerns Schüler ab 16 Jahren können sich nach den Sommerferien in der Schule gegen das Coronavirus impfen lassen. Dazu sollen in der zweiten Schulwoche rund 50 Impfteams an mehr als 400 Schulen im Land entsandt werden, sagte Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Schwerin. In der ersten Schulwoche soll das Interesse abgefragt werden. Geimpft werde nur, wenn eine Einverständniserklärung der Eltern vorliege, betonte die Ministerin. Bisher gibt es keine Empfehlung der Ständigen Impfkommission für eine Corona-Schutzimpfung für unter 18-Jährige. Es gibt aber Impfstoff, der bereits für Zwölfjährige zugelassen ist. Mecklenburg-Vorpommern startet am 2. August als erstes Bundesland in das neue Schuljahr.
IHK Hannover: "Inzidenz als einziger Gradmesser nicht mehr tragfähig"
Die Industrie- und Handelskammer Hannover hat angesichts steigender Inzidenzen vor erneuten Einschränkungen für Gastronomie, Einzelhandel und Hotels gewarnt. Obendrein kritisierte sie den daran geknüpften Stufenplan der niedersächsischen Landesregierung. "Die Inzidenz als einziger Gradmesser und Richtschnur für politisches Handeln und Verordnungen ist nicht mehr tragfähig", sagte IHK-Hauptgeschäftsführerin Maike Bielfeldt heute. Die Corona-Verordnung müsse "schnellstmöglich auf eine geeignetere Basis mit Blick auch auf Impfquoten und Hospitalisierung umgestellt werden". "In nahezu allen vom Lockdown lang und hart getroffenen Branchen sehen wir jetzt endlich einen Aufschwung, der im Sommer durch einen mittlerweile überholten Inzidenz-Automatismus wieder abgewürgt werden könnte", sagt Bielfeldt.
Hamburg: Reiserückkehrer machen ein Viertel der Neuinfektionen aus
Reiserückkehrer machen derzeit in Hamburg rund ein Viertel der Neuinfektionen aus. So sei in der vergangenen Woche in 69 Fällen ein Infektionsort im Ausland angegeben worden, teilte die Gesundheitsbehörde heute mit. Davon seien allein 34 Infektionen auf einen Aufenthalt in Spanien zurückzuführen. Als weitere Länder seien die Türkei, Russland, Kirgistan, Niederlande, Portugal und Frankreich genannt worden. Dabei gehe es nur um die unmittelbaren Infektionen im Urlaubsland, sagte ein Behördensprecher. Die Zahl der mittelbar durch Reiserückkehrer in Hamburg Infizierten dürfte entsprechend höher liegen. Die im Zusammenhang mit Auslandsreisen festgestellten Corona-Fälle nehmen den Angaben zufolge seit Beginn der Reisezeit deutlich zu: Waren es Anfang Juni noch 4 pro Woche, stieg die Zahl binnen drei Wochen auf 20. In der zweiten Juliwoche waren es bereits 37 Fälle.
Niedersachsen hält an Corona-Inzidenz fest
In Niedersachsen bleibt die Sieben-Tage-Inzidenz als Indikator für Corona-Maßnahmen vorerst bestehen. Im Laufe des August könnten sich die Bewertungen laut Regierungssprecherin Pörksen eventuell verändern.
Lockerungen in SH freut Gastronomen und Veranstalter
Ab Montag sollen mehrere Corona-Regeln entschärft werden: Dann dürfen sich wieder mehr Menschen privat treffen. Bei Veranstaltungen fällt die Teilnehmerbegrenzung von 1.250 weg. Und im Sport und in der Gastronomie fällt im Innenbereich die Testpflicht weg. Gastronomen und Veranstalter freut das.
63 Neuinfektionen in Hamburg - Inzidenz liegt bei 16,9
Die Corona-Inzidenz in Hamburg ist weiter gestiegen. Die Gesundheitsbehörde gab die Zahl der Neuinfizierten je 100.000 Einwohner binnen einer Woche mit 16,9 an. Am Vortag hatte die Sieben-Tage-Inzidenz bei 15,4 gelegen, eine Woche zuvor bei 11,1. 63 neu bestätigte Infektionen kamen binnen 24 Stunden hinzu. Das sind 16 mehr als am Montag und 28 mehr als vor einer Woche.
Hostelprojekt für Prostituierte in Hamburg wird eventuell verlängert
Die Hamburger Sozialbehörde hat seit Beginn der Corona-Pandemie Prostituierte in einem Hostel untergebracht. Bisher haben mehr als 300 Frauen das Angebot angenommen. Nun überlegt man bei der Behörde, ob das Projekt verlängert werden soll.
Studie: Vor allem Mütter haben in der Pandemie Arbeitszeit verschoben
Rund 52 Prozent der Mütter mit Kindern unter 14 Jahren haben laut einer Studie ihre Arbeitszeit zu Beginn der Pandemie im April 2020 zumindest teilweise auf die Abendstunden oder das Wochenende verlagert. Das geht aus Erhebungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit hervor. Gründe seien vor allem gewesen, Kinder bei Schul- und Kitaschließungen oder während des Distanzunterrichts zu betreuen, erklärte die Forscherin Corinna Frodermann. Bei Vätern habe dies auf rund 31 Prozent zugetroffen.
Der Anteil bei Müttern sank demnach bis Oktober 2020 auf rund 26 Prozent, lag im Schnitt aber immer noch deutlich höher als bei Vätern mit rund 18 Prozent. Insgesamt hätten 33 Prozent der Beschäftigten, die im April 2020 Kinder unter 14 Jahre zu betreuen hatten, ihre Arbeitszeiten zumindest teilweise verlagert, hieß es. Bei denjenigen ohne Kinder seien es 16 Prozent gewesen. Die Daten beruhen auf einer Befragung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern privatwirtschaftlicher Betriebe mit mindestens 50 Beschäftigten. In April vergangenen Jahres haben 1.212, im Juni 909 und im Oktober 682 Personen teilgenommen.
NDS-Ministerpräsident Weil fordert Corona-Tests für Autofahrer an Grenzen
Mit Blick auf das neue Risikogebiet Niederlande hat Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil den Bund aufgefordert, Voraussetzungen für Kontrollen des Autoreiseverkehrs zu schaffen. "Wir sind der Auffassung, dass Tests, so wie wir sie aus unserem normalen Alltag kennen, bei jeder Einreise verlangt werden sollten. Und dass an der Grenze zumindest Stichproben vorgesehen werden", sagte der SPD-Politiker dem Bremer "Weser-Kurier" (Dienstag). Die Bundesregierung müsse dafür schnell die angekündigte Änderung der Einreiseverordnung umsetzen. Die Grafschaft Bentheim habe bei den Inzidenzen gerade einen deutlichen Sprung nach oben gemacht und sei dadurch in Niedersachsen Spitzenreiter geworden. "Wenn man auf die geografische Lage schaut, liegt der Schluss nahe, dass die Nachbarschaft zu den Niederlanden dabei eine größere Rolle spielt."
Inzidenz in Niedersachsen steigt auf 11,3
In Niedersachsen sind weitere 125 labordiagnostisch bestätigte Corona-Fälle gemeldet worden. Landesweit gab es nach Angaben des Robert Koch-Instituts einen weiteren Todesfall. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landesdurchschnitt steigt seit zweieinhalb Wochen kontinuierlich an. Sie liegt nun bei 11,3 Fällen je 100.000 Einwohner (Vortag: 10,3 Fälle) - und damit über dem Bundesdurchschnitt von 10,9.
Impfen in Rostocker Einkaufszentren startet
In Rostock können sich die Menschen in den nächsten Tagen beim Einkaufen impfen lassen. Dafür werden sich heute und am kommenden Freitag Impfteams im Südstadt-Center und am Donnerstag im Warnowpark im Stadtteil Lütten Klein einrichten. Anmeldungen sind nicht nötig. In den regulären Impfzentren bleiben immer wieder Termine frei. In der vergangenen Woche zum Beispiel stellte die Stadt 3.000 Termine ohne Anmeldung zur Verfügung, davon wurden aber nur gut 400 genutzt.
Weltärztebund-Präsident warnt vor zu schnellen Lockerungen
Angesichts erneut steigender Infektionszahlen warnt Weltärztebund-Präsident Frank Ulrich Montgomery vor zu schnellen Lockerungen. "Schon die kleineren Öffnungsschritte der vergangenen Wochen haben die Inzidenzwerte anwachsen lassen", sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Jetzt die Einschränkungen unserer Kontakte einfach fallen zu lassen und 'alles zu öffnen', wäre brandgefährlich", erklärte der Mediziner. "Wer das tut, riskiert den Einstieg in die vierte Welle."
Impfaktion in Moschee in Hann. Münden
In einem mobilen Zentrum in Hann. Münden bieten der Moscheeverein und der Landkreis Göttingen am Dienstag Impfungen gegen das Coronavirus an. Gäste des Festgebets zum islamischen Opferfest, aber auch alle weiteren Impfwilligen unabhängig von Glauben und Konfession seien angesprochen, wie es in einer Ankündigung des Landkreises heißt. Eine Terminvereinbarung ist demnach nicht nötig. Der Landkreis stellt demnach mindestens 200 Impfdosen zur Verfügung. Der Moscheeverein ermöglicht die Aktion in seinen Räumlichkeiten und informiert seine Mitglieder.
Forschungsergebnis: Organschäden als Corona-Spätfolgen
Ein Forschungsprojekt der Universitätsklinik Ulm zu Corona-Spätfolgen hat bislang bei etwa jedem fünften seiner Patienten Organschäden festgestellt. "Wir hatten bislang rund 250 Patienten. 20 Prozent von ihnen haben Organschäden", sagte Dominik Buckert, betreuender Oberarzt der Spezialambulanz für Covid-Spätfolgen an Lunge, Herz und Gefäßen am Uniklinikum Ulm. Der größte Teil der übrigen Patienten fühle sich schlechter belastbar als vor der Erkrankung, sagte Buckert. Bei ihnen konnten die Mediziner aber keine Organschäden feststellen. Die meisten Menschen, die in die Sprechstunde kommen, sind demnach zwischen 40 und 50 Jahre alt. "Und eigentlich verhältnismäßig gesund, also ohne chronische Vorerkrankungen", so der Oberarzt. Die Ulmer Spezialisten für innere Medizin beobachten bei den Organschäden vor allem Herzmuskelentzündungen und die Folgen davon. Dazu gehörten etwa Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen, so Buckert.
Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt leicht auf 10,9
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt seit zwei Wochen kontinuierlich an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) liegt sie nun bei 10,9 - am Vortag betrug der Wert 10,3 und beim jüngsten Tiefststand am 6. Juli 4,9. Demnach haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem RKI zuletzt binnen eines Tages 1.183 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Vor einer Woche hatte der Wert bei 646 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 34 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 26 Tote gewesen.
Großer psychologischer Beratungsbedarf bei Schülern
Depressionen, Essstörungen, Lernschwierigkeiten: Die Pandemie hat zu großen psychischen und sozialen Problemen bei Kindern und Jugendlichen geführt, sagt Schulpsychologin Regina Knape. Sie sprach von einem Schüler-Burn-Out. Der Beratungsbedarf an den von ihr betreuten Schulen sei drei Mal höher als vor der Pandemie. Auch Internetsucht sei aufgrund des digitalen Unterrichts ein großes Problem.
35 Neuinfektionen in Schleswig-Holstein
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist auf 9,4 gestiegen. Am Vortag lag der Wert noch bei 8,8. Landesweit gibt es 35 Neuinfektionen, wie die Landesmeldestelle mitteilte. Vor einer Woche waren 9 neue Ansteckungen gemeldet worden, damals lag die Inzidenz bei 4,0. Die Gesamtzahl der im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 Gestorbenen betrug weiterhin 1.628. Seit Freitag ist damit kein weiterer Todesfall hinzugekommen. Bei der Sieben-Tage-Inzidenz liegt die Stadt Neumünster mit 21,2 weiterhin an der Spitze. Dahinter folgen Lübeck (13,4) und der Kreis Stormarn (13,1). Die niedrigste Inzidenz hat weiterhin der Kreis Steinburg mit 2,3.
Corona-Podcast: Heute geht es um Varianten
Der NDR Info Podcast Coronavirus-Update macht im Juli und August Sommerpause. In acht kompakten Sonderfolgen zieht Wissenschaftsredakteurin Beke Schulmann mit der Virologin Sandra Ciesek daher Zwischenbilanz: Was wissen wir über Sars-CoV-2 - und was nicht? Heute geht es um Varianten, ihre Entstehung und die Frage, welche wir im Auge behalten müssen.
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