Mehr Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss in Hamburg

Stand: 28.02.2023 16:50 Uhr

Mit dem Auslaufen der pandemiebedingten Einschränkungen ist die Zahl der Verkehrsunfälle in Hamburg im vergangenen Jahr wieder gestiegen, liegt aber deutlich unter den Vor-Corona-Werten von 2019.

Insgesamt habe es 61.017 Verkehrsunfälle im Jahr 2022 gegeben, teilte die Innenbehörde am Dienstag mit. Das seien 1.554 mehr als im Jahr 2021, aber fast 7.900 weniger als 2019. Die Statistiker verglichen 2022 mit 2019, da die dazwischenliegenden Jahre wegen der Corona-Pandemie Ausnahmen bildeten.

24 Verkehrstote im vergangenen Jahr

Die Zahl der verunglückten Menschen stieg im Vergleich zu 2020 um 14,5 Prozent auf 9.328, im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 um 0,3 Prozent. 24 Menschen kamen im vergangenen Jahr auf Hamburgs Straßen ums Leben, 2019 waren es noch 28. Mehr als die Hälfte davon sind laut Polizei sogenannte ungeschützte Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer: Zehn Fußgänger und Fußgängerinnen und drei Radfahrende starben. Außerdem kamen sieben Autofahrende, drei Motorradfahrer und -fahrerinnen und ein Lkw-Fahrer ums Leben.

Zahl der verunglückten Kinder geht zurück

Die Zahl der verunglückten Kinder geht weiter zurück, heißt es in der Verkehrssicherheitsbilanz für 2022. Vor 20 Jahren war das Risiko, als Kind in Hamburg bei einem Unfall verletzt zu werden, noch etwa doppelt so hoch.

Mehr Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss

Sowohl im Vergleich zum Vorjahr wie auch zum Vor-Pandemie-Jahr 2019 registrierte die Hamburger Polizei 2022 rund 30 Prozent mehr Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss. Dabei handle es sich im Wesentlichen um Verkehrsunfälle mit Fahrrädern oder E-Scootern.

Deutlich mehr Radfahrer und E-Scooter-Fahrer verunglückt

Deutlich gestiegen ist die Zahl der Fahrradunfälle: 4.257 verunglückte Radfahrerinnen und Radfahrer sind laut Statistik rund 20 Prozent mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019. Und besonders viele wurden von alkoholosierten Radfahrerinnen und Radfahrern verursacht. Ein Plus von sogar mehr als 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gab es bei Unfällen mit E-Scootern. Mit ihnen wurden 858 Verkehrsunfälle registriert. Jeder fünfte davon wurde durch einen Betrunkenen verursacht. Vor diesem Hintergrund kündigte die Polizei Hamburg zusätzliche Kontrollen an.

"Das Gros der Unfälle verantworten nach wie vor Pkw-Fahrende", sagte Polizeivizepräsident Mirko Streiber. Bei 90 Prozent handele es sich dabei jedoch um Bagatellunfälle wie Parkrempler.

 

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 28.02.2023 | 16:00 Uhr

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