Viele Tore und Emotionen beim Abschiedsspiel für Bitter und Hens

Stand: 11.04.2025 12:03 Uhr

Die langjährigen Nationalspieler Johannes Bitter und Pascal Hens sind am Donnerstagabend in Hamburg in den Handball-Ruhestand verabschiedet worden. Beim Abschiedsspiel der Weltmeister von 2007 gab es viele Tore und noch mehr Emotionen.

Die Multifunktionshalle im Volkspark, in der Bitter und Hens mit den HSV-Handballern unter anderem Meister und Champions-League-Sieger geworden waren, war fast bis auf den letzten Platz belegt, als sich das "Team Jogi" und "Team Pommes" auf der Platte duellierten. Viele frühere Weggefährten der beiden Ex-Nationalspieler aus Zeiten in der DHB-Auswahl wie Stefan Kretzschmar, Christian Schwarzer und Markus Baur sowie ehemalige Vereinskameraden wie Domagoj Duvnjak, Igor Vori, Thomas Knorr und der aktuelle Coach des Handball Sport Vereins Hamburg, Torsten Jansen, mischten in der Partie mit, die über zweimal 20 Minuten ausgetragen wurde.

Die Netto-Spielzeit war allerdings weit länger. Denn das Spiel wurde immer wieder wegen Showeinlagen unterbrochen, in die auch das Publikum eingebunden war. Der Spaß stand bei der Abschiedspartie für den 42-jährigen Bitter und Hens (45) natürlich im Vordergrund. Wobei Letzterer gezwungenermaßen nicht mitwirken konnte.

Der einstige Rückraum-Star hatte sich in der Vorbereitung auf sein eigenes Abschiedsspiel einen Riss der Achillessehne zugezogen. Einen Wurf gönnte er sich dann aber doch: Beim Show-Siebenmeterwerfen vor der Pause bezwang Hens seinen Kumpel Bitter unter dem großen Jubel der Fans.

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Pascal Hens (l.) mit Johannes Bitter © Witters

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Der 45-Jährige zog sich einen Riss der Achillessehne zu. Neben Hens wird am Donnerstag auch dessen langjähriger Wegbegleiter Johannes Bitter in den Ruhestand verabschiedet. mehr

Hens auf Krücken am Rand, Bitter im Tor

Mit Krücken war "Pommes", wie Hens gerufen wird, auf das Parkett gehumpelt, als die Spieler der Teams einzeln aufgerufen worden. Die Multifunktionshalle hatte sich zu diesem Zeitpunkt in ein Lichtermeer verwandelt. Während die Zuschauer ihre Smartphones mit eingeschaltenen Taschenlampen in die Höhe hielten, erklang aus den Lautsprechern der Song "Komet" von Udo Lindenberg und Apache 207. Es war der erste große Gänsehaut-Moment an diesem Abend. Viele weitere sollten noch folgen.

Hens, der seine Laufbahn bereits 2017 beendet hatte, und der bis vor wenigen Monaten noch für den HSVH im Tor stehende Bitter, genossen die Atmosphäre sehr. Der sportliche Ausgang der Partie war für beide natürlich zweitrangig, wobei der Keeper zu Beginn kurzzeitig irritiert wirkte, nachdem ihm der inzwischen 55-jährige Christian Schwarzer den dritten Treffer in der Anfangsphase eingeschenkt hatte.

"Team Pommes" gewinnt, Bitter erzielt letztes Tor

"Team Jogi", gecoacht vom aktuellen Bundestrainer Alfred Gislason, lag gegen das von Heiner Brand, Weltmeister-Coach von 2007, betreute "Team Pommes" zur Pause mit 15:16 zurück. Nach der Halbzeit schaute Bitter dem Geschehen - auf einem Wasserkasten sitzend - zunächst von draußen zu. Von dort aus sah der Vizepräsident des HSVH, wie der Rückstand auf sechs Treffer anwuchs. Und was machte der frühere Keeper? Er gab lachend ein Interview.

Es war also Zeit für eine Auszeit. Und die gab es dann auch. Sie dauerte allerdings weitaus länger als die sonst erlaubten 60 Sekunden. Das gründete auf einem erneuten Show-Siebenmeterwerfen sowie einem Auftritt von Lotto King Karl, der sein extra für das Abschiedsspiel komponierte Lied "Nur ein Spiel" sang. Erneut gab es Gänsehautstimmung im Volkspark.

Bald darauf war die letzte Minute angebrochen. Das letzte Tor der Partie, die das "Team Pommes" mit 36:32 gewann, erzielte dabei Bitter per Siebenmeter. Seltsam, aber natürlich auch nicht ernst gemeint: Auf dem Videowürfel leuchtete am Ende ein 36:36-Remis auf. Es gab also noch jede Menge Gesprächsbedarf in der "dritten Halbzeit", die vermutlich länger als 20 Minuten dauern wird...

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Dieses Thema im Programm:

Sport | 10.04.2025 | 22:00 Uhr

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