Hamburger Handelskammer für Reaktivierung von Atomkraftwerken
Angesichts der Energiekrise verlangt Hamburgs Wirtschaft nicht nur den Weiterbetrieb der drei derzeit noch laufenden deutschen Atomkraftwerke, sondern auch das Wiederanfahren von drei bereits stillgelegten Kernkraftwerken.
Das Plenum der Handelskammer beschloss am Montag eine entsprechende Resolution. Darin heißt es: "Die Kohle-Reservekraftwerke müssen in den Markt zurückgeholt und die noch am Netz befindlichen Kernkraftwerke bis zum Ende der Krise weiterbetrieben werden." Darüber hinaus "sollen die rechtlichen, technischen und finanziellen Voraussetzungen geschaffen werden, damit die drei im letzten Jahr vom Netz gegangenen Kernkraftwerke ebenfalls vorübergehend wieder betrieben werden können."
Zudem verlangt das Plenum die Ausweitung des geplanten Hamburger "Notfallfonds Energiekrise". Die Handelskammer spricht sich auch dafür aus, in Deutschland vermehrt Erdgas zu fördern - und gleichzeitig Flüssiggas aus dem Ausland zu importieren.
"Zukunft des Standorts massiv bedroht"
Die Lage sei ernst, meinte Kammerpräses Norbert Aust bei der kurzfristig einberufenen Sondersitzung des Plenums, wahrscheinlich der ersten ihrer Art. Für viele Unternehmen gehe es in den kommenden Monaten um die Existenz, Tausende Arbeitsplätze seien akut gefährdet, erklärte Aust. "Die Energiekrise bedroht die Wirtschaft und die Zukunft des Standorts massiv."
Präses Aust: Abgabenlast auf Energiepreis senken
Für eine sichere Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen "müssen Energieträger, von denen wir uns eigentlich schon verabschieden wollten, wie Kohle und Kernkraft, bis zum Ende der Krise weiter genutzt werden", sagte Aust. Gleichzeitig müsse der Bund die Abgabenlast auf den Energiepreis senken.
Die Handelskammer Hamburg vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von 170.000 Unternehmen.
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