Hamburg: Bürgerschaft diskutiert Haushalt für 2023 und 2024

Stand: 13.12.2022 13:19 Uhr

In der Hamburgischen Bürgerschaft beginnen am Dienstag die dreitägigen Haushaltsberatungen. Die Opposition will den Auftakt zu einer Grundsatzdebatte über die Senatspolitik von SPD und Grünen nutzen.

Mehr als 37 Milliarden Euro will der Senat in den Jahren 2023 und 2024 ausgeben - ein neuer Rekord. Die größten Summen bekommen die Sozial- und Gesundheitsbehörde und die Schulbehörde. Trotz der gestiegenen Ausgaben spricht Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) davon, dass die Stadt noch einen "Krisenpuffer" habe. Vor allem die Rekordgewinne, die die Containerreederei Hapag-Lloyd derzeit einfährt, helfen dem Haushalt der Stadt. Hamburg könne deshalb - anders als andere Bundesländer - voraussichtlich ohne neue Schulden auskommen, so Dressel.

Etliche Zusatz- und Änderungsanträge

Die Bürgerschaftsfraktionen haben in den vergangenen Wochen noch zahlreiche Zusatzanträge zum Plan des Senats eingebracht. Allein SPD und Grüne wollen noch einmal mehr als 50 Millionen Euro obendrauf satteln, unter anderem für die Förderung von Start-ups. Aber auch Oppositionsparteien CDU, Linke und AfD haben Ausgabenwünsche angemeldet, die allerdings kaum eine Mehrheit finden dürften. Endgültig zustimmen soll die Bürgerschaft dem Haushalt am Donnerstag, in der letzten Sitzung vor Weihnachten.

Studenten und Hochschulbeschäftigte protestieren

Kurz vor Beginn der Haushaltsberatungen demonstrierten in der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) die Studierenden und die Beschäftigten. Sie kritisieren, dass ihre Hochschule unterfinanziert ist. Denn die HAW muss ein Minus von zehn Millionen Euro ausgleichen. Das bedeutet, dass Stellen nicht besetzt werden und befristete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht wissen, wie es weitergeht - so der Vorwurf der Gewerkschaft ver.di.

Weitere Informationen
Vier Geldscheine fächern sich in einem Portemonnaie auf. © dpa-Zentralbild Foto: Monika Skolimowska

Doppelhaushalt: Linke will Reiche mehr in die Pflicht nehmen

Nach der CDU fordert auch die Linksfraktion Änderungen am Doppelhaushalt des Hamburger Senats. Sie will Arme besser schützen (6.12.2922). mehr

Das Hamburger Rathaus am Abend. © picture alliance/imageBROKER Foto: Christian Ohde

Hamburger CDU stellt 74 Änderungsanträge zum Doppelhaushalt

Hamburgs größte Oppositionspartei übt viel Kritik an den Senats-Plänen zum Haushalt. Sie würde das Geld gern umverteilen (05.12.2022). mehr

In den Haushaltsberatungen der Bürgerschaft zum Doppelhaushalt 2023/2024 legen die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen 16 Anträge über zusätzlich rund 57 Millionen Euro vor. © NDR Foto: Reinhard Postelt

Rot-Grün plant weitere Millionen-Ausgaben für Haushalt ein

37 Milliarden Euro schwer ist der Hamburger Doppelhaushalt. Die Regierungsfraktionen wollen noch einmal 57 Millionen Euro drauflegen (21.11.2022). mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 13.12.2022 | 12:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Hamburgische Bürgerschaft

Haushaltspolitik

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Vor dem HVV-Fahrkartenautomat stehen vier Menschen, um sich ein Ticket zu kaufen. © picture alliance Foto: Chris Emil Janßen

Hamburg: HVV erhöht Fahrkartenpreise ab 2025

Viele Einzelfahrkarten sollen im kommenden Jahr etwa 10 Cent teurer werden und die 9-Uhr-Tageskarte soll ihre Zeit-Beschränkung verlieren. mehr