500 Gäste bei Neujahrsempfang im Hamburger Rathaus
Nach zwei Jahren Corona-bedingter Pause konnte der Neujahrsempfang im Hamburger Rathaus am Neujahrstag wieder stattfinden. Rund 500 Hamburgerinnen und Hamburger nutzten die Chance, vom Senat persönlich begrüßt zu werden.
Für Hamburgs Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) war es der erste Termin des Jahres. Nach einem Ständchen vor dem Rathaus ging es rein, um die Gäste persönlich zu begrüßen - und endlich auch wieder viele Hände zu schütteln. Dafür stand auch Desinfektionsmittel bereit. Tschentscher: "Wir sind wieder im normalen Leben. Wir sind über die schlimmste Zeit der Pandemie hinweg. Es ist wieder Normalität in Deutschland". Allerdings seien noch Folgen der Pandemie wie überlastete Krankenhäuser spürbar. Es sei großartig, das neue Jahre wieder mit Bürgerinnen und Bürgern im Rathaus zu starten, sagte Fegebank.
Hamburger Originale Hans Hummel und Zitronenjette
Auch Mitglieder des Hummel-Clubs von 1902, die Erntekönigin und Ernteprinzessinen von der Gemeinschaft Vier- und Marschlande (GVM) sowie Schützen der Harburger Schützengilde von 1528 und des Schießclubs Welfen kamen ins Rathaus, viele in Trachten gekleidet. Mehrere hundert Menschen warteten geduldig um ihre Grüße und auch den ein oder anderen Wunsch an die Regierenden zu überbringen. Unter den Besuchern im Rathaus waren einige zum ersten Mal dabei. So auch Oppositionsführer Dennis Thering von der CDU. Und der macht gleich etwas anders als sein Vorgänger und verzichtet auf ein Geschenk an die Regierenden von Rot-Grün. Sein Wunsch für 2023: "Das wichtigste ist, dass wir in der Ukraine Frieden bekommen. Dass die hohe Inflation und die hohen Energiepreise langsam wieder auf ein Normalmaß zurück gehen." Tschentscher sagte: "Ich hoffe, dass wir in en nächsten Monaten die Folgen der Energiepreiskrise überstehen. Viele Menschen brauchen Unterstützung und Hilfe, die wir in Hamburg auch leisten."
Tradition seit dem 18. Jahrhundert
Die Tradition des Neujahrsempfangs, an dem zunächst nur Diplomaten und ausgewählte Standespersonen teilnehmen durften, reicht zurück bis ins 18. Jahrhundert. Seit 1926 werden auch die Bürger der Stadt sowie Gäste aus dem In- und Ausland ins Rathaus eingeladen. Die Zeremonie folgt stets alter Tradition: Beide Bürgermeister danken vor dem Rathaus dem Polizeiorchester für die Konzerte des vergangenen Jahres. Das Orchester spielt das Hammonia-Lied "Stadt Hamburg an der Elbe Auen", gleichzeitig werden die Flaggen auf dem Rathausmarkt gehisst. Danach begeben sich die Bürgermeister in den Turmsaal, während sich die Gratulanten in eine lange Schlange einreihen. Wegen der Corona-Pandemie war der Empfang die vergangenen zwei Jahre abgesagt worden.