Bilder hängen an der Wand © Markus Lippeck Foto: Markus Lippeck
Bilder hängen an der Wand © Markus Lippeck Foto: Markus Lippeck
Bilder hängen an der Wand © Markus Lippeck Foto: Markus Lippeck
AUDIO: "Vom Hochwasser an die Oberfläche“: Ausstellung zeigt gerettete Bilder (3 Min)

"Vom Hochwasser an die Oberfläche“: Ausstellung zeigt gerettete Bilder

Stand: 14.03.2024 11:11 Uhr

von Jan-Bastian Buck

Galerist Markus Lippeck und Claudia Geerken - die Enkelin des Künstlers haben noch einiges vor. Wir sind im ersten Stock der Galerie Schluh in Worpswede. Rund 70 Werke des Malers, der zur zweiten Künstlergeneration aus dem weiteren Worpsweder Umfeld zählt, hängen auf drei Etagen. Lippeck und Geerken kontrollieren, ob die Anordnung passt und ordnen die korrekten Titel zu. Manchmal gestaltet sich die Sortiererei gar nicht so einfach - Geerken hat rund 4.000 Werke hinterlassen.

Landschaften, Wasser und Licht in Norddeutschland spielten eine wichtige Rolle für Geerken. Neben der Arbeit mit Pastell-, Wasser- und Ölfarben hat er sich vor allem mit Radierungen beschäftigt und viel experimentiert. Geerkens Enkelin und der Galerist wissen, dass diese Ausstellung alles andere als gewöhnlich zustande gekommen ist. Ausgangspunkt war, dass Galerist Lippeck selber vom Hochwasser betroffen war: "Wir haben hier im Schluh einen unterirdischen kleinen See, der durch diese Wetterlage sehr angespannt war. Dann habe ich den Wetterbericht gehört und habe gewusst, jetzt kommt also Hochwasser. Ich bin dann auf diesen NDR Artikel gestoßen und habe mich da einfach gemeldet. Und da dachte ich, das passt doch irgendwie." Seine Galerie stand zurzeit leer und so kam der Kontakt zustande.

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Viel Überzeugungsarbeit war dann bei Claudia Geerken nicht nötig. Die Situation im Haus ihrer Eltern in Borgfeld in dem der Nachlass des Künstlers lagerte, war dramatisch, erzählt sie: "Man konnte ohne Angleranzug oder ohne Boot nicht mehr zum Haus kommen. Meine Eltern wollten da auch nicht weg. Im Keller waren auch noch Bilder von meinem Opa - nicht alle, aber ein großer Teil war da unten gelagert. Fast alle haben wir hoch gekriegt , vielleicht ein paar ja, ein paar Rahmen und so. Und es wurde dann auch so feucht. Und da muss man ein bisschen restaurieren, aber es meistern wir schon. Dann hatte der nette Markus Lippeck gesagt, dass man bei ihm was lagern könne. Und wenn wir schon dabei sind, können wir auch gleich eine Ausstellung machen." 

Für Lippeck war klar, das ist ein Projekt, dass nicht nur spannend ist, sondern auch sehr gut zu dem passt, was er mit der Galerie Schluh vor hat: "Wir haben jetzt hier mit der Familie Geerken zusammen eine Fritz Gerken Retrospektive. Es ist ein Querschnitt durch diesen Nachlass, der seit fast 20 Jahren nicht mehr wirklich gezeigt wurde. Zum anderen eben auch für uns, weil wir im letzten Jahr hier eine kommerzielle Galerie hatten, die jetzt in einen Verein umgewandelt wird. Und der lebt von Synergie und vom Mitmachen. Außerdem wollen wir uns auf Nachlässe konzentrieren."

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Die Enkelin von Fritz Geerken freut sich natürlich sehr darüber, dass ihr Opa jetzt durch so einen Zufall zu einer Ausstellung in Worpswede kommt: "Die ganze Familie ist stolz. Alle kommen am Sonntag zum großes Familientreffen zusammen und freuen sich alle, dass die Bilder hier hängen." Mittlerweile sind wir im Keller der Galerie angekommen. Hier hängen wieder ganz andere Geerken Bilder - dänische Küstenlandschaften statt feinen Detailzeichnungen in schwarz-weiß. Zum Abschluss will Claudia Geerken noch ein Anliegen los werden: "Ich würde mich total gerne bei den Kollegen bedanken, die den Kontakt hergestellt haben. Sonst wäre das hier alles gar nicht zustande gekommen. Vielen, vielen Dank."

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Art:
Ausstellung
Datum:
Ende:
Ort:
Galerie Schluh
Im Schluh 71
27726 Worpswede
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Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Der Morgen | 14.03.2024 | 07:40 Uhr

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