Markus Lippeck © Markus Lippeck

Gefährdete Werke des Worpsweder Malers Geerken: Hilfe vom Galeristen

Stand: 09.01.2024 11:11 Uhr

Der Nachlass des Worpsweder Landschaftsmalers Fritz Geerken ist durch das Hochwasser teilweise beschädigt worden. Nun bietet der Galerist Markus Lippeck seine Räumlichkeiten zur Verfügung an.

Ein Teil des Nachlasses war in Borgfeld nördlich von Bremen in einem Keller des Elternhauses von Claudia Gerken gelagert, der Enkelin von Fritz Geerken. Über Nacht war plötzlich das Wasser angestiegen und einige der Gemälde wurden in Mitleidenschaft gezogen. Das Gespräch mit Claudia Gerken auf NDR Kultur hat der Galerist Markus Lippeck aus Worpswede gehört und Hilfe angeboten.

Frau Geerken, die Situation der Bilder hat sich nach dem Hochwasser nicht besonders verbessert, oder?

Claudia Geerken: Die stehen alle noch kreuz und quer im Wohnzimmer, da wir die teilweise noch trocknen müssen. Wir fangen an, sie ein bisschen zu sortieren, nach und nach kommt das alles zum Vorschein. Wir konnten aber sehr viel retten. Es sind oft nur Nachdrucke gewesen, die wir tatsächlich in den Müll schmeißen mussten.

Weitere Informationen
Ein Rohr pumpt Wasser aus dem Keller - vor dem geschlossenen Fenster steht es meterhoch © privat / Claudia Geerken Foto: Claudia Geerken

Hochwasser: Gefährdete Kunst eines Worpsweder Landschaftsmalers

In Borgfeld ist der Nachlass des Worpsweder Landschaftsmalers Fritz Geerken durch das Hochwasser aus der Wümme in Gefahr. Seine Enkelin hilft, die Bilder zu retten. Ein Gespräch. mehr

Es sind besondere Bilder, an denen Sie natürlich hängen - auch wenn es nur Nachdrucke sind, oder?

Geerken: Auf jeden Fall. Das weckt auch Erinnerungen, wenn man die ganzen Motive wieder sieht, die dann aber im Müll liegen. Das ist schon ein trauriger Anblick gewesen.

Sie haben versucht, die Bilder zu trocknen - hat es funktioniert?

Geerken: Ja. Die, die nass geworden sind, konnten wir trocknen. Sie sind ein bisschen wellig, aber die kann man wohl auch wieder glätten. Aber es ist tatsächlich recht wenig passiert; wir konnten die meisten Bilder aus dem Keller nach oben retten.

Das Interview hat auch der Galerist Markus Lippeck aus Worpswede gehört. Herr Lippeck, Sie haben Hilfe angeboten. Wie könnte die aussehen?

Markus Lippeck: Wir haben seit Mitte letzten Jahres eine Galerie in Worpswede, die allerdings jetzt in einer längeren Winterpause ist und in ein anderes Konzept überführt wird: Wir wollen das in Form von einem gemeinnützigen Kunstverein weiterbetreiben. Das hat zur Folge, dass im Moment die Räume - das sind ungefähr 100 Quadratmeter - leer stehen. Sie sind voll ausgestattet, in einem sehr guten Zustand, sogar mit Galerieschienen. Ich habe zufällig dieses Interview gehört, weil ich in einem anderen Gebäudeteil auch Probleme mit Wasser im Keller hatte, und habe ich mich spontan mit der Idee gemeldet, dass man da möglicherweise etwas machen könnte.

Frau Geerken, wäre das ein schönes Angebot?

Geerken: Ja, das klingt toll, gerade weil es auch viele Worpsweder Malereien sind, das ist ein super Zufall. Aber ja, einen Lagerplatz bräuchten wir auf jeden Fall vorübergehend.

Lippeck: Die besondere Situation ist, dass diese Räumlichkeiten jetzt gerade tatsächlich zur Verfügung stehen. Die andere spontane Idee ist, dass man möglicherweise sogar eine Art der Ausstellung organisieren könnte, mit dem Hinweis, was passiert ist, und dass man so vielleicht einen gewissen Rücklauf hat.

Geerken: Das wäre toll.

Dann würden wir Sie gerne verknüpfen, und vielleicht kommt da eine schöne Ausstellung zustande. Und nachdem das ein bisschen über NDR Kultur zustande gekommen ist, dürften wir Sie dann weiter begleiten und vielleicht zur Ausstellung noch mal etwas machen oder darauf hinweisen?

Lippeck: Ja, auf jeden Fall. Wir sind schon seit einiger Zeit in Worpswede aktiv und wollen das mit unserem kleinen Verein auch weiter tun und auch in der Öffentlichkeit wirken.

Das Interview führte Philipp Schmid.

Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Journal Gespräch | 09.01.2024 | 09:10 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Malerei

Hände halten ein Smartphone auf dem der News-Channel von NDR Kultur zusehen ist © NDR.de

WhatsApp-Channel von NDR Kultur: So funktioniert's

Die Kultur Top-News aus Norddeutschland direkt aufs Smartphone: NDR Kultur ist bei WhatsApp mit einem eigenen Kanal aktiv. mehr

Eine Grafik zeigt einen Lorbeerkranz auf einem Podest vor einem roten Hintergrund. © NDR

Legenden von nebenan: Wer hat Ihren Ort geprägt?

NDR Kultur erzählt die Geschichte von Menschen, die in ihrer Umgebung bleibende Spuren hinterlassen haben - und setzt ihnen ein virtuelles Denkmal. mehr

Der Arm einer Frau bedient einen Laptop, der auf einem Tisch in einem Garten steht, während die andere Hand einen Becher hält. © picture alliance / Westend61 | Svetlana Karner

Abonnieren Sie den NDR Kultur Newsletter

NDR Kultur informiert alle Kulturinteressierten mit einem E-Mail-Newsletter über herausragende Sendungen, Veranstaltungen und die Angebote der Kulturpartner. Melden Sie sich hier an! mehr

NDR Kultur App Bewerbung © NDR Kultur

Die NDR Kultur App - kostenlos im Store!

NDR Kultur können Sie jetzt immer bei sich haben - Livestream, exklusive Gewinnspiele und der direkte Draht ins Studio mit dem Messenger. mehr

Mann und Frau sitzen am Tisch und trinken Tee. © NDR Foto: Christian Spielmann

Tee mit Warum - Die Philosophie und wir

Bei einem Becher Tee philosophieren unsere Hosts über die großen Fragen. Denise M‘ Baye und Sebastian Friedrich diskutieren mit Philosophen und Menschen aus dem Alltag. mehr

Mehr Kultur

Dirigent Sakari Oramo beim Konzert mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester in der Elbphilharmonie. © NDR Foto: Screenshot

Jetzt im Livestream: Sakari Oramo & Janine Jansen

Janine Jansen spielt eine Deutsche Erstaufführung von Britta Byström. Sakari Oramo bringt Elgars Zweite Sinfonie zum NDR EO. Video-Livestream

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?