Gefährdete Werke des Worpsweder Malers Geerken: Hilfe vom Galeristen
Der Nachlass des Worpsweder Landschaftsmalers Fritz Geerken ist durch das Hochwasser teilweise beschädigt worden. Nun bietet der Galerist Markus Lippeck seine Räumlichkeiten zur Verfügung an.
Ein Teil des Nachlasses war in Borgfeld nördlich von Bremen in einem Keller des Elternhauses von Claudia Gerken gelagert, der Enkelin von Fritz Geerken. Über Nacht war plötzlich das Wasser angestiegen und einige der Gemälde wurden in Mitleidenschaft gezogen. Das Gespräch mit Claudia Gerken auf NDR Kultur hat der Galerist Markus Lippeck aus Worpswede gehört und Hilfe angeboten.
Frau Geerken, die Situation der Bilder hat sich nach dem Hochwasser nicht besonders verbessert, oder?
Claudia Geerken: Die stehen alle noch kreuz und quer im Wohnzimmer, da wir die teilweise noch trocknen müssen. Wir fangen an, sie ein bisschen zu sortieren, nach und nach kommt das alles zum Vorschein. Wir konnten aber sehr viel retten. Es sind oft nur Nachdrucke gewesen, die wir tatsächlich in den Müll schmeißen mussten.
Es sind besondere Bilder, an denen Sie natürlich hängen - auch wenn es nur Nachdrucke sind, oder?
Geerken: Auf jeden Fall. Das weckt auch Erinnerungen, wenn man die ganzen Motive wieder sieht, die dann aber im Müll liegen. Das ist schon ein trauriger Anblick gewesen.
Sie haben versucht, die Bilder zu trocknen - hat es funktioniert?
Geerken: Ja. Die, die nass geworden sind, konnten wir trocknen. Sie sind ein bisschen wellig, aber die kann man wohl auch wieder glätten. Aber es ist tatsächlich recht wenig passiert; wir konnten die meisten Bilder aus dem Keller nach oben retten.
Das Interview hat auch der Galerist Markus Lippeck aus Worpswede gehört. Herr Lippeck, Sie haben Hilfe angeboten. Wie könnte die aussehen?
Markus Lippeck: Wir haben seit Mitte letzten Jahres eine Galerie in Worpswede, die allerdings jetzt in einer längeren Winterpause ist und in ein anderes Konzept überführt wird: Wir wollen das in Form von einem gemeinnützigen Kunstverein weiterbetreiben. Das hat zur Folge, dass im Moment die Räume - das sind ungefähr 100 Quadratmeter - leer stehen. Sie sind voll ausgestattet, in einem sehr guten Zustand, sogar mit Galerieschienen. Ich habe zufällig dieses Interview gehört, weil ich in einem anderen Gebäudeteil auch Probleme mit Wasser im Keller hatte, und habe ich mich spontan mit der Idee gemeldet, dass man da möglicherweise etwas machen könnte.
Frau Geerken, wäre das ein schönes Angebot?
Geerken: Ja, das klingt toll, gerade weil es auch viele Worpsweder Malereien sind, das ist ein super Zufall. Aber ja, einen Lagerplatz bräuchten wir auf jeden Fall vorübergehend.
Lippeck: Die besondere Situation ist, dass diese Räumlichkeiten jetzt gerade tatsächlich zur Verfügung stehen. Die andere spontane Idee ist, dass man möglicherweise sogar eine Art der Ausstellung organisieren könnte, mit dem Hinweis, was passiert ist, und dass man so vielleicht einen gewissen Rücklauf hat.
Geerken: Das wäre toll.
Dann würden wir Sie gerne verknüpfen, und vielleicht kommt da eine schöne Ausstellung zustande. Und nachdem das ein bisschen über NDR Kultur zustande gekommen ist, dürften wir Sie dann weiter begleiten und vielleicht zur Ausstellung noch mal etwas machen oder darauf hinweisen?
Lippeck: Ja, auf jeden Fall. Wir sind schon seit einiger Zeit in Worpswede aktiv und wollen das mit unserem kleinen Verein auch weiter tun und auch in der Öffentlichkeit wirken.
Das Interview führte Philipp Schmid.