Bismarck-Denkmal soll Infotafeln zur Kontextualisierung bekommen
Das Bismarck-Denkmal in Hamburg sorgt immer wieder für Diskussionen. Ein Ideenwettbewerb für eine künstlerische Intervention blieb im vergangenen Jahr ohne Ergebnis. Kultursenator Carsten Brosda (SPD) kündigte im Interview mit NDR 90,3 an, dass Informationstafeln im Umfeld des Denkmals angebracht werden sollen. Zudem sind Führungen in Planung.
34 Meter hoch ragt das Bismarck-Denkmal im Alten Elbpark in Hamburg in die Höhe. Otto von Bismarck ist eine der umstrittensten Figuren der deutschen Geschichte. Vielen gilt er nicht nur als Wegbereiter eines einheitlichen deutschen Staates, sondern auch des deutschen Kolonialismus. Deswegen melden sich immer wieder Stimmen, die das Denkmal und den Umgang mit der historischen Figur Bismarck in Frage stellen. Ein Ideenwettbewerb zu einer künstlerischen Intervention blieb im vergangenen Jahr ohne Ergebnis. Kultursenator Carsten Brosda kündigte daraufhin an, auf "Information statt Störgefühl" setzen zu wollen.
Informationstafeln sollen noch dieses Jahr aufgestellt werden
Ein Jahr nach dem Wettbewerb ist das Bismarck-Denkmal mittlerweile fertig saniert und wieder komplett zu sehen. An der Statue selbst ist bislang noch nichts passiert. Nun sollen Informationstafeln im Umfeld aufgestellt werden. "Die Texte liegen vor, die Ausschreibung zur Erstellung der Informationstafeln läuft gerade", schildert Brosda. "Wir hoffen, dass wir in diesem Jahr die Tafeln noch aufstellen können, um eine inhaltliche Markierung machen zu können."
Mögliche Ausstellung im Sockel gestaltet sich schwierig
Im vergangenen Jahr hatte Brosda auch von einer möglichen Ausstellung im Sockel des Denkmals gesprochen. Dort bieten acht wabenartige Räume im Inneren theoretisch Platz. Es gebe auch erste Konzeptionen dazu, wie man das machen könnte, aber es gebe ein Problem mit der räumlichen Zugänglichkeit. Die Idee sei nicht von der Tagesordnung runter. "Wir werden damit anfangen, dass wir Führungen im Sockel ermöglichen", schildert Brosda. "Inwiefern es dann gelingt, den Sockel dauerhaft zu öffnen, mit dauerhaften Informationsangeboten, ist auch eine Frage der Betreuung dieses Ortes. Da sind noch viele Fragen offen."