Dass es draußen kalt ist, vergisst man beim "Winterglitzer" ganz schnell. Ziemlich rasant, wie hier eine Nummer auf die nächste folgt. Da ist zum Beispiel Akrobatin Maria Moncheva. Einerseits hängt sie an Ketten von der Decke, verrenkt sich dabei schwindelerregend. Andererseits ist sie auch Peitschenkünstlerin. Das bedeutet zum Beispiel, dass sie Gastgeberin Elke Winter eine Rose in die Hand drückt, und sie ihr dann aus der Entfernung mit der Peitsche aus der Hand schlägt ...

"Ich habe einen Kollegen, der das professionell macht und bei einer anderen Show hatte ich mal Langeweile und dann gedacht, dass ich es auch mal mache, so richtig ordentlich. Man nimmt sich ein Ziel, winkelt den Arm um 90 Grad an und schlägt zu, das knallt dann so schön", sagt Maria Moncheva lachend. Und was geht Elke Winter durch den Kopf, wenn die Peitsche kommt? "Wir haben ja oft genug geübt, aber ich denke immer, hoffentlich trifft sie mich nicht."

Moderation mit Wortwitz

Alle bleiben unverletzt bei dieser Show. Auch wenn es zwischen Elke Winter und ihrer Co-Moderatorin Maladee, einer französischen Möchtegern-Diva, zu verbalen Handgreiflichkeiten kommt:

"Ich spreche jetzt auch ein bisschen Französisch: Laboe, der Wind. Lavendel, die Treppe. La Chanteuse, die Pissnelke." - Cherie, ich war ganz überrascht, dass sie haben eine Stadt in Deutschland nach dir benannt." - Ja, du meinst Winterberg". "Nee, Hassloch."

Eine zusammenhängende Handlung gibt es nicht im "Winterglitzer", es ist eine Revue, die von Elke Winter - und Maladee - lose zusammengehalten wird. Die Akrobaten, die Tänzer, wunderbar.

Charmante Kartentricks

Und dann wäre da noch der erst 22 Jahre alte Zauberer Tjark. Er kann Kartentricks. Holt sich einen Mann auf der Bühne, der sagt, er denke an Pik As. Tjark gibt ihm also eine Karte in die Hand: "Wäre das nicht verrückt, wenn diese das Pik As wäre? Zeig mal ... ist die Pik 2. Das ist interessant. Wäre es dann nicht verrückt, wenn in meiner Tasche schon das Pik As wäre?", sagt Tjark und zieht - natürlich - die richtige Karte aus dem Jackett. Alter Trick, hier charmant gemacht.

Tjark darf dann auch auf einem Baguette schief Flöte spielen: "My Heart Will Go On", während der Rest des Ensembles nachspielt, wie ein Diadem von der Titanic gefunden wird. Da liegen die Zuschauer am Boden. Zwei Stunden ist es wirklich famoser Unsinn im Schmidt Theater, eine ideale Abwechslung für nasskalte Winterabende.

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