"IN.SIGHT" - Kunsthalle Hamburg zeigt Schröder-Schenkung
Der in Hamburg aufgewachsene Berliner Galerist Alexander Schröder zählt zu den größten Sammlern von Gegenwartskunst. Der Hamburger Kunsthalle hat er 60 Werke geschenkt - die Ausstellung "IN.SIGHT" zeigt sie erstmals alle zusammen.
Schon in den vergangenen Jahren hat Alexander Schröder auch dem Wiener Museum moderner Kunst und dem Kölner Museum Ludwig Sammlungen vermacht. Jetzt hat er sich glücklicherweise die Hamburger Kunsthalle ausgesucht, zu der er seit vielen Jahren in engem Kontakt steht. "IN.SIGHT" ist im gesamten dritten Stock der Galerie der Gegenwart zu sehen, denn es sind ausschließlich zeitgenössische Fotos, Installationen und Bilder.
Schröder will "Künstlern einen guten Platz verschaffen"
Welch ein Glück, dass der Galerist so unaufgeregt daher kommt - und so großzügig ist! Seit über 30 Jahren sammelt der in Hamburg aufgewachsene Schröder Gegenwartskunst und sorgt dafür, dass junge Künstlerinnen und Künstler an guten Ausstellungsorten sichtbar werden: "Es macht auch Spass, es macht Sinn! Also, es ist befriedigender, als das zu verkaufen! Man kann den Künstlern einen guten Platz verschaffen; es sind ja gerade auch Positionen, die wichtig sind für die Kunstgeschichte, die wichtig sind, dass sie auch gezeigt werden und die jetzt nicht nur marktorientiert auf einer Top Ten Liste stehen", sagt Schröder.
"Enorme Bereicherung des Kunsthallen-Bestandes"
Seit drei Jahrzehnten pflegt Schröder einen engen Kontakt zu Brigitte Kölle, der Leiterin der Galerie der Gegenwart in der Kunsthalle. Zusammen mit Direktor Alexander Klar ist sie sehr glücklich über diese Schenkung: "Das ist eine der gewichtigsten Schenkungen, die das Haus je bekommen hat seit Gründung und das zeigt auch, dass wir ein Haus ganz vorne in der Gegenwartskunst sind", sagt Klar.
Schröder sei "ganz vorne" in der Gegenwartskunst, er und die Kunsthalle "passen auch sehr gut zueinander". Es sei "eine enorme Bereicherung unseres Sammlungsbestandes; zum Teil eine Vertiefung von Künstlerinnen und Künstlern, die schon in der Sammlung vertreten sind, aber auch knapp 20 neue künstlerische Positionen."
Kunst zum Durchkrabbeln ...
Eine abgehängte Decke, wie man sie üblicherweise aus Verwaltungsgebäuden kennt, hängt hier nur einen Meter 40 über dem Fußboden - wer hier weiter will, der muss sich unter dem Werk der britischen Künstlerin Ima Abasi Okon hindurch robben. Ein Schild weist darauf hin, dass dies ein Kunstwerk ist und dass das Durchqueren gestattet ist ...
Ein Schwarz-Weiß-Foto zeigt das Konterfei des bedeutenden Informatikers Alan Turing, dessen Gesicht hier von einem abgebissenen Apfel verdeckt ist. Mit seinem Werk "A.T." nimmt der dänische Künstler Henrik Olesen Bezug auf den tragischen Vergiftungstod Turings.
... und zum Rätseln
In einer Ecke liegt ein Gipsabdruck eben dieser Ecke wie herabgestürzt auf dem Fußboden; ein schäbiger Sack mit Kupferdrähten liegt mitten im Raum - für manch Eine oder Einen stellt sich da die berühmte Frage: Ist das Kunst, oder kann das weg ...?
Spannend, gesellschaftskritisch, berührend
Ja, zeitgenössische Kunst erschließt sich erstens nicht immer sofort und ist deshalb - zweitens - manchmal auch wirklich fordernd. Aber: wer sich darauf einlässt, sich vielleicht bei einer Führung über die einzelnen Objekte informiert, der wird feststellen, wie spannend, gesellschaftskritisch, berührend und aufrüttelnd diese modernen Werke sind! Man muss sie eben nur verstehen.
"IN.SIGHT" - Kunsthalle Hamburg zeigt Schröder-Schenkung
60 Werke hat der in Hamburg aufgewachsene Berliner Galerist Alexander Schröder der Kunsthalle vermacht - Fotos, Installationen und Bilder.
- Art:
- Ausstellung
- Datum:
- Ende:
- Ort:
-
Hamburger Kunsthalle
Glockengießerwall 5
20095 Hamburg - E-Mail:
- info@hamburger-kunsthalle.de
- Preis:
- 16 / 8 Euro
- Öffnungszeiten:
- Dienstag - Sonntag 10-18 Uhr
Donnerstag: 10-21 Uhr