Mediathektipps: "Die Spaltung der Welt", "Artemisia Gentileschi", "Deadlines"
In den Mediathektipps geht es diese Woche um Weltgeschichte aus den Jahren 1939 bis 1962, einen historischen Vergewaltigungsfall und die Erlebnisse von vier Freundinnen.
"Die Spaltung der Welt": Reale Schicksale und Lebenswege
"Wernher! Die Russen, sie haben einen Pakt unterzeichnet mit den Nazis, mit dem Reich, mit uns. Wernher, das bedeutet Krieg!" Filmzitat aus "Die Spaltung der Welt"
Wernher von Brauns Mitarbeiter in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde sollte Recht behalten. Und von Braun muss bald sein großes Ziel, Menschen in den Weltraum fliegen zu lassen, begraben.
Sechs Menschen, ihre Träume und ihre Kämpfe: Die dokumentarische Drama-Serie erzählt Weltgeschichte von 1939 bis 1962 anhand realer Schicksale und folgt den Lebenswegen unter anderem von Wernher von Braun, Nikita Chruschtschow und Golda Meir. Sie verwebt dabei nahtlos Archivmaterial und fiktionale Filmsequenzen. Die sechs Teile der Serie "Die Spaltung der Welt" sind für drei Monate in der ARD-Mediathek zu sehen.
"Artemisia Gentileschi": #MeToo-Verbrechen in der barocken Kunstwelt
Das, was Artemisia Gentileschi erzählt, ist ungeheuerlich: "Ich konnte kaum atmen, so brutal presste er mir ein Tuch auf Mund und Kehle. Ich versuchte zu schreien, es kamen nur heisere Töne. Seine Knie zwischen meinen Schenkeln. Ich zog ihn an den Haaren, ich krallte meine Nägel in sein Gesicht, aber es half nichts. Er war stärker."
Die 18-jährige talentierte Malerin erhebt schwere Vorwürfe gegen einen geschätzten Künstlerkollegen ihres Vaters. Agostino Tassi soll sie vergewaltigt haben. Aber Anno 1611 waren Frauen nicht nur im Künstlerviertel Roms, sondern auch in ihrem eigenen Zuhause quasi Freiwild. Und den Tatbestand sexueller Gewalt gab es damals noch gar nicht - Vergewaltigung war im Rechtssinne lediglich ein sexueller Akt außerhalb der Ehe.
Warum Artemisia dennoch vor Gericht zieht und ob sie erfolgreich klagt, das zeigt die Arte-Dokumentation "Verbrechen und Kunst im Barock - Der Fall Artemisia Gentileschi". In der Arte-Mediathek noch bis zum 13. Februar 2025 zu sehen.
"Deadlines": Mit 30 Jahren hört der Spaß auf!
Die Goldstein-Girls aus Frankfurt, Jo, Elif, Lena und Franzi, sind in der dritten Staffel der Comedy-Serie "Deadlines" nun um die 40. Das heißt aber nicht, dass sich das alltägliche Chaos der vier irgendwie legt. Elif zum Beispiel lernt ihren Traummann kennen. Jo bekämpft ihre gescheiterte Karriere als Sängerin bei einer Therapie. Franzi hat endlich ein Kind und vermisst eigentlich gar nichts, sagt sie zumindest. Oder doch? Und Lena hat Ärger mit dem Jugendamt. Es geht um ihre Pflegetochter.
Aber die vier wären nicht beste Freundinnen, wenn sie sich nicht in allen Lebenslagen unterstützen würden. Ehrlich, zupackend, durchaus tiefgründig und manchmal auch ziemlich gemein. Auch die dritte Staffel von "Deadlines" ist ein Highlight unter den Comedy-Serien. Für ein Jahr in der ZDF-Mediathek zu sehen. In der zweiten Staffel, die Premiere beim Filmfest Hamburg feierte, führte Sonja Heiss ("Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war") Regie. Und wer jetzt noch einsteigen will, die ersten beiden Staffeln gibt es ebenfalls noch der Mediathek.