Meghan Markle - Die Schauspielerin und der Prinz
US-Schauspielerin, glamourös, lange ungetauft und zudem geschieden: Meghan Markle entspricht nicht unbedingt dem, was konservative royale Kreise als standesgemäße Partie ansehen.
Doch Rachel Meghan Markle ist diejenige, die Prinz Harry den Kopf verdreht hat. Liebe auf den ersten Blick, so heißt es immer wieder. Nach langen Jahren der Suche hat der Prinz seine Frau fürs Leben gefunden.
2016 organisiert eine Freundin ein Blind Date, bei dem sie Prinz Harry kennenlernt. Es funkt sofort zwischen den beiden. Sie kommen sich schnell näher, genießen ein paar Monate ihre Beziehung im Verborgenen, bis ihre Liebe schließlich öffentlich bekannt wird.
Traumhochzeit mit Prinz Harry und Nachwuchs
2017 verdichten sich die Anzeichen für eine Verlobung. Bei den "Invictus Games" in Kanada im September treten beide erstmals gemeinsam in der Öffentlichkeit auf - und zeigen sich sehr verliebt. Die Gerüchteküche brodelt über Wochen, bis die Verlobung am 27. November offiziell verkündet wird. Ganz offen sprechen sie in einem Interview über ihre Liebe und den Heiratsantrag bei einem abendlichen Brathuhn-Essen. In einer rührenden Hochzeitszeremonie geben Meghan und Harry sich am 19. Mai 2018 in der St George's Chapel auf Schloss Windsor das Jawort. Nur wenige Monate später - im Oktober 2018 - verkündet das Paar eine freudige Nachricht: Sie erwarten Nachwuchs. Der kleine Sohn des Paares mit Namen Archie kommt am 6. Mai 2019 zur Welt. 2020 zieht die Familie nach Kanada, 2021 in die USA. In Kalifornien wird am 4. Juni 2021 Töchterchen Lilibet Diana geboren.
Früh mit Vorurteilen konfrontiert
Rachel Meghan Markle wird am 4. August 1981 in Los Angeles in Kalifornien geboren und wächst in Hollywood auf. Ihre Mutter ist Sozialarbeiterin und Yogalehrerin, der Vater Lichttechniker beim Fernsehen. Was aber vor allem ihr Leben prägt: Ihre Mutter ist Afro-Amerikanerin, der Vater hellhäutig. Schon früh ist sie deshalb mit Vorurteilen konfrontiert, geht aber ihren Weg dennoch - oder vielleicht auch gerade deswegen, wie sie in einem Interview mit der Zeitschrift "Elle" andeutet: "Die Besinnung auf meinen bisherigen Weg hilft mir wertzuschätzen, was ich heute habe."
Von Schauspiel-Agenten entdeckt
Als Kind besucht Meghan eine katholische Schule, studiert später in Los Angeles Theater und Internationale Beziehungen und arbeitet einige Monate in der US-Botschaft in Buenos Aires. Dann der von so vielen ersehnte Klassiker: Sie wird von einem Schauspieler-Agenten in Los Angeles entdeckt.
Lange Jahre kommt ihre Karriere dennoch nicht so richtig in Gang, sie spielt kleinere Rollen, hat Gastauftritte und kleinere Engagements als Model. 2011 folgt schließlich der Durchbruch mit ihrer Rolle in der US-Anwaltsserie "Suits". Und die Liebe? Von 2004 bis 2013 ist Meghan mit dem Produzenten Trevor Engelson zusammen. 2011 heiraten sie in der Karibik, die Ehe wird jedoch nach zwei Jahren wieder geschieden.
Medien stürzen sich auf Meghan
Zwar hat sie zuvor auch schon in der Öffentlichkeit gestanden, ist erfahren im Umgang mit aufdringlichen Reportern, aber sie ist doch eher unter Serien-Fans bekannt. Mit den ersten Gerüchten über ihre Beziehung zu Prinz Harry wird sie zu der am meisten gegoogelten Schauspielerin überhaupt. Der Medienansturm ist heftig, Boulevardpresse und Kommentare in den sozialen Netzwerken stürzen sich auf Meghan, ihr Leben - und auch ihre Herkunft. Harry wendet sich schließlich bei der offiziellen Bekanntgabe der Beziehung mit einem ungewöhnlichen Appell gegen "sexistische und rassistische" Kommentare im Netz und einen rassistischen Unterton in der Presse.
Im Interview mit der "Elle" betont Meghan allerdings auch die Vorteile ihrer medialen Präsenz: "Eine solche Bekanntheit bringt auch eine gewisse Verantwortung mit sich - man sollte für gewisse Dinge einstehen und sich weniger auf Glasschuhe als auf das Durchbrechen von gläsernen Grenzen konzentrieren. Und vielleicht kann ich ja, wenn es gut läuft, auch ein bisschen inspirieren."
Meghan: "Eine Frau, die arbeitet"
Meghan, die als selbstbewusste Feministin gilt, nutzt ihre Bekanntheit, um sich sozial und politisch zu engagieren. Frauen am Herd - davon hält sie nichts. Im Namen der Vereinten Nationen setzt sie sich für Frauenrechte ein, hält schon 2015 eine Rede vor UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Seit Februar 2018 engagiert sie sich zusammen mit Harry, Prinz William und Kate als Schirmherrin in der "Royal Foundation", außerdem ist sie Botschafterin für die Hilfsorganisation World Vision Canada. Ein Zitat Meghans spricht Bände, was ihre Aktivitäten angeht: "Nie wollte ich eine Frau sein, die nur Mittagessen geht - ich wollte immer eine Frau sein, die arbeitet."
Ein komplett anderes Leben bei den Windsors
Doch Meghans Leben ändert sich mit der Heirat ins Königshaus komplett. Ihre Schauspielkarriere hat sie für ein Leben an Harrys Seite aufgegeben. Auch ihren Lifestyle-Blog, in dem sie über Themen wie Mode, Yoga, Essen, Schmuck, Frauenrechte und das Leben an sich schrieb, hat sie eingestellt - für ein Mitglied der Königsfamilie eben nicht angemessen. Stattdessen baut sie Schritt für Schritt ihr soziales Engagement aus.
Das Paar, das Königshaus und die Öffentlichkeit
Im März 2021 erhebt Meghan in einem viel gesehen Interview mit US-Talkmasterin Oprah Winfrey Rassismusvorwürfe gegen das britische Königshaus. Parallel tauchen Mobbing-Vorwürfe im Palast gegen Meghan auf, die ihre Anwälte in einem Schreiben an die "Times" als "kalkulierte Schmutzkampange" anprangern.
Für neuste Diskussionen sorgt das royale Paar Ende 2022 und Anfang 2023: Unter anderem mittels einer eigenen Dokumentation auf Netflix, zahlreichen Interviews und im Januar 2023 mit der Biografie "Reserve". Die Royals dürften alles andere als begeistert sein. Nach eigener Aussage habe Harry keinen Kontakt zu seinem Vater Charles oder seinem Bruder William. Trotzdem hoffe er auf eine Versöhnung. "Meghan und ich haben immer wieder gesagt, dass wir uns offen für alles entschuldigen werden. Es muss ein konstruktives Gespräch geben, eines, das privat stattfinden kann." Ob ihm dies mit dem Erscheinen seiner Biografie gelingt, ist äußerst fraglich.
Meghan kommt nicht zur Krönung von Charles III.
Die Reise zur Krönung seines Vaters am 6. Mai muss Harry allein antreten. Meghan hat sich entschieden, die Einladung ihres Schwiegervaters nicht anzunehmen. Somit geht sie einer Konfrontation mit der royalen Familie erst einmal aus dem Weg. Dennoch wird Meghan auch ohne ihre Anwesenheit bei der Krönung Gesprächsthema in London sein.