Brosda verspricht Hilfe für Kulturbranche in Millionenhöhe
Im NDR Gespräch erklärt der Hamburger Kultursenator unter anderem, dass der Senat derzeit prüfe, ob der Besuch der Elbphilharmonie-Plaza weiter gratis bleiben kann. Das werde "städtisches Geld kosten".
Der Besuch der Elbphilharmonie-Plaza bleibt wahrscheinlich erst einmal weiterhin kostenlos. Kultursenator Carsten Brosda (SPD) sagte bei NDR 90,3, dass der Senat derzeit ausrechne, woher das Geld stattdessen kommen könnte. "Es ist ja deutlich geworden, dass die Bevölkerung der Stadt weiterhin kostenfrei auf die Plaza möchte", sagte Brosda. Es sei zuversichtlich, dass das gelingen könne. "Aber sicher ist: Das wird dann städtisches Geld kosten."
Carsten Brosda: Elbphilharmonie-Plaza muss ein "magischer Ort" bleiben
Man müsse wissen, dass 80 Prozent der Plaza-Besucher von auswärts kämen. "Für die zahlen wir dann als Hamburger aus unserem Haushalt auch den kostenfreien Eintritt. Das muss man als die große Geste an unsere Besucherinnen und Besucher begreifen, die es dann ist."
Gleichzeitig deutete Brosda Überlegungen an, die Plaza mit neuen Angeboten interessanter zu machen. Die Aussichtsplattform dürfe aber nicht zum "Rummelplatz" werden, sondern sie müsse der "magische Ort" bleiben, der sie sei.
Weiter Corona-Hilfen für Kulturbranche in Millionenhöhe
Während viele Kultur-Veranstaltungen schon wieder auf Vor-Corona-Niveau stattfinden, leiden vor allem kleinere Events und Privat-Theater weiterhin unter Publikumsschwund. Damit sie keine Veranstaltungen ausfallen lassen müssen, unterstützt die Kulturbehörde sie in den kommenden Monaten mit einem hohen einstelligen Millionenbetrag. Bisher hatte hier der Bund ausgeholfen, diese Förderung ist aber zum Jahresende ausgelaufen.
"Wir merken gerade bei den privaten Kulturanbietern eine Zögerlichkeit", sagt Brosda. "Dem wollen wir begegnen, indem wir zur Planungssicherheit die Wirtschaftlichkeitshilfe des Bundes um ein paar Monate verlängern." Der Kultursenator rechnet mit Hilfen bis zur Jahresmitte. Seiner Einschätzung nach kehrt das Publikum allerdings gerade spürbar in die Veranstaltungen zurück.
Neues Opernhaus in Hamburg? Warum nicht?
In der Diskussion um ein neues Opernhaus für Hamburg zeigt Brosda sich weiter offen für Mäzenatentum. Der Milliardär Klaus-Michael Kühne hatte im vergangenen Jahr angeboten, ein neues Opernhaus in der Hafencity zu bauen, wenn man ihm dafür das Grundstück an der Dammtorstraße überließe. "Das alte Opernhaus steht nicht zur Disposition", stellt Brosda klar.
"Aber wenn jemand der Stadt eine Oper schenken wollen würde, dann ist das etwas, worüber man redet." Er erlebe Klaus-Michael Kühne immer als jemanden, der etwas wolle und auch etwas verbessern wolle. Schon jetzt unterstütze Kühne die Oper mit großen Beträgen. "Wenn da noch mehr geht, wer wäre ich als Kultursenator zu sagen: Nee, das will ich aber nicht."