Stätte des Erinnerns in Ladelund
Im nordfriesischen Dorf Ladelund befindet sich die älteste KZ-Gedenkstätte Schleswig-Holsteins. Ende 1944 kamen dort mehr als 300 Männer ums Leben.
In einem kleinen Ort in Nordfriesland unweit der dänischen Grenze wurden Hunderte Gefangene Ende des Zweiten Weltkrieges Opfer des NS-Regimes. In Ladelund, einem Außenlager des KZ Neuengamme bei Hamburg, waren mehr als 2.000 Männer inhaftiert. Sie waren aus Neuengamme und Husum-Schwesing zur Zwangsarbeit nach Ladelund gebracht worden, um mit einfachsten Mitteln Panzergräben für den sogenannten Friesenwall, eine geplante Befestigungslinie entlang der gesamten Nordseeküste, auszuheben.
Die Lebensbedingungen der Häftlinge waren katastrophal und unmenschlich. 1938 als Reichsarbeitsdienstlager errichtet, boten die Baracken Platz für 200 bis 250 Menschen. Vom 1. November 1944 bis zur Auflösung des Lagers nur sechs Wochen später am 16. Dezember 1944 waren jedoch mehr als 2.000 Gefangene auf engstem Raum zusammengepfercht. In dieser Zeit starben mehr als 300 Häftlinge an Unterernährung, Kälte, Krankheiten und Misshandlungen.
Gedenk- und Begegnungsstätte hält die Erinnerung wach
Bereits wenige Jahre nach Kriegsende wurde in Ladelund eine KZ Gedenk- und Begegnungsstätte eingerichtet, um der Opfer zu gedenken, Begegnungen mit Angehörigen und Zeitzeugen zu organisieren und Versöhnungsarbeit zu leisten. Seit 1990 informiert eine Dauerausstellung über die Geschichte des Lagers und das Schicksal der Häftlinge. Sie ist Dienstag bis Freitag von 10 bis 16 Uhr sowie Sonnabend und Sonntag von 14 bis 16 Uhr oder nach Vereinbarung geöffnet. Der Eintritt ist frei.