Kurt Maetzig: Regisseur und DEFA-Mitbegründer
Filmregisseur Kurt Maetzig gehörte zu den Mitbegründern der DDR-Filmgesellschaft DEFA. International bekannt wurde er mit "Ehe im Schatten". Er starb 2012 im Alter von 101 Jahren bei Röbel.
Mit seinen Filmen prägte der Regisseur und DEFA-Mitbegründer Kurt Maetziger fast ein halbes Jahrhundert deutscher Filmgeschichte. Geboren wurde Maetzig am 25. Januar 1911 in Berlin. Das Filmhandwerk lernte er in der Kopieranstalt seines Vaters und mit einem eigenen Trickatelier. 1937 entzogen ihm die Nazis die Arbeitserlaubnis, weil seine Mutter Jüdin war. 1944 trat Maetzig der KPD bei, nach dem Zweiten Weltkrieg entstand unter seiner Leitung die stark propagandistisch geprägte Wochenschau "Der Augenzeuge".
Maetzig legt Grundstein der DEFA
Im Mai 1946 wurde Maetzig Lizenzträger, Künstlerischer Leiter und Chef der DEFA, der späteren staatlichen Filmproduktion der DDR. Sein erster Film "Ehe im Schatten" kam 1947 in die Kinos und wurde als erfolgreichster Film des Jahres mit dem ersten Bambi ausgezeichnet. Nach Angaben der DEFA-Stiftung war es der erste deutsche Nachkriegsfilm, der sich mit dem Antisemitismus auseinandersetzte und weltweit beachtet wurde. Es folgten Werke wie "Die Buntkarierten" (1949), das als erster ostdeutscher Beitrag am Filmfest in Cannes teilnahm und "Der Rat der Götter" (1959). Die Arbeiten Maetzigs spiegelten die Licht- und Schattenseiten des DDR-Kinos wider, so das Filmmuseum Potsdam. Sein Film "Das Kaninchen bin ich" war in der DDR bis 1990 verboten.
Viele Preisgekrönte Werke
Insgesamt drehte Maetzig rund 20 Spielfilme und mehrere Dokumentarfilme. Fünf davon, darunter zwei über den Kommunistenführer Ernst Thälmann, wurden mit dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet. Als Gründungsrektor hob der Regisseur die in Potsdam-Babelsberg angesiedelte Deutsche Hochschule für Filmkunst aus der Taufe. Er selbst unterrichtete dort bis 1964 als als Professor für Filmregie.
"Ganz Großer des deutschen Films"
Brandenburgs damaliger Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) würdigte den Regisseur nach dessen Tod als einen "ganz Großen des deutschen Films". Er habe dazu beigetragen, den Filmstandort Babelsberg zum Mythos werden zu lassen. Als Mitbegründer der DEFA und der Babelsberger Filmhochschule habe er mit anderen den Grundstein für Institutionen gelegt, "deren Namen noch heute Gewicht haben."