Literarisches Domizil im "Haus Kreienhoop"
Mit seinem "Haus Kreienhoop" im niedersächsischen Dörfchen Nartum hat der Schriftsteller Walter Kempowski ein beispielloses literarisches Domizil geschaffen. Dort lebte der Autor auf mehr als 700 Quadratmetern Wohn- und Arbeitsfläche, veranstaltete Literaturseminare und führte das gigantische "Archiv für unpublizierte Autobiographien" für sein "Echolot"-Kriegstagebuch. Zudem bekam er Besuch von prominenten Besuchern aus Politik und Literatur. "Das Haus ist auch ein Werk von mir. Ich habe mir darüber genauso viele Gedanken gemacht wie über jeden meiner Romane", sagte Kempowski über sein Anfang der 70er-Jahre gebautes Anwesen.
In seinem "Turmzimmer" ließ der Schriftsteller die Namen besonders prominenter Gesprächspartner wie Martin Walser, Lew Kopelew und Erich Fried auf Metallplättchen eingravieren. 2005 saß Bundespräsident Horst Köhler hier, um Kempowskis Rat für seine Rede zum 60. Jahrestag des Kriegsendes einzuholen. Köhlers Vorgänger Johannes Rau war ein Jahr zuvor zum 75. Geburtstag nach Nartum nordöstlich von Bremen gekommen. 2005 übergab Kempowski sein Archiv der Berliner Akademie der Künste.