Eine weiße Rose liegt auf einem Grabstein. © picture alliance / CHROMORANGE Foto: Ruediger Rebmann

Totensonntag 2024: Welche Bedeutung hat der stille Gedenktag?

Stand: 13.11.2024 18:00 Uhr

Totensonntag oder auch Ewigkeitssonntag am 24. November 2024 bildet den Abschluss der Gedenktage - nach Allerheiligen, Allerseelen und dem Volkstrauertag. An diesen Tagen sind fröhliche und laute Veranstaltungen wie Weihnachtsmärkte untersagt.

Die Kirche selbst spricht beim Totensonntag lieber vom Ewigkeitssonntag und nimmt damit Bezug auf den Glauben an Auferstehung und ein ewiges Leben. Viele evangelische Christen gedenken an diesem Tag den Menschen, die im Jahr zuvor gestorben sind.

Wann ist Totensonntag?

Der Volkstrauertag, der an die Opfer von Krieg und Gewalt erinnert, wird immer am vorletzten Sonntag des Kirchenjahres begangen. Eine Woche später folgt der Totensonntag. Er ist immer der letzte Sonntag des zu Ende gehenden Kirchenjahres, das neue beginnt jeweils eine Woche später am ersten Adventssonntag. Er fällt stets auf ein Datum zwischen dem 20. und 26. November - 2024 wird es der 24. November sein.

Länder regeln den "stillen Feiertag" - Veranstaltungen wie Weihnachtsmärkte sind nicht erlaubt

Ein gesetzlicher Feiertag ist der Totensonntag in Deutschland nicht - ebenso wenig wie der Volkstrauertag. Dennoch gelten für den Ewigkeitssonntag besondere Regelungen. Die Feiertagsgesetze der Bundesländer legen fest, dass an diesem "stillen Feiertag" keine öffentlichen Veranstaltungen stattfinden dürfen, die nicht dem "ernsten Charakter" des Tages entsprechen. Dies gilt etwa in Niedersachsen für 24 Stunden, in Mecklenburg-Vorpommern von 4 Uhr bis Mitternacht, in Schleswig-Holstein von 6 bis 20 Uhr und in Hamburg nur von 6 bis 17 Uhr. Damit dürfen auch Weihnachtsmärkte am Totensonntag nicht öffnen. Die meisten Märkte beginnen daher erst in der Woche danach, rechtzeitig vor dem ersten Adventssonntag.

Ursprünge und Bedeutung des Totensonntags im Mittelalter

Die evangelischen Kirchen sehen die Ursprünge des Ewigkeitssonntags in der Reformation. Als Totensonntag rief ihn König Friedrich Wilhelm III. von Preußen aus. Von 1816 an, nach den verlustreichen Befreiungskriegen gegen Napoleon, sollte am Sonntag vor dem ersten Advent der Verstorbenen gedacht werden. Bald griffen mehrere Landeskirchen den Vorstoß auf.

Totensonntag: Blumen und Gestecke am Grab

Heute werden am Ewigkeitssonntag in vielen Kirchen die Namen der Menschen genannt, die im Jahr zuvor gestorben sind. Üblich sind oft auch eigene Gottesdienste auf Friedhöfen, um der Toten zu gedenken. Christen besuchen die Gräber ihrer Angehörigen, um sie zu schmücken - mit Blumen oder Kränzen. So hat der Tag für Protestanten eine ähnliche Bedeutung wie Allerseelen am 2. November für Katholiken.

Sinnhafte Sprüche haben Tradition

Um Angehörigen Trauer und Schmerz etwas zu erleichtern, werden häufig Sinnsprüche zitiert. Einige entstammen der Bibel, andere sind weltlichen Ursprungs.

Trost spendende Sinnsprüche zum Gedenken

  • "Lehre mich doch, daß mein Leben ein Ziel hat und ich davon muß." (Psalm 39)
  • "Lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen, auf daß wir klug werden." (Psalm 90)
  • "Jeder Mensch, der mit dem Tod im Reinen ist, kann besser lebendig sein." (Regisseur Wim Wenders)
  • "Nicht zuletzt in der Trauer wurde mir klar, was wir einander bedeutet haben. Die innere Beziehung zu denen, die wir verloren haben, bleibt." (ehemalige "Zeit“-Herausgeberin Marion Gräfin Dönhoff über den Verlust Ostpreußens)
  • "Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren." (Johann Wolfgang von Goethe)
  • "Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken." (Theodor Fontane)
  • "Die Hoffnung ist der Regenbogen über dem herabstürzenden Bach des Lebens." (Friedrich Wilhelm Nietzsche)
  • "Wir lassen nur die Hand los, nicht den Menschen, den wir immer im Herzen behalten." (Verfasser unbekannt)

Gedenktage im November

Allerheiligen: Gedenktag der katholischen wie evangelischen Kirche am 1. November für alle vom Papst heilig gesprochenen Menschen und jene, die ihren Glauben konsequent leben. Gesetzlicher Feiertag in Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland.

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Dieses Thema im Programm:

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