Erinnerungen an den Fall der innerdeutschen Grenze
Vor 30 Jahren fiel die Mauer. Die Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten verschwand. Carsten Prehn war im früheren Grenzgebiet zwischen Schleswig-Holstein und dem heutigen Mecklenburg-Vorpommern unterwegs und hat Zeitzeugen getroffen. Unser Reporter berichtet in einer fünfteiligen Serie über ihre Erlebnisse und Erinnerungen.
Freitag, 8. November 2019 - Teil 5
Mit dem Bau der Mauer wurden viele Familien und Freunde auseinandergerissen. Fortan waren sie getrennt, obwohl sie vielleicht nur ein paar hundert Meter voneinander entfernt wohnten. So erging es den Menschen in Ziethen im Kreis Herzogtum Lauenburg und ihren Nachbarn im mecklenburgischen Schlagsdorf. Zwei Dörfer, dazwischen der Mechower See und – die Grenze.
Donnerstag, 7. November 2019 - Teil 4
An der Seenkette entlang der ehemaligen Grenze ist der Schaalsee die größte Perle, sagt Thomas Neumann. Der Naturschützer beobachtet hier schon seit seiner Kindheit die Vogelwelt. Vor dem Mauerfall teilte die Grenze mit Todesstreifen auch den Schaalsee in Ost und West - und das machte den Naturschutz in der Region zu einer heiklen Angelegenheit.
Mittwoch, 6. November 2019 - Teil 3
Ohne Mauerfall wäre Corinna Kindereit heute nicht in Mechow - und sie würde auch nicht Kindereit heißen. Als die Mauer fiel, führte der erste Weg nach Westen. Dort fand sie - dank der Wiedervereinigung - ihr persönliches Glück. Als sich die Grenze im Herzogtum Lauenburg öffnete, da war die Liebe nicht weit. Genauer: im Dorf Mechow in Schleswig-Holstein. Es folgte die allererste Ost-West-Ehe in der Region. Das Glück des Brautpaars wurde von manchen Hochzeitsgästen misstrauisch beäugt.
Dienstag, 5. November 2019 - Teil 2
Der Mecklenburger Wolfgang Kniep leistete seinen Wehrdienst als DDR-Grenzer ab. Noch heute lebt er in seinem Geburtshaus in Leisterförde zwischen Büchen und Zarrentin. Bis zum Ende der DDR verlief dort der Eiserne Vorhang. Wolfgang Kniep kann sich noch gut an die Zeit erinnern - auch an die DDR-Grenzanlagen auf engstem Raum. Er berichtet, was ein "Grenzverletzer" alles hätte überwinden müssen - unter anderem den Metallgitterzaun, der durch Minenfelder und Selbstschussanlagen gesichert war.
Montag, 4. November 2019 - Teil 1
Dieter Schmidt war Zöllner an der innerdeutschen Grenze bei Büchen. Heute sammelt er dort Pilze, denn von den Grenzanlagen der DDR, den Zäunen, Sperren und Selbstschussanlagen, ist nichts mehr übrig. Aus dem Todesstreifen ist das Grüne Band geworden. Doch Schmidt hat die Grenze im Video festgehalten, mit seiner Super-8-Kamera. Beim gemeinsamen Spaziergang mit dem Pilzkorb in der Hand berichtet er unserem Reporter Carsten Prehn von seinen Erinnerungen an die Zeit an der Grenze.