Als die Banane in den Norden kam
Die ersten Bananen kamen Ende des 19. Jahrhunderts von den Kanarischen Inseln per Schiff nach Norddeutschland. Kühlschiffe ermöglichten später auch längere Transporte. Bei den Nazis war die Banane verpönt.
In den Nachkriegsjahren waren Bananen teurer Luxus. Bezahlbar und quasi Grundnahrungsmittel wurden sie erst mit der Erfindung des Bananenkartons Mitte der 1960er-Jahre. Der Karton rationalisierte den Transport und vereinfachte den Handel. Heutzutage gehören Bananen zu den umsatzstärksten Artikeln im Supermarkt. Zwölf Kilogramm Bananen verzehrt eine Person durchschnittlich pro Jahr. Ein Großteil des Imports läuft noch immer über die Häfen Hamburg und Bremerhaven. Die Banane hat die Besitzer norddeutscher Handelshäuser reich gemacht.
Im 19. Jahrhundert begann der Handel mit Bananen
Die ersten Bananen kamen Ende des 19. Jahrhunderts von den Kanarischen Inseln. Eine längere Anreise, etwa aus Lateinamerika, war nicht möglich. Doch obwohl die Stauden in mit Stroh ausgekleideten Holzkisten verpackt waren, überstanden viele den Transport nicht. Manchmal mussten ganze Schiffsladungen Bananen über Bord entsorgt werden, weil sie vorzeitig reif geworden waren. Erst mit der Erfindung des Kühlschiffs waren lange Transporte möglich. 1911 wurden die ersten Bananen aus Kolumbien geholt, ein Gemeinschaftsunternehmen des Frucht-Importeurs Theo Port mit der Reederei Hapag.
Die Nazis setzten auf deutsches Obst - Apfel war Nummer 1
Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten war es mit dem Bananen-Import vorbei. Die Devise lautete damals, dass Deutsche auch Obst aus Deutschland essen sollten. Die Frucht-Importeure verlegten sich auf Apfelsinen aus dem faschistischen Spanien. Doch unumstrittene Hauptfrucht war der Apfel.
Banane als Symbol für DDR-Mangelwirtschaft
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Banane erneut zum Politikum. Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) setzte den zollfreien Import nach Deutschland gegenüber der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft durch und machte so Bananen wieder populär. In der DDR war die Banane bis zum Fall der Mauer 1989 ein Symbol für die Mangelwirtschaft.
Übrigens: Die EU legt Mindestgrößen für Bananen fest. Kürzer als 14 Zentimeter dürfen sie nicht sein. Und die Früchte kommen in eine Bananenreiferei. Erst dort erhalten sie ihre gelbe Farbe.