1940: Erste Bomben auf Osnabrück
Am 23. Juni 1940 beginnt in Osnabrück eine neue Phase des Zweiten Weltkriegs. Erstmals werfen britische Flugzeuge Bomben auf die Stadt ab. Das Ziel: die Klöckner Werke, ein Stahlproduzent. Damit beginnt eine Serie von fast 79 Angriffen bis zum Kriegsende im April 1945. Während sich die alliierten Piloten zunächst auf strategische Ziele wie Bahnhöfe und Fabriken beschränken, leidet ab 1942 auch zunehmend die Zivilbevölkerung.
Bis zu 1.800 Bomben-Opfer in Osnabrück
Allein bei einer Attacke am 10. August 1942 sind fast 200 britische Maschinen beteiligt. Neben Dutzenden Sprengbomben werfen sie auch gut 20.000 Brandbomben auf die Stadt ab. Diese Form des Flächenbombardements gehört zur neuen Strategie der Briten, mit der die Bevölkerung zermürbt werden soll. Trotz der massiven Angriffe bleibt die Zahl der Opfer vergleichsweise gering. Insgesamt sterben bei den Luftschlägen bis 1945 nach verschiedenen Quellen 1.500 bis 1.800 Menschen.
Zuflucht in Schutzräumen
Viele Menschen finden vor den Bombardements Zuflucht in Luftschutzbunkern, -stollen oder ähnlichen Einrichtungen. Kaum eine andere Stadt in Deutschland verfügte über so zahlreiche Schutzplätze wie Osnabrück mit seinen damals gut 100.000 Einwohnern. Noch heute prägen einige besonders wuchtige Bauten das Stadtbild. Dazu gehört der rund 20 Meter hohe Ostbunker im Stadtteil Schinkel, der heute als Jugend- und Kulturzentrum genutzt wird. Seit 1943 bot er offiziell knapp 800, im Kriegsalltag jedoch bis zu 2.000 Menschen Schutz.