News-Blog Vendée Globe: Roter Teppich für Herrmann - Hafeneinfahrt gleich live
Der Hamburger Boris Herrmann hat die 10. Auflage der Vendée Globe mit der Malizia - Seaexplorer als Zwölfter beendet. Den Sieg sicherte sich der Franzose Charlie Dalin. Alle News und Hintergründe zur Solo-Weltumseglung im Live-Blog des NDR.
Vendée-Globe-Village füllt sich - Bald kommt Herrmann
Das Vendée-Globe-Village in Les Sables-d'Olonne füllt sich so langsam mit Segel-Fans. Gegen 15 Uhr startet Boris Herrmann mit seiner Hafeneinfahrt (NDR.de überträgt ab 14.45 Uhr im Livestream). Kurz danach kommt auch Samantah Davies (Initiatives-Coeur) durch den Kanal und wird wie Herrmann am Ponton anlegen.
Mastbruch bei Boissières La Mie Câline
Hiobsbotschaft von Arnaud Boissières: Der auf Position 27 liegende Franzose hat mit seiner Rennyacht La Mie Câline einen Mastbruch erlitten. Der Skipper befindet er sich mehr als 2.500 Seemeilen vor dem Ziel, auf dem Längengrad der Kapverden. Boissières erklärte, dass er sein Boot gesichert habe. Der in Les Sables-d'Olonne lebende Franzose ist der einzige Skipper, der vier Vendée-Globe-Rennen in Folge beendet hat, da er seit 2008 an jeder Ausgabe teilgenommen hat.
Video: Endlich! Herrmanns Ankunft vor Les Sables-d'Olonne
Herrmann hat Lust auf die Vendée Globe 2028
Obwohl Boris Herrmann die eigenen Ziele - einen Top-Ten-Platz, insgeheim aber das Podium - bei dieser Vendée Globe verpasst hat, die Freude an einer Solo-Weltumseglung ist ihm offenbar nicht vergangen. Im Gegenteil: "Meine Lust auf die Vendée Globe habe ich durch die Ereignisse der letzten Monate nicht eingebüßt. Ich habe Lust, weiterzumachen", sagte er noch an Bord der Malizia. "Wir haben bei diesem Rennen einige Dinge gelernt. Jetzt müssen wir ein weiteres machen, um diese Dinge in die Tat umzusetzen."
Das nächste große Rennen startet für den Hamburger aber schon mit dem Ocean Race Europe am 10. August vor Kiel. "Ich freue mich sehr auf die Team-Herausforderung", sagte Herrmann, der dann nicht allein segelt.
Pappkameradin Mettraux "blockiert" noch Herrmanns Parkplatz
Es steht Justine Mettraux aus Pappe davor, aber bald ist Boris Herrmann drin: Der Anlegeplatz für den Malizia-Skipper ist aktuell noch von der Rennyacht TeamWork - Team Snef belegt, mit der die Schweizerin auf Platz acht gesegelt ist. Mettraux wird aber demnächst ausparken, um dem Hamburger den roten Teppich am Ponton in Les Sables-d'Olonne zu überlassen.
Denis von Weynbergh - Der tapfere Letzte der Vendée Globe
13 Skipper haben das Ziel der Vendée Globe vor Les Sables-d'Olonne bislang erreicht. Auf Rang 34, als Letzter im Rennen rund um den Globus, liegt Denis van Weynbergh. Der Belgier segelt vor der brasilianischen Küste und hat noch rund 5.500 Seemeilen (ca. 10.000 Kilometer) vor sich. "Ich gebe mein Bestes, aber gerade ist es nicht einfach", gab Weynbergh zuletzt zu, der ansonsten aber einer der heitersten Solo-Segler ist:
Britin Samantah Davies als 13. im Ziel
Nach Boris Herrmann (Malizia) als Zwölften hat Samantah Davies (Initiatives-Coeur) am Donnerstagvormittag als 13. die Ziellinie der Vendée Globe passiert. Die in Frankreich lebende Britin benötigte für die Weltumseglung 80 Tage, 22 Stunden, 13 Minuten und 39 Sekunden. Sie legte bei der Solo-Weltumseglung 28.584 Seeemeilen (52.937 Kilometer) zurück, bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 14,72 Knoten.
Davies ist die dritte Frau im Ziel nach Justine Mettraux (8., TeamWork - Team Snef) und Clarisse Crémer (11., L'Occitane en Provence). Davies wird heute ab 15.30 Uhr die Hafeneinfahrt nach Les Sables-d'Olonne angehen - direkt nach Herrmann.
Adélie wartet schon im wieder geöffneten Vendée-Globe-Village
Aufgrund der schlechten Wetterbedingungen in Les Sables-d'Olonne war das Vendée Globe Village die vergangenen Tage geschlossen. Pünktlich zur Ankuft von Malizia-Skipper Boris Herrmann, der heute Nachmittag in den Kanal einfährt (im NDR Livestream ab 14.45 Uhr), ist es wieder geöffnet und der erste Fan ist schon da: Vendée-Globe-Maskottchen Adélie, ein kleiner Pinguin aus der Antarktis und Sprecher für den Erhalt der Ozeane...
Das Ende der Einsamkeit - Crew ist an Bord
Nach rund 80 Tagen auf See hat Boris Herrmann die Ziellinie bei der Vendée Globe passiert. Am Morgen hilft ihm die Shore-Crew, die Malizia für die Einfahrt nach Les Sables-d'Olonne fit zu machen. Mit dabei ist unter anderem sein Co-Skipper Will Harris. Direkt nach der Ankunft am Mittwochabend war das aufgrund der Wetterbedingungen noch nicht möglich gewesen.
Der NDR überträgt die Hafeneinfahrt ab 14.45 Uhr im Livestream.
Herrmann im Ziel!
Geschafft! Boris Herrmann hat am Mittwochabend um 23.18 Uhr die Ziellinie vor Les Sables-d'Olonne mit der Malizia - Seaexplorer passiert und die zehnte Vendée Globe nach 80 Tagen, zehn Stunden, 16 Minuten und 41 Sekunden als Zwölfter beendet. Der Hamburger hat 29.201 Seemeilen (54.080 Kilometer) zurückgelegt, bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 15.13 Knoten.
Herrmann: "Ich bin froh, dass dieser Kampf vorbei ist"
"Es ist geschafft, die Ziellinie ist überquert und ich bin sicher angekommen. Ich bin froh, dass dieser Kampf vorbei ist", sagte Boris Herrmann in einer ersten Video-Botschaft von Bord der Malizia. "Ich treibe jetzt hier vor der französischen Küste in dieser Nacht noch alleine. Aber das ist okay. Morgen früh kommt dann hoffentlich das Team an Bord. Im Moment ist zu viel Seegang. Dann werden wir gemeinsam einlaufen und dann freue ich mich, wieder festen Boden zu betreten. Herzliche Grüße an Land."
Herrmanns wilde Vendée Globe im Rückblick
Orkanartige Winde, Zehn-Meter-Wellen und auf den letzten Meilen noch strömender Regen sowie ein Großsegelriss: Boris Herrmann hat seine zweite Solo-Weltumseglung nach stürmischen Tagen mit einem wilden Biskaya-Ritt ins Ziel gebracht. Aber nicht nur das Finale des Hamburgers war wild, die gesamte 80-Tage-Hatz rund um den Globus war eine regelrechte Achterbahnfahrt für den Malizia-Skipper:
Segel-Experte Kröger zieht gemischtes Fazit
Die Bilanz von NDR Segel-Experte Tim Kröger fällt mit Blick auf Boris Herrmann gemischt aus. "Es bleibt eine Ausnahmeleistung eines deutschen Seglers. Er ist zum zweiten Mal im Vendée Globe komplett um die Welt gesegelt. Das ist schon ein großer Erfolg per se. Es ist eine der letzten großen Herausforderungen, die wir auf der Erde haben, so ein Rennen zu bestehen", so Kröger, der gleichzeitig davon ausgeht, "dass Boris mit der Platzierung nicht zufrieden ist. Es ist nicht das, was sich Boris gewünscht hat und auch nicht das, was sich die Fans gewünscht haben. Und wenn man sich das Projekt anschaut, dann wäre sicher mehr drin gewesen."
Partytime auf der Malizia bei Zielankunft
Bis zum Tagesanbruch muss Boris Herrmann noch allein an Bord der Malizia bleiben. Als der Hamburger die Ziellinie überquerte, war die Hütte allerdings "virtuell" voll. Sein Team und enge Freunde schalteten sich per Live-Videoanruf ein, als der Hamburger die Vendée Globe zu Ende brachte, teilten und feierten diesen besonderen Moment mit ihm. Herrmann gönnte sich zur Feier des Tages eine tiefen Schluck Rum.
Zwölfter! Herrmann nach 80 Tagen im Ziel
Endlich geschafft! Boris Herrmann hat um 23.18 Uhr die Ziellinie vor Les Sables-d'Olonne mit der Malizia - Seaexplorer passiert und die zehnte Vendée Globe nach 80 Tagen, zehn Stunden, 16 Minuten und 41 Sekunden als Zwölfter beendet. Der Hamburger hat 29.201 Seemeilen (54.080 Kilometer) zurückgelegt, bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 15.13 Knoten.
Für Herrmann war es die zweite Solo-Weltumseglung nach der Vendée Globe 2020/2021. Damals hatte er 80 Tage, 20 Stunden, 59 Minuten und 45 Sekunden für die Regatta benötigt und war Fünfter geworden.
20 Seemeilen noch für Herrmann
Viel ist es nicht mehr für Boris Herrmann. Der Malizia-Skipper hat noch rund 20 Seemeilen (ca. 37 Kilometer) bis zum Ziel vor Les Sables-d'Olonne zu segeln.
Riss im Großsegel von Herrmanns Malizia
Auf den letzten Seemeilen hat Boris Herrmann weiter mit harten Bedingungen zu kämpfen. Ein Tiefdruckgebiet mit bis zu 55 Knoten Wind hält den Hamburger auf Trab und hat der Malizia weiter zugesetzt. So meldete der 43-Jährige einen Riss im Großsegel, nahm es aber mit Galgenhumor. "Nur, um die Sache ein wenig aufzupeppen. Wir wollen doch nicht, dass das Ende dieses Rennens langweilig wird, oder?"
Herrmanns Kanaleinfahrt am Donnerstagnachmittag live
Boris Herrmannn wird erst am Donnerstagnachmittag um 15 Uhr mit seiner Malizia in den Kanal von Les Sables-d'Olonne einfahren. Das gab der Veranstalter bekannt und wurde vom Team Malizia bestätigt.
NDR.de wird Herrmanns Ankunft im Hafen im kommentierten Livestream mit NDR Segel-Experte Tim Kröger und Sven Kaulbars ab 14.45 Uhr zeigen.
Herrmann kurz vor dem Ziel: Da war doch mal was...
Boris Herrmann hat nur noch weniger als 50 Seemeilen bis zum Ziel vor sich. Wenn alles glatt läuft, wird der Malizia-Skipper die Vendée Globe als Zwölfter beenden. Vor vier Jahren lief kurz vor dem Ziel gar nichts glatt. Damals lag der Hamburger auf Kurs Podium, bis seine Imoca-Rennyacht mit einem Fischtrawler kollidierte. Was für ein Drama:
Heftiger Wellengang bei Testlauf der Malizia-Shore-Crew
Die Shore-Crew vom Team Malizia hat mit dem Schlauchboot einen Testlauf unternommen, um die Bedingungen vor Les Sables-d'Olonne zu checken. Dabei sind Will Harris und Co. auf heftigen Wellengang gestoßen.
Offen ist die Frage, ob das Team bei den aktuellen Bedingungen nach der Zielankunft von Boris Herrmann sicher an Bord der Malizia gehen kann, um alles für die Kanaleinfahrt vorzubereiten. Am Abend will die Shore-Crew einen weiteren Test starten.
Das Problem mit der Einfahrt in den Kanal
Die Einfahrt in den Kanal von Les Sables-d'Olonne mit den Fans auf den Kaimauern ist ein absolutes Highlight für die Segler, die bei der Vendée Globe das Ziel erreichen. Doch rund um die Uhr ist die Einfahrt nicht möglich, da Ebbe und Flut entscheidend sind, wann die Boote in den Hafen einfahren können. Deshalb gibt es bestimmte Zeitfenster, an denen einen Einfahrt möglich ist.
Im Falle von Boris Herrmann heißt das: Sollte er heute Abend die Ziellinie überqueren, könnte er frühestens um 5 Uhr am Morgen in den Hafen einfahren. Diese Variante würde der Hamburger nach den Strapazen wohl bevorzugen, um endlich wieder an Land zu sein.
Allerdings: Derzeit gibt es extremen Wellengang mit Wellen von vier bis fünf Meter Höhe auf See. Diese könnte verhindern, dass die Shore-Crew von Land mit dem Schlauchboot zu Herrmanns Malizia herausfahren und an Bord gehen kann. Und das muss sie tun, um die Imoca-Yacht heil in den Hafen zu bringen. Sollte die Sicherheit nicht zu 100 Prozent gewährleistet sein, wird Herrmanns Team auf eine Einfahrt um 5 Uhr verzichten und auf den nächsten Zeitpunkt - Donnerstag, 14.15 Uhr - setzen.
Am Abend, noch vor der Zielankunft Herrmanns, will die Shore-Crew einen Testlauf starten, um herauszufinden, ob bei den aktuellen Bedingungen ein An-Bord-Gehen direkt nach der Zielankunft möglich ist.
Herrmann wohl heute Abend im Ziel
Boris Herrmann ist weniger als 100 Seemeilen vom Ziel entfernt. Die Ankunft des Hamburger Skippers mit der Malizia wird heute Abend zwischen 21 und 23 Uhr erwartet. Wann er in den Kanal von Les Sables-d'Olonne einfahren kann, ist allerdings noch unklar. Zum einen aufgrund der Tide, zum anderen aufgrund des hohen Wellengangs.
Derzeit gibt es zwei Optionen. Entweder am Donnerstag um 5 Uhr morgens - oder um 14.15 Uhr. Eine Entscheidung über den genauen Zeitpunkt fällt kurzfristig.
Kröger: "Würdigen eine Ausnahmeleistung"
Boris Herrmann wird wohl als Zwölfter ins Ziel kommen - und hatte sich selbst mehr vorgenommen. Trotzdem lobte NDR Segel-Experte Tim Kröger die Leistung des Hamburgers: "Wir würdigen eine Ausnahmeleistung eines deutschen Seglers. Er ist zum zweiten Mal im Vendée Globe komplett um die Welt gesegelt. Das ist schon ein großer Erfolg per se. Es ist eine der letzten großen Herausforderungen, die wir auf der Erde haben, so ein Rennen zu bestehen."
"Bedingungen sind wild"
"Boris segelt immer noch in vier bis sechs Meter hohen Wellen. Das ist haarig, das ist wild. Die Biskaya zeigt ihre Zähne", sagte Kröger zur Situation von Boris Herrmann, der noch gut 100 Seemeilen segeln muss und heute Abend im Ziel erwartet wird.
Herrmann kurz vor dem Ziel: So nah und doch so fern
Gemessen an der bislang gesegelten Gesamtdistanz von knapp 23.800 Seemeilen (rund 44.000 Kilometer) wirken die verbleibenden 130 Seemeilen (240 Kilometer) bis ins Ziel der Vendée Globe für Boris Herrmann wie ein Klacks.
Der ganz große Sturm mit über neun Meter hohen Wellen und Windgeschwindigkeiten von mehr als 65 Knoten (Co-Skipper Will Harris: "Die härtesten Bedingungen, die er je gesehen hat.") scheint für den Hamburger durchgestanden, doch die Bedingungen auf dem Weg nach Les Sables-d'Olonne bleiben schwierig. Am Vormittag hatte Herrmann noch immer rund fünf Meter hohe Wellen rund um seine Malizia - zuletzt war er mit kaum mehr als zehn Knoten unterwegs.
"Der härteste Part ist gerade das Mentale, wenn man weiß, dass die Bedingungen rund um das Boot zurzeit absolut unglaublich sind." Malizia-Co-Skipper Will Harris
Und so dauert es, trotz der relativen Nähe, noch bis zu seiner Ankunft, zuletzt wurde er von der Rennleitung zwischen 20 und 22 Uhr (MEZ) im Ziel erwartet. Herrmanns letzte Herausforderung bei der Solo-Weltumseglung ist also, die Konzentration bis ins Ziel hochzuhalten - auch wenn sich die Zeit wie ein Kaugummi zieht.
Heute Live-Talk mit Tim Kröger
Boris Herrmann ist kurz vor dem Ziel. Wie ist der Stand der Dinge beim Regattageschehen, wie gestalten sich die letzten Seemeilen für den Hamburger, wie fällt die Bilanz aus? NDR Experte Tim Kröger und Moderator Sven Kaulbars analysieren und diskutieren im Live-Talk heute ab 13 Uhr.
Birte kocht für Boris Blumenkohl
Wann genau Malizia-Skipper Boris Herrmann wieder an Land gehen kann, ist weiter unklar. Was aber feststeht: Dass der Hamburger dann von seiner Frau Birte in Empfang genommen und nach den offiziellen Terminen auch kulinarisch verwöhnt wird. "Er hat schon ein Lieblingsessen, wenn er wieder ankommt. Kartoffeln und Blumenkohl findet er super", verriet Lorenzen-Herrmann im Gespräch mit dem NDR. "Das werden wir irgendwie hinkriegen. Alles andere ist offen." Ein Ritual vor der Abfahrt gab und gibt es übrigens auch: "Bei der Verabschiedung gehen wir immer Sushi essen."
Das Erreichen des Ziels ist das eine,...
...die wirkliche Ankunft in Les Sables-d'Olonne das andere. Und die werde, so Malizia-Co-Skipper Will Harris im NDR Interview, eine Herausforderung. Am Mittwoch "sind vier bis sechs Meter hohe Wellen zu erwarten, die das Boot hin- und herwerfen", sagte der Brite. "Wenn der Wind und die Wellen zu stark sind, ist es zu kompliziert das Boot den Kanal hoch zu fahren."
Am Morgen ist Herrmann noch knapp 175 Seemeilen von der Ziellinie entfernt. Jüngsten Prognosen der Rennleitung vom Dienstagabend zufolge soll er am Abend zwischen 20 und 22 Uhr (MEZ) ankommen. Die Ankunft im Ort selbst aber könnte auch auf den Donnerstag fallen. Das "Wichtigste ist die Sicherheit, wenn er die Ziellinie überquert hat. Wir wollen Boris sicher an Land bringen", erklärte Harris, der hofft, "dass ich der erste sein werde, der an Bord geht, um ihm eine Umarmung zu geben".
Birte Lorenzen-Herrmann: "Bin ruhig, weil Boris weiß, was er tut"
Boris Herrmanns Frau Birte wartet wie das gesamte Malizia-Team in Les Sables-d'Olonne auf die Ankunft des 43-Jährigen. Die wilde See, durch die sich ihr Mann auf den letzten Seemeilen kämpfen muss, macht sie nicht nervös. "Wir gucken alle mit Spannung drauf. Ich bin aber überzeugt, dass er das wie immer souverän händeln wird", sagte Lorenzen-Herrmann im Interview mit NDR Reporter Ben Wozny in Les Sables-d'Olonne. "Ich vertraue darauf, dass das sein Element ist und er weiß, was er da tut. Deswegen bin ich relativ ruhig."
Herrmann-Ankunft? "Nicht sicher, ob morgen Abend oder Donnerstagfrüh"
Boris Herrmann und das nächste Update zur Frage: Wann erreicht der Hamburger das Ziel der Vendée Globe? "Wir sind nicht so sicher, ob es morgen Abend oder Donnerstagfrüh wird", sagte der Skipper am Dienstag in der jüngsten Videobotschaft von Bord der Malizia. Die Veranstalter teilten am Abend mit, dass sie Herrmann am Mittwochabend zwischen 19 und 21 Uhr im Ziel erwarten.
Die stürmische Biskaya, wo der 43-Jährige zuletzt mit chaotischem Seegang und bis 46 Knoten Wind zu kämpfen hatte, ist das eine. Auf der anderen Seite machen die Beschädigungen an Herrmanns Boot die letzten Seemeilen zur Herausforderung. "Wir werden den größten Teil des restlichen Trips auf Steuerbord mit dem gebrochenen Foil mehr im Wasser auf Backbord segeln. Ich hoffe, dass das gut klappt. Aber ich weiß es nicht", sagte der gebürtige Oldenburger. Generell will Herrmann die geschundene Malizia wegen des gebrochenen Foils nicht schneller als mit 20 Knoten segeln.
Zusätzlich große Sorgen bereiten ihm auf der Zielgeraden die Auswirkungen des Blitzeinschlags auf der Malizia: "Mit meiner beschädigten Elektronik ist es nicht einfach, den Verkehr zu beobachten. Das ist schon eine große Sorge, aber zum Glück ist in diesen harten Bedingungen wahrscheinlich mit wenig Verkehr zu rechnen."
"Storm Line" wegen der extremen Bedingungen?
Der Wellengang in der aufgewühlten Biskaya hält auch die Organisatoren auf Trab. "Je nachdem, wie sich das Wetter entwickelt, werden wir sehen, ob wir die 'Storm Line' (ein Zieltor vier Meilen von der Hauptlinie entfernt, das bei extremen Bedingungen zur Linie wird, d.Red.) wieder aktivieren", erklärte Renndirektor Hubert Lemonnier.
Die Storm Line war zuletzt für Clarisse Crémer und Benjamin Dutreux in Kraft getreten. Aktuell befindet sich die Rennleitung zudem in Gesprächen mit den Teams Guyot Environnement - Water Family und L'Occitane en Provence, um den Zeitpunkt zu planen, wann Dutreux und Crémer die Passage durch den Kanal nach Les Sables-d'Olonne absolvieren werden. Beide waren aus Sicherheitsgründen nach La Rochelle gesegelt.
Heute vor vier Jahren: Boris Herrmann segelt ins Ziel
Heute vor vier Jahren ist Boris Herrmann bei seiner ersten Vendée Globe nach 80 Tagen, 20 Stunden, 59 Minuten und 45 Sekunden ins Ziel gekommen. Seinerzeit belegte der Hamburger einen starken fünften Rang.
Nun liegt vor dem Weltumsegler bei der aktuellen Ausgabe die voraussichtlich letzte Nacht. Er wird am Mittwochnachmittag/abend im Ziel erwartet, von dem ihm die stürmische Biskaya und keine 650 Kilometer mehr trennen.
Herrmann: "Das Schlimmste" sollte heute Mittag vorbei sein
Stück für Stück nähert sich Boris Herrmann mit seiner Malizia - Seaexplorer dem Ziel bei seiner zweiten Vendée Globe. Dabei kämpft er weiter mit den harten Bedingungen vor dem Kap Finisterre an der portugiesischen Westküste. Windgeschwindigkeiten von bis 120 km/h erschweren nach wie vor das Vorankommen. Kein Wunder, dass Herrmann sagte, er sei "ein bisschen angespannt". Das Ende seiner wohl "letzten großen Prüfung" erwartet der Hamburger für heute Mittag. Es sind allerdings noch immer über 400 Seemeilen bis zur Ziellinie vor Les Sables-d'Olonne, und in der Biskaya wartet weiter ein heftiger Seegang mit Wellen von gut acht Metern.
Erschöpfter Herrmann sehnt besseres Wetter herbei
Boris Herrmann kämpft sich mit seiner Malizia - Seaexplorer weiter durch das Tiefdruckgebiet vor der portugiesischen Küste. Der Hamburger ist mit seiner Yacht mit dem kleinstmöglichen Segel unterwegs. Das Vorsegel hat der 43-Jährige eingerollt, um nicht zu schnell die Wellen hinunterzufahren. Herrmann hofft, dass er am Mittwochvormittag das Schlimmste überstanden hat, sich die Wetterbedingungen dann verbessern.
"Viermal wurde das Schiff schon aus dem Kurs geworfen, auf die Seite gedrückt. Es sind wirklich Bedingungen am Limit." Boris Herrmann
Bis dahin muss der gebürtige Oldenburger die Malizia aber weiter hochkonzentriert durchs Meer steuern. "Ich bin froh, wenn es vorbei ist", sagte der Skipper, der im Video etwas mitgenommen aussieht, am Montag: "Ich hoffe, es ist die letzte große Herausforderung bei dieser Vendée Globe."
Happy Birthday, Isabelle Joschke!
Isabelle Joschke (MACSF) feiert heute ihren 49. Geburtstag. Aktuell belegt die Deutsch-Französin den 18. Platz. "Im Herzen des Hochdruckgebiets ist es ruhig. Ich komme seit einigen Tagen mit durchschnittlich fünf Knoten voran. Ich komme zurecht, bin geduldig und versuche, den besten Weg herauszufinden", sagte sie.
Nichts geht im Sturm von Les Sables-d'Olonne
Ein schwerer Sturm und heftiger Seegang mit bis zu elf Meter hohen Wellen toben in der Biskaya sowie im Vendée-Globe-Zielhafen Les Sables-d'Olonne. Das Race Village bleibt noch bis Dienstag geschlossen. Am Mittwoch könnte es etwas ruhiger werden.
Boris Herrmann segelt vor Portugal im Sturm
Heftiger Seegang mit sechs bis sieben Meter hohen Wellen und Windböen von bis zu 65 Knoten - Boris Herrmann segelt vor der portugiesischen Küste ebenso wie Sam Davies in herausfordernden Bedingungen mit einem dreifach gerefften Großsegel und zeigt Eindrücke von Bord.
"Das Tiefdruckgebiet, in dem sie sich befinden, ist sehr intensiv und bewegt sich sehr langsam", sagte Malizia-Co-Skipper Will Harris. "An seiner südlichen Grenze kann es einen sehr starken Seegang mit Wellen geben, die bis zu zwölf Meter hoch werden können. Wir hoffen, dass sie sich ausreichend verlangsamen können, um sich direkt dahinter zu positionieren und das Schlimmste des Sturms durchzulassen."
Dutreux ist im Ziel, muss aber "draußen bleiben"
Benjamin Dutreux (Guyot Environment - Water Family) hat die Vendée Globe als Zehnter beendet. Er benötigte 77 Tage, drei Stunden und 39 Minuten und legte 28.514 Seemeilen (rund 52.800 Kilometer) zurück. In den Kanal nach Les Sables-d'Olonne aber wird der Franzose am Sonntag nicht einfahren können. Die Wetterbedingungen lassen das nicht zu - an der französischen Westküste sind Böen von über 130 Stundenkilometern sowie bis zu zehn Meter hohe Wellen angekündigt. Dutreux wird nun in Richtung La Rochelle fahren, um dort etwas geschützter auf die Einfahrt in den Kanal zu warten.
Auch Goodchild hat die Ziellinie überquert
Vor einer Woche hatte sich Sam Goodchild noch ein enges Rennen mit Jérémie Beyou um Rang vier geliefert, dann riss bei der Vulnerable das Großsegel. Nun hat der Brite, der am 19. November seinen 35. Geburtstag an der Spitze der Regatta feierte, aber die Ziellinie vor der bretonischen Küste überquert - als Neunter und rund zwei Tage später als Beyou.
Justine Mettraux erreicht als erste Frau Les Sables-d'Olonne
Justine Mettraux (TeamWork - Team Snef) ist als erste Frau bei dieser Vendée Globe im Ziel. Sie erreichte Les Sables-d‘Olonne am Samstagnachmittag als Achte. Die Schweizerin benötigte 76 Tage, 1 Stunde und 36 Minuten - so schnell war noch keine Frau bei der Weltumseglung.
Währenddessen sind Nicolas Lunven (6.) und Thomas Ruyant (7.) bei der Kanaleinfahrt Les Sables-d‘Olonne gefeiert worden.
Ruyant kommt auf Rang sieben ins Ziel
Thomas Ruyant ist in der Nacht von Freitag auf Samstag als siebter Segler bei der Vendée Globe ins Ziel gekommen. Er war mit seiner Vulnerable 75 Tage, 16 Stunden und 47 Minuten auf See und wird heute Mittag ab 13.30 Uhr gemeinsam mit Nicolas Lunven (Holcim – PRB) in den Hafen von Les Sables-d‘Olonne einfahren.
Möglicherweise gesellt sich dann auch Justine Mettraux (Teamwork - Team SNEF) dazu. Die Schweizerin dürfte nach derzeitigem Stand gegen 12 Uhr die Ziellinie überfahren.
Für Boris Herrmann wird das Rennen noch ein wenig länger dauern. Er liegt auf Rang zwölf und wird am 28. oder 29. Januar in Les Sables-d‘Olonne erwartet. Allerdings zieht ein Tief auf, das seine Ankunft weiter verzögern könnte.
Lunven als Sechster im Ziel
Nicolas Lunven (Holcim – PRB) hat am Freitagabend als Sechster die Ziellinie der Vendée Globe vor Les Sables-d‘Olonne überquert. Der ehemalige Navigator von Malizia-Skipper Boris Herrmann kam nach 75 Tagen, 7 Stunden und 49 Minuten ins Ziel. Er war knapp 29.400 Seemeilen (rund 54.400 Kilometer) unterwegs.
Herrmann überholt Davies
Die Ankunft von Boris Herrmann bei der Vendée Globe könnte sich angesichts der unübersichtlichen Wetterbedingungen doch noch ein wenig verzögern. "Meine voraussichtliche Ankunftszeit ist der 28., aber wenn ich langsamer fahren muss, könnte es der Morgen des 29. sein", erklärte er am Freitag von Bord der Malizia.
Am Abend überholte Boris Herrmann Sam Davies (Initiatives-Coeur) und schob sich auf Rang zwölf. Die Britin hatte angesichts der rauen Bedingungen angekündigt, zu "bremsen". Auch Herrmann erklärte mit Blick auf Wind und Wellen in den kommenden Tagen, dass es ihm vor allem darum gehe, "heil ins Ziel zu kommen". Er beobachte, "für konkrete Entscheidungen" aber sei es noch zu früh.
Video: Beyou hat's geschafft, Herrmann noch lange nicht
Der vierte Platz ist auch vergeben: Jérémie Beyou ist im Ziel. Auf Boris Herrmann kommen in den nächsten Tagen hingegen noch einige Herausforderungen zu.
Meilhat erreicht als Fünfter Les Sables-d’Olonne
Am späten Freitagvormittag hat mit Paul Meilhat der fünfte Skipper die Ziellinie vor Les Sables-d’Olonne überquert. Der Franzose brauchte mit seiner Biotherm-Yacht genau 74 Tage, 22 Stunden, 38 Minuten und 15 Sekunden für die Solo-Weltumsegelung. Er kann nun genauso wie der Viertplatzierte Jeremy Beyou mit dem ansteigenden Wasser in den Hafen einlaufen und dort festmachen.
Als Nächster wird Nicolas Lunven (Holcim - PRB) am Freitagabend im Ziel erwartet. Er hat bei schwierigen Bedingungen noch gut 130 Seemeilen vor sich.
Beyou als Vierter im Ziel
Jérémie Beyou (Charal) hat sich bei der Vendée Globe den vierten Platz gesichert. In der Nacht zum Freitag überquerte der Franzose die Ziellinie vor Les Sables-d’Olonne - nach 74 Tagen, 12 Stunden, 56 Minuten und 54 Sekunden. Beyou legte bei seiner Weltumseglung 29.048 Seemeilen zurück (circa 53.800 Kilometer).
Vier Meter hohe Wellen - Herrmann von Bedingungen "beeindruckt"
Auf das wirklich kräftige Tief soll er erst in den kommenden Tagen treffen, doch schon jetzt ist Boris Herrmann von den "Bedingungen beeindruckt", wie er von Bord der Malizia mitteilte. Rund vier Meter hoch sind die Wellen rund um seine Yacht aktuell, knapp 1.500 Seemeilen vom Ziel vor Les Sables-d'Olonne entfernt (rund 2.700 Kilometer). "Es ist mega hart", sagte Herrmann, der seit der vergangenen Woche mit einem kaputten Backbord-Foil unterwegs ist.
Alle im Atlantik!
Kurz bevor Jérémie Beyou seine Charal vor Les Sables d'Olonne als Vierter über die Ziellinie steuert, sind alle 31 Skipper, die bei der Vendée Globe noch im Rennen sind, zurück im Atlantik. Als Letzter hat Denis van Weynbergh (D'Ieteren Group) am Donnerstagmorgen Kap Hoorn umrundet.
Herrmann auf Rang 13 durchgereicht
Es war abzusehen und ist nun auch passiert: Nach dem Bruch des Backbord-Foils ist Boris Herrmann mit seiner Malizia - Seaexplorer in den vergangenen 24 Stunden im Schnitt mit lediglich 8,4 Knoten unterwegs gewesen und auf Rang 13 abgerutscht. Samantha Davies (Initiatives-Coeur) schob sich an dem Hamburger vorbei auf Platz 12.
Auf dem Steuerbord-Foil kann Herrmanns Malizia wieder "fliegen"
Boris Herrmann ist nach dem Bruch seines Backbord-Foils weit zurückgefallen. Der Hamburger Skipper hatte zudem prognostiziert, bei härteren Bedingungen auf hoher See im Vergleich zur Konkurrenz noch langsamer zu sein. Aber: Das Tief bei den Azoren dürfte ihm nun sehr gelegen kommen, denn auf dem Weg Richtung Ziel kann die Malizia auf dem Steuerbord-Foil wieder "fliegen".
Herrmann-Ankunft verschiebt sich nach hinten
Der Foilbruch an der Malizia am Donnerstag kostet Boris Herrmann weiter Zeit. Am Sonntagmorgen (MEZ) hat die Rennleitung der Vendée Globe neue Zeitfenster für die mögliche Ankunft der noch im Rennen befindlichen Skipper veröffentlicht. Der Hamburger wird demnach am 27. oder 28. Januar im Ziel bei Les Sables-d'Olonne erwartet. Vor dem Schaden an seinem Backbord-Foil hatte die Prognose rund um den 24. Januar gelegen.
Herrmann war am Morgen mit rund sechs Knoten unterwegs - auf 24 Stunden gerechnet, lag seine Durchschnittsgeschwindigkeit bei neun Knoten und damit rund acht bis neun Knoten langsamer als die vor und hinter ihm fahrenden Boote. Der 43-Jährige ist noch knapp 2.300 Seemeilen (rund 4.200 Kilometer) vom Ziel entfernt.
Herrmann fixt Malizia-Foil und hofft auf Neptun
Boris Herrmann kann nach erfolgreichen Reparaturarbeiten an seinem gebrochenen Backbordfoil die Vendée Globe fortsetzen. An eine Aufholjagd ist aber nicht mehr zu denken. Der Hamburger will die Malizia nur noch "im Rennen nach Hause bringen" und hofft auf Schonung von Neptun.
Erstmals ein Mann aus Les Sables-d'Olonne auf dem Treppchen
Sébastien Simon hat in der Nacht zu Freitag als Dritter das Ziel der Vendée Globe erreicht - und damit für ein Novum gesorgt. Erstmals steht ein Mann aus Les Sables-d'Olonne auf dem Podest. Der 34-Jährige brauchte für die Weltumsegelung 67 Tagen, 12 Stunden und 25 Minuten. Sein Rückstand auf den siegreichen Charlie Dalin betrug, als er um 1:27 Uhr die Ziellinie überquerte, zwei Tage und 17 Stunden. Er musste allerdings noch bis 8 Uhr warten, bevor ihm die Flut die Anfahrt auf den Hafen ermöglichte.
Boris Herrmann ist derweil weiter Zehnter. Mit seinem beschädigten Backbord-Foil macht der Hamburger aktuell gut 10 Knoten und ist vor allem mittlerweile von seinem ungewollten westlichen Kurs abgekehrt.
Einsatz mit Winkelschleifer: Malizia-Foil lässt sich zu 80 Prozent einfahren
Am Nachmittag schickte Boris Herrmann gute Nachrichten von Bord: "Wir sind wieder auf Nord-Nordwest-Kurs und segeln so nah am Wind wie möglich. Das Backbord-Foil ist zu 80 Prozent eingefahren", sagte der Hamburger. Mit einem Winkelschleifer habe er auf beiden Seiten etwas von der beschädigten Haut weggeschnitten, sodass das Foil danach eingefahren werden konnte. Herrmann: "Es ließ sich nicht vollständig einfahren, aber immerhin zu 80 Prozent, wodurch ich die Bewegung des geschwächten und gebrochenen Foils mit einer vorne und hinten befestigten Leine stabilisieren konnte."
"So weit, so gut", ergänzte der 43-Jährige. "Ich denke, wir werden das Ziel ohne größere Schwierigkeiten erreichen. Wir können zwar nicht besonders schnell segeln, da macht das Foil dann Probleme, aber ich denke, eine maximale Geschwindigkeit von 12 bis 13 Knoten sollte machbar sein. Wir müssen sehen, wie wir diese langsameren Geschwindigkeiten hinbekommen, wenn wir auf starken Wind treffen. Es ist keine ideale Situation, aber wir geben unser Bestes. Wenn es das Foil zulässt, werde ich so schnell wie möglich segeln."
Schock für Herrmann - Backbord-Foil schwer beschädigt
Schock für Boris Herrmann! Das Backbord-Foil seiner Malizia - Seaexplorer ist schwer beschädigt. Wie der Hamburger am Donnerstag mitteilte, sei er mit einem nicht identifizierten Objekt kollidiert. Der Vorfall habe sich in der Nacht ereignet, etwa 900 Seemeilen vor der Küste Brasiliens, als Herrmann mit 13,7 Knoten segelte. Er sei sicher und unverletzt, teilte der 43-Jährige mit. Weitere Schäden weist die Malizia nicht auf, der Deutsche kann weitersegeln.
"Das ist neben dem Mast- und Ruderbruch das Schlimmste, was einem bei so einem Boot passieren kann." NDR Segelexperte Tim Kröger
Der Schaden hat sich nach einer Inspektion als irreparabel herausgestellt. Das Problem: Bleibt das gebrochene Foil an Ort und Stelle, ist die Unversertheit des Rumpfes gefährdert. In Zusammenarbeit mit seinem Team prüft Herrmann nun die Option, den gebrochenen Flügel so weit wie möglich einzuziehen, um die Tragfläche bis zum Ziel sichern zu können. Klappt das nicht, bleibt dem Malizia-Skipper keine andere Wahl, als das beschädigte Foil abzutrennen. Das sei der letzte Ausweg, teilte das Team mit.
"Es ist ein weiterer schwieriger Tag heute", sagte Herrmann, der das Rennen auf jeden Fall beenden will. "Aber es kann immer schlimmer kommen, das Boot ist sicher, ich bin unverletzt und wir machen weiter. Wir versuchen weiterhin unser Bestes, wie immer."
Wann dreht sich für Herrmann der Wind?
Boris Herrmann befindet sich mit seiner Malizia - Seaexplorer weiter auf Kurs in nordwestlicher Richtung - ungewollt. "Das ist eine Kurve, die ich überhaupt nicht kriegen will. Ich will die Kurve wieder zurückkriegen", erklärte Herrmann im NDR Livetalk. Doch der Wind treibt ihn immer weiter vom Kurs ab.
Los sei es während der Reparaturarbeiten an seinem Vorsegel im Mast gegangen, als er drei Stunden lang bei acht Knoten mit Kurs West unterwegs gewesen war. "Ich habe lange gezögert, ob ich dann noch mal wende. Im Nachhinein hätte ich das machen können, im Nachhinein ist man immer schlauer", sagte Herrmann. "Das müssen wir uns hinterher noch mal angucken im Debrief, ob das ein klarer Fehler war."
Der Weg aus dieser "Sackgasse" erscheint derweil schwierig. Und das macht sich im Klassement bemerkbar. Justine Mettraux ist als Achte nunmehr 160 Seemeilen voraus, auf Thomas Ruyant auf Rang neun sind es mittlerweile 115 Seemeilen Rückstand. Mehr als die Hoffnung, dass der Wind schnell wieder dreht, bleibe ihm derzeit nicht.
Dalin unter den ersten Gratulanten von Richomme
Sieger Charlie Dalin hat es sich nicht nehmen lassen, Yoann Richomme als einer der Ersten persönlich zu gratulieren. Dalin, der am Tag zuvor in Les Sables-d'Olonne angekommen war, bestieg Richommes Yacht und umarmte seinen ärgsten Verfolger und tauchte sich kurz mit ihm aus. "Er hat mich zu Höchstleistungen getrieben", hatte Dalin schon zuvor gesagt.
Beide verbindet eine gemeinsame Vergangenheit, langjährige Freundschaft und Rivalität. Sie studierten einst in England zusammen Schiffskonstruktion und machten auch ihre ersten Schritte auf dem Weg zum Profi-Segler gemeinsam in einem Team. Der 41-jährige Richomme betonte in seinen ersten Interviews an Land, welch herausragende Leistung Dalin gebracht habe. Richomme genoss aber auch sichtlich das Bad in der Menge, die ihn ebenfalls für eine besondere Leistung feierte.
Große Menschenmenge empfängt Zweitplatzierten Richomme
Nach einem spannenden Duell mit Sieger Charlie Dalin erreichte Yoann Richomme (Paprec Arkéa) am Mittwoch um 7.12 Uhr als Zweiter das Ziel in Les Sables-d'Olonne. Der Franzose benötigte für seine erste Solo-Weltumrundung 65 Tage, 7 Stunden, 10 Minuten und 2 Sekunden. Wie schon bei Dalin hatte sich im Hafen von Les Sables-d'Olonne erneut eine große Menschenmenge versammelt, um Richomme an einem eiskalten Wintermorgen noch vor Tagesanbruch willkommen zu heißen.
Die triumphale Hafeneinfahrt von Sieger Dalin im Re-Live
Momente für die Ewigkeit: Charlie Dalins triumphale Hafeneinfahrt noch einmal in voller Länge genießen, mit dem Kommentar von NDR Segelexperte Tim Kröger und Sven Kaulbars.
Dalin-Tränen bei der Pokalübergabe
Was für ein Moment: Mit Tränen in den Augen nimmt Charlie Dalin den Pokal für den Vendée-Globe-Sieg entgegen. Die Menge spendet anerkennenden Applaus für den besten Segler dieses Abenteuers, der sein Glück kaum fassen kann.
Ein kleiner Schritt für Dalin, aber ein großer für Frankreich
Charlie Dalin ist angedockt und lässt die Korken knallen. Ein Kuss noch für die XXL-Champagnerflasche und die Frage an die Fans: "Seid ihr bereit?" Ja, sind sie und dann geht die süße Sause los. Jetzt fällt alles von dem Vendée-Globe-Sieger ab, der kurz danach an Land hüpft - nach mehr als 64 Tagen.
"Charlie, Charlie!" - Triumphale Kanaleinfahrt für Dalin
Es ist der erwartete und beeindruckende Triumphzug für Charlie Dalin in seinem Heimathafen. Mit seinem Sohn an Bord genießt der Vendée-Globe-Sieger die Einfahrt in den Hafen. "Charlie, Charlie", skandieren die Tausenden Fans, Feuerwek geht immer wieder hoch und Dalin selbst legalisiert an Bord der Macif Pyrotechnik. Ein großes, buntes Fest für den Dominator Dalin.
Tricolore-Feuerwerk für Dalin
Es rummst und knallt, nicht auf hoher See, aber vor dem Kanal von Les Sables-d'Olonne. Zu Ehren von Sieger Charlie Dalin wird ein Feuerwerk gezündet - natürlich in den Farben der Tricolore.
Sieger Dalin dankt Verfolger Richomme
In der Stunde seines größten Segel-Triumphes hat Vendée-Globe-Rekordzeit-Sieger Charlie Dalin auch an seinen größten Konkurrenten gedacht und ihm gedankt. "Yoann Richomme ist einer der Gründe, warum der Rekord geschlagen wurde. Er hat so hart gepusht und mich gezwungen, ebenfalls hart zu pushen. Das war ein erstaunlicher Kampf, und ich freue mich schon darauf, ihn zu sehen, wenn er kommt", sagte der Franzose.
Richomme hatte Dalin einen harten Kampf um den Sieg geliefert und wird voraussichtlich heute Abend als Zweiter das Ziel erreichen. "Er ist ein erstaunlicher Segler und hat bei seiner ersten Vendée Globe gesegelt, als hätte er sie schon drei oder vier Mal bestritten. Ich bin von seiner Leistung so beeindruckt."
Herrmann: "Charlie hat ein perfektes Rennen gesegelt"
Boris Herrmann, der mit seiner Malizia auf Rang zehn gerade erst den Äquator passiert hat, ist begeistert von Charlie Dalins Leistung. "Es ist fantastisch für ihn. Er hat ein perfektes Rennen gesegelt, ist Risiken eingegangen und hat absolut keine Fehler gemacht", sagte der Hamburger. "Als Konkurrent macht es mich ein bisschen traurig, so weit hinter dem Sieger zu liegen, aber ich versuche, nicht zu viel darüber nachzudenken."
Herrmann wird das Ziel voraussichtlich zwischen dem 23. und 25. Januar erreichen. "Ich hoffe auf eine gute Nordhemisphäre ohne allzu viel Stress. Dafür habe ich Neptun und Rasmus eine doppelte Portion sehr guten Rum gegönnt", sagte Herrmann am Äquator.
Schöner segeln und siegen geht nicht
Die schönsten Bilder zum Vendée-Globe-Sieg von Charlie Dalin.
Kröger würdigt Vendée-Glober-Sieger Dalin: "Allererste Sahne"
Für NDR Segel-Experte Tim Kröger hat Charlie Dalin mit dem Sieg bei der Vendée Globe ein Meisterstück hingelegt. "Das war wirklich allererste Sahne. Das kann man anders nicht beschreiben, absolut gigantisch", sagte der ehemalige America's-Cup-Teilnehmer. "Der Mann hat sich penibel und genaustens vorbereitet und hat es dann einfach cool durchgezogen. Vor ihm ziehe ich wirklich meinen Hut."
Kröger kennt den Franzosen und weiß, wie der 40-Jährige tickt: "Charlie Dalin ist ein sehr perfektionistischer Typ. Er ist auch studierter Yacht-Konstrukteur und hat sich sehr viel eingebracht bei dem Design seines eigenen Bootes. Und darüber hinaus ist er auch ein sehr guter Regatta-Segler."
Video: Die Zielankunft von Sieger Dalin im Re-Live
Die aufgehende Sonne, der strahlende Sieger und eine beeindruckende Begleit-Parade: Die komplette Livestream zur Zielankunft von Vendée-Globe-Gewinner Charlie Dalin zum Nachschauen, kommentiert von NDR Segelexperte Tim Kröger und Sven Kaulbars:
"Bin der glücklichste Mann der Welt" - Dalins Sieger-Interview
"Ich bin heute der glücklichste Mensch der Welt. Ich habe die Vendée Globe gewonnen", sagte Charlie Dalin (Macif) direkt nach dem Sieg. "Als ich die Ziellinie überquerte, fühlte ich Dinge, die ich noch nie zuvor gefühlt habe. Es ist definitiv die beste Ziellinienüberquerung in meiner Karriere."
"Ein einzigartiges Gefühl" - Emotionaler Sieger Dalin
Zuerst die innige Umarmung mit seiner Frau und seinem Sohn und dann das Siegerinterview an Bord der Macif: "Ich bin der glücklichste Mann der Welt. Es ist ein einzigartiges Gefühl, die Vendée Globe zu gewinnen und nach Les Sables-d'Olonne mit einer Rekordzeit zurückzukommen", sagte Dalin. "Es war beeindruckend, die Ziellinie mit der aufgehenden Sonne und bei dem schönen Licht zu überqueren. Es ist einfach genial."
Video: Die Zielankunft von Charlie Dalin
Vendée-Globe-Triumph in Rekordzeit für Dalin
Was für ein Triumph für Charlie Dalin. Exakt 64 Tage, 19 Stunden, 22 Minuten und 49 Sekunden war der 40-Jährige mit seiner Imoca-Yacht Macif auf See und damit deutlich schneller als Armel Le Cléac’h, der bei der Ausgabe 2016/17 den bisherigen Rekord (74 Tage, 3 Stunden, 35 Minuten und 46 Sekunden) bei der Vendée Globe aufgestellt hatte.