Isabelle Joschke im Ziel der Vendée Globe: "Ich bin dankbar"

Stand: 04.02.2025 12:05 Uhr

Isabelle Joschke ist bei der Solo-Weltumseglung Vendée Globe in der Nacht zum Dienstag als 19. ins Ziel gekommen. Die deutsch-französische Skipperin bewältigte viele Probleme - und ließ sich in Les Sables-d'Olonne feiern.

85 Tage, 11 Stunden, 26 Minuten und 36 Sekunden benötigte die gebürtige Münchnerin für die Nonstop-Weltumrundung. Dabei legte sie 29.660 Seemeilen (knapp 55.000 km) zurück. "Ich freue mich sehr und bin dankbar. Ich habe mein Bestes gegeben", sagte die 48-Jährige, im ersten Interview mit festem Boden unter den Füßen.

Vor vier Jahren hatte sie die fordernde Einhand-Regatta um die Welt zum ersten Mal in Angriff genommen. Wegen vieler Reparaturarbeiten hatte sie seinerzeit aber einen zehntägigen Stopp einlegen müssen und notgedrungen aufgegeben. Ins Ziel an der französischen Atlantikküste war sie schließlich außerhalb der Wertung gekommen.

Umso mehr freute sie sich jetzt über die vielen Zuschauer an der Einfahrt und im Hafen, die die Skipperinnen und Skipper nach ihrer monatelangen Prüfung begrüßen: "Es war ein sehr schöner Empfang."

Joschke belohnt sich mit guter Schokolade

Die harte Arbeit hatte sich ausgezahlt - denn sie hatte mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen. Schon am 13. November hatte sie von Bord ihrer MACSF - kein Neubau wie andere Boote im Rennen - einen ersten Segelschaden gemeldet. Als sie neun Tage später den Äquator überquerte, feierte sie: "Ich habe mir meine beste Box mit Schokolade gegönnt."

Am 5. Dezember rundete sie als 19. das Kap der Guten Hoffnung. Kurz zuvor hatte sie mit 458 Seemeilen einen persönlichen 24-Stunden-Rekord aufgestellt.

Im Südpolarmeer versuchte sie, die härtesten Bedingungen zu umfahren. "Der Indische Ozean ist in diesen Jahr hart", konstatierte sie, stellte kurz darauf aber zufrieden fest: "Ich glaube, ich schlage mich ganz gut. Ich bin glücklich."

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Joschke trotzt Bruch des Steuerbord-Foils

Allerdings gab es vor dem Jahreswechsel einen herben Rückschlag: "Mein Steuerbord-Foil ist glatt durchgebrochen", meldete Joschke am 29. Dezember. Bei harten Bedingungen schonte sie sich und ihre Yacht in der Folge deshalb noch mehr. Dafür navigierte sie vor der Küste Südamerikas bei leichten Winden geschickt und belegte am 19. Januar überraschend Platz 16. Am Ende kostete sie wohl auch das beschädigte Foil eine noch bessere Platzierung.

Trotzdem überwog am Dienstagvormittag im Start- und Zielhafen im französischen Les Sables-d'Olonne die Freude: "Ich hatte unterwegs einige Probleme. Es war wirklich hart, das Rennen durchzustehen", sagte Joschke, deren Reise um den Globus der NDR in einer Dokumentation begleitet (Sportclub Story "Die Skipperin", am 16. Februar um 23.35 Uhr im NDR Fernsehen und in der ARD Mediathek): "Es hat viel mehr Spaß gemacht als beim letzten Mal."

 

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Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 16.02.2025 | 23:35 Uhr

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