Eine Frau sitzt mit einer Kreditkarte vor dem Laptop © picture alliance / dpa Foto: Uli Deck

Vergleichsportale: Wie gut ist der Preisvergleich im Internet?

Stand: 14.03.2022 16:34 Uhr

Wer den günstigsten Preis für ein Produkt sucht, kann sich auf Vergleichsportalen orientieren. Die Angebote sind aber oft unvollständig. Das sollten Verbraucher über den Preisvergleich im Internet wissen.

von Wiebke Neelsen

Ein häufiges Problem bei der Preis-Recherche im Netz: Nicht jedes Vergleichsportal zeigt alle Anbieter. Die Ergebnisliste kann unvollständig sein, beispielsweise wenn Unternehmen nicht mit dem Portal-Betreiber zusammenarbeiten.

Hervorhebungen zeigen nicht unbedingt den besten Preis

Über der Vergleichstabelle kann ein farblich hervorgehobener Eintrag stehen, in der Branche auch "Null-Position" genannt. Dieser ist nicht automatisch günstiger als die folgenden Einträge in der Tabelle. Bei Verivox handelt es sich um eine bezahlte Anzeige, bei Check24 um eine "redaktionelle Empfehlung".

Tipp: Wechselt man in den Einstellungen der Preis-Portale zum Beispiel von den Empfehlungen auf "Alle Tarife anzeigen", werden teilweise noch günstigere Ergebnisse angezeigt.

Möglichst viele verschiedene Vergleichsportale nutzen

Einige Vergleichsportale kooperieren miteinander, greifen also auf denselben Datensatz zu und kommen in der Regel auch zu denselben Ergebnissen. Daher raten zum Beispiel die Verbraucherzentralen dazu, für die Preis-Recherche möglichst viele verschiedene Portale zu nutzen. Es kann sich lohnen, auch auf der Internetseite des Herstellers nachzuschauen. Oft sind die Preise direkt beim Hersteller günstiger als bei Online-Händlern.

Preisentwicklung in Online-Shops länger beobachten

Online-Händler können schnell auf eine höhere oder niedrigere Nachfrage reagieren und die Preise entsprechend anpassen. Insbesondere bei einer großen Anschaffung kann es sich daher lohnen, nicht sofort zu kaufen, sondern die Preisentwicklung eine Weile zu beobachten.

Nicht jeder durchgestrichene Preis ist übrigens wirklich ein Schnäppchen. Die Masche: Der durchgestrichene Preis ist kein UVP - unverbindlicher Verkaufspreis des Herstellers - sondern zum Beispiel der ehemalige Verkaufspreis. Das ist zulässig, aber schwer zu durchschauen, erklärt Tiana Schönbohm von der Verbraucherzentrale Niedersachsen: "Da muss schon über einen sehr langen Zeitraum der Preis beobachtet werden, um Aussagen treffen zu können, ob es denn stimmt oder nicht."

Preise nur für Mobilgerätenutzer

Spezielle Preise nur für Smartphones gibt es auf Reiseplattformen wie Expedia oder Booking.com. Damit spart man auf dem Handy im Schnitt bis zu zehn Prozent. Eva Stüber vom Institut für Handelsforschung (IFH) Köln sagt, das sei eine Strategie der Portale: "Am Handy wird häufig schneller gekauft." Der Preisvorteil speziell für Smartphone-Nutzende bewege diese dazu, "dass die Kaufentscheidung dann auch schneller getroffen wird." Booking.com erklärt dazu, Kunden stiegen "zunehmend auf mobile Geräte" um.

Teures Endgerät kann Sortierung beeinflussen

Verbraucherschützerin Schönbohm sagt, dass vor allem die Cookie-Einstellungen das Suchergebnis beeinflussen können. Dabei kann auch der genutzte Computer oder Laptop eine Rolle spielen, den die Shopping-Seite im Internet über Cookies identifiziert: "Je nachdem, ob ich gerade ein hochwertiges Endgerät benutze, kann es sein, dass sich nicht der Preis ändert, sondern die Reihenfolge, in der mir Produkte angezeigt werden." Nutzen die Käuferinnen und Käufer einen teuren Laptop, könnten auch hochwertige und hochpreisige Produkte oben angezeigt werden.

Verbraucher sollten wenig Daten hinterlassen

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte möglichst wenige Datenspuren beim Online-Shopping hinterlassen. Das bedeutet:

  • nicht ins Kundenkonto einloggen
  • den Browser-Verlauf löschen
  • nur die unbedingt nötigen ("essenziellen") Cookies zulassen.

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Dieses Thema im Programm:

Die Tricks | 14.03.2022 | 20:15 Uhr

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