Online-Shopping: Mit Psycho-Tricks animieren Händler zum Kauf
Der nächste Einkauf ist beim Online-Shopping nur ein paar Klicks entfernt. Mit psychologischen Tricks versuchen Händler, neue Kundinnen und Kunden zu gewinnen und immer wieder zum Kauf zu animieren.
Einige Online-Shop-Betreiber setzen bei ihren Kundinnen und Kunden auf ein Gefühl von Vertrautheit und Verlässlichkeit. Das lässt sich zum Beispiel erreichen durch personalisierte Empfehlungen ("Wir wissen, was du brauchst") und zuverlässige Lieferung der bestellten Ware. Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz dürften die personalisierten Empfehlungen immer besser werden, sagt Dr. Kai Hudetz vom Institut für Handelsforschung (IFH) in Köln: "Man denkt: Die haben genau die richtigen Produkte für mich und dadurch entsteht Vertrauen."
Künstliche Verknappung erhöht den Druck
Künstliche Verknappung ist ein weiteres Mittel, um Verbraucherinnen und Verbraucher zum Kauf zu bewegen. Hinweise wie "Nur noch fünf Exemplare vorrätig" oder "14 andere Personen schauen sich das Angebot an" spielen mit der Angst, dass einem jemand anderes das Produkt vor der Nase wegschnappt.
Online-Shopping als Glücksspiel
Einige Händler veranstalten Gewinnspiele, um Verbraucherinnen und Verbraucher auf ihre Angebote aufmerksam zu machen. Gutscheine und Coupons sollen einen Anreiz bieten, weitere Produkte zu kaufen. Experten nennen den Einsatz solcher Elemente "Gamification".
Eigene Siegel verlocken zum Kauf
Einige Portale haben sich eigene Siegel ausgedacht, um Käuferinnen und Käufern eine Orientierung zu geben. Ein bekanntes Beispiel ist das Label "Amazons Tipp", früher wurde auch die Bezeichnung "Amazon's Choice" verwendet. So bezeichnet Amazon nach eigenen Angaben "hoch bewertete Produkte mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis, die sofort versendet werden können".
Am meisten profitiert wohl Amazon selbst von der Einführung der Amazons Tipp Bannern. Denn sowohl der Prime Versand als auch die Alexa Bestellungen nehmen dadurch zu. Auf der Verkäufer-Seite profitieren natürlich nur Verkäufer, deren Produkte auch einen Amazons Tipp Banner besitzen. Dadurch werden die Verkaufszahlen erhöht und die Umsätze steigen.
Dabei sollten sich Verbraucher nicht immer auf diese Empfehlungen verlassen, da sie sonst bessere Angebote verpassen könnten. 2020 veröffentlichte die Verbraucherzentrale NRW eine Stichprobe, die besagt, dass Amazons Tipp Empfehlungen (ehemals Amazon's Choice) bei Amazon im Durchschnitt elf Prozent teurer sind als auf anderen Plattformen, etwa im Online-Shop des Produktherstellers.