Yoghurt-Gums, Bake Rolls, Schokolade, Mundspülung und Oreo-Eis am Stiel: Die Kandidaten für die Wahl zur "Mogelpackung des Jahres" 2023. © Verbraucherzentrale Hamburg, Canva.com
Yoghurt-Gums, Bake Rolls, Schokolade, Mundspülung und Oreo-Eis am Stiel: Die Kandidaten für die Wahl zur "Mogelpackung des Jahres" 2023. © Verbraucherzentrale Hamburg, Canva.com
Yoghurt-Gums, Bake Rolls, Schokolade, Mundspülung und Oreo-Eis am Stiel: Die Kandidaten für die Wahl zur "Mogelpackung des Jahres" 2023. © Verbraucherzentrale Hamburg, Canva.com
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Verbraucherzentrale sucht "Mogelpackung des Jahres 2023"

Stand: 04.01.2024 15:30 Uhr

Derzeit wird vieles teurer, oft reduzieren Hersteller zusätzlich die Menge. Die Verbraucherzentrale Hamburg sucht wieder die "Mogelpackung des Jahres". Die Online-Abstimmung läuft bis zum 22. Januar.

Weniger Ware zum selben oder sogar erhöhten Preis: Bei vielen Produkten wie Lebensmitteln oder Drogeriebedarf ist diese Form der versteckten Preiserhöhung mittlerweile Usus. Um darauf aufmerksam zu machen, sucht die Verbraucherzentrale Hamburg wieder die "Mogelpackung des Jahres" - diesmal für das Jahr 2023.

Fünf Produkte stehen zur Wahl, die laut Verbraucherzentrale durch reduzierte Füllmengen und zum Teil zusätzliche Preiserhöhungen im vergangenen Jahr deutlich teurer geworden sind. Die Liste der Nominierten ergibt sich aus Hunderten von Hinweisen und Beschwerden, die die Verbraucherschützer erhalten haben. Das sind die Kandidaten:

  • "Yoghurt-Gums" von Katjes: Gleiche Tüte, gleiches Design, aber weniger Inhalt - statt 200 stecken nur noch 175 Gramm Yoghurt-Gums in der Packung . Das kommt einer versteckten Preiserhöhung von 14 Prozent gleich und bedeutet mehr Verpackungsmüll.
  • Tuc "Bake Rolls Meersalz" von Mondelez: Der Hersteller bietet die Brotchips statt unter der Marke 7days nun unter der bekannten Marke Tuc mit weniger Inhalt an (150 statt 250 Gramm). Durch eine zusätzliche Preiserhöhung ist die Packung unterm Strich 127 Prozent teurer.
  • "Chocolat Amandes Edel Marzipan Vollmilch" von Aldi: Die Tafel sieht größer aus, obwohl weniger drin ist. Dazu spart der Hersteller am Marzipan, verkauft die Schokolade aber zum höheren Preis. Mehr als 30 Prozent teurer ist diese Mogelpackung nur kurze Zeit nach der Umstellung.
  • "Listerine Total Care" von Johnson & Johnson: Gleich hohe Flasche, aber weniger Inhalt. Der Hersteller hat die Flasche seiner Mundspülung schmaler gemacht, doch das ist nicht zu erkennen. Außerdem steigt der Preis. Verbraucherinnen und Verbraucher müssen so fast 34 Prozent mehr zahlen.
  • Oreo Stieleis von Froneri: Der Hersteller reduziert die Anzahl von Stieleis in der Packung von vier auf drei und verkleinert jedes einzelne Eis. Statt 440 Milliliter pro Karton sind es nur noch 270. Bei gleichem Verkaufspreis entspricht das einer versteckten Preiserhöhung von satten 63 Prozent.

Verbraucher können abstimmen

Welches Produkt erhält den Titel? Darüber können Verbraucher noch bis zum 22. Januar online abstimmen. Auf ihrer Website informiert die Verbraucherzentrale außerdem im Detail über Tricks der Lebensmittelhersteller, um Preiserhöhungen zu verstecken und nennt aktuelle Beispiele für Mogelpackungen. Konsumenten können dort per E-Mail auch eigene Beobachtungen melden.

Rekord bei Mogelpackungen

2023 veröffentlichten die Verbraucherschützer so viele Mogelpackungen wie nie zuvor. Bis zum Ende des Jahres nahmen sie 104 Produkte in ihre Liste auf. 2022 waren es mit 76 deutlich weniger, 2021 nur 47. Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg fordert deshalb ein konsequentes Einschreiten der Politik. Obwohl das Problem schon lange bekannt sei, habe es stets nur Lippenbekenntnisse und keine Verbesserungen gegeben.

Ein neues Eckpunktepapier des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sieht vor, dass bei verringertem Inhalt künftig auch die Verpackung eines Produkts schrumpfen soll. Valet geht das nicht weit genug. Er fordert, dass Verpackungen grundsätzlich bis zum Rand befüllt werden müssen. "Das wäre ein echter Paradigmenwechsel". Derzeit sind in der Regel bis zu 30 Prozent Luft in der Packung erlaubt, in manchen Fällen sogar mehr.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | 04.01.2024 | 15:00 Uhr

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