Praxistest: Welcher Entsafter presst den besten Saft?
Entsafter sollen schnell und einfach frisches Obst und Gemüse zu leckerem Saft verarbeiten. Vier Modelle haben die Tester ausprobiert, waren aber nicht mit allen Geräten zufrieden.
Entsafter machen es auf Knopfdruck möglich: volle Vitamine aus Obst und Gemüse frisch gepresst statt teurer Direktsäfte aus dem Supermarkt. Ob der Saft wirklich so einfach fließt oder die Geräte an ihre Grenzen kommen, probieren drei Praxistester aus. Diese Zentrifugal-Entsafter treten an:
- Severin ES 3570, circa 70 Euro
- Philips Viva HR 1856/70, circa 93 Euro
- Bosch Vita Juice 2, circa 129 Euro
- Gastroback Easy Juicer 40125, circa 120 Euro
Saft aus Ananas, Möhren und Äpfeln
Die Tester sind: Patissier Matthias Ludwigs, Chef eines Cafés in Köln. Er probiert einen Drink aus Ananas und Ingwer herzustellen. Landwirtin Margarete Ribbecke baut Obst und Gemüse an und verkauft es im eigenen Hofladen. Für den Test entsaftet sie Möhren. Nicole Häp liebt frischen Obstsaft und versucht sich an Apfelsaft.
Entsafter Severin versagt beim Ingwer
Severin wirbt mit einer XXL-Öffnung, durch die ganze, grüne Äpfel in den Entsafter passen sollen. Doch der grüne Apfel in unserer Stichprobe ist zu groß und bleibt stecken. Die kleineren roten Äpfel passen durch. Angeschaltet mache die Maschine "Krach", findet Nicole Häp. Weder die Äpfel noch die Ananas-Scheiben bereiten dem Entsafter Schwierigkeiten, zu kämpfen hat der Motor bei den Möhren. "Da hatte ich kurzzeitig Angst, dass mir das Ding um die Ohren fliegt", erklärt Margarete Ribbecke. Das Aus kommt jedoch erst beim Ingwer. Die Maschine stockt und qualmt, Matthias Ludwigs muss den Versuch abbrechen.
Entsafter Philips mit kleiner Öffnung
"Es gibt hier keine externe Auffangwanne, alles, was nicht in den Saft kommt, bleibt im Gerät", stellt Margarete Ribbecke fest. Für sie ein Manko, denn so könne sich das Gerät schnell zusetzten und müsse zum Reinigen immer wieder auseinander und zusammengebaut werden. Zudem bleiben der grüne Apfel und diesmal auch der rote Apfel trotz XL-Öffnung stecken. "Wenn man die komplett reinstecken möchte, braucht man wirklich Mini-Äpfel", beschwert sich Nicole Häp über das Modell von Philips. Apfel, Ananas und Möhren laufen völlig problemlos durch. Auch der Ingwer wird entsaftet, aber dafür ist viel Druck notwendig. Vom Ergebnis ist Matthias Ludwigs begeistert: "Sehr flüssig, wenig Püree, das gefällt mir".
Entsafter Bosch arbeitet leise
"Sanfter Anlauf, sehr ruhig", der Entsafter von Bosch sammelt bei unseren Testern von Anfang an Pluspunkte. "Da kann man sich noch unterhalten und sein Gegenüber am Frühstückstisch verstehen", erklärt Margarete Ribbecke. Weiterer Vorteil: Auch der grüne Apfel passt durch den Schacht. Das Entsaften ist kein Problem, mit etwas Druck wird auch der Ingwer verarbeitet. Die Konsistenz sei wieder "schön flüssig", so Matthias Ludwigs.
Entsafter Gastroback macht Lärm
Noch ein Entsafter mit "extra großem Einfüllschacht", doch das besondere Feature des Gastroback ist ein LCD-Display mit fünf Geschwindigkeits-Stufen und Laufzeitangabe. Um auf Stufe 5 zu gelangen, müssen unsere Tester erst über die vier anderen Stufen schalten. "Bis dahin sind die Möhren doch schon durch", wundert sich Margarete Ribbecke. "Das ist mir echt zu laut und die Maschine stinkt, als würde sie gleich in die Luft gehen", kritisiert die Landwirtin. Auch Matthias Ludwigs hat mit dem Ingwer kein Glück: Die Maschine verweigert den Dienst.
Der Sieger: Bosch gewinnt vor Philips
Mit den Stimmen von Margarete Ribbecke und Nicole Häp gewinnt der Entsafter von Bosch, das teuerste Gerät in der Stichprobe. Begründung: Er schluckte auch die größten Äpfel und ist leise. Zudem entsafte er sehr viel in kurzer Zeit, so die Landwirtin. Patissier Matthias Ludwigs votiert für den Entsafter von Philips, vor allem, weil ihm hier die Saftkonsistenz am besten gefallen hat.