Sind Münzen und Medaillen als Geldanlage geeignet?
Beim Kauf von Münzen und Medaillen als Geldanlage gilt es, einiges zu beachten. Münzen werfen keine Zinsen ab, unterliegen Preisschwankungen und ihre sichere Verwahrung kostet Geld.
Besonders in Zeiten der Inflation suchen viele Anleger einen sicheren Hafen für ihr Geld. Wer anstelle von Immobilien oder Aktien lieber in Münzen investieren möchte, muss zunächst herausfinden, welche es lohnt zu sammeln.
Münze oder Medaille: Was ist der Unterschied?
Der Hauptunterschied zwischen einer Münze und einer Medaille besteht darin, dass man Münzen immer schon als Tauschmittel bei Käufen und Verkäufen verwendet hat. Sie sind also ein Zahlungsmittel. Geprägt und in Umlauf gebracht von einer staatlichen Institution. In jede Münze werden drei elementare Informationen geprägt: der Nennwert der Münze, das ausgebende Land und das Datum der Prägung.
Medaillen dagegen haben grundsätzlich keine Zahlungseigenschaft. Sie können von Privatpersonen oder Firmen aufgelegt und verkauft werden und dienen in erster Linie der Erinnerungs- und Gedenkkultur. Allerdings gibt es für Medaillen auch einen Sammlermarkt.
Münzen: Nennwert und Materialwert für Preis entscheidend
Für Münzen ist der sogenannte Nennwert maßgebend, der auf die Münze geprägt ist. Handelt es sich bei einer Münze um ein gewöhnliches Zahlungsmittel, wird der Materialwert meistens deutlich niedriger sein als der Nennwert. Handelt es sich aber um eine Münze aus einem Edelmetall, bestimmt in der Regel der Materialpreis den jeweiligen Wert. Der südafrikanische Krügerrand etwa besteht aus Gold mit einer Beimischung von Kupfer. Dadurch liegt die Reinheit des Goldes bei 916,5/1000. Aktuell zahlen Käufer für einen Krügerrand mit einem Gewicht von einer Unze (31,1034768 Gramm) Gold um die 2.000 Euro.
Medaillen: Materialwert und Sammlerwert erkennen
Auch bei Medaillen kann ein Edelmetall der wertbestimmende Faktor sein. Jedoch müssen Verbraucher sehr genau darauf achten, wie hoch der Goldanteil genau ist. Oft bestehen Gedenkmedaillen aus einem Materialmix. Das Innere der Münze ist dann zum Beispiel ein unedles Metall wie Messing, Kupfer oder Kunststoff. Und nur das Äußere, der Mantel, besteht aus Gold, Silber oder einem anderen Edelmetall.
Außerdem spielt der Sammlerwert eine große Rolle - je seltener, desto besser. Hohe Auflagen einer Prägung verringern in der Regel den Wert.
Tricks beim Kaufen und Verkaufen
Wer nicht auf Billig-Angebote von Münz- und Medaillenhändlern hereinfallen möchte, sollte wachsam sein. Aggressive und verführerische Werbung in Zeitschriften und Prospekten ist meist unseriös. Das Gewicht wird oft in der englischen Gewichtseinheit Unze, abgekürzt „oz“ für „ounce“, angegeben. Eine englische Unze sind 31,10 Gramm.
Beispielrechnung: Der Anbieter benutzt in seinen Produktinformationen für die Medaillen die Bezeichnung "1/200 Unze Feingold-Prägung". Das Goldgewicht in der Medaille beträgt also 31,1 Gramm dividiert durch 200 gleich 0,1555 Gramm. Nach aktuellem Tagespreis für Feingold (1.779,75 EUR für eine Unze) ergibt sich ein Materialwert von 8,87 Euro.
Für den Verkauf ermitteln Sie Material und Wert. Gehen Sie mit Ihren Münzen oder Medaillen zu mehreren Juwelieren oder einer Scheideanstalt und vergleichen Sie die Angebote.
Unzen Wert | in Gramm (gerundet) |
---|---|
1/50 oz | 0,6 g |
1/25 oz | 1,24 g |
1/20 oz | 1,6 g |
1/10 oz | 3,1 g |
1/8 oz | 3,9 g |
1/4 oz | 7,8 g |
1/2 oz | 15,6 g |
1 oz | 31,1 g |