Schmuck aus Gold und Silber: Gute Qualität erkennen
Nicht nur Juweliere, auch immer mehr Kaufhäuser und Online-Shops bieten eine riesige Auswahl an Schmuck aus Gold und Silber. Doch es gibt große Unterschiede bei der Qualität.
Der sogenannte Echtschmuck wird üblicherweise nicht aus dem reinen Edelmetall hergestellt, sondern mit anderen Metallen gemischt ("legiert"). Eine Legierung erhöht insbesondere bei Goldschmuck die Härte und Polierbarkeit. Das Schmuckstück wird dadurch robuster und alltagstauglicher.
Eine Kennzeichnung gibt den Feingehalt einer Goldlegierung an: "750er Gold" bedeutet beispielsweise, dass 750 von 1.000 Anteilen des Schmuckstücks aus Gold bestehen. Die restlichen Anteile variieren je nach gewünschter Farbnuance, also Gelbgold, Weißgold oder Roségold.
Feingehalt von Schmuck aus Gold und Silber
In Deutschland sind folgende Goldlegierungen üblich:
- 18 Karat, 750er Gold = 75 % Feingold und 25 % Silber/Kupfer
- 14 Karat, 585er Gold = 58,5 % Feingold und 41,5 % Silber/Kupfer
- 9 Karat, 375er Gold = 37,5 % Feingold und 62,5 % Silber/Kupfer/Zink/Zinn
- 8 Karat, 333er Gold = 33,3 % Feingold und 66,7% Silber/Kupfer/Palladium/Platin/Nickel
Bei Silberschmuck wird am häufigsten eine 925er Legierung (auch Sterling-Silber genannt) verwendet. In der Regel bestehen die restlichen 7,5 % aus Kupfer.
Metall in Schmuck kann Allergien auslösen
Silber, Gold und Platin gelten als biokompatibel. Das bedeutet, dass sie vom Körper üblicherweise gut vertragen werden und keine Allergien auslösen. Auch auf Metalle wie Titan reagiert der Körper selten.
Problematisch sind Beimischungen aus Metallen wie Nickel. Der Körper erkennt das Material als "Eindringling" und reagiert mit Hautreizungen. Um Allergien vorzubeugen, sollte man sich vor dem Kauf über die Legierung des Schmuckstücks informieren. Wer es genau wissen will, kann sich beim Hautarzt auf Metallallergien testen lassen.
Echte Edelsteine oder Zirkonia?
Ein wichtiges Kriterium für den Wert eines Schmuckstücks ist die Qualität des Steins. Hier unterscheidet man grundsätzlich zwischen einem synthetisch hergestellten Kunstkristall (Zirkonia) und echten Edelsteinen beziehungsweise Schmucksteinen.
Höhere Preise für reine und seltene Edelsteine
Die Bezeichnung Edelsteine umfasst Diamanten und Farbedelsteine. Bei Edelsteinen hat das geschliffene Mineral eine möglichst hohe Transparenz (Reinheit) und eine gewisse Seltenheit. Daraus ergibt sich ein höherer Preis als für andere Schmucksteine, die häufiger in der Natur vorkommen, zum Beispiel Mondstein oder Rosenquarz.
Kaum ein Edelstein verfügt über eine makellose und vollkommen intakte Kristallstruktur. Meist sind Einlagerungen von Fremdmineralien oder feine Risse vorzufinden, die als Einschlüsse bezeichnet werden. Diese sind bei Edelsteinen nicht gern gesehen, da sie sich negativ auf die Farbe, die Brillanz und die Beständigkeit auswirken können. Ausnahme: Ein Smaragd hat beispielsweise fast immer Einschlüsse, der Wert wird dadurch nicht gemindert.
Welchen Preis haben Diamanten?
Diamanten gehören zu den wertvollsten Rohstoffen. Den Preis bestimmten vier Faktoren:
- Schliffart: Der bekannteste Schliff für Diamanten ist der Brillantschliff, auf diese Weise behandelte Diamanten werden deshalb Brillanten genannt. Der Schliff eines Diamanten ist die Grundlage für das Funkeln des Steins.
- Farbe: Für Diamanten gibt es eine festgelegte Farbskala von "hochfeinem Weiß" bis zu "getöntem Weiß". Ein Diamant in hochfeinem Weiß glänzt am meisten, einer mit getöntem Weiß am wenigsten.
- Karat: Das Gewicht eines Diamanten wird in Karat angegeben, der Maßeinheit für die Masse von Edelsteinen. Ein Karat entspricht 0,2 Gramm. Je höher der Karat-Wert eines Diamanten, umso wertvoller ist er.
- Reinheit: Bei Diamanten wird der Grad der Reinheit sehr genau eingestuft - von lupenrein bis hin zu deutlich sichtbaren Einschlüssen, die den Glanz des Diamanten stark mindern.
Perlen vor die Säue werfen
Auch wenn es immer noch Naturperlen gibt, nach denen getaucht wird, stammen die meisten Perlen aus einer Zucht. Experten unterscheiden folgende Arten von Perlen:
- Tahiti-Zuchtperlen werden aus Perlenaustern der Südsee gewonnen. Sie haben schwarze bis schwarzgrüne Farbnuancen und zeichnen sich durch einen intensiven Schimmer aus.
- Südsee-Zuchtperlen: Die seltene Zuchtperle stammt hauptsächlich aus Salzgewässern nahe Indonesien und der südpazifischen Inseln. Sie schimmert in Silberweiß, Champagner oder warmen Goldtönen.
- Muschelkernperlen: Sie werden aus dem fein gemahlenen Perlmutt der Auster gearbeitet und haben immer eine perfekte Form mit einer glatten Oberfläche.
- Süßwasser-Zuchtperlen: Sie entstehen durch unzählige hauchdünne Lagen Perlmutt, die sich im Innern einer Perlenauster bilden. Aufgrund moderner Zuchtverfahren gelten Süßwasser-Zuchtperlen mittlerweile als Massenware mit einem Wert im Cent-Bereich.
Verarbeitung und Material vor dem Kauf prüfen
Wer lange Freude am Schmuck haben möchte, sollte beim Kauf auf die Verarbeitung achten:
- Kettenösen sollten verlötet sein, damit sie nicht reißen. Karabiner dürfen nicht zu weich sein. Sonst können sie nachgeben und sich verziehen.
- Bei Schmucksteinen sollten die Steine fest in der Fassung sitzen, sogenannte Krappenfassungen den Stein sicher umschließen.
- Achten Sie außerdem auf irreführende Angaben zum Material wie "in Gold" oder "Farbe Gold". Diese Bezeichnungen bedeuten nicht, dass Gold als Material verwendet wurde.