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Lebensmittel-Verschwendung stoppen - so geht's

Stand: 26.09.2023 14:09 Uhr

Wer seinen Einkauf genau plant und Lebensmittel zu Hause richtig lagert, vermeidet nicht nur unnötigen Müll, sondern kann auch viel Geld sparen. Hilfreiche Tipps.

Elf Millionen Tonnen Lebensmittel landen in Deutschland pro Jahr im Müll, mehr als die Hälfte davon in Privathaushalten. Im Schnitt wirft jeder Bundesbürger jährlich etwa 78 Kilo Lebensmittel weg. Ein Großteil davon sind vermeidbare Abfälle, also nicht etwa Knochen oder Schalen. Das hat eine Erhebung des Statistischen Bundesamtes ergeben.

Einkaufszettel schreiben und auf Speiseplan abstimmen

Eine Kundin steht in einem Lebensmittelmarkt am Gemüseregal. © picture alliance / ZB Foto: Jens Büttner
Gemüse am besten lose statt in Großpackungen kaufen - das spart Müll und man muss nichts wegwerfen.

Damit gute Lebensmittel nicht früher oder später im Müll landen, sollte man schon vor dem Einkauf möglichst genau überlegen, was man wann in welchen Mengen kochen oder essen möchte. Am besten schreibt man sich dazu einen Einkaufszettel.

Wer sich nicht sicher ist, wann genau er die Lebensmittel verbraucht, sollte lieber eingefrorene oder portionierbare Produkte wählen. Damit ist man flexibler, etwa wenn weniger Gäste kommen als erwartet oder mal eine Mahlzeit ausfällt. Lebensmittel in Großpackungen sind zwar meist preisgünstiger, wer die größeren Mengen aber nicht verbraucht, zahlt am Ende drauf.

Lebensmittel für lange Haltbarkeit richtig lagern

Richtig aufbewahrt halten sich die meisten Lebensmittel mehrere Tage. Kühlschränke haben verschiedene Kältezonen. Über der unteren Glasplatte ist es am kältesten: Dort lagern Fleisch, Wurst und Fisch am besten. Die Mitte ist für Käse und Milchprodukte geeignet, der obere Teil für zubereitete Speisen, die Türen für Getränke, Butter und Eier. Das Gemüsefach ist ideal für die meisten Obst- und Gemüsesorten.

Frischhaltedosen © fotolia.com Foto: PhotoSG
In Kunststoffboxen bleiben Lebensmittel frisch, geben keine Gerüche ab und nehmen auch keine fremden an.

In Glas- oder Kunststoffbehältern mit Deckel halten Aufschnitt, Fleisch, Käse, Fisch und Gemüse besonders gut und nehmen keine fremden Gerüche an. Lebensmittel, die nicht in den Kühlschrank gehören, wie etwa Tomaten, Kartoffeln oder Bananen, sollten am besten an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahrt werden.

Brot am Stück ist länger haltbar als geschnittenes. Am besten bewahrt man es in einem Tontopf auf oder wickelt es in ein sauberes Baumwoll- oder Leinentuch und legt es mit der Schnittfläche auf ein Holzbrett. So bleibt es etwa eine Woche frisch.

Gemüse, Fleisch und Ei richtig einfrieren

Von dem leckeren Abendessen oder Festtagsbraten ist noch etwas übrig? Oder man hat einfach zu viel Gemüse eingekauft? Kein Problem, einfach einfrieren und später genießen. Das Gemüse am besten vorher klein schneiden und kurz in kochendem Salzwasser blanchieren. Übrigens sind die meisten Lebensmittel zum Einfrieren geeignet, sogar Eier.

Bei minus 18 Grad hält sich ein Ei bis zu zehn Monate. Das Ei aufschlagen und ohne Schale in einen Behälter geben, kurz verrühren. Damit das Eigelb nicht geliert, etwas Zucker oder Salz unterrühren. Eiweiß lässt sich auch ohne Zugabe von Salz oder Zucker einfrieren. Tiefgekühlt hält es bis zu einem Jahr.

Bei Fleisch gilt: Je weniger Fett, umso länger kann es eingefroren werden. Fettes Gänsefleisch hält tiefgefroren bis zu sechs Monate, mageres Rindfleisch bis zu einem Jahr.

Lebensmittel-Reste in neuen Gerichten sinnvoll verwerten

Pikanter Gemüsesalat mit Bratenresten auf einem Teller angerichtet. © NDR Foto: Florian Kruck
Bratenreste vom Vortag werden in einem Gemüsesalat zu einem echten Leckerbissen.

Aus gekochten Resten lässt sich auch im Handumdrehen ein leckeres warmes Essen zubereiten. Aus Kartoffeln etwa wird mit Ei und Schinken ein herzhaftes Bauernfrühstück, Nudeln schmecken gebraten mit Gemüse, etwas Käse und Schinken. Wer Sojasoße in der Küche hat, kann daraus auch eine leckere asiatische Nudelpfanne machen. Gemüsereste eignen sich für eine Suppe, die durch frische Kräuter oder Pesto den richtigen Pfiff bekommt, Bratenreste schmecken als Aufschnitt mit Senf oder Meerrettich oder als Salat. Aus altem Brot lassen sich Arme Ritter oder ein leckerer Brotpudding zubereiten.

Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen? Meist kein Problem

Lebensmittel müssen nicht grundsätzlich weggeworfen werden, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Es handelt sich dabei nur um eine individuelle Empfehlung der Hersteller. Viele Produkte sind bei richtiger Lagerung auch darüber hinaus noch problemlos genießbar, zum Beispiel Milch- und Trockenprodukte oder Konserven. Ein kurzer Test gibt Aufschluss darüber, ob das Lebensmittel noch genießbar ist: Riecht es einwandfrei und hat sich kein Schimmel gebildet, kann man es bedenkenlos essen.

Ganz anders verhält es sich mit dem sogenannten Verbrauchsdatum, das beispielsweise auf frischem abgepacktem Fleisch oder Fisch zu finden ist. Daran sollten sich Verbraucher halten, denn beim Verzehr verdorbener Ware können sie erkranken.

Websites und Apps helfen beim Retten von Lebensmitteln

Sowohl die Bundesregierung (Zu gut für die Tonne) als auch die Verbraucherzentrale haben Websites mit weiteren Tipps und Informationen zusammengestellt, mit denen Verbraucher Lebensmittel-Verschwendung vermeiden können. Unter anderem bieten die Verbraucherzentralen einen Portionsplaner an, um Orientierung für benötigte Lebensmittelmengen beim Kochen zu geben.

Auf einer Karte verzeichnet Mundraub.org zudem Obst- und Nussbäume, Beeren oder Kräuter, die ungenutzt verkommen. Vor der Ernte sollten sich Verbraucher jedoch erkundigen, ob die Früchte tatsächlich niemandem gehören. Beim Retten von Lebensmitteln helfen auch Apps wie Too Good To Go, über die Supermärkte, Gastronomen und Produzenten überschüssige Esswaren anbieten können.

Weitere Informationen
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Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 11.03.2023 | 19:30 Uhr

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