Hygiene im Haushalt: Die wichtigsten Regeln
Keime und Bakterien finden sich überall im Haushalt. Mit der richtigen Reinigung und einigen Tipps und Tricks haben Krankmacher keine Chance. Was ist bei der Hygiene zu beachten?
Viele Menschen halten Bakterien und Keime für gefährlich. Dabei gehören sie zu unseren ständigen Begleitern: auf der Haut, in der Luft, auf jedem Gegenstand. Die meisten Mikroorganismen sind für Menschen nützlich und völlig ungefährlich, manche können allerdings Krankheiten auslösen. Gefährdet sind überwiegend Personen mit einem geschwächten Immunsystem. Einfache Regeln helfen, für die notwendige Hygiene im Haushalt zu sorgen.
Hände waschen: Bakterien wandern von Mensch zu Mensch
Die meisten Keime werden über die Hände von Mensch zu Mensch übertragen - entweder direkt oder indirekt etwa über Tür- oder Haltegriffe. Deshalb sollte man sich in folgenden Situationen gründlich die Hände waschen:
- vor der Zubereitung von Mahlzeiten
- vor dem Essen
- nach dem Kontakt mit kranken Menschen
- nach dem Kontakt mit Tieren
- nach dem Gang zur Toilette
Normale Putzmittel genügen
Ein Haushalt kann und muss nicht keimfrei sein. Wer mit üblichen Mitteln putzt, sorgt für angemessene Hygiene, Desinfektionsmittel sind unnötig. Sie können der Gesundheit schaden und die Umwelt belasten. Auch antibakterielle Produkte wie Reiniger und Tücher bieten im Alltag keinen Vorteil. Allerdings gibt es Bereiche, in denen besonders auf Sauberkeit geachtet werden sollte.
Hygienisches Arbeiten in der Küche
Beim Essen können schädliche Keime leicht in den Körper gelangen, wenn es an Hygiene mangelt. Besonders problematisch sind Küchenschwämme und Wischlappen. In dem feuchten Material vermehren sich Bakterien rasch und werden beim nächsten Gebrauch der Tücher auf andere Gegenstände übertragen. Küchenlappen daher nach dem Gebrauch zum Trocknen aufhängen und regelmäßig in der Waschmaschine bei 60 Grad mit bleichmittelhaltigem Vollwaschmittel waschen.
Weitere wichtige Hygiene-Regeln in der Küche:
- rohes Fleisch und rohen Fisch auf Kunststoffbrettern zubereiten, die danach heiß abgewaschen werden, am besten in der Spülmaschine
- Bretter und Messer nicht ohne Zwischenreinigung für andere Arbeiten verwenden
- Speisen und Lebensmittel im Kühlschrank in geschlossenen Behältern aufbewahren
- gefrorene Lebensmittel in einer Schüssel auftauen, das Tauwasser vorsichtig in den Abfluss gießen, die Schüssel danach heiß reinigen
- rohes Fleisch im unteren, kälteren Bereich des Kühlschranks aufbewahren und bald zubereiten (Gefahr von Salmonellen)
Hygiene in der Toilette
Für andere Menschen schädliche Bakterien leben meist im menschlichen Darm. Beim normalen Gebrauch einer Toilette ist die Gefahr der Übertragung jedoch sehr gering. Voraussetzung: Die Toilette wird regelmäßig mit gängigen Bad- oder Haushaltsputzmitteln gereinigt. Danach die Hände gründlich waschen. Desinfektionsmittel sind nur sinnvoll, wenn im Haushalt jemand an einer ansteckenden Magen-Darm-Infektion mit Durchfall leidet. Die Mittel dann exakt nach Gebrauchsanweisung dosieren und gezielt etwa auf dem Toilettensitz, der Spültaste und am Wasserhahn anwenden.
Frische Luft beugt Schimmel vor
Speziell in Feuchträumen wie Bad und Küche, aber auch im Schlafzimmer kann gesundheitsschädlicher Schimmel entstehen. Regelmäßiges Lüften beugt dem vor. Weitere Tipps rund um die Hygiene im Haushalt bietet auch die Website der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Farben-System: Putzlappen festen Bereichen zuordnen
Für eine hygienische Reinigung der verschiedenen Wohnbereiche empfiehlt es sich, Putzlappen und Schwammtücher nach einem festen Farbkonzept zu verwenden. Ein Tuch in der Signalfarbe Rot sollte zum Beispiel ausschließlich für die Toilette benutzt werden. Grün kann in der Küche zum Einsatz kommen, Gelb im Bad für Dusche, Waschbecken, Fliesen und Spiegel und Blau für Oberflächen im Wohnbereich wie Türen, Stühle, Tische oder Regale.
Haushaltsexpertin Yvonne Willicks rät, alle Putztücher nach Gebrauch heiß abzuspülen, auszuwringen und zu trocknen sowie regelmäßig in der Waschmaschine zu waschen.