Honig als Lockmittel der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie
Honig hat einen guten Ruf als heilsam, natürlich, gesund und äußerst wohlschmeckend. Deswegen taucht der Stoff in immer mehr Produkten zum Essen, zum Trinken oder auch in der Kosmetik auf.
Für viele Verbraucher ist Honig ein hochwertiges Naturprodukt, das Speisen eine besondere Geschmacksnote gibt und als gesünder als Zucker gilt. Da ist es kein Wunder, dass die Industrie sich den guten Ruf von Honig zunutze macht. Mit Bildern von goldenen Honigwaben oder Löffeln, von denen der Honig üppig tropft, wird die Zutat von der Lebensmittelindustrie wirkungsvoll auf Verpackungen in Szene gesetzt. Mit Honig geworben wird zum Beispiel auf griechischen Joghurts, Müslis, Gewürzgurken, Brotaufstrichen, Keksen, Senf, Fertigsoßen, Tees, Chips, Bonbons, Nüssen oder Schokolade. Viele Verbraucher lassen sich von der Verpackung zum Kauf verführen, ohne auf das Kleingedruckte zu schauen.
Honig-Aroma statt echtem Bienenhonig
Die Süße in den Produkten stammt oft nicht allein vom Honig. Zum Teil sind nur geringe Mengen Honig oder Honigaroma enthalten. Wird auf Kräutertees mit Honig geworben, kann man oft sicher sein, dass die enthaltenen Mengen pro Teebeutel im Milligramm-Bereich liegen und für keinerlei Honiggeschmack sorgen. Der kommt in der Regel durch das enthaltene Honig-Aroma. Aber auch in Honig-Müslis, Gewürzgurken mit Honig oder in mit Honig gesüßten Nüssen sind häufig nur zwischen zwei und drei Prozent Honig enthalten. Bei einer Stichprobe von Markt eine Grill-Fertigsoße mit zehn Prozent den meisten Honig.
Viel Zucker statt Honig
Die Süße in den Produkten kommt meist durch enthaltenen Glukose-Sirup und Zucker. Viele Produkte, die mit Honig werben, sind verarbeitete Lebensmittel, die stark gesüßt wurden und für Ernährungsmediziner auf der Liste der Produkte stehen, die lieber gemieden werden sollten.
Honig in Kosmetik oft nur in geringen Mengen
Seit Jahrtausenden wird Honig auch kosmetisch genutzt, denn ihm werden entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften zugeschrieben. Besonders beliebt in Cremes ist der wertvolle Manuka-Honig aus Neuseeland. In der Medizin wird er zur Wundheilung eingesetzt. Wird mit diesem Honig in Kosmetikprodukten geworben, sollten Verbraucher auch hier genau hinschauen. Je weiter hinten die Zutat "Mel", also Honig, auf der Liste der Inhaltsstoffe zu finden ist, desto weniger Honig ist in einem Produkt enthalten.
In Schaumbädern, Seifen oder Shampoos ist der beworbene Honig meist in so geringen Mengen enthalten, dass er als Zutat komplett wirkungslos ist.