Elektroschrott: Wegwerfprodukte belasten die Umwelt

Stand: 14.04.2023 13:45 Uhr

Organisationen wie Greenpeace bezeichnen sie als Umweltkatastrophe: leuchtende Gummibälle, sprechende Stoffpuppen und Einweg-E-Zigaretten mit fest verbauten Batterien. Wenn diese leer sind, landen die Produkte auf dem Müll.

Abfallvermeidung spart wertvolle Rohstoffe, Energie und CO2. "Unsere Ressourcen sind endlich auf dem Planeten, sie sind unser größter Schatz. Stattdessen verschwenden wir sie für Einwegprodukte. Es darf nichts mehr auf dem Markt, was nicht recycelt wird", sagt Viola Wohlgemuth von Greenpeace.

Müllaufkommen nimmt zu

Laut jüngsten Untersuchungen werden jährlich rund zwei Millionen Elektroartikel in Deutschland in den Umlauf gebracht, die nicht reparierbar sind und es werden immer mehr! Darunter auch Einweg-E-Zigaretten. Bis zu 500 Züge sind möglich, danach sind sie Schrott, weil der Akku bei ihnen nicht wieder aufladbar ist. Dabei wäre das theoretisch möglich, sagt Daniela Vetter von akkutauschen.de: "In den Zigaretten steckt ein Lithium-Ionen-Akku. Hätte der Hersteller eine USB-Buchse dran gebaut, hätten wir die Chance, dass wir sie auch laden können."

Recycling von Rohstoffen stärken

In Batterien stecken wertvolle Rohstoffe wie Nickel oder Lithium. Diese Rohstoffe werden häufig nicht nachhaltig gewonnen und genutzt. In einigen Regionen Chiles sind Wasser, Boden und Luft durch die Industrie stark verschmutzt. Das Risiko an Krebs zu erkranken, ist bei den Bewohnern dort erhöht. "Es darf nichts mehr auf dem Markt, was nicht recycelt wird. Wir müssen unsere Produkte mehr wertschätzen", sagt Viola Wohlgemuth von Greenpeace.

Elektroartikel oft falsch entsorgt

Einweg-Elektroartikel landen ganz häufig im normalen Hausmüll. Das ist gefährlich, sagt Johann Gerner-Beuerle von der Hamburger Stadtreinigung. Denn die Batterien könnten den Müll in Brand stecken. Batterien dürfen nur in speziellen Recyclingboxen entsorgt werden. Komplette Elektrogeräte nehmen Recyclinghöfe an.

Fest verbaute Leuchtmittel

Auch manche Lampen werden so gebaut, dass sie Schrott sind, sobald ihr LED-Leuchtmittel verbraucht ist. IKEA bietet zum Beispiel eine Lampe für fünf Euro an. Das Unternehmen schreibt uns, dass solche LEDs aber bis zu 20 Jahre halten können.

Recht auf Reparatur

Die EU-Kommission plant für alle Elektroartikel ein Recht auf Reparatur, das wäre zumindest ein Anreiz, nicht alles direkt wegzuwerfen, sagen Verbraucherschützer. Und in Bayern sollen zumindest Einweg-E-Zigaretten bald verboten werden, andere Bundesländer könnten folgen.

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Dieses Thema im Programm:

Markt | 17.04.2023 | 20:15 Uhr

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