Craft Beer: Große Unterschiede bei Preis und Geschmack
Craft Beer hat sich als neuer Trend neben den Klassikern Pils und Hefeweizen auf dem Biermarkt etabliert. Die handwerklich hergestellten Biere können ganz unterschiedlich schmecken. Auch die Preisspanne ist groß.
Der Begriff Craft Beer (englisch "to craft": von Hand fertigen, handwerklich herstellen) steht für spezielle Bierkreationen. Ausgefallene Zutaten, Reifung im Whiskyfass, Geschmacksnoten von Marzipan, Maracuja oder Karamell - der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Gewürzt werden die Biere zum Beispiel mit Zimt, Orangenscheiben oder Chili. Oft werden die Produkte als "Bierspezialität" verkauft oder aus dem Ausland eingeführt, weil das deutsche Reinheitsgebot für Bier den Zusatz von Aromen nicht erlaubt.
Ausgefallenes Aroma: Unterschied zwischen Bier und Craft Beer
Doch auch in Deutschland wird Craft Beer gebraut: Der Geschmack kommt hier nicht durch "fremde" Zutaten, sondern durch spezielle Hopfensorten, meist mehrere pro Flasche. Diese geben dem Bier sein spezielles Aroma, sodass es ganz anders schmeckt als ein klassisches Pils.
Deshalb ist Craft Beer meist teurer
Klassischerweise wird Craft Beer in kleinen Brauereien und in geringer Abfüllmenge gebraut. Die Brauereien verkaufen oft nur in der Region, bieten immer neue Kreationen an und haben höhere Personalkosten. Dadurch sind die Produkte meist teurer: Eine 0,33-Liter-Flasche kann zwischen 2,50 und 12 Euro kosten. Beim Discounter sind es zum Teil nur 52 Cent. Auch die großen Brauereien haben inzwischen Craft Beer auf den Markt gebracht. Meist verkaufen sie es für unter 2 Euro pro 0,33l-Flasche und damit ebenfalls günstiger als die kleinen Brauereien.
Blindverkostung: Auch günstiges Craft Beer schmeckt gut
Bei der Blindverkostung einer Stichprobe für die Sendung Markt kommen die günstigen Produkte bei den Biersommeliers Brian Schlede und Matthias Kopp überwiegend gut an. Beide sind sich einig: Wenn Kundinnen und Kunden für weniger Geld grundsätzlich auf den Geschmack von Craft Beer kommen, können sich dadurch auch für kleinere Brauereien Chancen auftun.