Aperitif: So vielfältig ist der kleine Drink vor dem Essen
Ein festliches Essen zu Hause oder ein Besuch in einem besonderen Restaurant beginnen häufig mit einem Aperitif. Das Getränk soll den Appetit anregen und die Zeit bis zur Vorspeise überbrücken.
Hierzulande beliebt als Aperitif ist ein Glas Schaumwein. Ob Prosecco, Sekt oder Champagner ist eine Frage des Geschmacks und der Haushaltskasse. In jedem Fall sollte das perlende Getränk gut gekühlt sein.
Der Schaumwein lässt sich auch hervorragend mit anderen alkoholischen oder alkoholfreien Getränken mischen. Als edler Klassiker gilt Kir Royal, die Kombination aus Champagner und einem Schuss Crème de Cassis, einem Likör aus schwarzen Johannisbeeren. Traditionell wird Sekt auch mit Orangensaft serviert, der frisch gepresst am besten schmeckt, oder mit Beerenfrüchten.
Sekt mischen, aromatisieren und verzieren
Sekt lässt sich auch gut mit anderen Fruchtsäften wie Granatapfel, Cranberry oder Birne mischen. Ebenso passen Holunderblütensirup und der Bitterlikör Aperol, die sich je nach Geschmack mit Mineralwasser strecken lassen. Zum Aromatisieren und Verzieren eignen sich frisches Obst und Kräuter. Neben saisonalen Beeren - etwa Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren oder Blaubeeren - machen sich exotische Früchte wie Granatapfelkerne oder Litschis gut im Glas. Lecker und schön anzusehen sind außerdem Stiele von Minze und Basilikum, Rosenblätter sowie Lavendel- und Hibiskusblüten, Salatgurkensticks und Schnitze von Bio-Zitrusfrüchten.
Die Klassiker: Sherry, Portwein, Wermut und Bitterliköre
Klassiker unter den Aperitifs sind Portwein und Sherry, der in verschiedenen Varianten von sehr trocken bis süß angeboten wird. In Italien bevorzugt man Wermut, ein mit der Wermutpflanze und anderen Kräutern aromatisierter Wein. Wermutwein kommt ebenfalls in verschiedenen Geschmacksrichtungen in den Handel und trägt Markennamen wie Martini oder Cinzano. Während man diese Aperitifs pur trinkt, werden bittere Liköre als Longdrink gereicht, etwa mit Orangensaft oder Sodawasser gemischt. Die prominentesten Marken dieser Bitterliköre sind der kräftig rote Campari und der etwas hellere Aperol.
Die Gemischten: Longdrinks wie Gin Tonic, Hugo und Lillet
Neben diesen Alkoholika bieten sich diverse leichte Mixgetränke als Aperitif an. Zu den Dauerbrennern zählen Gin Tonic und Mischungen aus Anis-Spirituosen (Pastis, Pernod, Ouzo) mit Wasser. Seit einigen Jahren sehr beliebt ist Spritz, eine norditalienische Mischung aus Weißwein oder Prosecco, sprudelndem Mineralwasser und Bitterlikör. Zu den Modegetränken zählen auch Hugo, ein Longdrink aus Prosecco, Holunderblüten-Sirup und Mineralwasser mit frischer Minze und Limette, sowie Lillet, ein Weinaperitif mit Zitrusnoten, der auf Eis oder gemischt serviert wird.
Alkoholfreie Aperitif-Alternativen
Wer auf Alkohol verzichten will, kann dennoch einen schmackhaften Aperitif genießen. Dazu bieten sich Fruchtsäfte mit wenig Süße an, etwa Rhabarber, Grapefruit und dunkler Traubensaft. Sie werden mit sprudelndem Mineralwasser verlängert. Alternativen sind ein Glas gut gewürzter Tomatensaft, Bitter Lemon oder Tonic. Außerdem gibt es alkoholfreie Mixturen, die an Bitterliköre erinnern.
Welcher Aperitif passt wozu?
Die Wahl des Aperitifs ist zunächst vom eigenen Geschmack abhängig. Als Grundregeln gelten:
- der Geschmack soll auf das Essen einstimmen: ein leichter Aperitif vor einer leichten Vorspeise
- keine eiskalten Getränke vor einer heißen Suppe
- keine süßen Aperitifs vor trockenem Wein
- keine Mischungen mit Milch oder Sahne, sie sättigen zu sehr
- eine kleine Menge genügt, etwa 0,1 l