Huvenhoopsmoor: Moorgeschichte und Kraniche erleben
Am Nordrand des Teufelsmoores im Kreis Rotenburg liegt das Naturschutzgebiet Huvenhoopsmoor. Das Hochmoor lässt sich am besten beim Wandern entdecken. Sehenswert ist auch der alljährliche Kranichzug.
Weite Felder, ausgedehnte Wälder sowie urwüchsige Moor- und Heideflächen prägen die Region in der Gemeinde Gnarrenburg zwischen Worpswede und Bremervörde. Typisch sind große Haufendörfer mit alten Höfen und kilometerlange Moorreihendörfer mit Fachwerkhäusern an Straßen und Kanälen. Landschaftlicher Höhepunkt ist das 1.350 Hektar große Huvenhoopsmoor mit dem Huvenhoopsee. Es bietet seltenen Tieren und Pflanzen einen wichtigen Lebensraum.
Kraniche beim Vogelzug beobachten
Jedes Jahr lässt sich im Frühjahr und Herbst ein besonderes Naturschauspiel beobachten. Während des Vogelzugs ziehen Tausende Kraniche und andere Zugvögel über das Land hinweg und rasten auch im Huvenhoopsmoor. Vom Moorturm, einem überdachten Aussichtsturm in Forstort-Anfang, bietet sich eine gute Sicht auf die Moorflächen und Kraniche. Mit etwas Glück kann man Tiere bei der Nahrungssuche beobachten.
Auf dem Rundwanderweg durchs Huvenhoopsmoor
Direkt am Moorturm in Forstort-Anfang beginnt ein 14 Kilometer langer Rundwanderweg, der Nordpfad Huvenhoopsmoor. Alternativ kann man die Wanderung in Glinstedt beginnen. In beiden Orten können Besucher ihr Auto kostenlos parken. Die Strecke ist durchgehend mit dem Logo des Nordpfades Huvenhoopsmoor beschildert, einem weißen "N" auf orangenem Grund.
Vom Rundweg aus kann man Abstecher zu mehreren lohnenden Zielen machen - zum Moorerlebnispfad und Huvenhoopsee bei Augustendorf (1,6 Kilometer), zum Historischen Moorhof Augustendorf (3,9 Kilometer) oder zum Hauptort Gnarrenburg mit Kirche und Glasmuseum (6,2 Kilometer).
Auf dem Moorerlebnispfad das Hochmoor entdecken
Auf dem etwa 700 Meter langen Moorerlebnispfad geben verschiedene Stationen Einblick in die Entstehung und Kultivierung des Moores sowie die Tier- und Pflanzenwelt. An drei Mitmachstationen kann man zum Beispiel barfuß das Moor erleben oder sich als Moorgrabenspringer versuchen. Eine Aussichtsplattform bietet einen schönen Blick auf den Huvenhoopssee, ein bedeutendes Hochmoorgewässer im Gebiet des Teufelsmoores.
Eine Fahrt mit dem Torfkahn
Beliebtes Ausflugsziel ist der Torfschiffhafen an der Kreuzkuhle, ein kleines Hafenbecken südwestlich von Gnarrenburg mitten im Moor. Früher fuhren hier die Torfkapitäne auf ihren mit Torf vollbeladenen Kähnen nach Bremen und kamen von dort mit Waren aller Art zurück. Heute bietet der Verein Findorffs Erben Fahrten mit dem Torfkahn auf der Kolbeck und dem Oste-Hamme-Kanal an. Am Torfschiffhafen finden außerdem mehrere Veranstaltungen im Jahr statt, etwa der Torftag oder das Moorhafen-Erntefest.
Moorexpress: Mit der Museumsbahn durchs Moor
Eine schöne Möglichkeit, die weite Landschaft zu entdecken, ist eine Fahrt im historischen Moorexpress. Auf insgesamt 99 Kilometern verbindet die Museumbahn Gnarrenburg und weitere Orte mit Bremen, Osterholz-Scharmbeck, Bremervörde und Stade. Der Moorexpress verkehrt von Mai bis Oktober samstags, sonntags und feiertags. Räder können im Fahrradanhänger der Kleinbahn mitgenommen werden, eine Reservierung wird empfohlen. Vom Bahnhof Gnarrenburg und der Station Brillit sind es etwa zehn Kilometer bis zum Moorerlebnispfad in Augustendorf.