Blaue Acht: Mit dem Rad um den Schweriner See
Fitte Radler und E-Biker schaffen die 65-Kilometer-Runde um den Schweriner See an einem Tag. Wer es ruhiger angehen lassen möchte, nutzt die Abkürzung über den Paulsdamm.
Der Schweriner See ist nach der Müritz der zweitgrößte Binnensee in Norddeutschland. An seinem Ufer liegen Städte wie Schwerin und Bad Kleinen, aber auch viel unberührte Natur mit Vogelschutzgebieten und Mooren. Entsprechend abwechslungsreich ist eine Radtour um den See. Die rund 65 Kilometer in sanft hügeligem Gelände eignen sich als Tagestour für fitte Radler. Auch mit E-Bike oder Pedelec sind sie gut an einem Tag zu schaffen.
Drei unterschiedlich lange Routen
Weniger trainierte oder nicht-motorisierte Ausflügler haben zwei Alternativen: Sie können entweder den Innensee auf einer 32-Kilometer-Tour umrunden oder 37 Kilometer um den Außensee radeln. Möglich macht das der Paulsdamm, eine Straßenverbindung zwischen Ost- und Westufer, die den Schweriner See seit 1842 in zwei Hälften teilt. Die gesamte Strecke um Innen- und Außensee wird daher auch als Blaue Acht bezeichnet.
Von Schwerin um das Südufer
Eine empfehlenswerte Rundtour beginnt am markanten Schweriner Schloss und verläuft gegen den Uhrzeigersinn. Zunächst geht es in südlicher Richtung am See entlang zum Schweriner Zoo und weiter direkt am Ufer zum Zippendorfer Strand. Nach zehn Kilometern ist bei Raben Steinfeld der südlichste Punkt der Runde erreicht und die Strecke führt am Ostufer des Sees in Richtung Norden. Die nächsten sechs Kilometer führen stetig leicht bergauf, dabei entfernt sich der Radweg ein gutes Stück vom Wasser. Auf einer kleinen Landstraße geht es durch Felder zum Örtchen Leezen und über hügeliges Gelände weiter nach Rampe an der Bundesstraße 104.
Abkürzung über den Paulsdamm
In Rampe können sich Radler nach nun 20 Kilometern entscheiden, ob sie die große Runde um den Außensee oder über den Paulsdamm zurück nach Schwerin fahren wollen. Die kleine Runde führt auf einem Radweg parallel zur Bundesstraße 104 über den Damm, teils durch dichten Wald, teils mit Blick auf das Wasser. Nach fünf Kilometern ist das Westufer erreicht. Die Route verlässt die Bundesstraße und den Schweriner See bergauf auf einer schmalen Straße in Richtung Wickendorf. So schließt die Runde den Ziegelsee im Norden Schwerins mit ein. In Wickendorf knickt die Strecke nach Süden ab und führt weiter nach Meldewege. Die letzten vier Kilometer geht es auf einem Radweg an der Bundesstraße 104 zurück nach Schwerin.
Die Runde um den Außensee
Wer in Rampe entschieden hat, auch die nördliche Runde um den Schweriner Außensee zu fahren, bleibt am Ostufer. Man wird zunächst mit einem flachen Abschnitt direkt am Ufer belohnt. Der kleine Ort Retgendorf liegt etwas erhöht, bedeutet also eine kleine Steigung, bevor es durch ein Waldstück wieder am Wasser weiter nach Flesenow geht. Mehrere Badestellen laden auf diesem Abschnitt zu einer Rast ein.
In Flesenow wendet sich der Weg nach Nordosten, vorbei am Langen See in das Naturschutzgebiet Döpe. In diesem verlandeten Teil des Schweriner Sees wechseln sich sandige Flächen mit Wiesen und Wäldern ab. Nach 16 Kilometern auf der Nordrunde ist in Hohen Viecheln der nördlichste Punkt erreicht. Kulturfreunde können einen kurzen Abstecher zur frühgotischen Dorfkirche unternehmen, einem Backsteinbau aus dem frühen 14. Jahrhundert.
Von Bad Kleinen zum Schloss Wiligrad
Von dort geht es flott bergab nach Bad Kleinen, dem mit rund 3.500 Einwohnern größten Ort am Außensee. Unterwegs lohnt sich ein kurzer Stopp an der Schwedenschanze, einem Rast- und Aussichtspunkt mit weitem Blick über den See. Wer sich zu viel zugetraut hat und die Tour in Bad Kleinen (nach 42 Kilometern ab Schwerin) beenden möchte, kann mit einem Regionalzug zurück in die Landeshauptstadt fahren.
Für alle anderen beginnt nun der anspruchsvollste Teil der Seerunde: Der gut drei Kilometer lange Anstieg vom Ufer durch dichten Wald nach Schloss Wiligrad hoch über dem Schweriner See. In dem Schloss mit einem schönen Garten präsentiert ein Kunstverein Ausstellungen. Außerdem gibt es auf dem Gelände ein Café. Weiter geht es bergab nach Lübstorf, ebenfalls mit Bahnhof, und dann auf einer erhöhten kleinen Straße entlang mit schönem Blick auf das Wasser nach Wickendorf. Dort trifft die Nordrunde um den Außensee nach 33 Kilometern (ab Rampe) wieder auf die kleine Runde um den Schweriner Innensee.