Die Müritz: Viel Wasser und ein Nationalpark
Klares Wasser in einer idyllischen Landschaft: Mit mehr als 110 Quadratkilometern Fläche ist die Müritz der größte deutsche Binnensee und lockt zahlreiche Wassersportler an.
An sein Ostufer grenzt der Müritz-Nationalpark, ein dünn besiedeltes Naturparadies mit ausgedehnten Wäldern. Ganz anders zeigt sich das Westufer: Dort dominieren sanfte Hügel mit Wiesen und Feldern. Die etwa 30 Kilometer lange und 13 Kilometer breite Wasserfläche der Müritz entstand während der jüngsten Eiszeit.
Quirlige Kleinstadt Waren
Touristisches Zentrum an der Müritz ist Waren. Das staatlich anerkannte Heilbad am nördlichen Ende des Sees empfiehlt sich als Ausgangspunkt für Ausflüge in die Natur. Mit seinem großen Stadthafen bietet Waren außerdem beste Wassersportmöglichkeiten. Im Sommer liegen dort Hunderte Boote. Turbulent wird es zur Müritz Sail im Mai, wenn Zehntausende Besucher in die Stadt kommen. Die schön restaurierte Altstadt mit Fachwerk und Häusern im Villenstil sowie die Flaniermeile am Hafen laden zu einem Bummel ein. Das Herz der Stadt bildet der Neue Markt mit dem Haus des Gastes, das Vorträge, eine Ausstellung und Informationen für Touristen bietet.
Historische Gebäude und Müritzeum
Zu den sehenswerten Gebäuden zählen unter anderem die alte Löwenapotheke, das alte Rathaus sowie die Marienkirche. Von ihrem 54 Meter hohen Turm können Besucher einen freien Blick über die Stadt und auf die Müritz genießen. Besondere Attraktion in Waren ist das Naturerlebniszentrum Müritzeum mit dem größten Aquarium für einheimische Süßwasserfische in Deutschland. Die Anerkennung als Heilbad verdankt der Ort jodhaltiger Mineralsole, die gesundheitsbewusste Urlauber in einem modernen Kurzentrum genießen können.
Wasserstraßen von Berlin bis Hamburg
Ob mit Segelboot, Kanu oder Surfbrett - die riesige Wasserfläche der Müritz lockt viele Wassersportler an. Wer kein eigenes Boot besitzt, kann Wasserfahrzeuge jeder Art mieten. Beliebt sind Motorjachten und Hausboote, für die allerdings teilweise ein Führerschein notwendig ist. In Intensivkursen ist er vor Ort in drei Tagen zu erlangen. Als Teil der Mecklenburgischen Seenplatte gehört die Müritz zu einem weit verzweigten Netz von Wasserstraßen. Es verbindet mehr als 1.000 Seen und führt bis nach Berlin. In westlicher Richtung gelangen Skipper auf der Müritz-Elde-Wasserstraße durch zahlreiche Schleusen in die Elbe und schließlich bis nach Hamburg.
Wer nicht selbst am Ruder sitzen möchte, kann mit Ausflugsschiffen die Müritz und ihre Nebengewässer erkunden. Anleger gibt es in vielen Müritz-Gemeinden.
Röbels historische Kirchen
Zweitgrößter Ort an der Müritz ist Röbel, eine der ältesten Städte Mecklenburgs und häufig "Perle an der Müritz" genannt. Der Ort liegt an einem Müritz-Arm am Westufer, hat einen hübschen Hafen und eine Uferpromenade, die zu den schönsten im Land zählt.
In der sehenswerten Altstadt stehen zahlreiche Fachwerkhäuser und gleich zwei frühgotische Backsteinkirchen. Bis zum 13. Jahrhundert bestand Röbel nämlich aus zwei getrennten Siedlungen, die zu unterschiedlichen Bistümern gehörten. 148 Stufen führen auf den Turm der Marienkirche in der Altstadt. Die Nikolaikirche der Neustadt hat einen 70 Meter hohen Turm, der einen fantastischen Blick über den See und die Landschaft rund um die Müritz eröffnet.
Feldstein-Scheune Bollewick
Ein beliebtes Ausflugsziel ist das Dorf Bollewick, wenige Kilometer südwestlich von Röbel gelegen. Dort steht die größte Feldstein-Scheune Deutschlands. Zu DDR-Zeiten wurde sie von einer landwirtschaftlichen Genossenschaft genutzt und später liebevoll restauriert. Heute beherbergt das Gebäude ein Hotel mit Restaurant sowie zahlreichen kleinen Läden und Handwerksbetrieben wie eine Drechselstube, Töpferei und eine Kreativwerkstatt.
Erinnerungen an Heinrich Schliemann
Wer sich für Altertumsforschung interessiert, kann das Heinrich-Schliemann-Museum in Ankershagen besuchen. Der weltberühmte Troja-Entdecker Schliemann verbrachte dort von 1823 bis 1831 acht Jahre seiner Kindheit. Heute ist sein Elternhaus ein Museum, das sich dem Leben und der Arbeit des Forschers widmet. Es zeigt Nachbildungen von Fundstücken, Modelle der Grabungsstätten und Exponate aus Schliemanns Jugendjahren in Mecklenburg.