Kaninchenwerder: Naturidyll im Schweriner See
Drei Kilometer vom Schweriner Schloss entfernt liegt Kaninchenwerder. Wer mit dem Ausflugsschiff auf die Insel übersetzt, kann dort baden und das Naturschutzgebiet zu Fuß erkunden.
Mit dem Schiff auf eine Insel fahren und dort in Ruhe in der Natur entspannen. Was nach Traumurlaub klingt, kann in Schwerin leicht Realität werden. Denn mitten im südlichen Teil des Schweriner Sees liegt die Insel Kaninchenwerder, ein Naturschutzgebiet. Die Schiffe der Weißen Flotte legen bei ihren Runden über den See im Sommer mehrmals täglich auf Kaninchenwerder an. Auf der dicht bewaldeten Insel sorgen Naturschützer dafür, dass die wenigen Wiesen nicht zuwuchern. Einige Wege erschließen die Insel für Besucher. Vom Schiffsanleger im Süden führen sie bis in den Norden des gut einen Kilometer langen und etwa 500 Meter breiten Eilands.
Ein weiter Blick vom Turm
Dabei kommen Wanderer auch an einem Aussichtsturm auf dem Jesarberg vorbei, dem höchsten Punkt der Insel. Von dem rechteckigen, mehr als 100 Jahre alten Steinturm hat man einen guten Blick über den See auf das rund drei Kilometer entfernte Schweriner Schloss und die Stadt. Da Kaninchenwerder bereits 1939 unter Naturschutz gestellt wurde, konnten sich Pflanzen und Tiere weitgehend ungestört entwickeln. Neben vielen Eschen, Erlen und Buchen gibt es rund 270 Pflanzen- und zahlreiche Tierarten.
Natur erleben, baden und zelten
Trotz des Namens sind Kaninchen auf der Insel nicht vertreten. Sie wurden vor Jahrhunderten dort ausgesetzt, konnten sich aber nicht dauerhaft ansiedeln. Stattdessen leben Rehe, Wildschweine, Füchse und Fischotter im Schutz des Waldes. Außerdem haben Naturfreunde vier verschiedene Fledermausarten und zahlreiche Vögel gezählt.
An den 19 Stationen eines Naturerlebnispfades erfahren Besucher viele Details über die besonderen Lebensräume der Insel. In der Nähe des Schiffsanlegers kann man an einer Badestelle im See schwimmen, eine Gaststätte lädt zu einer Rast ein und wer mag, kann sogar auf einem einfachen Zeltplatz übernachten.
Naturschutz auch auf dem Wasser
Die Insel gehört zu den "Naturerfahrungsräumen" der Stadt Schwerin, die besondere Naturerlebnisse bieten sollen. Zum Naturschutzgebiet zählt auch ein 100 Meter breiter Streifen der Wasserfläche rund um die Insel. Er darf nicht mit Booten befahren werden. Ausnahme sind drei Buchten im Norden von Kaninchenwerder, in denen private Boote ankern können. Die Nachbarinsel Ziegelwerder ist in Privatbesitz und nicht öffentlich zugänglich. Der nördliche Teil ist bewohnt, der südliche steht unter Naturschutz.